traumreisende
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- Registriert
- 28 April 2009
- Beiträge
- 13
Hallo liebes Forum!
Ich stecke momentan in einer schwierigen Situation und würde euch gern um eure Einschätzung und Erfahrungsberichte bitten, die mir vielleicht dabei helfen, etwas klarer zu sehen...
Ich arbeite seit fast 2 1/2 Monaten als Arztassistentin in einer Gruppenpraxis. Davor war ich ein halbes Jahr als selbstständige Shiatsutherapeutin tätig, da es jedoch mit dem Aufbau sehr langsam vorangeht, hatte ich mich dazu entschieden, zusätzlich einen Teilzeitjob anzunehmen.
Ich hatte schon von Anfang an Probleme mit dem Stress und der Hektik des Praxisalltags wenn viel los ist sowie mit dem erforderlichen Multitasking in solchen Situationen.
Was mir jedoch am meisten Stress bereitet, ist das Verhalten meiner Kolleginnen. Es hagelt immer wieder Kritik und das passiert immer in einem genervten und respektlosen Tonfall. Sie machen mich dabei (oft vor den Patienten) klein und behandeln mich, als wäre ich ein Schulkind, das seine Hausaufgaben nicht richtig gemacht hat. Das empfinde ich als sehr demütigend.
Ich habe schon versucht, mit ihnen darüber zu reden, es hat aber nichts gebracht. Sie sehen sich im Recht, für sie bin ich zu langsam und zu unkonzentriert. Dabei entsteht für mich der meiste Stress durch diesen unguten Umgang miteinander und den dadurch entstehenden emotionalen Stress, wo ich mich dann gar nicht mehr konzentrieren kann. Es herrscht auch ständig eine gereizte Stimmung, ständig wird über jemanden aus dem Team gelästert.
Ich muss mich andauernd für irgendwas rechtfertigen und fühle mich dann wie auf einer Anklagebank. Mir wurden auch schon 3malFehler angedichtet, die eindeutig nicht meine Schuld waren und als ich mich erklären wollte, wurde ich überfahren und hatte keine Chance. Ich war schuld und Punkt.
Ich müsste bestimmt und selbstsicher auftreten und entsprechend ihrer Art auch grob zurückreden, ich bin jedoch ein sehr sensibler Mensch und kriege das einfach nicht hin, selbst wenn ich es mir vornehme. Ich bin insgesamt ganz anders als sie und wir haben keine Gemeinsamkeiten.
Dieser ständige psychische Stress setzt mir sehr zu und hat auch schon gesundheitliche Auswirkungen. Ich bin insgesamt sehr unsicher geworden und fürchte mich davor, Fehler zu machen, weil darauf nie gelassen reagiert wird. Ich muss mich dabei immer verteidigen.
Es gibt jedoch bei diesem Job noch eine andere Seite. Mein Chef ist ein unglaublich lieber und netter Mensch und ich habe von Anfang an viel Wertschätzung von ihm erfahren. Er sieht meine sensible Art als Stärke an und für ihn ist es von großem Wert, dass ich freundlich und einfühlsam mit den Patienten umgehe (etwas, das besonders bei einer Kollegin oft ein Problem ist und die deswegen fast schon gekündigt worden wäre).
Letzte Woche nun ist die Situation mit mir und meinen Kolleginnen eskaliert und es gab einen Streit. Ich habe vergeblich versucht mich zu verteidigen, hatte aber gegen die dominante Art meiner Kolleginnen keine Chance und war danach so fertig, dass ich den Entschluss gefasst hab zu kündigen. Zufällig hat den Streit jemand aus dem Team mitgekriegt und dem Arzt davon erzählt. Der Arzt steht auf meiner Seite und hat mich jetzt in einen anderen Bereich versetzt. Zusätzlich hat er mit meinen Kolleginnen geredet. Das fand ich unglaublich nett von ihm.
