Neid und Missgunst

Ihr stärkt mir den Rücken, danke dafür:) und ihr habt recht.

Liebe Herzlich!

WENN Du wirklich meinst, dass das Puff-Gang Deines Ex mit Deinem Unterdrückenmüssen Deiner Weiblichkeit zu tun hatte, dann würde ich das den Eltern auch sehr, sehr deutlich sagen. Und auch, dass das eine Folge ihrer Wertevorstellungen ist.
Liebe Reinfriede, als ich das schrieb glaubte ich es wirklich, aber dein großes WENN ließ mich heute nachdenken und möglicherweise hat er mich betrogen, weil ich mich selber all die Jahre betrogen habe. Ich hab mich verbogen und verstellt und zuerst gefragt wie wollen mich die anderen, wie muß ich sein, mich selber hab ich total verloren, eigentlich gar nicht gekannt. *seufz*

Liebe herzlich,

ich schätze, Deine Wut ist hauptsächlich auf Dich selbst gerichtet.
Durch Dein überzogenes Anpassungsverhalten (in der Hoffnung auf späte Anerkennung durch Deine Eltern) hast Du über sehr lange Zeit Dein eigenes Ich verleugnet.
Dadurch scheint Dir viel Lebensfreude entgangen zu sein.

Leider dauert es oft viele Jahre oder auch Jahrzehnte, um unsere Muster und das daraus resultierende Verhalten zu erkennen. Dann kanalisiert sich die Wut vordergründig auf den vermeintlichen Verursacher - in Deinem Fall auf die elterliche Prägung und Erwartungshaltung.

Tief im Innersten ist man aber bestürzt darüber, dass man alles widerstandslos geschehen ließ bzw. den Mechanismus nicht rechtzeitig erkannt hat - das ist die Erklärung für die Wut auf sich selbst.

Wie Du bei Dir siehst, es ist nie zu spät, einen Richtungswechsel vorzunehmen.

Versuche, Deine Wut auf Dich selbst in Eigenverantwortung umzuwandeln, damit lässt es sich besser leben. Die Wut auf die Eltern wegen des fragwürdigen Erziehungsstils darf sein, und ich finde, sie darf ihnen gegenüber auch offen zum Ausdruck gebracht werden.

Liebe Lucille, Lebensfreude, was ist das??:rolleyes:

Nein, ich habe mich oft gehasst dafür, dass ich nicht gut genug war, dass ich es nicht schaffte alle zufrieden zu stellen, es mußte doch gehen wenn ich mich genug anstrenge. Ich hab mir auch viele Narben in meinem Gesicht zugefügt, ständig gekratzt und gedrückt, Entzündungen waren die Folge. Ich dachte, ich würde nichts verdienen, weder Liebe noch Anerkennung, dankbar dafür dass ich dasein durfte und keine Schläge dafür bekam.

Den ganzen Nachmittag schon lösen sich Anspannungen aus meinem Körper und tiefes Durchatmen passiert. Es ist genug und endlich vorbei. Es reicht und ich freue mich, dass ich nun klar sehe. So viele Jahre.... du hast recht ich bin bestürzt und erleichtert zugleich, dass es vorbei ist.

Ich lasse mich in kein Korsett mehr zwängen und in Abhängigkeiten verwickeln ich mag nicht mehr.

noch was.

dann muss man sich mal neu orientieren. .... und das muss ev. eine zeitlang eher alleine passieren.

ICH kann z.B. jetzt noch gar kein normales, alltägliches gespräch führen, weil ich mich erst ... ja, tatsächlich orientieren muss ..... d.h. ich stelle auch die kontakte momentan zurück, weils einfach ..... (noch) nichts zu sagen gibt momentan. das alte (=problembehaftung) ist nicht mehr DA, und neues noch nicht zumutbar....

der andere kennt mich so nicht.
und verliert dann vermeintlich an bedeutung, . ich bin still geworden.

es ist aus dESSEN sicht so.

es ist eine umstellungsphase, die einer gewissen zeit bedarf.

wenn der andere nicht mitschwingt, weil ers negativ für sich sieht (=sie wendet sich jetzt ab, wo es ihr gut geht), verliert man sich oft.

lg
Danke abendsonne, du hast es auf den Punkt gebracht. Gut, dass du das formuliert hast, das zeigt mir, dass es richtig ist, wie es jetzt ist und beruhigt ungemein.
Mein ganzes Lebensgebäude ist eingestürzt und in diesen Tagen auch noch der Keller:confused: dazu.

Ich danke euch sehr für den Mut den ihr mir zugesprochen habt und die Gewissheit, dass ich richtig liege.

Meinen Eltern sage ich auch die Meinung, meint ihr sie trauen sich heute noch herzuhauen :D, na zumindest werden sie mir was über Respekt erzählen aber leider haben sie ihn sich derzeit nicht verdient. Aber diese Angst vor Schlägen sitzt noch immer tief drinnen auch mit 40, schlimm sowas.

eine erleichterte, auf den Trümmern ihres Lebens sitzend, lachende herzlich

wünscht
gute Nacht
 
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Hallo Herzlich,

DU hast die Wahrheit für Dich nun erkannt, es ist DEIN Leben , welches Du nur einmal hast !

DEINE Eltern kannst Du nicht mehr ändern, aber Du kannst DEINE Einstellung zu ihrer Wertung über Dich beeinflussen, indem Du Dich Dein Leben nicht mehr nach ihrem " okay" oder ihrem " No Go " richtest.
Zeige ihnen , daß Du ein erwachsener Mensch bist, der sein Leben nun selbst in die Hand nimmt und sich vor allem nicht mehr so demütigen läßt !!!

