Hallo!
Mich beschäftigt schon lange eine Frage: Warum gibt es Frauen, die sexuelle Übergriffe, auch schon in der Kindheit, anziehen? Was strahlen sie aus?
Kann doch nicht sein, dass ein Kind schon hier schreit.....also woran liegt es?
lg Felice
Da Kinder am Anfang noch abhängig sind, sind sie auch sehr offen - leider auch gegenüber Schädlichem. Wenn ein Vater seine Tochter missbraucht, ist es die Energie des Vaters, die den Übergriff vorbereitet.
Wenn es ein "Fremder" ist, kann es vielleicht daran liegen, dass das Kind zuhause keine (oder zuwenig) Aufmerksamkeit bekommt - das ist auch die Energie der Eltern und diese dann woanders sucht, leider gibt es Menschen, die sich genau nach solchen Kindern umschauen, um diese dann zu missbrauchen.
Oder ein Kind hat einfach nur Vertrauen in die Menschen - auch das kann sehr leicht ausgenutzt werden.
Meine Theorie ist, dass ein Kind noch nicht gefestigt ist und sehr leicht fremde Energien annimmt, die ursprünglich nichts mit dem Kind persönlich zu tun hatten. Leider bleiben manche dieser Energien an dem kleinen Menschen haften, so dass er sie später, wenn er Erwachsen ist, immer noch mit sich rumschleppt und sie inzwischen zu seinen eigenen Energien geworden sind.
hallo felice,
also kinder ziehen sexualität ganz sicher nicht an- sie werden von den tätern missbraucht!
bei chronischen traumatisierungen passiert zum selbstschutz etwas, was dissoziation genannt wird- das innere selbst spaltet sich ab sodass es den schmerz und die demütigung ertragen kann. leider wird dieser zustand, der während des missbrauchs hilfreich war, auch im späteren leben beibehalten- man spricht dann von spaltung. verschiedene innere Anteile (die jeder nicht traumatisierte mensch auch besitzt) werden abgespalten und reagieren unbewusst und unkontrolliert- so gibt es auch täterloyale anteile oder anteile, die sich mit dem täter identifizieren! das war als kind überlebensnotwendig, da das kind bindung brauchte- diejenigen die für es sorgten fügten aber gleichzeitig großen schmerz zu. sie konnten kein gesundes selbstbewusstsein aufbauen, können keine grenzen setzen, da sie das nie gelernt haben und auch ihre grenzen nie respektiert wurden. sie wurden gedrillt, das sie selbst schuld seien oder vielleicht sogar, es selbst gewollt zu haben. so können sie ihren eigenen gefühlen und wahrnehmungen nicht mehr trauen. das ist mitunter ein grund, warum viele menschen, die bereits als kind missbraucht wurden, auch im späteren leben wieder zu opfern werden.
die Täter spüren das- es kommt kein klares nein, vielleicht wird sogar provoziert, die opfer haben kein gefühl für eine normale distanz- wirken oft distanzlos.
liebe felice, da du dich mit traumatisierten menschen auseinandersetzt und versuchst ihnen zu helfen, möchte ich dir raten, dich mit der traumathematik auseinanderzusetzen, du wirst sehen- es ist eine hoch komplexe und äußerst sensible materie. eine literaturempfehlung wäre: luise reddemann "imagination als heilsame kraft" oder "traumazentrierte psychotherapie" sowie michaela huber: "trauma und die folgen"
alles liebe bettymas
Auf den Täter zurückgeben? Die Täter sind einmal selber Opfer gewesen und haben leider die Kehrtwendung nicht hinbekommen. Ihnen etwas zurück geben, was sie schon lange als Paket mit herum tragen ist für meine Begriffe unnütz! Es hilft auch den Opfern nicht.Denn bei vielen ist es nach dem Erwachsensein noch weiter gegangen......was mir auch aufgefallen ist, sie waren wie gelähmt, wenn ihnen was schreckliches passiert ist, als sie schon älter waren.
