Was passiert nach Trennungen?

Strandläufer

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Ich lebe jetzt seit September endgültig getrennt von meinem letzten Partner und stelle fest, dass ich inzwischen durch einige Gefühlsturbulenzen gedonnert bin.
Viele hier schreiben über ihre Partnerschaften, viele sind unglücklich und wünschen sich einen anderen Partner und das am besten noch VOR der Trennung, damit es nicht so weh tut, um nicht alleine sein zu müssen.

Was erwarten wir von solch einem anderen Partner? Was treibt uns dazu uns sofort nach einer Trennung in einen Neuen verlieben zu wollen?

Wieso geben wir uns nicht die Chance erstmal heraus zu finden wer wir alleine überhaupt sind und was wir vom Leben wollen, warum nicht durch den, vermutlich nur kurz andauernden, Schmerz gehen und dann eine neue Orientierung finden. Warum einfach nur das Bett wechseln?

Ich habe in meinem Leben nur wenige Männer wirklich kennen gelernt, ich habe mir nie die Zeit genommen heraus zu finden, ob dieser Mensch überhaupt zu mir passt. Wieso ist es für so viele nicht möglich eine lange Zeit des Kennen lernens voran gehen zu lassen um all die Klippen zu erkunden, die ein Zusammensein mit diesem Partner mit sich bringen. Anstelle dessen haben wir oft ein ganz anderes Ziel vor Augen, nämlich den Partner so schnell wie möglich dingfest zu machen, ihn sicher zu haben, mit ihm zusammen zu ziehen und einen auf harmonisch zu machen, was natürlich meistens nicht klappt.

Das kann nicht funktionieren, beim besten Willen nicht. Auf diese Weise sehe ich wieder nur diesen einen Menschen, frage nicht mehr was er in mir ausfüllt, frage nicht mehr nach dem "Warum gerade den oder die?"

Ich brauche Nähe, aber kann ich die nicht auch in Freundschaften finden, erstmal? Es ist nach wie vor so schwer Freundschaften zwischen Mann und Frau zu leben, die einfach nur dazu da sind sich gegenseitige Hilfe anzubieten, sich ab und zu mal die nötige Nähe zu geben, die ohne den Zwang einer Partnerschaft unter Umständen so schön sein kann.

Ich wäre gespannt auf eure Erfahrungen.
LG
Elke
 
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AW: Was passier nach Trennungen?

Interessante Frage!
Irgendwie ist man immer auf der Suche,eben nach Nähe,Verständnis,jemandem viel zu bedeuten,und dann auch so genommen zu werden wie man eben ist,obwohl es umgekehrt oft schwer ist den anderen zu nehmen wie er ist.

Nach einer Trennung hab ich mich erstmal frei gefühlt,keiner mehr der mir das Gefühl gibt nicht "genug" zu sein,keiner mehr der mich mit meinen Emotionen zurückweist...

und dennoch sucht man weiter nach Bestätigung,nach der Bestätigung daß man doch gut ist wie man ist,auch wenn es mit dem Ex nicht geklappt hat.

Es dauert wirklich lange bis man zu dieser "Selbstliebe" gelangt,auch heute noch gibt es immer wieder Einbrüche,man meint dann alle anderen sind interessanter und besser usw...
Damit kann ich mich selbst echt quälen,warum tut man das bloß?

Der Satz in einem anderen Thread "Du bist auch alleine komplett",daran denk ich jetzt häufig wenn diese Zweifel in mir hochkommen.

Oder die Erkenntnis daß man erst sich selbst lieben muß um überhaupt jemand anderen zu lieben.

Man verliebt sich ja eigentlich erstmal wenn man die Person noch gar nicht kennt,hinterher stellt sich dann heraus ob die die Beziehung von Dauer ist.
Am Anfang zeigt man vielleicht auch tatsächlich seine "Schokoladenseite",die Macken kommen später erst durch.

Ich stelle mir auch immer wieder dieselben fragen,ich will sein wie ich bin und auch so geliebt werden,auf der anderen Seite möchte der Partner das auch,aber wie oft kommt man nicht auf einen gemeinsamen Nenner.

