Wie bekämpfe ich den quälenden Schmerz?

K

Kyana

Guest
Hallo!

Ich war sehr lange nicht hier - es hat sich so viel getan in meinem Leben. Leider waren es nicht nur schöne Dinge; ganz im Gegenteil.

Nach so vielen energieraubenden Ereignissen dachte ich vor einem Monat, mich endlich wieder zurücklehnen zu können; ich sagte noch zu meinem Freund: Endlich ist der Trubel vorbei und ich kann mich wieder auf die wichtigen Dinge im Leben konzentrieren.

Wir waren 5 Jahre zusammen und hatten im Frühjahr begonnen, bei ihm zu Hause das Dachgeschoß auszubauen. Er bezog mich in jegliche Situationen seines Lebens mit ein und ich war glücklich darüber.
Wir fuhren noch in die Stadt, um uns für unseren Innenausbau Fenster auszusuchen.
Nur eine Woche später nach einem Fest, von dem ich ihn abholte, da ich schon früher gegangen war, machte er plötzlich Schluß - eiskalt und ohne mir auch nur die geringste Chance zu geben, die Fehler, die ich anscheinend gemacht haben soll, in irgendeiner Weise wieder gut zu machen.

Nachdem ich ihn weinend bei ihm zu Hause abgesetzt hatte, kam ich nach Hause und riß aus lauter Frust sämtliche Bilder und Geschenke von ihm von den Wänden, aus den Regalen und Kästen - ich packte alles in eine Kiste.
Nur 20 Minuten, nachdem ich nach Hause gekommen war, stand er plötzlich mit all meinem Hab und Gut, das ich bei ihm gehabt hatte, vor meiner Tür und gab es mir zurück.
Er fragte mich nur eiskalt, ob ich auch an die Digitalkamera gedacht hatte.

Ich war fertig. Am selben Tag rief er mich noch einmal an und meinte, ich hätte noch einige Speicherkarten für die Kamera und es läge noch ein T-Shirt in meinem Auto. Zum Frust kam nun Zorn.

Ich erkannte ihn überhaupt nicht wieder - er war immer so ein warmherziger, lieber Mann und nun servierte er mich nach 5 Jahren ab wie einen nassen Lappen.
2 Tage später, nachdem ich ihm ein ziemlich hartes SMS gesandt hatte, redeten wir stundenlang über die ganze Situation.
Er käme mit so vielen Dingen an mir nicht klar - Eigenschaften, die auch mich selbst störten und die ich zu ändern versuchte - allerdings nicht für ihn, sondern für mich selbst. -Die waren der Grund für seinen Schlußstrich. Und es sei endgültig, da ein ähnliches Problem schon vor 2 Jahren einmal bestand und er damals überlegt hatte, sich zu trennen und dann doch zur Vernunft kam, da die Gründe Lapalien waren.

Wir unterhielten uns bei ihm in der Küche - er stand am einen Ende, ich am anderen. Er sah mich an, ging 2 Schritte zu mir, als ob er mich zurückhaben wollte, faßte sich aber doch an den Kopf, machte kehrt und ging zu seinem Platz zurück. Dann sah er mich wieder an. Ging mir entgegen - schüttelte den Kopf und drehte sich wieder um. Er kämpfte mit sich selbst - er wollte zurück und konnte es aus irgendeinem Grund nicht. Es war eine grauenvolle Situation für mich.

Ich verstehe die Welt nicht mehr - wir hatten immer eine so tolle Beziehung geführt, aber er hatte nie deutlich gesagt, was ihn stört.

Das ganze ist jetzt einen Monat her.
Es ging mir schon relativ gut, bis er plötzlich vor 2 Tagen vor meiner Türe stand, um mir noch einige Dinge zurück zu bringen - völlig belanglose: z.B. einen Pullover von meinem Bruder, den er oft in der Arbeit trug oder einen Strickpulli, den ihm meine Mutter geschenkt hatte.

