Weiterkämpfen?

Angeleye

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12 Juli 2006
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Ich hätte mal eine Frage,
ich weiß auch nicht so ganz ob das in diese Kategorie gehört, aber ich find mein Problem ist so komplex, dass ich es nicht mehr einschätzen kann.
Also ich fass mich kurz. ICh war 16 da ließen meine Eltern sich scheiden. Ab da hatte ich Bulimie und MAgersucht im Wechselspiel.
War zeitweise auch stationär in Therapie , das hat aber nichts gebracht. Es besserte sich nachdem ich meine erste große Liebe hatte, der verließ mich nach 1 1/2 JAhren. Ging mit mir aber immer noch in s Bett, und ich konnte nach der Trennung keinen Mann an mich heranlassen, weil alles so weh tat. Das ging ein Jahr, dann meinte er wir versuchen es wieder. Das ging wieder 1 Jahr aber so richtig scheinte es nicht zu funktionieren.
Die Trennung stand bevor. Es tat immer noch weh. Ich zog weiter weg. Bulimie fiing wieder an. Mal schlimmer mal besser. Ich seh , so sagen es mir alle anderen , nicht schlecht aus, hab reichlich Angebote, aber find mein Gleichgewicht nicht mehr. Kein Mann der mich liebt, kein Halt, meine Esstörungen werden schlimmer und nun fang ich öfters an zu trinken.
Meine letzten beiden Bekanntschaften mochten mich schon , aber eine Beziehung war ich Ihnen nicht wert. Komm mir vor als ob ich nur fürs Bett gut bin.
Will doch nur geliebt werden, von einem Mann, jemanden der mich in den Arm nimmt und für mich da ist.
Ich arbeite, verdiene soviel dass es zum Leben ausreicht, aber merke immer mehr ich geb mein Geld in Essen, Parties und Alk aus..... hab das Gefühl es geht auch gesundheitlich bergab (was normal wäre) -----
ich falle nur noch. Was soll ich machen? Nochmal irgendwo anders neu anfangen? Bin am überlegen ins Ausland zu gehen, irgendwo neu anzufangen, aber ich denk da werd ich mich auch nur zu grunde richten. Was soll ich tun....ich rutsche von einer Sucht in die nächste, denke abe immer dass ändert sich wenn ich mal jemadnen hab, aber glaub langsam selber nicht mehr dran.
ICh weiß ich muss mich selbst lieben, das tu ich irgendwo auch,aber scheinbar nicht genug.....
Mein letzter Freund (obwohl wir ja seiner Meinung nach nie zusammen waren) , geht immer wieder mit mir ins Bett und er sagt er mag mich, aber eine Beziehung will er nicht, aber er kann mir auch nicht sagen warum nicht. Ich denk er hat auch ein Knacks aus seiner Vergangenheit , aber kann ich was dafür? Ich würd mir so gern eine Zukunft mit ihm vorstellen . aber denk nicht dass das was wird. Aufgeben?
Wär froh wenn ihr ein Rat für mich hättet=)

Danke schonmal
Angeleye
 
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Hallo liebe Angeleye,

also, ich glaube das Wichtigste für dich wäre jetzt, dir noch einmal professionelle Hilfe einzuholen. Vielleicht war deine damalige Therapie-Form einfach nicht für dich geeignet? Sprich deinen Hausarzt doch nochmals darauf an.

Was soll ich machen? Nochmal irgendwo anders neu anfangen? Bin am überlegen ins Ausland zu gehen, irgendwo neu anzufangen
Das wäre vermutlich auch nur eine Flucht, denn du nimmst DICH und deine Probleme auch ins Ausland mit.

