Verliebt in Arbeitskollegin - kann das gut ausgehen ?

Wolke7

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17 August 2011
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Das Thema ist ja nicht ganz neu, trotzdem will ich mal von meinem Fall berichten: Vor c.a 2,5 Monaten hat eine neue Kollegin angefangen, die seither mit mir zusammen das Büro teilt. Zunächst hatte ich mich einfach gefreut, dass ich nicht länger alleine im Zimmer sitzen muss, zudem war mir sie mir gleich sympathisch. Die ersten Wochen gab es natürlich genug zu erzählen, dabei stellte sich heraus, das sie zufälligerweise in der selben Stadt wie ich wohnt und auch täglich zur Arbeit pendelt, allerdings bin ich in der Regel früher unterwegs als sie, so dass wir nur gelegentlich zusammen heim fahren.

Soweit so gut. In den letzten Wochen bemerke ich jedoch, dass meine Gedanken zunehmend um sie kreisen, egal zu welcher Tageszeit. Oft arbeite ich länger, bis sie auch Feierabend macht (genug Arbeit ist auf alle Fälle da, es ist also nicht einfaches Zeitabsitzen). Ich freue mich, wenn sie zur Arbeit erscheint und fühle mich schlecht, wenn sie, wie die letzten Tage, krank ist. Die Symptome scheinen jedenfalls recht eindeutig zu sein :)

Natürlich ist mir klar, dass ich irgendwann auf sie zugehen muss, nur jahrelang heimlich anschwärmen - das will ich mir nicht antun. Allerdings habe ich Bedenken, ob eine Beziehung unter solchen Konstellationen auf Dauer gut gehen kann (rein hypothetisch, versteht sich, schließlich könnte sie es ja auch ablehnen). Denn auf gar keinen Fall möchte ich wegen unbedachter Handlungen weder für mich oder sie unseren Job gefährden, schließlich habe auch ich erst vor knapp über einem Jahr diese Stelle angetreten und bin damit auch ganz zufrieden. Insofern will ich im Augenblick nichts übers Knie brechen, da ich mir der heiklen Situation durchaus bewusst bin, die sich ergibt, wenn man sich täglich auch noch bei der Arbeit gegenüber sitzt.

Im Moment trage ich mich mit dem Gedanken, noch bis zu Ihrem Geburtstag im nächsten Monat abzuwarten, in der Hoffnung, dass der Verstand bis dahin noch nicht völlig ausgesetzt hat ;-)

In der Zwischenzeit bin ich Euch für Ratschläge dankbar, ob es für solche Beziehungen überhaupt Chancen auf (längerfristigen) Erfolg gibt. Um Fragen vorzubeugen: Ich lebe zur Zeit allein und sie, soweit ich es im Augenblick anhand Ihrer Erzählungen beurteilen kann, ebenfalls. zumindest in dieser Hinischt scheint es also keine zusätzlichen Hürden zu geben.
 
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Hi Wolke,

also meine persönlichen Erfahrungen - und die von ähnlichen Paaren in meinem Umfeld - legen den Schluss nahe - es ist wesentlich stressbeladener als wenn beide in unterschiedlichen Firmen arbeiten.

Ich hab meinen 2.Ex in der Firma kennen gelernt - wir arbeiteten in unterschiedlichen Abteilungen, aber letztendlich habe ich dann die Firma gewechselt, weils mir einfach zu viel wurde, ihn ständig um mich zu haben - es war insofern gut, weil er meine Firmenwohnung übernehmen konnte - und wir waren dann auch noch 15 Jahre zusammen, bis er Ex war.

Meinen 3.Ex hab ich kennen gelernt, als er ganz wo anders arbeitete als ich - er wurde dann aber arbeitslos - und wir wollten uns was gemeinsames aufbauen - was letztendlich dann aber auch scheiterte - genauso wie unsere Ehe - es gab einfach zu viele Reibungspunkte.

Dann gibt es da noch ein befreundetes Paar, wo er voriges Jahr den Familienbetrieb übernommen hat - und seine Freundin daraufhin ihren Job kündigte und auch ins Unternehmen wechselte - naja, ich muss sagen, da war ich in beiden Ehen noch glimpflich davon gekommen - was da an Stress auch spürbar in der Luft liegt ist einfach fast schon unerträglich.