Er weinte. Es täte ihm so leid - die Art, wie er das beendet hatte.
Überraschend hatte er mit unseren gemeinsamen Freunden eine Reise nach Spanien dazugebucht, von der wir gemeinsam zu Hause bleiben wollten. -Er meinte, er müsse raus, sonst würde er das alles nicht packen.

Ich verstehe das alles nicht. Er macht Schluß und vermißt mich. Obwohl er mich wie verrückt vermißt, kommt er nicht zurück - nur aus Angst, er könne mir so etwas noch einmal antun. Er sei so oberflächlich, hat er gesagt, aber er könne es nicht ändern.

Auch ich kann es leider nicht ändern. Nichts hätte ich lieber, als meinen Freund zurück - aber das geht anscheinend nicht und ich bedaure es.

Aber wie - verdammt - gehe ich mit dem brennenden Schmerz um, den er hinterlassen hat?
Sämtliche Ablenkungsmanöver gelingen mir nicht. Ich bin mit meinen Gedanken nur bei ihm.
Ich bin normalerweise ein so starker Mensch, der immer einen Weg aus seinen Problemen findet und Dinge gut verdaut. Aber dieses Thema macht mich fertig und ich kann nichts dagegen tun - anscheinend bin ich machtlos.
Was tu ich nur gegen den Schmerz - warum schaffe ich es nicht, ein glücklicher Single zu sein?

Kyana
 
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AW: Wie bekämpfe ich den quälenden Schmerz?

Liebe Kyana,

ich habe jetzt ein bißchen in deinen früheren Beiträgen gelesen, aber ich sehe nicht wirklich, genau welche gravierenden Probleme es in eurer Beziehung gegeben hat. Du wirst sie sicher kennen. Einer alleine ist in den seltestens Fällen verantwortlich für eine Trennung. Da überall genau hin zu schauen ist kein Spaziergang und geht auch nicht von heute auf morgen.

Vielleicht gelingt es dir ja, in der momentanen, sicher schmerzlichen, Situation eine Chance für eine Art Zwischenbilanz sehen. Offenbar, deiner Schilderung zufolge, gab es ja das Problem oder die Probleme schon latent vorher.

warum schaffe ich es nicht, ein glücklicher Single zu sein?

Das ist - entschuldige - eine eigenartige Wunschvorstellung nach 1 Monat.
Und nicht sehr realistisch.
Das klingt nach "Augen zu und durch".
Ich würde dir eher empfehlen "Augen auf und durch".

Kopf hoch und lieben Gruß,
Karin
 
AW: Wie bekämpfe ich den quälenden Schmerz?

Hi Kyana,
ich würde sagen:

versuch nicht, deinen Schmerz zu verdrängen!!!!
Lass deinen Schmerz zu, lass dich fallen in deinen Schmerz hinein. Du musst ihn durch-leben!!! ...dann kann er sich langsam auflösen.
Verlang nicht zuviel von dir. Es kann dauern. Du trauerst - und das ist wichtig und wertvoll.

Würdest du das nicht tun, würdest du nur deinen Schmerz in dein Unterbewusstes verdrängen, und er kommt irgendwann wieder einmal an die Oberfläche.

Alles Liebe, Kyana. Du bist nicht allein :grouphug:
Niki
 
AW: Wie bekämpfe ich den quälenden Schmerz?

Ja ich kann dich gut verstehen- habe heute nach 29 jähriger ehe wie man so schön sagt, den laufpass bekommen. der schmerz ist unvorstellbar. ich weiß nicht was ich machen soll. l.g. smaragd
 
AW: Wie bekämpfe ich den quälenden Schmerz?

Wenn man von einem Menschen verlassen wird, hat der sich meist innerlich schon vorher von einem verabschiedet und geht in sein neues Leben, während es den andere mittendrin erwischt.

Ich würde als erstes denken, da hat die Kommunikation zwischen beiden nicht mehr stattgefunden, ich meine damit ein Austausch was der eine oder andere empfindet und möchte.

Ich kenne das von meiner Seite aus,daß ich erst sage, daß ich dieses oder jenes nicht mag. Der Partner reagiert nicht, ist sich meiner ziemlich sicher.

