Was tun nach der Schule?

someone

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19 Februar 2009
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Hallo,

eben war Elternsprechtag an der Schule meiner Tochter. Ihre Noten sind ganz ok, sie könnte zwar noch besser sein, aber es ist ok. Ihr Mathelehrer meinte, wenn sie jetzt so weiter macht, sollte sie in Betracht ziehen, das Abitur zu machen.
Das will sie aber nicht. Warum weiß ich auch nicht so genau, ich denke, weil sie glaubt das sie das nicht schafft ( sie geht auf die Realschule).
Momentan hat sie die Idee, auf jeden Fall eine Ausbildung zu machen. Wäre im Prinzip ja auch nicht schlecht, nur hat sie keine genaue Vorstellungen, WELCHEN Beruf sie machen möchte. Sie hat ein Praktikum im Hotel gemacht, sie dachte,das wäre was für sie.Jetzt nach dem Praktikum, weiss sie das sie DAS auf jeden Fall NICHT will.
Jetzt spricht sie von Friseurin , nichts gegen diesen Beruf, aber erstens glaube ich , das sie das jetzt nur so sagt, um nicht weiter zur Schule zu gehen, zweitens guckt sie auch schon nach den Verdienstmöglichkeiten und in diesem Beruf sind die nicht so prickelnd,drittens wäre es sehr schade, weil eine gute Schulbildung heutzutage sehr viel wert ist und sie bestimmt mehr kann.
Nur will ich auch nicht, das sie irgendein Fachabitur macht, evtl. ins kaufmännische, oder die Höhere Handelsschule, wenn sie es nachher für ihren Berufsweg nicht gebrauchen kann.
Ist echt schwierig, weiss jemand Rat, oder war in der Situation?
Die Berufsberatung hat auch irgendwie nichts gebracht.
LG
someone
 
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AW: Was tun nach der Schule?

Hallo someone,
ist ja schon mal gut, dass sie weiß, was sie garantiert nicht will. Hat sie die Schulpflicht schon erfüllt oder muss sie noch ein oder zwei Jahre?
Sie kann ja auch ein Praktikum beim Friseur machen, die nehmen eigentlich gerne Praktikanten, weil die nichts kosten. Sozialpflegeschule oder Hauswirtschaftsschule ein- oder zweijährig - ist meist nie weg und dort lassen sich Tendenzen erkennen. Vielleicht findet sie dort was sie mag.
AL
Eberesche
 
AW: Was tun nach der Schule?

Ich denke das ist ganz normal. Schliesslich ist man eigentlich noch soooo jung und muss sich schon dieser Verantwortung stellen. Ich kann mich noch gut Erinnern das es mir genau so ging. Ich wusste nicht was ich wollte. Ich habe dann eine Verkäuferlehre gemacht. Das war mit 16. Danach erst habe ich nach und nach meinen Weg gefunden. Ich habe dann auch noch 2 weitere Ausbildungen gemacht, einmal das Bürofachdiplom und dann noch die Buchhandelsausbildung. Ich habe zusätzlich noch 2 Sprachdiplome in Spanisch und Englisch. Und nun arbeite ich bei einem Internationalen Unternehmen im Büro und bin Verantwortlich für die Ausländischen Kontakte und habe einen guten Lohn und einen mehr oder weniger sicheren Arbeitsplatz. Du siehst, es kann sich alles noch ändern. Speziell in diesem Alter verändert man sich gewaltig. Meiner Meinung sollte sie in den Friseurinnen Beruf ruhig mal "reinschnuppern" Und wenn ihr das gefällt auch anfangen. Nach der Lehre wird Sie dann vielleicht schon wieder ganz andere Ideen haben und sich weiterbilden oder sich sogar total umorientieren.

Liebe Grüsse
 
AW: Was tun nach der Schule?

Hallo Esperanza,

Im Prinzip hast du schon Recht, es ist ziemlich schwierig, sich in diesem Alter schon festlegen zu müssen, aber leider ist das heute so. Ich fände es nur schade, wenn meine Tochter eine Ausbildung beginnt, und dann feststellt, das es doch nicht das Wahre ist, damit hätte sie die Zeit vertan. Hinzukommt, das sie Rückenprobleme hat, also ein Beruf , wo sie den ganzen Tag stehen muß , halt auch nicht so unbedingt das Richtige für sie ist.
Außerdem möchte sie ja selber auch einen Beruf, in dem sie später gut verdienen kann.
LG
someone
 
AW: Was tun nach der Schule?

