Wie findet man seine Berufung?

harmony

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ein Thema, welches mich derzeit bzw. schon seit längerem beschäftigt ist, welchen Beruf ich einmal ausüben soll.

dafür kurz zu meinem bisherigen Werdegang... als Kind war ich ganz normal in einer Volksschule und dann im Realgymnasium. nach 4 Jahren entschied ich mich damals in eine HTL zu gehen (weil ich zum damaligen Zeitpunkt nicht studieren wollte, Entscheidung war zw. HAK und HTL, HTL hatte bessere Berufsaussichten und meine beste Freundin ist auch hingegangen). schon nach einem Jahr wusste ich, dass es das falsche ist, aber ich war zu ehrgeizig um zu wechseln. D.h. ich habe die 5 Jahre durchgezogen, es ging mir von Jahr zu Jahr schlechter und trotzdem habe ich mit Auszeichnung maturiert.
danach war aber klar, dass ich studieren muss, weil ich ja in dem Bereich nicht arbeiten möchte. Ich war ein Jahr an einer FH, was mich aber unterfordert hat. ich hab an die WU gewechselt, wo ich im Juni meinen Bachelor abschließe. während dem Studium bin ich aber auch drauf gekommen, dass es eine gute Basis darstellt, aber keinesfalls 100% das ist, was ich machen möchte. ich habe mich jetzt für den Master in Australien beworben und wurde auch genommen - darauf freue ich mich total ;-))) aber es ist halt schon viel Euphorie dahinter und die Hoffnung, dass ein anderes Land mich dabei unterstützt meinen Weg zu finden - aber was wenn nicht?

habt ihr Erfahrungen damit, wie man wirklich das findet, was einen erfüllt? also das wo man wirklich mit Leib und Seele dabei ist?

Liebe Grüße,
Stephanie

PS: achja dazwischen bin ich teilweise mit Esoterik in Berührung gekommen. Ich interessiere mich sehr dafür, aber für meinen Beruf hab ich es eher ausgeschlossen.
 
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AW: Wie findet man seine Berufung?

Hallo Stepanie,
StephanieK schrieb:
...aber es ist halt schon viel Euphorie dahinter und die Hoffnung, dass ein anderes Land mich dabei unterstützt meinen Weg zu finden - aber was wenn nicht?
Nicht darüber nachdenken - einfach machen und dann erst weitersehen. Nicht schon mit Gedanken kaputtdenken.
StephanieK schrieb:
habt ihr Erfahrungen damit, wie man wirklich das findet, was einen erfüllt? also das wo man wirklich mit Leib und Seele dabei ist?
Ich habe durch einen blöden Zufall meinen (Traumjob weiß ich jetzt nicht genau), aber mein Beruf gefunden, die Arbeit an sich macht mir sehr viel Spaß. Alles was ich vorher dachte, das mir Spaß machen würde, denke ich jetzt nach ca. 25 Jahren, gut, das ich das nicht gemacht habe.
Richtig Erfahrung weiß ich nicht, aber ich hatte noch einen weiteren Traum, den habe ich mir vor ca. 15 Jahren erfüllt, nach Jahren der Unruhe, dieses zu verwirklichen, habe ich es dann irgendwann gemacht. Es war wunderbar, ich weiß nicht ob leider oder gottseidank, habe ich dann so ein gutes Jobangebot in meinem eigentlichen Beruf bekommen, das ich das andere hab wieder sein lassen. Die Unruhe ist weg.
Nach der Ausbildung hatte ich mir immer vorgenommen mein Fachabi zu machen. Es hat sich irgendwie nie ergeben...irgendwann ließ dieser Drang nach.
Vielleicht konnte ich dir ja ein wenig weiterhelfen.
Ebe3resche
 
AW: Wie findet man seine Berufung?

Hallo StephanieK,

ich kann deine Fragen sehr gut nachvollziehen, da ich auch von meinem Studium nicht überzeugt war und mich dieselbe Frage Jahre lang gequält hat. Schließlich habe ich, wie Ebersche auch (hallo Ebersche :) ) durch Zu-fall meinen jetzigen Beruf und Berufung zugleich gefunden.

Was ich dir auf jeden Fall mit auf dem Weg geben möchte ist die Empfehlung, dein Studium zu machen, auch den Auslandsaufenthalt. Egel was du später mal machen solltest, dein Studium wird dir von Nutzen sein.