Irgendwann sage ich nichts mehr, verabschiede mich innerlich und konzentriere mich auf ein Leben ohne diesen Partner. Eines Tages dann, bin ich weg und das dann radikal. Was mich wundert, der andere tut dann völlig überrascht und will sich ändern und mehr auf mich eingehen usw.

Die Chance hatte er ja vorher gehabt und nicht genutzt. Danach habe ich dann kein Interesse mehr, mich mit diesem Menschen auseinanderzusetzen, der meine Bedürfnisse vorher nicht respektiert hat.

Für mich ist das Kapitel dann abgeschlossen, ich würde niemals zurückgehen, selbst, wenn ich noch etwas empfinden würde. Es könnte Mitleid sein, Hoffnung der andere ändert sich doch usw., daß ist für mich aber keine Basis für eine Beziehung.

Vielleicht denkt dein Freund da ähnlich, wie ich.

LG Laura
 
AW: Wie bekämpfe ich den quälenden Schmerz?

Hi,
dem kann ich nur beipflichten. Unfair finde ich es nur dann, wenn vorher derjenige, der sich verabschieden will, nichts erwähnt oder keine Änderungsvorschläge bringt. So war es bei mir. Mein Ex hat mir gegenüber einmal so lapidar, während er beim PC und ich neben ihm beim Laptop saß, erwähnt, dass es bei uns eigentlich so ähnlich wie bei einem Kollegen von ihm wäre, der kurz vor der Scheidung stehen würde. Super, was fange ich damit an? Ich schluckte einmal. Danach zwang ich ihn zu näheren Erklärungen oder Äußerungen, was wir ändern können, woran es liegen würde, was wir tun sollten. Es kam --- NICHTS, keine Vorschläge, er wüsste es auch nicht genau. Was sollte ich nun davon halten?

Er verhielt sich danach genauso wie vorher, bloß dass er mir 2 Monate später sagte, er würde ausziehen. Das fand ich einfach feig und unreif. Wenn er wirklich noch Interesse gehabt hätte etwas zu ändern, dann hätte er doch irgendwelche Vorschläge gebracht. Oder er hätte mir gleich reinen Wein eingeschenkt.

Aber so ein nebenbei erwähntes Gespräch, während er im Internet mit seinen Fußballwetten beschäftigt war, ist einfach fies.

Meine Freundin z.B. redete seit Jahren auf ihren Mann ein, mehrmals jährlich, immer wieder, dass sie so nicht weitermachen könne, sie wäre nicht glücklich. Aber für ihn war alles in Ordnung und er verhielt sich auch weiterhin wie vorher. Nach einigen Jahren hat sie sich getrennt, aber er war bzw. sollte vorgewarnt gewesen sein.

Das Schlimmste ist, wenn Jemand ohne Erklärung geht. Meiner sagte zu mir, wir hätten uns auseinandergelebt, naja ist auch eine sehr bequeme Erklärung. Meine Freundin hat ihrem Ex alles aufgelistet, was sie stört und weshalb sie so nicht mehr weitermachen könne.

Meiner machte es sich da sehr einfach und ging einfach, nach 15jähriger Beziehung (wir haben 2 Kinder).

Wie gehts dir denn jetzt, Kyana?

LG
mimschi
 
AW: Wie bekämpfe ich den quälenden Schmerz?

Hi,
dem kann ich nur beipflichten. Unfair finde ich es nur dann, wenn vorher derjenige, der sich verabschieden will, nichts erwähnt oder keine Änderungsvorschläge bringt. So war es bei mir. Mein Ex hat mir gegenüber einmal so lapidar, während er beim PC und ich neben ihm beim Laptop saß, erwähnt, dass es bei uns eigentlich so ähnlich wie bei einem Kollegen von ihm wäre, der kurz vor der Scheidung stehen würde. Super, was fange ich damit an? Ich schluckte einmal. Danach zwang ich ihn zu näheren Erklärungen oder Äußerungen, was wir ändern können, woran es liegen würde, was wir tun sollten. Es kam --- NICHTS, keine Vorschläge, er wüsste es auch nicht genau. Was sollte ich nun davon halten?