In einen meiner Jobs war ich mit einem Arbeitskollegen liiert - naja, eigentlich wars in mehreren Jobs - aber jetzt nie wirklich ne Bezihung, sondern eher ein amouröses Abenteuer - auch als solches deklariert - das war immer witzig und prickelnd - für mich - da hatte ich keine nachhaltigen Probleme damit - aber wirklich zusammen leben UND zusammen arbeiten - das würd ich persönlich nie wieder wollen.
 
Hallo Wolke,

in einen anderen Thread schrieb ich schon ....
Private Beziehungen am Arbeitsplatz habe ich immer abgelehnt, habe ich doch mehrmals gesehen, wie manche intakte Ehe/Partnerschaft durch eine Beziehung/Verhältnis am Arbeitsplatz in die Brüche ging.
Und wenn diese 2 Personen 24 Stunden zusammen sind, wird der Arbeitsplatz nicht so einfach ausgeblendet.

Und ChrisTina schreibt ja, wie es eigentlich so läuft.
 
Schon mal schönen Dank für Eure Einschätzungen, auch wenn das natürlich nicht das ist, was ich gerne lesen würde.Dabei ist mir das Dilemma durchaus bewusst, dass eine derartige 24/7-Dauerbeziehung ziemliche Probleme bereiten kann und mit Sicherheit auch wird. Andererseits ist im Moment eh noch alles graue Theorie, schließlich weiß ich ja noch gar nicht, wie die Person, um die es geht, dazu steht. Irgendwie werde ich jedoch das Gefühl nicht los, dass es auf eine Entscheidung zwischen zwei unglücklichen Varianten hinausläuft. Rational betrachtet kann es nicht gut gehen, aber was ist schon rational, wenn das Herz brennt ?

Ich glaube, ich geh mal lieber hinaus, in der Hoffnung, auf andere Gedanken zu kommen ;-)
 
Guten Abend, Wolke

Herzlich willkommen hier !

Ich kann Deine Überlegungen gut verstehen , es ist dieses einerseits - andererseits !

Oder.....der Kopf sagt das eine und der Bauch das andere.

Die Entscheidung, ob Du dich ihr offenbarst kann Dir keiner abnehmen.

Doch , wenn ich mich in Deine Lage hineinversetze dann würde ich erstmal alle nonverbalen Signale aussenden und schauen, wie sie darauf reagiert.

Ich gehe davon aus, daß Du diese kennst ?

Außerdem würde ich den Gedanken im Kopf weiterspinnen: Was ist wenn .......

.....sie 1. eine Reaktion zeigt, daß sie nur kollegial mit Dir in Verbindung stehen möchte ......oder

2. Deine Gefühle eindeutig erwidert , denn ich muß gestehen, Liebe am Arbeitsplatz wäre für mich ein no go.

Ich könnte mich auf alles konzentrieren , nur nicht auf meine beruflichen Verpflichtungen.

Und wenn man sich dann noch so vis a vis , wie in Eurem Fall gegenüber sitz , Au weiha, was für ein Gedankenkarusell ;).

Viele Grüße ,

Silence
 
Wenn es so einfach wäre, dass man gewisse Gedanken einfach ignorieren oder abschalten könnte ... nicht dass ich mir eine solche Situation erträumt hätte. Aber es gibt Zufälle im Leben, da ist man(n) einfach machtlos. Wobei mir schon klar ist, dass man nirgendwo anders die Leute besser kennenlernt als bei der Arbeit, zumal man nichts überstürzen muss. Trotzdem war es nicht so geplant, aber jetzt ist es schon zu spät, da hilft nur noch der Schritt nach vorne.
 
Meine Freundin habe ich in der gleichen Firma kennen und lieben gelernt, wir sind jetzt seit vielen Jahren zusammen und glücklich (mittlerweile nicht mehr in der gleichen Firma, lag nicht an uns).

PS: Einige von euch setzen "in gleicher Firma arbeiten" gleich mit "in gleicher Abteilung arbeiten". Wenn man nicht in einer Kleinstfirma mit drei Leuten arbeitet oder nicht in der gleichen Abteilung dann kann es in vielen Firmen sein, dass man sich den ganzen Tag nicht zu Gesicht bekommt.