Jedenfalls bin ich nicht der Typ der nach einer Trennung sofort zum nächsten wechselt,die Trennungsgründe hatten auch noch nie etwas mit einem anderen zu tun und danach war ich immer erstmal eine Zeit allein,vielleicht einige Flirts um das Ego aufzupolieren.

Ich könnte auch keine feste Bindung eingehen nur um nicht alleine zu sein,das geht gaaaar nicht!

Man will sich immer vor Augen führen daß man selbst genug wert ist und Jemand ist,doch das klappt nicht immer,Zweifel kommen immer wieder,wahrscheinlich auch durch unser Gesellschaftsbild!

Freie Liebe bedeutet ja auch den anderen sein zu lassen wie er ist,aber wie oft paßt einem dann etwas nicht wenn man selbst andere Vorstellungen hat,Mißtrauen hat etwas mit mangelndem Selbstwertgefühl zu tun.
Oder die Angst den anderen zu verlieren...ein neverending Thema...


Soweit erstmal...LG :)
 
AW: Was passier nach Trennungen?

Ja das mit der Nähe und Verständnis, das ist wohl die Triebfeder, immer wieder. Ich glaube auch, dass es nicht schlimm ist, immer wieder mal in so eine Art Kleinkindphase zu flutschen und sich zu gönnen bei jemandem Verständnis finden zu wollen. Letztendlich nützt das alles aber garnichts, wenn wir uns selber weder verstehen noch akzeptieren. So bekloppt, so eigenartig, so abhängig, so traurig oder was auch immer wir sind, wir sind total OK so wie wir sind.
Däää und genau dieser Satz
man meint dann alle anderen sind interessanter und besser usw...
der wäre doch üüüüberhaupt nicht in unserem Gehirn, wenn wir endlich kapieren würden, dass nicht jeder auf dieser großen weiten Welt der Ansicht sein muss, dass wir großartig sind. Wir können nicht für jeden TOLL sein. Es wird immer jemanden geben, der Eigenschaften besitzt, die einem nahen Menschen wichtig sind und wir finden diese Eigenschaft nicht in uns. Wir sind keine Komplettpakete und wir können auch keine Komplettpakete erwarten.
Naja und Verlustangst, das ist auch mein großes Thema, das nervt wirklich absolut und taucht auch immer wieder auf. Ich spüre aber, wenn ich loslassen kann, dass es mir besser geht und oft die Menschen in mein Leben zurück kehren, weil sie diese Enge nicht mehr spüren, die Klammern verursacht.
Im Grunde bin ich gespannt auf die kommenden Monate, was sich so bei mir verändert, ob sich die Turbulenzen langsam legen und ob mir je wieder ein Mann begegnet wo Liebe beidseitig einfach da ist. Und spannend ist auch, ob nicht in meinem ganzen Gefühlspaket schon lange die Liebe da ist und ich lauf nur ständig vor ihr weg. Es wird sich zeigen.
LG
Elke
 
AW: Was passiert nach Trennungen?

Hi liebe Elke

Viele hier schreiben über ihre Partnerschaften, viele sind unglücklich und wünschen sich einen anderen Partner und das am besten noch VOR der Trennung, damit es nicht so weh tut, um nicht alleine sein zu müssen.

Was erwarten wir von solch einem anderen Partner? Was treibt uns dazu uns sofort nach einer Trennung in einen Neuen verlieben zu wollen?

Ich denke, jeder Mensch möchte das Gefühl der Verbundenheit spüren. Wir denken wahrscheinlich, dass wir das am ehesten erreichen, wenn wir einen Partner haben, mit dem wir möglichst eng zusammen sind (zusammen leben - zusammen die Zeit verbringen).
Dabei vergessen wir, dass wir sowieso mit allem was uns umgibt, verbunden sind. Es gibt keine Trennung zu irgendwas. Nur können wir das meist nicht spüren. Doch wir können uns darauf einstimmen und es zulassen.....(denn mit manchem möchten wir ja gar nicht gerne verbunden sein - sind wir aber trotzdem). Dieses Gefühl der Verbundenheit (zu allem und jedem) ist wunderschön - und irgendwie hast du da gar nicht das Gefühl, einen Partner wirklich zu brauchen....weil so viele Bedürfnisse plötzlich erfüllt sind: du fühlst dich geliebt, angenommen - genauso wie du bist...
und das ist es, was wir wahrscheinlich in einer Partnerschaft alle suchen.
Doch wenn wir erkennen, dass wir sowieso zutiefst geliebt sind - und mit allem verbunden....wir nie getrennt sein können - dann löst sich dieses Bedürfnis eventuell auf.
Ich sage extra "Bedürfnis", denn es spricht ja nichts dagegen, trotzdem den Wunsch zu haben, eine Partnerschaft leben zu wollen......und dort möglicherweise totale Verbundenheit bis hin zur Verschmelzung zu erleben (etwa beim Sex...).....und das totale Gefühl der Liebe noch mehr zu spüren und leben zu können.