Er verhielt sich danach genauso wie vorher, bloß dass er mir 2 Monate später sagte, er würde ausziehen. Das fand ich einfach feig und unreif. Wenn er wirklich noch Interesse gehabt hätte etwas zu ändern, dann hätte er doch irgendwelche Vorschläge gebracht. Oder er hätte mir gleich reinen Wein eingeschenkt.

Aber so ein nebenbei erwähntes Gespräch, während er im Internet mit seinen Fußballwetten beschäftigt war, ist einfach fies.

Meine Freundin z.B. redete seit Jahren auf ihren Mann ein, mehrmals jährlich, immer wieder, dass sie so nicht weitermachen könne, sie wäre nicht glücklich. Aber für ihn war alles in Ordnung und er verhielt sich auch weiterhin wie vorher. Nach einigen Jahren hat sie sich getrennt, aber er war bzw. sollte vorgewarnt gewesen sein.

Das Schlimmste ist, wenn Jemand ohne Erklärung geht. Meiner sagte zu mir, wir hätten uns auseinandergelebt, naja ist auch eine sehr bequeme Erklärung. Meine Freundin hat ihrem Ex alles aufgelistet, was sie stört und weshalb sie so nicht mehr weitermachen könne.

Meiner machte es sich da sehr einfach und ging einfach, nach 15jähriger Beziehung (wir haben 2 Kinder).

Wie gehts dir denn jetzt, Kyana?

LG
mimschi

Liebe Mimschi,

ich habe diese Listen auch gemacht und Gespräche vorher geführt. Es gibt natürlich Muster, wo irgendwann nicht mehr gesprochen wird, aneinander vorbeigelebt, läuft ja alles von alleine. Irgendwann ist der Bruch bei einem passiert, er harrt weiter aus. Worüber soll man noch reden, man hat sich nichts mehr wirklich zu sagen. Wenn dann einer einfach geht, wird man aus der eigenen Bequemlichkeit herausgerissen und muß aktiv werden. Die Beziehung ist oft nicht mehr zu retten.
In den 15 Jahren muß es irgendwann, einen Bruch gegeben haben, wo ihr euch nicht mehr miteinnader beschäftigt habt, nur mit dem drumherum.

Laura
 
AW: Wie bekämpfe ich den quälenden Schmerz?

Du hast recht, dieser Bruch muss schon vor Jahren passiert sein, ich nehme an als die Kinder auf die Welt kamen. Denn er lebte sein Leben weiter und ging seinen Interessen nach, was ich ja nicht konnte, weil ich bei den Kindern blieb.

Ein Beispiel: vor den Kindern machten wir viele gemeinsamen Radtouren, keine extremen Bergtouren, aber schon öfters mal so an die 140 km und so (rund um den Neusiedlersee, oder übers Leithagebirge, auf den Bisamberg). Als die Kinder da waren, hatte er viel Zeit und ging weiterhin Rad fahren, dann schon auf den Kahlenberg, und noch weitere und anstrengendere Touren. Ich konnte nicht mit wegen der Kinder und nach einer Weile war er mir konditionsmäßig einfach weit voraus. Da konnte ich radfahrmäßig einfach nicht mehr mithalten. Und nur auf der Donauinsel fahren war ihm zu wenig.

Da fing es an, dass wir auseinandertrifteten. Ich weiß dass zum Scheitern einer Beziehung schon meistens Zwei dazu gehören und ich habe meinen Teil auch dazu beigetragen. Aber trotzdem wage ich zu behaupten, dass es großteils an ihm lag, weil er sein Leben egoistisch weiter führte. Er ging abends ins Fitnesscenter, kam spät nach Hause. Ich war für die Kinder da, konnte nicht kurzfristig mich mit einer Freundin treffen, musste das wochenlang vorher mit ihm abchecken, damit er dann eh bei den Kindern zu Hause sei.