PS 2: ja, Beziehung und Arbeit kann einiges an Problemen bringen. Aber deswegen nicht probieren? Dann ist man offenbar nicht wirklich verliebt.
 
Lieber Wolke,

ich bringe Dir jetzt die good news in Form von einer anderen Ansicht :D

Zuerst einmal denke ich, wenn man einen anderen Menschen wirklich "will", wenn da was offensichtlich bedeutsames entstehen könnte, dann hieße es in meinen Augen sich eine große Chance zu versagen, wenn man darauf verzichtet, nur weil es am Arbeitsplatz ja nicht so gut passt.

Mein Freund und ich haben uns auch in der Arbeit kennengelernt. Wir saßen auch ein Jahr lang im selben Büro.
Sicher muss man sehr bewusst mit manchem umgehen (wir gehen inzwischen nicht mehr zwei Mal am Tag gemeinsam Kaffee trinken, und auch gemeinsame Mittagessen gibt es nicht - das wäre alles too much) - und wir hätten nicht weiter im selben Büro sitzen können. (das wurde geändert ;)).

Aber davon abgesehen - why not?

lg
B.
 
Hallo zusammen,

aus dieser Sicht habe ich das noch nicht gesehen.

Ich dachte, daß es ja schnell in der Gerüchteküche brodelt und daß man sich dann irgendwie auf einem Präsentierteller fühlt.

Vielleicht kann sich der ein oder andere auch in eine andere Abteilung verstzen lassen.

@ Bachstelze :

Habt ihr das selber für Euch entschieden, oder ist ein Vorgesetzter gekommen und hat Euch " auseinander " gesetzt ( lol :), wie in der Schule, wenn man geschwätz hat :) !

Viele Grüße,

Silence
 
Ich dachte, daß es ja schnell in der Gerüchteküche brodelt und daß man sich dann irgendwie auf einem Präsentierteller fühlt.

Hallo Silence,

die Gerüchteküche wollte uns nicht :D
Na ja, die Kollegen in unserer Nähe haben natürlich was mitbekommen, aber da die Freundschaftsstatus haben, war das kein Problem. Und der Rest der Firma hat wenig mit uns zu tun, wir beteiligen uns auch kaum an Betriebsausflügen o.Ä., somit waren wir glaub ich einfach nicht interessant genug.

Offiziell gemacht haben wir es erst jetzt nach fast einem Jahr, davor wollten wir definitv nicht im allgemeinen Fokus stehen.
Aber auch jetzt, wo es offiziell ist, scheint niemand sehr interessiert an Tratsch :p

@ Bachstelze :

Habt ihr das selber für Euch entschieden, oder ist ein Vorgesetzter gekommen und hat Euch " auseinander " gesetzt ( lol :), wie in der Schule, wenn man geschwätz hat :) !

Unsere Firma hatte ein neues Firmengebäude gebaut. Mit der Übersiedelung hat mein Freund ein eigenes Büro bekommen, weil er zu einer anderen Abteilung gehört, dass er in meinem Büro saß, war nur aus Platznot im alten Gebäude.

War recht praktisch :cool:

lg
B.
 
Lieber Wolke,

ich bringe Dir jetzt die good news in Form von einer anderen Ansicht :D

Zuerst einmal denke ich, wenn man einen anderen Menschen wirklich "will", wenn da was offensichtlich bedeutsames entstehen könnte, dann hieße es in meinen Augen sich eine große Chance zu versagen, wenn man darauf verzichtet, nur weil es am Arbeitsplatz ja nicht so gut passt.

Mein Freund und ich haben uns auch in der Arbeit kennengelernt. Wir saßen auch ein Jahr lang im selben Büro.
Sicher muss man sehr bewusst mit manchem umgehen (wir gehen inzwischen nicht mehr zwei Mal am Tag gemeinsam Kaffee trinken, und auch gemeinsame Mittagessen gibt es nicht - das wäre alles too much) - und wir hätten nicht weiter im selben Büro sitzen können. (das wurde geändert ;)).

Aber davon abgesehen - why not?

lg
B.