Wieso geben wir uns nicht die Chance erstmal heraus zu finden wer wir alleine überhaupt sind und was wir vom Leben wollen, warum nicht durch den, vermutlich nur kurz andauernden, Schmerz gehen und dann eine neue Orientierung finden. Warum einfach nur das Bett wechseln?

:) viele Menschen BRAUCHEN einen Partner, der ihnen das Gefühl gibt, geliebt zu sein, schön und begehrt zu sein....(ich fall auch immer wieder in diese Rolle ;), weil sie sich selbst nicht genug lieben können, sich selbst wertlos finden (nicht bewusst natürlich!).
Der Partner ist dann dafür zuständig, diese Löcher zu stopfen....und wenn der weg ist, muss natürlich schnell ein neuer her - denn sonst spüre ich ja ganz intensiv den eigentlichen Gefühlszustand und ich fühle mich zutiefst hässlich, wertlos, ungeliebt.....
also her mit dem Neuen!!! ;)

Wieso ist es für so viele nicht möglich eine lange Zeit des Kennen lernens voran gehen zu lassen um all die Klippen zu erkunden, die ein Zusammensein mit diesem Partner mit sich bringen.

ich glaube, um wirklich jemand kennenzulernen, reicht kein Menschenleben aus....
Ich lerne meinen Mann gerade eben nach 20 Jahren neu kennen - ich seh ihn so viel anders als früher (wahrscheinlich weil ich mich selbst verändert habe).
Ich hab es nie geglaubt, aber man kann wirklich in einem einzigen Menschen die ganze Welt wiederfinden....

Anstelle dessen haben wir oft ein ganz anderes Ziel vor Augen, nämlich den Partner so schnell wie möglich dingfest zu machen, ihn sicher zu haben, mit ihm zusammen zu ziehen und einen auf harmonisch zu machen, was natürlich meistens nicht klappt.

ja, klar. Indem er sich zu uns ins Nest setzt, wähnen wir uns sicher. Es ist eine große Illusion. Wir glauben sogar, dass wir uns jetzt besonders nahe sind, weil wir ja alles zusammen machen. Ich persönlich bin manchen Menschen, die ich möglicherweise 1x jährlich sehe, viel viel näher als meinem Mann, mit dem ich täglich zusammen bin.
Wir brauchen wahrscheinlich diese Sicherheit, damit wir nicht das Gefühl haben, getrennt zu sein, uns nicht mutterseelenallein zu fühlen.
so viele Menschen streiten sich immerzu, doch bei einer Trennung haben sie solche Riesenangst vor dem Alleinsein. Wenn sie doch nur wüssten, dass wir nie getrennt sein können und das unsere vermeintlichen Bindungen sowie nur Illusion sind....

Ich brauche Nähe, aber kann ich die nicht auch in Freundschaften finden, erstmal?

JA JA JA 1000x JA!!!
(ich leb sie)

Es ist nach wie vor so schwer Freundschaften zwischen Mann und Frau zu leben, die einfach nur dazu da sind sich gegenseitige Hilfe anzubieten, sich ab und zu mal die nötige Nähe zu geben, die ohne den Zwang einer Partnerschaft unter Umständen so schön sein kann.