Jetzt ist es aber so, dass ich außer Telefonieren fast nichts zu tun habe. Außerdem arbeite ich jetzt mit meiner dritten Kollegin zusammen, die ständig mies drauf ist. Überhaupt ist die gesamte Stimmung in unserem Assistentinnenteam angespannt und gereizt. Ständig wird irgendwer wegen eines Fehlers gerügt und es herrscht weder Gelassenheit noch Verständnis. Ich hab ständig Angst, etwas falsch zu machen. Heut ist mir ein Fehler passiert, weil ich etwas nicht gewusst habe und meine zu Aggression neigende Kollegin ist daraufhin rübergekommen und ist vollkommen augetickt und hat getobt, dass sie mich noch irgendwann einmal schlagen würde. Ich empfinde diese Arbeitsatmosphäre einfach nur mehr als belastend und obwohl mir die Arbeit an sich Freude gemacht hat, würde ich am liebsten gehen. Vor allem weil ich mich auch im neuen Bereich nicht gut fühle. Der Arzt dagegen meint immer wieder, wie froh er ist, dass sie mich haben und dass sie mich nicht verlieren wollen. Jetzt ist außerdem eine Kollegin schwanger geworden und ich habe das Gefühl, dass ich erst recht bleiben muss.
Dazu kommt, dass ich die Kündigung als Anlass nehmen wollte um mir endlich einen Traum zu erfüllen und aus der Großstadt wegzuziehen und in einer Kleinstadt, die meinem Bedürfnis nach mehr Ruhe und Überschaubarkeit entspricht, neu anzufangen und das mit der Selbstständigkeit auszubauen. Jetzt fühle ich mich jedoch fast schon verpflichtet, dort zu bleiben, weil mein Chef mich so sehr schätzt und weil ich auch nicht vor einer Herausforderung und möglicherweise Wachstumschance davonlaufen will. Auf der anderen Seite habe ich aber das Gefühl, dass ich bald nicht mehr kann. Ich fühle mich dort in dieser angespannten Atmosphäre mit meinen Kolleginnen einfach nicht wohl. Außerdem habe ich Zweifel daran, ob dieser Job an sich etwas für mich ist, weil ich mich dort so schlecht konzentrieren kann (was jedoch hauptsächlich am Stress liegt).
Die Alternative wäre zu kündigen und vorübergehend zu meinen Eltern zu ziehen. Das würde für mich jedoch einen Rückschritt bedeuten und ich hätte Angst, in totale Passivität zu verfallen und depressiv zu werden ohne eine regelmäßige Beschäftigung (so eine Situation hatte ich vor einigen Jahren schon einmal).
Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll und diese ganze Situation belastet mich sehr.
Was würdet ihr in meiner Situation tun? Ich freue mich über jede Anregung!
Danke und liebe Grüße,
traumreisende
Ich stecke momentan in einer schwierigen Situation und würde euch gern um eure Einschätzung und Erfahrungsberichte bitten, die mir vielleicht dabei helfen, etwas klarer zu sehen...
Ich arbeite seit fast 2 1/2 Monaten als Arztassistentin in einer Gruppenpraxis. Davor war ich ein halbes Jahr als selbstständige Shiatsutherapeutin tätig, da es jedoch mit dem Aufbau sehr langsam vorangeht, hatte ich mich dazu entschieden, zusätzlich einen Teilzeitjob anzunehmen.
Ich hatte schon von Anfang an Probleme mit dem Stress und der Hektik des Praxisalltags wenn viel los ist sowie mit dem erforderlichen Multitasking in solchen Situationen.
Was mir jedoch am meisten Stress bereitet, ist das Verhalten meiner Kolleginnen. Es hagelt immer wieder Kritik und das passiert immer in einem genervten und respektlosen Tonfall. Sie machen mich dabei (oft vor den Patienten) klein und behandeln mich, als wäre ich ein Schulkind, das seine Hausaufgaben nicht richtig gemacht hat. Das empfinde ich als sehr demütigend.
Ich habe schon versucht, mit ihnen darüber zu reden, es hat aber nichts gebracht. Sie sehen sich im Recht, für sie bin ich zu langsam und zu unkonzentriert. Dabei entsteht für mich der meiste Stress durch diesen unguten Umgang miteinander und den dadurch entstehenden emotionalen Stress, wo ich mich dann gar nicht mehr konzentrieren kann. Es herrscht auch ständig eine gereizte Stimmung, ständig wird über jemanden aus dem Team gelästert.
Ich muss mich andauernd für irgendwas rechtfertigen und fühle mich dann wie auf einer Anklagebank. Mir wurden auch schon 3malFehler angedichtet, die eindeutig nicht meine Schuld waren und als ich mich erklären wollte, wurde ich überfahren und hatte keine Chance. Ich war schuld und Punkt.