Natürlich bin ich auch schuld, weil ich das einfach akzeptiert habe und es mir gefallen habe lassen. Ich habe schon gelitten und die Beziehung war keineswegs so wie ich es gerne hätte, aber was sollte ich tun? Ich nahm es weiterhin in Kauf, ich kam nicht auf die Idee mit den Kindern auszuziehen, ich dachte ja es würde mir nichts fehlen.

Doch seit ich jetzt alleine bin kam ich drauf, dass mir sehr wohl VIEL gefehlt hat, ich es mir aber nicht eingestehen wollte oder es wahrhaben wollte und es somit ignoriert habe.

Aber fairer finde ich es trotzdem, wenn derjenige, der unzufrieden und unglücklich ist, das dem Partner auch sagt. Aber ich glaube auch dass das wirklich sehr schwierig ist, wenn man nicht mehr miteinander reden kann.

Tja, leider ist Vieles im Leben nicht so einfach wie es sich anhört.

LG
mimschi
 
AW: Wie bekämpfe ich den quälenden Schmerz?

Hi mimschi,

ich glaube, nicht immer ist die Bruchstelle wirklich zu erkennen.
Ich weiß nicht, wann bei mir die Bruchstelle war....
ich weiß auch gar nicht, ob es wirklich eine gegeben hat.

Mir ist nur bewusst, dass wir VIEL ZUWENIG miteinander geredet haben!!!! Fast gar nicht, sozusagen - schon gar nicht über uns persönlich. Es ging immer nur um sachliche, organisatorische Dinge.
Ich glaube, der Grund warum wir so wenig miteinander geredet haben, war der - uns gegenseitig zu schützen.
Ich zumindest hab mich durch meinen Rückzug schützen wollen. Ich hab mit ihm über vieles nicht geredet, um mich nicht mit ihm auseinandersetzen zu müssen - weil ich wusste, dass er meist sowieso gegenteiliger Meinung war - oder meine Meinung als Humbug abtut - oder meine Interessen als wertlos hinstellt usw.
Also hab ich das für mich meist "geheim" weitergeführt. Hatte ich Interesse an gemeinsamen Spaziergängen in der Natur, musste ich Freunde von mir aktivieren, dass mit uns zu tun - denn DANN wollte er doch plötzlich mit.
Wollte ich mir etwas Schönes zum Anziehen kaufen, hab ich diese Kleidung in meinen Kleiderschrank "geschwindelt", damit er sich nicht wieder mokiert.
Las ich spirituelle Lektüre, erzählte ich ihm, dass ich einen Roman lesen würde - weil er mein Interesse daran als totalen Humbug abtat.
Wollte ich eine Ausbildung machen, erzählte ich ihm von dem Verdienst, den ich dann haben würde....um nicht mein persönliches Interesse daran auszudrücken zu müssen......denn das hätte er wahrscheinlich als "unnötig" abgestempelt.
Machte ich eine Ausbildung für den Persönlichkeitsbereich, erzählte ich ihm von einer beruflichen Ausbildung, weil ich Angst hatte, er würde das als "Blödsinn" abtun....

Ich bin nie für MICH eingestanden. Ich hab mich einfach nicht getraut. Vielfach sicher aus Schutz, weil ich wusste, er würde es nicht gutheißen. Trotzdem hätte ich stärker sein müssen - und für mich eintreten müssen.
So entstanden mit der Zeit lauter kleine Lügen...immer mehr.....obwohl es keine echten Lügen waren.....doch ich hab mich ihm nicht wirklich gezeigt. Er kannte nur meine Maske.

Mittlerweile wurde ich durch einen Menschen anerkannt, so wie ich WIRKLICH bin - und daher bekam ich auch den Mut, mich zu Hause zu zeigen, wie ich bin - mehr und mehr. Doch damit begannen auch die Troubles....

Und ich persönlich hab auf ihn (wahrscheinlich im Laufe der Jahre) einen irrsinnigen Groll aufgebaut. Wahrscheinlich, weil ich mich solange selbst verleugnet habe wegen ihm. Im Grunde genommen, gebührt diese Wut MIR, weil ICH mich verleugnet habe - es war ja meine Entscheidung - und die projiziere ich nun auf ihn (ha - das ist wieder eine kleine Erleuchtung ;)

Mir wird immer bewusster, ich KANN mich nicht mehr selbst verleugnen in Zukunft. Entweder er liebt mich so wie ich bin (Akzeptanz genügt mir hierbei gar nicht mal....) oder eben nicht.....