100%ig und aus vollstem Herzen JA!!!
Ich lebe solche Freundschaften (eine sehr intensive, andere sehe ich weniger doch die Nähe ist trotzdem da.) Ich möchte sie niemals missen!!!!

von bschmidi
Man will sich immer vor Augen führen daß man selbst genug wert ist und Jemand ist,doch das klappt nicht immer,Zweifel kommen immer wieder,wahrscheinlich auch durch unser Gesellschaftsbild!

ja, das kenn ich. Aber ich hab auch erkannt, dass es immer selbstverständlicher wird, dass ich mich selbst wertvoll und geliebt fühle. Übung macht den Meister.
Und es ist auch ein Unterschied, ob es mir mein Verstand einredet, oder ob ich es wirklich in mir spüre.....
Wenn du es erstmal verinnerlicht hast, geht dieses Gefühl auch nicht mehr so schnell weg - du "weißt" es einfach....


bschnidi
Freie Liebe bedeutet ja auch den anderen sein zu lassen wie er ist,aber wie oft paßt einem dann etwas nicht wenn man selbst andere Vorstellungen hat,Mißtrauen hat etwas mit mangelndem Selbstwertgefühl zu tun.
Oder die Angst den anderen zu verlieren...ein neverending Thema...

es sind immer die eigenen Ängste in uns, die hochkommen. Alles hat mit uns selbst zu tun. Aber wir können uns entscheiden, diese Ängste kommen zu lassen, anzuschauen und zu erkennen: Das bin ja ich! Das hat nichts mit dem anderen zu tun....;)
so entlässt du den anderen mehr und mehr in seine Freiheit....und du kannst ihn trotzdem lieben. Er wird wahrscheinlich demzufolge freier sein - und dir noch näher rücken, weil er sich bei dir nicht beschuldigt fühlt, sondern angenommen - so wie er ist....

Ich glaube auch, dass es nicht schlimm ist, immer wieder mal in so eine Art Kleinkindphase zu flutschen und sich zu gönnen bei jemandem Verständnis finden zu wollen.
was soll den daran schlimm sein?
Wir selbst bewerten, ob wir das schlimm finden ;)
Ich kenne Menschen, die finden mich besonders süß, wenn ich grad wie ein Kleinkind um Liebe bettle ;)

Wir sollten nicht den Anspruch an uns stellen, perfekt zu sein, weise zu sein....
Wir sind hier um zu leben! Und alle Gefühle, JEDES Gefühl, das wir hier auf Erden erleben, kann auch als "interessant" betrachtet werden; sei es Traurigkeit, Hass, Enttäuschung, Liebe, Freude......
Durchleben wir diese Gefühle! Wir möchten sie kennenlernen - deswegen haben wir uns Situationen erschaffen, in denen wir diese Gefühle kennenlernen dürfen.
Manche Gefühle sind uns nicht angenehm - dann lernen wir eben kennen, welche Gefühle uns nicht angenehm sind.
Manches tut weh - ja, auch der Schmerz will kennengelernt werden.

Im Grunde genommen hat unser "Gefühl" nichts damit zu tun, wer wir sind.
Wir spüren ein Gefühl, aber wir sind nicht dieses Gefühl. Wir können es wieder abgeben - und zum nächsten Gefühl gehen....

Ich weiß, dass hört sich jetzt ein wenig abgehoben an....sorry. Für mich ist es so.
Ich hab gelernt, dass es so einfach sein kann. Und wir das Leben genießen können...:banane:....sogar im größten Schmerz.

So bekloppt, so eigenartig, so abhängig, so traurig oder was auch immer wir sind, wir sind total OK so wie wir sind.

100pro JA!!!
Wir sind nicht nur okay, wie wir sind. Wir SIND! Wir sind ein unverzichtbarer Bestandteil von ALLEM was uns umgibt, und wir sind sogar ÜBER ALLES geliebt...(ich habs einmal gespürt - es war kaum auszuhalten :)) aber das Leben hat sich seit damals um 180° gewendet ;)
Schade - ich würds euch gerne spüren lassen....

:liebe1:
Niki
 
AW: Was passiert nach Trennungen?