Ehrlich gesagt halte ich Geld nicht für den richtigen Faktor zur Berufswahl.
Wichtiger ist doch, das man sich mit dem was man tut wohlfühlt.
Außerdem kann man auch mit weniger Geld klarkommen, wenn man es sinnvoll ausgibt.

Aber wem sag ich das. Beim Thema Geld drehen die meisten Leute ja eh' durch...
 
AW: Was tun nach der Schule?

Außerdem möchte sie ja selber auch einen Beruf, in dem sie später gut verdienen kann.
LG
someone

Dann bleibt nur die Schule.
Handwerk ist gut, aber nur, wenn man später erfolgreich wird. Und das bedeutet viel mehr harte Arbeit als die Schule.
Bildung = Geld. Ist heutzutage leider so.
Schule muss Handwerk (im weitesten Sinne zu verstehen) nicht ausschließen.
Wo liegen ihre Begabungen? Was kann sie gut, was versteht sie leicht, was ist für sie Spiel?
Zu wissen, was man nicht will, ist eine Fokusierung auf das falsche Ziel. :clown:
 
AW: Was tun nach der Schule?

Pädagogisch wertvoll ist es sicher, erstmal zu lernen, dass man für sein Geld wirklich etwas tun muss.

Denn dann weiß man den Wert dessen erst richtig zu schätzen.

Man hat halt kein Geburtsrecht auf Geld und sonstigen Reichtum.
 
AW: Was tun nach der Schule?

@ Handwerkprofis:

Bildung ist sicher nicht der einzige Weg, "reich" zu werden oder wenigstens ein "gutes" Einkommen zu haben.

Die Börsenheinis z.B. haben ihren extremen Reichtum nicht dadurch erlangt, dass sie dafür gearbeitet haben oder verantwortungsvoll und langfristig gedacht haben, sie haben sich "ihr" Geld erzockt.

Und nur, weil man studiert hat bedeutet das noch lange nicht, dass man mit dem was man danach so alles weiß viel Geld verdient: Um das zu schaffen muss man auch erstmal hart arbeiten, sich einsetzten und die passenden Gelegenheiten nutzen.

Und selbst Fußballer müssen für ihre Millionen richtig 'ran.
Und wenn man davon ausgeht, dass die meisten nach ihrer Fußballkarriere körperlich hinüber sind, dann ist es sogar gerecht, das sie in relativ kurzer Zeit relativ viel Geld verdienen. Schließlich müssen sie danach noch ca. 40 Jahre überbrücken.

Was ich meine ist: Echtes Geld verdient man nur durch echten Einsatz.



Aber zurück zur Tochter, die nicht weiß, was sie machen will:

Die interessanten Jobs sind leider meistens die, die alle haben wollen (wegen der guten Verdienstmöglichkeiten und der sog. sicheren Arbeitsplätze wegen ;-)) oder es sind die, die wirklich Können, Wissen und persönlichen Einsatz verlangen bei relativ schlechten Verdienstmöglichkeiten und wenig Arbeitsplätzen.

Ein Patentrezept gibt es leider nicht, aber etwas anfangen und dann zu Ende zu bringen hilft sicher schon mal weiter.

Auf eine Frisörlehre kann insofern aufbauen, als das man sich weiterbilden kann zum Maskenbildner oder ähnlichem oder den Meister.
Mit dem Maskenbildner kann man zum Film oder ans Theater.
Wenn sie lieber aufs Büro möchte kann sie sich hocharbeiten zur Abteilungsleiterin oder Ähnlichem.
Aber ohne Willen und Einsatz geht es auch hier nicht.

Und das aller, allerwichtigste ist, dass man sich eine Basis schafft, auf die man immerwieder zurückgreifen kann.

Und nochmal: bevor sie diesen "guten" Verdienst hat, den sie sich wünscht, muss sie etwas tun.
Niemand kommt zu einem hin und sagt: "Hier hast du Geld und gute Zukunftsausichten, alleine dafür, dass du da bist."
 
AW: Was tun nach der Schule?

Ehrlich gesagt halte ich Geld nicht für den richtigen Faktor zur Berufswahl.
Wichtiger ist doch, das man sich mit dem was man tut wohlfühlt.
Außerdem kann man auch mit weniger Geld klarkommen, wenn man es sinnvoll ausgibt.