Was soll ich tun....ich rutsche von einer Sucht in die nächste, denke abe immer dass ändert sich wenn ich mal jemadnen hab,
Ich glaube, dass ist genau der falsche Ansatz. Damit gibst du nur deine Verantwort an einen anderen Menschen ab, der mit dieser Verantwortung nicht umgehen kann. Ich glaube, die Verantwortung für sich selbst, die kann man niemanden übergeben.
Ich würd mir so gern eine Zukunft mit ihm vorstellen . aber denk nicht dass das was wird.
So weiter machen wie bisher? Oder kannst du dir als Alternative eine Beendigung dieser Beziehung (die dir scheinbar nicht gut tut) vorstellen?
ICh weiß ich muss mich selbst lieben, das tu ich irgendwo auch,aber scheinbar nicht genug.....
Das ist doch schon ein sehr guter Ausgangspunkt. Du weißt im Prinzip schon worauf es ankommt und wo du ansetzten musst. Schließlich bist du die wichtigste Person in deinem Leben. Und wer außer dir verbringt so viel Zeit mit dir als du selbst? Du brauchst wahrscheinlich nur ein wenig Unterstützung. Deswegen an dieser Stelle nochmals meine Empfehlung: such dir jemand, der dich bei DEINEM Weg therapeutisch begleiten kann.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft und Mut.

Alles Gute.
 
@ suchende:
ich hab mir schon gedacht dass sowas kommt, aber war mir wichtig mal eine neutrale Meinung einzuholen, von jemandem der mich nicht kennt....
leider bin ich so ein mensch dem man so einen therapeuten vor die nase setzen muss, damit man das umgesetzt bekommt =(
 
Liebe Angeleye,

ich hab mir schon gedacht dass sowas kommt
Enttäuscht?

aber war mir wichtig mal eine neutrale Meinung einzuholen, von jemandem der mich nicht kennt....
Hmmm... ich weiß nicht, ob ein Forumsposting dazu ausreicht, solch eine neutrale Meinung zu bilden. Ich sehe nur die Seite, die du von dir zeigst. Ich sehe den Teil deiner Problematik, den du (eigentlich) schon selbst erkannt hast, vielleicht nur ohne emotionale Bindung, so dass der Überblick über das Gesamtbild einfach leichter fällt.

leider bin ich so ein mensch dem man so einen therapeuten vor die nase setzen muss, damit man das umgesetzt bekommt =(
aber du wirst nicht darauf warten können, dass einer an deiner Haustür anklopft (und würdest du ihn denn dann überhaupt herein lassen?)...

Was ist eigentlich mit deinen Eltern, wie unterstützen sie dich?

Ich wünsche dir alles Gute.
 
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Angeleye schrieb:
@ suchende:
ich hab mir schon gedacht dass sowas kommt, aber war mir wichtig mal eine neutrale Meinung einzuholen, von jemandem der mich nicht kennt....
leider bin ich so ein mensch dem man so einen therapeuten vor die nase setzen muss, damit man das umgesetzt bekommt =(
Ich selber habe lange Zeit unter Bulimie und Magersucht gelitten. Eines war mir aber all die Jahre klar, wenn ich nicht will ändert sich nichts. Ich habe viele Jahre gebraucht um den Schritt in die Heilung zu wagen und heute bin ich seit 6 Jahren Symptomfrei. Es hat sich gelohnt! Ich habe es für mich getan, ich wollte leben.

Noch geht es dir offenbar sehr gut,
den Weg zum Therapeuten habe ich gewählt weil es mir so dreckig ging, dass ich das Gefühl hatte nicht mehr weiterleben zu wollen, wenn nicht endlich eine Änderung möglich ist. Ausserdem hatte ich jahrelang die Vision davon wie es ist gesund zu sein.

Selbstliebe zeigt sich im verantwortlichen Umgang mit mir selber.
Das heißt ich ernähre mich gesund, bewege mich, umgebe mich mit Menschen die ich gern habe und vieles mehr.
Selbstliebe kann sich auch in Sucht zeigen. Unser süchtiges Verhalten zeigt uns woran es uns mangelt. Deine Krankheit ist dein augenblicklicher Schutz vor irgend etwas. Nur dass dieser Schutz dir objektiv mehr schadet als nützt, deshalb wäre es schon hilfreich eine andere Methode des Selbstschutzes zu erlernen.

Aber gut, diese Entscheidung liegt allein bei dir. Du kannst weiter an deinem Zerfall arbeiten oder aber die andere Richtung anstreben.

Alles Liebe
ELke
 
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