Hi liebe Elke

Ich denke, jeder Mensch möchte das Gefühl der Verbundenheit spüren. Wir denken wahrscheinlich, dass wir das am ehesten erreichen, wenn wir einen Partner haben, mit dem wir möglichst eng zusammen sind (zusammen leben - zusammen die Zeit verbringen).
Das macht mir eher Angst, diese Nähe...obwohl ich sie auch vermisse.


denn sonst spüre ich ja ganz intensiv den eigentlichen Gefühlszustand und ich fühle mich zutiefst hässlich, wertlos, ungeliebt.....
also her mit dem Neuen!!! ;)
Das ist schon merkwürdig, vor der Trennung hatte ich tatsächlich damit kaum Probleme, jetzt stelle ich mich andauernd in Frage, fühle mich falsch und irgendwie auch weniger wert, sehr oft ist das so.

ich glaube, um wirklich jemand kennenzulernen, reicht kein Menschenleben aus....
I
Naja aber so schnell wie in jungen Jahren, möchte ich dann doch nicht mehr eine Partnerschaft eingehen. Früher erschien mir so vieles überhaupt nicht bedenkenswert, heute scheint mein Mißtrauen ins unermeßliche gewachsen und die Angst in einer engeren Beziehung erstickt zu werden ist furchtbar groß. Alles das, was ich mir in meinem Singleleben vorgestellt habe, ist plötzlich auf den Kopf gestellt, ich vermute aber dass das auch mit dieser unbegreiflichen Affinität zu diesem Bekannten zusammen hängt. Wenn ich nur dieses Thema aus meinem Leben hätte, aber vermutlich würde ich dann einen anderen Stein im Weg finden, der mich hindert das zu leben, was ich mir vorgenommen hatte.

Ich lerne meinen Mann gerade eben nach 20 Jahren neu kennen - ich seh ihn so viel anders als früher (wahrscheinlich weil ich mich selbst verändert habe).
Ich hab es nie geglaubt, aber man kann wirklich in einem einzigen Menschen die ganze Welt wiederfinden....
Ja, wir verändern uns nun mal und wenn der Andere mit dieser Veränderung nicht klar kommt, wird es kompliziert.

100%ig und aus vollstem Herzen JA!!!
Ich lebe solche Freundschaften (eine sehr intensive, andere sehe ich weniger doch die Nähe ist trotzdem da.) Ich möchte sie niemals missen!!!!
Mir gelingt es nicht, es wäre für mich eine so große Erleichterung, wenn solche Menschen in meinem Leben wären. Das Bedürfnis nach Partnerschaft wäre vermutlich um einiges kleiner.


es sind immer die eigenen Ängste in uns, die hochkommen. Alles hat mit uns selbst zu tun. Aber wir können uns entscheiden, diese Ängste kommen zu lassen, anzuschauen und zu erkennen: Das bin ja ich! Das hat nichts mit dem anderen zu tun....;) entlässt du den anderen mehr und mehr in seine Freiheit....und du kannst ihn trotzdem lieben. Er wird wahrscheinlich demzufolge freier sein - und dir noch näher rücken, weil er sich bei dir nicht beschuldigt fühlt, sondern angenommen - so wie er ist....
Jo das ist mir inzwischen auch ziemlich klar, dass all die Ängste nichts mit meinem Aussen zu tun haben, sondern schon sehr lange in mir leben und nun aktiviert werden.


Im Grunde genommen hat unser "Gefühl" nichts damit zu tun, wer wir sind.
Wir spüren ein Gefühl, aber wir sind nicht dieses Gefühl. Wir können es wieder abgeben - und zum nächsten Gefühl gehen....
Ollala, das wäre toll, wenn ich das allmählich mal auf die Reihe kriege, einfach zum nächsten Gefühl gehen. Heute habe ich aber auch einen rabenschwarzen Tag erwischt. Gestern war so hell und freundlich und nu isses duster, Driss alles.


Liebe Grüße
Elke
 
AW: Was passiert nach Trennungen?

Hallo,

ist schon merkwürdig, wie unterschiedlich wir sind. Manchmal wäre ich ganz froh, alleine zu sein - von meinen Partner möchte ich zur Zeit nicht trennen, aber wenn es so sein sollte, dann würde ich den Single-Status erst einmal in vollen Zügen geniessen, dann würde ich alles tun, was ich jetzt (wegen Rücksicht und weniger Zeit durch den Partner) nicht geht.