Aber wem sag ich das. Beim Thema Geld drehen die meisten Leute ja eh' durch...

Bravo !!!!! Ich bin genau deiner Meinung. Es ist einfach weil wir zu Materiell sind und einfach zu viel wollen. Es geht aber auch mit viel weniger
 
AW: Was tun nach der Schule?

Handwerkprofis, da hast du sicher Recht, das man es berücksichtigen muß, was sie besonders gut kann und wofür sie sich interessiert. Aber gerade hier liegt ja das Problem..... weiss sie selber nicht genau.......
Geht es nach ihren schulischen Interessen und Leistungen, wäre da Mathematik und Sport. Würde sie mehr tun, liegt ihr auch Englisch und Französisch.
Freizeitmäßig reitet sie halt.
Am 04.06.09 haben wir einen Termin bei der Berufsberatung.
 
AW: Was tun nach der Schule?

@ Junggesellin,

Natürlich muß man sich für seine Ziele und seinen Beruf einsetzen. Nur setzt man sich natürlich viel lieber für etwas ein, was man gerne macht oder gerne machen möchte, gerade das ist es ja, es herauszufinden.

Den Beruf der Maskenbildnerin hatte sie auch schon in Erwägung gezogen, aber wie gesagt, es gibt sehr wenige Stellen in diesem Bereich, gerade auch hier bei uns in der Gegend und wenn sie eine Frisörlehre macht, und hinterher keine Ausbildungsmöglichkeit zur Maskenbildnerin bekommt, steht sie da, mit einem vielleicht ungeliebten Beruf.

Auch wenn sie sich für ein Berufskolleg entscheidet, stellt sie sich die Frage, in welche Richtung?
Hinzukommt auch noch , das viele Ausbildungsbetriebe, lieber Azubis ab 18 Jahren einstellen, als mit 16.

Danke allen für Ihre Meinungen .
LG
someone
 
AW: Was tun nach der Schule?

Handwerkprofis, da hast du sicher Recht, das man es berücksichtigen muß, was sie besonders gut kann und wofür sie sich interessiert. Aber gerade hier liegt ja das Problem..... weiss sie selber nicht genau.......
Geht es nach ihren schulischen Interessen und Leistungen, wäre da Mathematik und Sport. Würde sie mehr tun, liegt ihr auch Englisch und Französisch.
Freizeitmäßig reitet sie halt.
Am 04.06.09 haben wir einen Termin bei der Berufsberatung.

Mir fällt ad hoc ein, dass unsere Turnprofessoren allesamt Mathematiklehrer waren.
Als Übergang könnte sie als Animateur in einem der Urlaubsclubs arbeiten - sie bekäme einen Einblick in eine sehr harte Berufswelt.
Sprachen eignen sich für: Tourismus, Studium, Dolmetsch, alle Arten von Bürojobs, die mit Ausland zu tun haben.
 
AW: Was tun nach der Schule?

Ich finde es gut wenn sie mehrere Sachen jetzt ausprobiert, und erst danach entscheidet was sie will.
 
AW: Was tun nach der Schule?

Wenn das ginge, wäre es ja gut, aber zur zeit möchte sie ihr Fachabi machen.
Wenn es dabei bleibt , ist es ja ok. Ich fände zwar Normalabi besser, aber letztendlich muss sie entscheiden.
 
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AW: Was tun nach der Schule?

Hast du schoneinmal versucht deiner Tochter die Sachlage einfach klipp und klar zu erklären. Erklär ihr das Einkommen über dem "Durchschnitt" wenn überhaupt nur noch mit Schul und Universitätsbildung möglich ist. Dass das Abitur immer mehr zu einer "Standardausbildung" motiert, ohne die sie in 20 Jahren Probleme haben wird.

Ganz sicher falsch wäre es aber auch sie zu irgendetwas zu zwingen. In der heutigen Zeit ist es ja kein Problem mehr später noch umzusatteln. Ich vermute das deine Tochter noch sehr jung ist, also lass sie sich ruhig nach potentiellen Ausbildungsplätzen umsehen. Vielleicht wird sie dann von alleine noch weiter zur Schule gehen wollen.

Und auch wenn sie eine Ausbildung absolviert, heisst das doch auch nicht, dass sie nicht in der Zukunft umsattelt und ihre Studienberechtigung erwirbt.
 
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