Ich wünsche mir, dass sie alle die Kraft finden, diese negativen Energien der Täter abzustreifen und auf den Tätern zurückgeben......
lg Felice
Strandläufer;212040 schrieb:Auf den Täter zurückgeben? Die Täter sind einmal selber Opfer gewesen und haben leider die Kehrtwendung nicht hinbekommen. Ihnen etwas zurück geben, was sie schon lange als Paket mit herum tragen ist für meine Begriffe unnütz! Es hilft auch den Opfern nicht.
Ich bin Opfer von Mißbrauch und sex. Übergriffen, nicht so schlimm wie viele andere, aber mir reichte es!
Kraft die Opferhaltung aufzugeben, das ist etwas sehr schwieriges, zumindest was den Umgang mit Männern angeht. Ich bin der MEinung, dass es nichts nützt sich mit den ehemaligen Tätern zu befassen, sondern eher mit der eigenen angelernten Haltung zu beschäftigen.
Ich würde mich gerne gleichwertig fühlen, das würde mir schon entscheidend weiterhelfen!
LG
Elke
Ich gestehe jetzt, selbst Opfer gewesen zu sein.....aber ich war nie Täter und ich werde es auch nie sein......verstehe es nicht und finde es schlimm....als ehemaliges Opfer, gerade in dem Bereich......dann als Täter zu urgieren...... Unverständlich.......
Sie wissen doch, wie schlimm es war.......![]()
Ja, die einen erfasst eine unbändige Wut, sie rächen sie an allen, die ihnen zwischen die Finger kommen und die anderen bleiben Opfer. Ich glaube aber auch, das selbst die Opfer unbewusst oft zu Tätern werden, teilweise in der Kindererziehung auf ganz subtlice Art und Weise, oft durch einen außerordentlich stark ausgeprägten Kontrollzwang, weil "nicht mehr die Kontrolle haben" das schlimmste ist, was den Opfern passieren kann.Ich mutmaße jetzt: Vielleicht glaubt man, gewisse Dinge erst "erlösen" zu können, wenn man sie selbst getan hat. Die Ohnmacht, in der man gefangen war, durch Macht zu kompensieren. Gleiches mit Gleichem zu heilen versucht (wertfrei gesehen).
Das wäre eine aktive Energie (bitte jetzt nicht werten). Die Opferrolle ist eine passive Energie (bitte hier auch nicht werten). Es sind zwei verschiedene Ansätze, mit dem Trauma umzugehen.
Liebe Grüße
Reinfriede
Strandläufer;212049 schrieb:Mein Leben ist stark eingeschränkt durch diese Erfahrungen und es ist sehr mühselig und geradezu schmerzhaft Wege zu finden im Leben mehr und mehr loszulassen.
Nun bin ich über 50 und habe das Gefühl es will mir einfach nicht gelingen!
Vieles wäre so viel einfacher!
Ich mutmaße jetzt: Vielleicht glaubt man, gewisse Dinge erst "erlösen" zu können, wenn man sie selbst getan hat. Die Ohnmacht, in der man gefangen war, durch Macht zu kompensieren. Gleiches mit Gleichem zu heilen versucht (wertfrei gesehen).
Das wäre eine aktive Energie (bitte jetzt nicht werten). Die Opferrolle ist eine passive Energie (bitte hier auch nicht werten). Es sind zwei verschiedene Ansätze, mit dem Trauma umzugehen.
Liebe Grüße
Reinfriede
Strandläufer;212060 schrieb:Liebe Felice,
Kontrollzwang ist schon etwas, was die gesamte Familie irgendwann belastet.
Da kann nämlich keiner mehr irgend etwas tun, ohne dass der Kontrolleur darüber Bescheid weiß. Eine Einschätzung deines Verhaltens ist für mich absolut unmöglich, weil ich dich und deine Familie nicht kenne!
LG
Elke