LG
Ahorn
 
AW: Was passiert nach Trennungen?

Hallo,

ist schon merkwürdig, wie unterschiedlich wir sind. Manchmal wäre ich ganz froh, alleine zu sein - von meinen Partner möchte ich zur Zeit nicht trennen, aber wenn es so sein sollte, dann würde ich den Single-Status erst einmal in vollen Zügen geniessen, dann würde ich alles tun, was ich jetzt (wegen Rücksicht und weniger Zeit durch den Partner) nicht geht.

LG
Ahorn
Oh Ahorn, mit dieser Aussage wäre ich vorsichtig. Ich habe mir mein Singledasein total anders vorgestellt. Ich habe mich auf all die Freiheit gefreut, hatte Pläne, die ich auch teilweise mit Begeisterung umsetze. Ich habe mich gefreut neue Leute kennen zu lernen und das tue ich auch (auch Männer). Mir gefällt es abends alleine zu sein, tagsüber spontan entscheiden zu können was ich tun möchte. Das alles ist wunderbar, mein Leben könnte die absolute Krönung sein.
Was ich nicht kalkuliert hatte war eine unglaublich starke Anziehung zu einem Mann, den ich schon sehr lange kenne. Ich bin ständig hin und her gerissen zwischen dem Wunsch ihm nahe zu sein und der Panik, dass er das gleiche wollen könnte. Ich schrieb schon, er ist absolut nicht mein Typ, trotzdem fühle ich eine magische Anziehung. Mal habe ich die Distanz mein Leben mit Genuss zu leben, mal legt sich eine Glocke von Sehnsucht über mich.
Manchmal wünsche ich mir er wäre einfach nicht mehr da, futsch einfach im Universum verschwunden, damit das endlich aufhört und ich mich wieder frei fühle. Wie oft habe ich schon für eine Zeit den Kontakt abgebrochen um mich zu retten, immer wieder bin ich zurück zu ihm, obwohl da keine wirkliche Beziehung ist.
Ich bin eine selbstständige und eigentlich auch selbstbewusste Frau, ich habe Hobbys und Freude am Leben und dann passiert das.
Da läuft bei mir vermutlich ein uraltes Programm ab, das mich und natürlich auch diesen Mann total irritiert und kränkt.
Ahorn, so einfach lässt sich so ein Vorhaben das Singleleben zu geniessen nicht durchsetzen...leider.
Wenn ich den Weg da hinaus wüsste, ich würde ihn SOFORT gehen, bisher bin ich absolut kläglich gescheitert und das tut meinem Selbstwertgefühl überhaupt nicht gut.
Liebe Grüße
Elke
 
AW: Was passiert nach Trennungen?

ElkeB (Strandläufer) schrieb:
Wenn ich den Weg da hinaus wüsste, ich würde ihn SOFORT gehen
nein, würdest du nicht. deine aussage beruht lediglich auf einem irrtum.

lg
jesus
 
AW: Was passiert nach Trennungen?

Beim Schreiben sind mir schon Zweifel gekommen.
Anscheinend brauche ich diese Erfahrung, für was auch immer.
LG
Elke
 
AW: Was passiert nach Trennungen?

Strandläufer;208650 schrieb:
Oh Ahorn, mit dieser Aussage wäre ich vorsichtig.
Es gab schon öfter Trennungen in meinem Leben - und danach habe ich (bis auf ein Mal) immer mein SingleDasein genossen.
Das eine Mal, wo dies nicht der Fall gewesen ist, hatte mich der Mann bei der Trennung sehr verletzt, da musste ich erst einmal drüber weg kommen - und als ich das geschafft hatte, konnte ich mein Alleinsein auch geniessen.

Ich denke (ist nur meine Meinung, andere mögen das anders sehen), wenn ich in meiner Mitte bin, brauche ich nicht unbedingt einen Partner, um mich vollständig zu fühlen.

LG
Ahorn
 
AW: Was passiert nach Trennungen?