Es wartet eine wichtige Aufgabe auf mich: für mich selbst einstehen und mich zu zeigen - und mit ihm darüber zu kommunizieren! Spannend.....;)

sorry, jetzt bin ich wieder zu sehr in meine Angelegehenheiten abgerutscht...

.:koenig:

lg Niki
 
AW: Wie bekämpfe ich den quälenden Schmerz?

Ich finde das ganz toll, wenn man aus seinen Erfahrungen lernt und sie dann auch umsetzt. Dazu gehört auch Mut, aber der macht sich auf Dauer bezahlt.

Man bekommt ein Leben, indem man so leben kann wie man ist. Da das Leben so vielgestaltig ist, ist für jeden Platz darin.


Ich freue mich jedenfalls, wenn ich solche Beiträge lese.


LG Laura
 
AW: Wie bekämpfe ich den quälenden Schmerz?

Liebe Niki,
das was du schreibst trifft auch auf mich zu. Ich habe auch aus denselben Gründen nicht mit ihm gesprochen, weil ich wusste, es interessiert ihn nicht, er tat meine Sorgen oder Probleme immer als Nichtigkeiten ab (mein Gott, deine Sorgen möchte ich mal haben, ...), er war sowieso anderer Meinung als ich, eigentlich konnte das keine Basis für eine lange glückliche Beziehung sein.

Wenn ich von etwas begeistert war behielt ich das für mich, weil er es entweder nicht verstanden hätte, nicht nachvollziehen hätte können oder es als unwichtig abgetan hätte.

Und so muss es von Anfang an gewesen sein, nur empfanden wir damals halt noch mehr füreinander und mit Kindern wird aus dem Alltag, den man großteils noch gemeinsam verbringt, halt noch viel mehr Alltag, den man nicht mehr miteinander verbringt.

Die Wochenendaktivitäten machte ich mir auch immer mit Freundinnen aus.

Eigentlich kann ich jetzt gar nicht mehr nachvollziehen, weshalb wir geheiratet haben. Ich glaube bei mir war es nie richtige Liebe, sondern eher das Gefühl der Geborgenheit, der Zusammengehörigkeit, ein Leben mit einem Partner aufzubauen. Ich denke dass das bei mir im Vordergrund stand, und natürlich ein paar Gefühle waren auch mit von der Partie, aber als DIE LIEBE würde ich sie nicht bezeichnen.

LG
mimschi
 
AW: Wie bekämpfe ich den quälenden Schmerz?

Hi mimschi :)

von mimschi
Eigentlich kann ich jetzt gar nicht mehr nachvollziehen, weshalb wir geheiratet haben. Ich glaube bei mir war es nie richtige Liebe, sondern eher das Gefühl der Geborgenheit, der Zusammengehörigkeit, ein Leben mit einem Partner aufzubauen. Ich denke dass das bei mir im Vordergrund stand, und natürlich ein paar Gefühle waren auch mit von der Partie, aber als DIE LIEBE würde ich sie nicht bezeichnen.

....und DAS trifft genau auf mich zu!!!!:stickout2

lg Niki
 
AW: Wie bekämpfe ich den quälenden Schmerz?

@mimischi
und jetzt - danach?
Wie würdest du dir eine ideale Beziehung vorstellen?
Willst du überhaupt eine neuerliche Beziehung?

lg Niki
 
AW: Wie bekämpfe ich den quälenden Schmerz?