Während meines Studiums war ich auch verzweifelt auf der Suche nach der Antwort, ob mein Studium mein Lebensweg sein wird. Ich habe eine Beratung in Anspruch genommen und fand die Arbeit des Beraters so einleuchtend, richtig und überzeugend, dass ich mich dazu entschlossen habe, dieselbe Ausbildung parallel zu meinem Studium zu machen. Heute übe ich eben diese Tätigkeit selber aus. Durch meine akademische Laufbahn kann ich die Menschen erreichen, die eine ähnliche Laufahn wie wich genossen haben und ebenso wie ich vor Jahren, aus derselben Lage heraus, eine Beratung aufgesucht haben. Mein Studium war rückblickend keineswegs reine Zeitverschwendung, ganz im Gegenteil. Obwohl ich heute etwas ganz anders mache, ist es mein Kapital geworden.



Als wirklich krasses Kontrastprogramm zu deinem Studium möchte ich als Beispiel dein Interesse zu "Esoterik" aufgreifen um dir zu verdeutlichen was ich meine. Obwohl ich an dieser Stelle lieber von Spiritualität sprechen möchte.

In diesem Zusammenhang möchte ich dir ein Beispiel nennen von einem guten Bekannten. Als Akademiker wollte mein Bekannter ein Hobby als Ausgleich zu seiner Schreibtischtätigkeit finden. Er hat spontan beschlossen eine Schnupperstunde in einem Taijiquan Kurs zu besuchen. Er sagte mir, in dieser ersten Stunde hatte erkannt, dass es gerade das war, was er sein Leben lang gesucht hat. Ebenso auch der fernöstliche philosophische Hintergrund (Taoismus) des Taijiquan als Antwort auf viele existenzielle menschliche Lebensfragen. Neben seiner Arbeit hat er sofort mit der Ausbildung begonnen und ein Jahr später war er in China und hat sich die besten Taijiquan Lehrer gesucht und bei ihnen studiert. Heute ist er hauptberuflich Lehrer für Taijiquan und hat seine eigene Schule. Zu ihm kommen eben die Menschen, die zuvor so wie er auch, ihr Leben hinterm Schreibtisch verbringen und einen Menschen suchen der sie dort abholt wo sie stehen, weil dieser Mensch wie auch sie, einst in dieser Lebenslage war, Antworten gesuchte hat und diese in einer fundierten Methode gefunden hat, und sich darin ausbilden lies, diese auch weiter zu vermitteln.

Deswegen, und aus eigener Erfahrung, kann ich dir nur empfehlen, dich umzuschauen, deine Hobbys auszuweiten, hier und da schnuppern und schauen, was dir so liegt und was dir so alles an Methoden vor die Füße liegt, bzw. zufällt ;)

Der Zufall verfolgt meiner Erfahrung nach ein bestimmtes Prinzip. Wenn du etwas suchst und der Druck immer größer wird, das was du suchst auch zu finden, die Anstrengungen nach der Lösung immer größer werden, dann fällt dir die Antwort vor die Füße… zu-fall…. Zufall.

Abschließend kann ich dir nur empfehlen, den Weg den du gewählt hast weiter zu gehen. Betrachte die Erfahrungen und Methoden welche du dabei lernst als Handwerkzeug, ähnlich wie Hammer und Meißel welcher ein Tischler im Handwerkkoffer trägt. Du wirst sie später gut gebrauchen können.
Gleichzeitig halte die Augen offen für andere Handwerke und deren Werkzeuge. Achte dabei auch was Menschen allgemein zum Leben und Überleben in dieser Welt benötigen. Überprüfe dabei immer wieder den Markt, Angebot und Nachfrage. Und in diesem Sinne suche dir gute Lehrer und mach dein Handwerkkoffer voll mit Werkzeug.

Noch einen Rat von mir, suche dir Unterstützung von Außen, Berufsberater, Unternehmensberater, einen Trainer oder Coach, Organisationen, Lobbys etc. und ganz besonders wichtig ein sehr kluger Satz aus den fernöstlichen philosophischen Schulen: „Gute Freunde auf dem Weg und hervorragende Lehrer, bleib ihnen nah, denn der Duft weiser Worte währt ewig“.

Alles Gute für dich,

Hanne
 
AW: Wie findet man seine Berufung?

dankeschön euch beiden für eure Worte und Erfahrungen.

ich habe schon während dem Studium gelernt, dass man offen bleiben sollte für Neues, also ganz umsonst war es ja sowieso nicht ;-)
ich denke es ist weniger der Zufall ... aber dafür eher "alles im Leben hat seinen Sinn"... wahrscheinlich ist es für mich nur ungewohnt nicht zu wissen wohin ich gehe, aber gerade das ist wahrscheinlich ein Prozess des Lernens: mit offenen Augen durchs Leben zu gehen ;-)

Dankeschön und Alles Liebe!
 