Nein einen Partner brauche ich auch nicht, um mich komplett zu fühlen. Heute ist dann wieder so ein Tag, an em ich mein Leben, so wie es ist, voll geniessen konnte. Es wechselt halt und wird sicher mit jedem Monat stabiler. Ich habe nun 14 Jahre lang mit Partner verbracht, ist wohl kein Wunder, dass ich einige Dinge neu lerne.
LG
Elke
 
AW: Was passiert nach Trennungen?

Hi Elke,

von dir
Was ich nicht kalkuliert hatte war eine unglaublich starke Anziehung zu einem Mann, den ich schon sehr lange kenne. Ich bin ständig hin und her gerissen zwischen dem Wunsch ihm nahe zu sein und der Panik, dass er das gleiche wollen könnte.

:) du glaubst nicht, wie sehr ich dir das nachfühlen kann ;)

Wenn du es für dich lösen möchtest, dann sieh dir mal folgende Dinge an (was mir aufgefallen ist):
1) Der Wunsch, ihm nahe zu sein: fühle dich mal hinein in das Gefühl, ihm nahe zu sein - was für ein Gefühl ist das dann? Was eröffnet sich da in dir, wonach du anscheinend Sehnsucht zu haben scheinst...?
(deine Sehnsucht projizierst du wahrscheinlich nur auf ihn - sie ist generell nach diesem Gefühl in dir - und das ist auch okay so)
Es ist möglicherweise nur wichtig für dich, deine grundlegende Sehnsucht - nach was auch immer - kennenzulernen, um so für dich herauszufinden, wie du diese möglicherweise stillen kannst. (dafür ist bestimmt nicht nur er geeignet ;) )

2) die Panik, das er das gleiche wollen könnte:
welche Angst steckt da dahinter - falls er auch das gleiche will? (ich hab zwar eine Vermutung, aber es ist DEINE Angst, deshalb möchte ich jetzt nicht vorgreifen).

diese beiden Gefühle sind in dir und spielen dir da einen Streich ;)
und du fühlst dich hin- und hergerissen, weil du nicht weißt, an welches Gefühl du dich jetzt halten sollst.

wenn du dir bewusst bist, welche Sehnsüchte bzw. Ängste das sind, dann kannst du dich möglicherweise bewusster dafür entscheiden, welchen Weg du weitergehen willst und quälst dich nicht mehr so...:)

alles Liebe
Niki
 
AW: Was passiert nach Trennungen?

Strandläufer;208660 schrieb:
Nein einen Partner brauche ich auch nicht, um mich komplett zu fühlen. Heute ist dann wieder so ein Tag, an em ich mein Leben, so wie es ist, voll geniessen konnte. Es wechselt halt und wird sicher mit jedem Monat stabiler. Ich habe nun 14 Jahre lang mit Partner verbracht, ist wohl kein Wunder, dass ich einige Dinge neu lerne.
LG
Elke

14 Jahre sind wirklich eine lange Zeit, da hast Du natürlich Recht.
 
AW: Was passiert nach Trennungen?

Hi Elke,



:) du glaubst nicht, wie sehr ich dir das nachfühlen kann ;)
Ja, du kennst das auch sehr gut, ich erinnere mich.

Wenn du es für dich lösen möchtest, dann sieh dir mal folgende Dinge an (was mir aufgefallen ist):
1) Der Wunsch, ihm nahe zu sein: fühle dich mal hinein in das Gefühl, ihm nahe zu sein - was für ein Gefühl ist das dann? Was eröffnet sich da in dir, wonach du anscheinend Sehnsucht zu haben scheinst...?
(deine Sehnsucht projizierst du wahrscheinlich nur auf ihn - sie ist generell nach diesem Gefühl in dir - und das ist auch okay so)
Es ist möglicherweise nur wichtig für dich, deine grundlegende Sehnsucht - nach was auch immer - kennenzulernen, um so für dich herauszufinden, wie du diese möglicherweise stillen kannst. (dafür ist bestimmt nicht nur er geeignet ;) )
Ich will dazu noch weiteres erzählen. Wie gesagt ich kenne diesen Mann schon sehr lange. In den ganzen Jahren ist es wenig zu persönlichen Kontakten zu kommen und einiges an seinem Verhalten hat mich gestört, was kaum eine Rolle spielte, weil ich Kontakte ausserhalb der Ehe selten intensiv hab werden lassen. Meine Situation hatte sich dann plötzlich verändert, seine nicht. Meine Bedürfnisse nach Freundschaften sind gewachsen und mit seiner teilweise sehr fürsorglichen Art hat er mich irgendwie total eingewickelt.
Das ändert sich übrigens gerade und genau das ist es, was mich anscheinend endlich auch wieder selbstständig denken lässt.