@Niki,
hmmm, eigentlich für mich derzeit eine schwierige Frage, wie ich mir eine Beziehung vorstellen würde. Ich hätte schon sehr gerne wieder eine neue Beziehung, aber ich bin im Moment noch eher so auf "Abenteuer" aus, d.h. ich will keinen Partner haben, den ich ständig (täglich oder jeden 2. Tag) sehen muss oder der schon beinahe bei mir eingezogen ist oder so. Ich hätte im Moment gerne eine "freie" Beziehung, natürlich treu, aber nicht klammernd oder dass man jede freie Minute miteinander verbringt. Ich muss aber erwähnen, dass sich bei mir außer einem kleinen Urlaubsflirt diesbezüglich nichts ergeben hat.

Aber ich finde es deshalb schwer zu sagen, weil es ja auf den Partner dann ankommt. Sollte ich meinen Traumtypen treffen, dann würde ich meine Prinzipien vermutlich über Bord werfen, weil ich dann vielleicht doch möchte, dass er ständig bei mir in der Wohnung ist. Das kann ich ja jetzt nicht sagen.

Aber WOLLEN bzw. SUCHEN tu ich so eine Beziehung derzeit nicht. Aber die Frage stellt sich im Moment auch nicht, weil ich derzeit an einem Typen hänge und eigentlich nicht weiß ob aus uns überhaupt was wird. Im Moment nehme ich den Status von "unglücklich verliebt" ein. Nur DIESE Beziehung, falls es denn eine werden sollte (was ich eigentlich leider nicht glaube, sieht hoffnungslost aus), wäre so eine "freie, abenteuerliche" Beziehung.

Vielleicht fasziniert er mich deshalb so, weil es "was anderes" wäre, als ich in den letzten Jahren erlebt hatte.

Ich habe es zwar nie als mein Problem angesehen, dass ich mich in der Jugend "nicht" ausgelebt habe. Mein Ex war mein erster Mann überhaupt (natürlich hatte ich vorher ein paar Freunde, aber ohne Sex). Es störte mich nie, dass ich vorher nichts erleben konnte. Aber in Wirklichkeit komme ich jetzt drauf, dass mir diese verrückte jugendliche Zeit, die Andere durchgemacht haben, doch fehlt, sonst hätte ich nicht wie ein Teenager auf diesen Typen nun reagiert und komme von ihm nicht los.

Sowas erlebt man normalerweise in der Jugend, aber nicht mehr mit 36.

Derzeit würde ich mir einfach wünschen, dass ich Jemanden kennen lerne, der mich mag, dem ich gefalle, um auch endlich wieder Mal das Gefühl "begehrt zu sein" zu empfinden. Das muss natürlich auf Gegenseitigkeit beruhen.

Mann, mir fehlt einfach so das Gefühl, dass ich jemanden gefallen könnte. Mangelndes Selbstwertgefühl und mangelndes Selbstvertrauen, daran habe ich derzeit stark zum Kiefeln.

Ich bin nicht ein Mensch, der losgeht und einfach Sex sucht - und den auch findet. Das kann ich nicht und mag ich auch nicht. Ich bin nicht auf der Suche, sondern ich verlasse mich dass Männer meinen Weg kreuzen, die mich faszinieren. Der Urlaubsflirt war so einer, er hat mir nicht so viel bedeutet, aber es war einfach eine schöne Erfahrung und hat mir und meiner Seele verdammt gut getan! Ich habe mir gedacht: AHAAA, offenbar gibt es doch Männer, denen ich gefalle. Zumindest einer halt. Das baut auf. Doch das Vertrauen in mich hat nicht lange angehalten.

LG
mimschi
 
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AW: Wie bekämpfe ich den quälenden Schmerz?

Liebe mimschi,

gerade, wenn die Sehnsucht so groß ist, daß man geliebt wird, sich wieder geborgen fühlen möchte, Ansichten austauschen möchte, dann muß man besonders vorsichtig sein, daß der nächste nicht wieder der Falsche ist.

Irgendwie, scheinen die Bedürfnisse der Frauen und der Männer immer weiter auseinanderzuklaffen. Vielleicht, weil wir uns schneller weiterentwickeln?

Vielleicht weil Männer heute oft noch nicht einmal die Verantwortung mehr tragen, für das was sie tun. Sich immer mehr auf die Frauen verlassen.

Werden wir eines Tages, das starke Geschlecht sein?

LG Laura
 
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