AW: Wie findet man seine Berufung?

Also ich glaube seine wirkliche Berufung finden leider nicht viele Menschen. 100% zufrieden mit seiner Arbeit zu sein ist einfach bis auf ein paar ausnahmen sehr unrealistisch denke ich.
Im Berufsleben muss man kompromisse eingehen, genauso wie in allen anderen Bereichen im Leben.
Total unzufrienden sollte man natürlich auch nicht sein ;-)
 
AW: Wie findet man seine Berufung?

Innerhalb weniger Wochen werde ich mein Abiturszeugnis in der Tasche haben. Dann stehe auch ich vor der Aufgabe, mich zu bewerben. Was ich später werden möchte, weiß ich schon, obwohl ich gerade erst 17 bin. Die Chancen, dass ich dafür einen Ausbildungsplatz bekomme und mit dem Beruf später wirklich zufrieden bin, stehen gut.

Ich würde dir das gleiche Verfahren raten, wie ich es gemacht habe: Lege erst einmal deine Interessenbereiche fest. In welche Richtung willst du denn ungefähr (!) gehen?

Dann kannst du an den Detaills arbeiten:
Möchtest du vor allem Geld verdienen? Mit Menschen arbeiten? Bist du eher Einzelgänger, oder gefällt dir Teamarbeit?
Damit kannst du die Möglichkeiten massiv einschränken - du fällst gewissermaßen den Wald, in dem du stehst. Erst nach großen Bereichen, dann nach kleineren, dann einzelne Bäume.
Auf jeden Fall findest du dich schon mal einfacher zurecht :)

Und ganz zum Schluss: Hättest du mit einem solchen Beruf Chancen? (Bewerbung/Geld)

Lass dich sonst auch mal beraten, kostet mW nichts.
Es gibt außerdem verschiedene Möglichkeiten im Internet, um mit den eigenen Vorraussetzungen passende Berufe zu finden (gehen nach etwas dem selben Prinzip vor) Google mal, die meisten kosten was, mit etwas Hartnäckigkeit findet man aber auch was für umsonst.

Offen für Neues solltest du bei dieser Entscheidung auf jeden Fall sein, aber einfach nur auf ein Wunder warten hilft nicht :-(

Also halt dich ran ;-)
 
Hallo Stephanie,
Dein Thema war genau auch mein Thema und ich denke es beschäftigt sehr viele Menschen. Meine größte Angst war es immer, in einem ungeliebten Beruf lebendig begraben zu sein. Ich habe einige Freundinnen, die mich da ganz und gar nicht verstehen. Mit dem richtigen Partner an der Seite kann natürlich auch die Familie die Berufung sein. Doch darauf wollte und will ich mich nicht verlassen. Mir ist schon sehr wichtig, was ich in meinem Leben mache. Ich habe mir also ne Menge Bücher gekauft. Alles rund um das Thema "Beruf und Berufung". Ich finde, dass die Frage nicht beim Beruf aufhört. Meine Fragestellung lautet vielmehr. Mit was möchte ich meine Zeit im Leben verbringen. Gleich vorweg: Die Antwort habe ich in den Büchern nicht gefunden. Dafür aber ne Menge Tests, die mich zumindest ein bisserl mehr zu mir selbst gebracht haben. Letzten Endes war ich dann genau so weit wie vorher. Ich habe in dieser Zeit auch viel gegoogelt. Angebote von Berufungscoaches gibts ja doch einige. Ganz interessant fand ich die Podcasts von shapexperts und so bin ich letzten Endes bei der Bio-Energetik und bei der Meditation gelandet. Für mich war das der richtige Weg. Ich habe in meinem Leben einfach immer mehr das weggelassen, was mir keine Freude gemacht hat. Das ging nicht von Heute auf Morgen. Von irgendwas muss man ja auch leben. Was mir geholfen hat, war das Zugeständnis an mich selbst, parallel zu meinem oft ungeliebten Beruf neue Sachen auszuprobieren. Dabei ist mir klar geworden, dass ich vor allem einen Job haben will, bei dem ich Ergebnisse sehe. Das war im damaligen Job nicht der Fall. Ich habe einfach verschiedenes ausprobiert. Auf dem Weg habe ich dann sehr genau analysiert, was mir in den - ich nenne es mal Testjobs Spaß macht und was nicht. So habe ich immer mehr das gefunden, was mir Spaß macht. Ja, das hat auch Zeit gekostet. Aber im Rückblick wars mir das auch wert. Mein Ratschlag ist also ausprobieren und Zeit in der Stille verbringen. Ich zumindest konnte dadurch herausfinden was ich wirklich will.
 