Liebe Bachstelze,

danke für die guten Nachrichten. Das läßt die Angelegenheit nicht ganz so aussichtslos erscheinen. :)

Ein anderes Zimmer ließe sich im Zweifelsfall bestimmt organisieren, zur Not muss ich mal mit den anderen beiden direkten Kollegen rochieren ;-)

Ein schönes Wochenende von der rosaroten Wolke
 
Liebe(r) Wolke,

herzlich willkommen erst einmal.

In der Firma meines Mannes (Informatik einer großen Versicherungsgesellschaft) gibt es mehrere Paare, die sich so kennen - und lieben gelernt haben.

Das eine Paar hat ein Jahr lang ein großes Geheimnis von ihrer Liebe gemacht. Trotzdem wußten alle recht schnell bescheid. War ja auch egal. Wenn man sich verliebt(ob bei der Arbeit, oder sonstwo)ist das egal. Das kommt vor.

Mit dem betreffendem Paar sind mein Mann und ich schon ziemlich lange ganz gut befreundet. Die Beiden passen gut zueinander, privat - und auch beruflich. Es handelt sich übrigens um zwei Frauen, die beide schon um die 50 waren, als sie sich kennenlernten.

Sie sind sich ziemlich ähnlich in ihrer Art - auch was ihre Jobs angeht. Vielleicht ist das ja der Grund, weshalb sie sich so gut verstehen.

Ich wünsche dir alles Gute!
 
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Liebe(r) Wolke,

Sie sind sich ziemlich ähnlich in ihrer Art - auch was ihre Jobs angeht. Vielleicht ist das ja der Grund, weshalb sie sich so gut verstehen.

Hallo Clara,

den Eindruck habe ich in meinem Fall auch, zumindest in meiner Wahrnehmung ;-) Obwohl ich mir schon sicher bin, dass ich mir das nicht nur einbilde. Trotzdem denke ich schon, dass das ein wesentlicher Grund dafür ist, warum ich mich zu ihr hingezogen fühle. Natürlich spielt dabei sicher auch eine Rolle, dass man sich jeden Tag sieht und auch ohne Hintergedanken unterhalten kann. Auf diese Weise erfährt man peu à peu mehr vom anderen, ohne sich dabei aufdrängen zu müssen, wodurch man sich im Lauf der Zeit eben doch ganz gut kennenlernt. Wahrscheinlich kennt man nach einiger Zeit seine Arbeitskollegen ohnehin fast besser als den Lebenspartner, weil man bald mehr Zeit am Tag miteinander verbringt.

Darüberhinaus soll ich sie in Zukunft noch in einen Aufgabenbereich einlernen, in dem sie bisher nur wenig Erfahrung hat. Nun hätte ich das ja für andere Kollegen genauso gemacht, schließlich bin wegen des Fachwissens eingestellt worden. Aber so ... ;-)

Liebe(r) Wolke,

Das eine Paar hat ein Jahr lang ein großes Geheimnis von ihrer Liebe gemacht. Trotzdem wußten alle recht schnell bescheid. War ja auch egal. Wenn man sich verliebt(ob bei der Arbeit, oder sonstwo)ist das egal. Das kommt vor.

Ich denke, dass es in der Anfangsphase, wenn man sich noch nicht sicher ist, ob man auch wirklich zusammenbleibt, ganz normal ist. Ich galube auch nicht, dass es im Büro einen guten Eindruck macht, wenn man mit solchen Informationen hausieren geht, auch dem Partner gegenüber. Wenn man sich dagegen sicher ist, kann man es sicher auch kundtun, um dann den Gerüchten die Nahrung zu nehmen.

Geht die Beziehung allerdings in die Brüche, ist mir bewusst, dass das nicht nur für beide direkt Beteiligten schwierig ist, sondern u.U. die Grabenkämpfe auf die Kollegen ausweiten können. Insofern würde ich mich da zu Beginn bestimmt auch eher bedeckt halten. Andererseits glaube ich nicht, dass es clever ist, schon bevor alles angefangen hat, ein Weltuntergangsszenario zu entwerfen, dazu bin ich dann doch zu optimistisch veranlagt. Also werde ich mal versuchen, in den nächsten Wochen die nonverbalen Signale zu erforschen. :)
 
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