Ich müsste bestimmt und selbstsicher auftreten und entsprechend ihrer Art auch grob zurückreden, ich bin jedoch ein sehr sensibler Mensch und kriege das einfach nicht hin, selbst wenn ich es mir vornehme. Ich bin insgesamt ganz anders als sie und wir haben keine Gemeinsamkeiten.
Dieser ständige psychische Stress setzt mir sehr zu und hat auch schon gesundheitliche Auswirkungen. Ich bin insgesamt sehr unsicher geworden und fürchte mich davor, Fehler zu machen, weil darauf nie gelassen reagiert wird. Ich muss mich dabei immer verteidigen.
Es gibt jedoch bei diesem Job noch eine andere Seite. Mein Chef ist ein unglaublich lieber und netter Mensch und ich habe von Anfang an viel Wertschätzung von ihm erfahren. Er sieht meine sensible Art als Stärke an und für ihn ist es von großem Wert, dass ich freundlich und einfühlsam mit den Patienten umgehe (etwas, das besonders bei einer Kollegin oft ein Problem ist und die deswegen fast schon gekündigt worden wäre).
Letzte Woche nun ist die Situation mit mir und meinen Kolleginnen eskaliert und es gab einen Streit. Ich habe vergeblich versucht mich zu verteidigen, hatte aber gegen die dominante Art meiner Kolleginnen keine Chance und war danach so fertig, dass ich den Entschluss gefasst hab zu kündigen. Zufällig hat den Streit jemand aus dem Team mitgekriegt und dem Arzt davon erzählt. Der Arzt steht auf meiner Seite und hat mich jetzt in einen anderen Bereich versetzt. Zusätzlich hat er mit meinen Kolleginnen geredet. Das fand ich unglaublich nett von ihm.
Jetzt ist es aber so, dass ich außer Telefonieren fast nichts zu tun habe. Außerdem arbeite ich jetzt mit meiner dritten Kollegin zusammen, die ständig mies drauf ist. Überhaupt ist die gesamte Stimmung in unserem Assistentinnenteam angespannt und gereizt. Ständig wird irgendwer wegen eines Fehlers gerügt und es herrscht weder Gelassenheit noch Verständnis. Ich hab ständig Angst, etwas falsch zu machen. Heut ist mir ein Fehler passiert, weil ich etwas nicht gewusst habe und meine zu Aggression neigende Kollegin ist daraufhin rübergekommen und ist vollkommen augetickt und hat getobt, dass sie mich noch irgendwann einmal schlagen würde. Ich empfinde diese Arbeitsatmosphäre einfach nur mehr als belastend und obwohl mir die Arbeit an sich Freude gemacht hat, würde ich am liebsten gehen. Vor allem weil ich mich auch im neuen Bereich nicht gut fühle. Der Arzt dagegen meint immer wieder, wie froh er ist, dass sie mich haben und dass sie mich nicht verlieren wollen. Jetzt ist außerdem eine Kollegin schwanger geworden und ich habe das Gefühl, dass ich erst recht bleiben muss.
Dazu kommt, dass ich die Kündigung als Anlass nehmen wollte um mir endlich einen Traum zu erfüllen und aus der Großstadt wegzuziehen und in einer Kleinstadt, die meinem Bedürfnis nach mehr Ruhe und Überschaubarkeit entspricht, neu anzufangen und das mit der Selbstständigkeit auszubauen. Jetzt fühle ich mich jedoch fast schon verpflichtet, dort zu bleiben, weil mein Chef mich so sehr schätzt und weil ich auch nicht vor einer Herausforderung und möglicherweise Wachstumschance davonlaufen will. Auf der anderen Seite habe ich aber das Gefühl, dass ich bald nicht mehr kann. Ich fühle mich dort in dieser angespannten Atmosphäre mit meinen Kolleginnen einfach nicht wohl. Außerdem habe ich Zweifel daran, ob dieser Job an sich etwas für mich ist, weil ich mich dort so schlecht konzentrieren kann (was jedoch hauptsächlich am Stress liegt).
Die Alternative wäre zu kündigen und vorübergehend zu meinen Eltern zu ziehen. Das würde für mich jedoch einen Rückschritt bedeuten und ich hätte Angst, in totale Passivität zu verfallen und depressiv zu werden ohne eine regelmäßige Beschäftigung (so eine Situation hatte ich vor einigen Jahren schon einmal).
Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll und diese ganze Situation belastet mich sehr.
Was würdet ihr in meiner Situation tun? Ich freue mich über jede Anregung!
Danke und liebe Grüße,
traumreisende