Hallo,

du antwortest hier in einem älteren Strang.

Sei also nicht enttäuscht, wenn du keine Antwort von der Erstellerin dieses Threads bekommst.
 
ein Thema, welches mich derzeit bzw. schon seit längerem beschäftigt ist, welchen Beruf ich einmal ausüben soll.

dafür kurz zu meinem bisherigen Werdegang... als Kind war ich ganz normal in einer Volksschule und dann im Realgymnasium. nach 4 Jahren entschied ich mich damals in eine HTL zu gehen (weil ich zum damaligen Zeitpunkt nicht studieren wollte, Entscheidung war zw. HAK und HTL, HTL hatte bessere Berufsaussichten und meine beste Freundin ist auch hingegangen). schon nach einem Jahr wusste ich, dass es das falsche ist, aber ich war zu ehrgeizig um zu wechseln. D.h. ich habe die 5 Jahre durchgezogen, es ging mir von Jahr zu Jahr schlechter und trotzdem habe ich mit Auszeichnung maturiert.
danach war aber klar, dass ich studieren muss, weil ich ja in dem Bereich nicht arbeiten möchte. Ich war ein Jahr an einer FH, was mich aber unterfordert hat. ich hab an die WU gewechselt, wo ich im Juni meinen Bachelor abschließe. während dem Studium bin ich aber auch drauf gekommen, dass es eine gute Basis darstellt, aber keinesfalls 100% das ist, was ich machen möchte. ich habe mich jetzt für den Master in Australien beworben und wurde auch genommen - darauf freue ich mich total ;-))) aber es ist halt schon viel Euphorie dahinter und die Hoffnung, dass ein anderes Land mich dabei unterstützt meinen Weg zu finden - aber was wenn nicht?

habt ihr Erfahrungen damit, wie man wirklich das findet, was einen erfüllt? also das wo man wirklich mit Leib und Seele dabei ist?

Liebe Grüße,
Stephanie

PS: achja dazwischen bin ich teilweise mit Esoterik in Berührung gekommen. Ich interessiere mich sehr dafür, aber für meinen Beruf hab ich es eher ausgeschlossen.
 
Also, um zu erfahren was für einen Menschen seine Berufung ist ist nicht ganz einfach aber machbar. Voraussetzung ist, dass ich wirklich weiß wer ich bin denn nur dann kann ich auch wissen was mich im Berufsleben ausfüllt. Ich bin der persönlichen Meinung das einem Menschen immer am meisten Erfüllung gibt wenn er anderen Menschen helfen kann aber leider denkt nicht jeder so. Mein Vorschlag: Setz dich so oft du kannst an einen ruhigen Ort, versuch dich mal von allen äußeren Einflüssen frei zu machen, höre in dich hinein und entscheide wenn du nicht mehr selbst zweifelst. Mir hilft dabei immer wenn ich in die Natur gehe, Stift und Zettel mitnehme und meine Gedanken zu bestimmten Themen aufschreibe. Das wird dir nicht nur helfen deine Berufung zu finden sondern auch das du dich nach so einer stillen zeit unheimlich erleichtert fühlen wirst. Versuch es einfach mal,ok? Es ist unwahrscheinlich schwer sich selbst zu finden weil man alles was man bisher gesagt bekommen hat in Frage stellen muss um seine eigene Einstellung zu bestimmten Dingen wahrzunehmen, nur wenn man die gefunden hat dann weiß man wirklich wer man ist. Wir werden ja tagtäglich mit Botschaften zugeknallt ohne uns selbst mal wirklich zu fragen ob das nun wirklich meiner eigenen Überzeugung entspricht. Also ich wünsche dir viel erfolg und Spaß auf deiner Reise zu dir selbst.
 
Es ist leider sehr schwierig, seine Berufung zu finden. Oder anders ausgedrückt... selbst wenn man seine Berufung findet, heißt es noch lange nicht, dass der Plan dann voll geht.

Ich hatte meine Berufung gefunden, habe dann aber aus verschiedenen Gründen einen neuen beruflichen Weg einschlagen müssen.
 
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