2) die Panik, das er das gleiche wollen könnte:
welche Angst steckt da dahinter - falls er auch das gleiche will? (ich hab zwar eine Vermutung, aber es ist DEINE Angst, deshalb möchte ich jetzt nicht vorgreifen).
´
Ich erlebe mich in nahen Beziehungen oft als fremdgesteuert, ich verliere die Kontrolle über mich. Nähe erstickt mich irgendwie, ich habe Angst mich fallen zu lassen. Ich suche mir oft Männer, die ihre Unsicherheit hinter einer gehörigen Portion Distanz und manipulativem Machtgehabe verstecken.
In dieser Phase bewege ich mich derzeit wieder. Ich glaube es geht hier immer wieder um das Bedürfnis nicht der oder die Unterlegene zu sein.
Niki, zur Zeit habe ich nicht die mindeste Aussicht auf einen vernünftigen Umgang mit einem Mann, auf einen vertrauensvollen Umgang. Ich komme an mich selber einfach nicht heran, finde den verdammten Knoten nicht.

diese beiden Gefühle sind in dir und spielen dir da einen Streich ;)
und du fühlst dich hin- und hergerissen, weil du nicht weißt, an welches Gefühl du dich jetzt halten sollst.
Ich will jetzt keine Beziehung, meiner Meinung nach ist es für mich ganz wichtig, sehr viele Menschen kennen zu lernen und auch Männer, um endlich Unterschiede feststellen zu können. In der Beziehung bin ich fast wie ein Kleinkind, völlig unerfahren. Ich wünsche mir aber einen Mann, der gut alleine leben kann, der weiß was er will, der emotional nicht abhängig von mir ist, sondern aus freien Stücken liebt und das auch ohne Angst zeigen kann. Ein Mann der in der Lage ist sich selber die Freude im Leben zu verschaffen, der mich nicht braucht um zu überleben.

wenn du dir bewusst bist, welche Sehnsüchte bzw. Ängste das sind, dann kannst du dich möglicherweise bewusster dafür entscheiden, welchen Weg du weitergehen willst und quälst dich nicht mehr so...:)
Ich möchte diesen Mann vermutlich nur deshalb in meinem Leben behalten, weil ich ab und zu einfach mal Nähe brauche. Da er aber ständig auf Rückzug geht, kriege ich die von ihm eh nicht. Also was hält mich? Ich vermute das Thema ist bald gegessen, ich hoffe es. Aus einem Kaltwasserfisch macht keine Frau einen Warmwasserfisch, den Versuch hätte ich schon bei meinem Vater nicht machen brauchen.
Im Übrigen ist das mein erster männlicher Freund, das ist vermutlich auch etwas das erlernt werden will. Mal sehen wie es mir mit den künftigen männlichen Begegnungen geht, ob ich endlich mal die Warmwasserfische antreffe. Die Aussichten sind garnicht mal schlecht zumindest erlebe ich, dass es Männer gibt, die Körperkontakt für etwas normales halten.
Niki du bist immer wieder erbaulich mit deinen Kommentaren, schreibe bloß weiter :liebe1:
Liebe Grüße
Elke
 
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AW: Was passiert nach Trennungen?

14 Jahre sind wirklich eine lange Zeit, da hast Du natürlich Recht.

Ja ist sehr lang und ich hätte nicht gedacht, dass aus mir in so kurzer Zeit ein Wurm wird :banane:.
In den letzten Jahren habe ich mich so unterschiedlich erlebt und zuletzt habe ich mich wohl sehr aufgegeben. Jetzt treibe ich wieder Sport, halte mich fit und gesund, sehr meiner Meinung nach auch richtig gut aus.
Es kann nur aufwärts gehen.
LG
Elke
 
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