Es ist schwer und es tut weh, aber Du bist nicht allein. Du hast DICH und bestimmt Freunde, die wirlich zu Dir stehen ! Ja, und das Lebensfragen-Forum !

Viel Spaß bei den Chippendales ;) !

Viele liebe Grüße,

Silence
 
Ich dachte, ich würde nichts verdienen, weder Liebe noch Anerkennung, dankbar dafür dass ich dasein durfte und keine Schläge dafür bekam.
DIESE aussage hat ja echt auch was. "dankbar dafür, dass ich keine schläge dafür bekam".
wieder einmal mehr: wie krass ist das.
dein toleranzpegel war anscheinend dermaßen hoch, weil das ,was vorher war, viel schlimmer gewesen ist.

weißt du, liebe herzlich, so eine geschichte zu hören, erinnert einen dann auch sehr an die eigenen prägungen und wie man gewisse dinge daraus einfach erduldet.
und ich kann deine aussage dann sehr, sehr gut nachvollziehen.

ich hab selber ähnliche muster. vom vater ignoriert worden, hat mich der erste lebensgefährte geschlagen. und ich habs erduldet????, ich war im nachhinein gesehen ja sogar dankbar dafür!!!!, weil "wenigstens sieht er mich, wenigstens bin ich ihm nicht gleichgültig, wenigstens bewirke ich in ihm emotionen, die sowas = schläge, auslösen.
und dann, als es mir gereicht hat, hatte ich bei der nächsten lebensgemeinschaft = ehe, wieder eine entschuldigung parat für den partner, der sich so gut wie alles erlaubte:
"er schlägt mich wenigstens nicht".

einfach skurill eigentlich.
und wie lucille sagte, es bedarf einiger anstrengung, diese lebensmuster zu durchschauen, diese vielseitigen facetten des eigenen verhaltens, und es ist dann nicht die WUT gegen den vermeintlichen verursacher, sondern vielmehr das unverständnis gegen einen selber, in so einer situation so lange verharrt zu sein bzw. zu verharren.

deshalb, sei AUF JEDEN FALL stolz auf dich, dass du es geschafft hast und schau dir die hintergründe noch weiter an. hilft ungemein!!! du kannst dich selber therapieren mithilfe des forums :) (sofern du dir keinen therapeuten leisten magst). durchs schreiben hat man eine enorme selbstreflextion, dem kritischen Hinterfragen und Beurteilen des eigenen Denkens, der eigenen Standpunkte und Handlungen

ich freu mich jedenfalls, dass du noch immer hier bist und nicht gleich, nachdem du vielleicht das eine oder andere an bestätigung für dich gehört hast, abgehauen bist.

lg abendsonne
 
Meinen Eltern sage ich auch die Meinung, meint ihr sie trauen sich heute noch herzuhauen :D, na zumindest werden sie mir was über Respekt erzählen aber leider haben sie ihn sich derzeit nicht verdient. Aber diese Angst vor Schlägen sitzt noch immer tief drinnen auch mit 40, schlimm sowas.

Liebe Herzlich!

Nein, sie trauen sich nicht mehr, herzuhauen. Die Hände der Eltern werden irgendwann mal alt, sehr alt. Und zittrig. Und harmlos. So harmlos, dass kein Mensch dieser Welt sich vorstellen könnte, was für eine angstmachende Kraft diese Hände einmal gehabt hatten - nichtmal man selbst kann sich das mehr vorstellen. Und wundert sich über die Angst, die man vor ewig langen Zeiten mal hatte.

Sie können nur noch über Hilfsmittel versuchen, Einfluss zu nehmen - wie das Thema Respekt. Aber auch das ist in Wahrheit kein Druckmittel mehr. Ich denk mir das heute so:

Ich darf heute alles. Alles, was ich freiwillig möchte, darf auch in mein Leben. Umgekehrt: Was ich nicht möchte, bleibt einfach draussen.

Liebe Herzlich, ich gratuliere Dir zu Deinem Weg.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Liebe Foris,

Danke für Euer Verständnis und was sehr wichtig für mich war und ist, dass ihr mir geglaubt habt und mich echt ernst genommen habt. Das kenn ich so nicht *freu*.

Liebe abendsonne, eine Therapeutin hatte ich im letzten Jahr, sie hat mir sehr geholfen, aber derzeit will und kann ich niemanden "an mich heranlassen", das geht gar nicht, ich hab Stacheln aufgestellt und es ist gut so - jetzt. Keiner sagt mir was ich tun soll - jetzt (anwesende natürlich ausgenommen:)) - da reagiere ich derzeit sehr empfindlich. Irgendwie hab ich es auch satt, das Heulen, Angst haben, Reden, ich will GENIESSEN und das tue ich auch.

Und meine Eltern..... ich weiß nicht, ich werde beim nächsten Besuch einfach auf mein Bauchgefühl hören.... das hat eigentlich schon lange recht, aber ich hab nicht darauf gehört, leider.

Liebe ELLA, danke für den Kaffee, nächstes Mal bei mir, ok?;)

Gute Nacht
herzlich (en) Dank
 
liebe herzlich,

was hat das mit der therapeutin bewirkt? bei MIR machts dort nichts besser, ich kann nicht auf ZEIT über mich reden MÜSSEN. es muss die stimmung genau entsprechend sein.
es geht bei mir nicht, um punkt 17 uhr z.b. bereit zu sein, in die tiefe zu gehen.

hats DIR was geholfen?

lg
 
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Liebe abendsonne,

ja, ich weiß was du meinst. Meine Therapeutin hat auch Energiebehandlungen und Chakraausgleich gemacht. Manchmal hab ich was gespürt, manchmal nicht, das war sehr unterschiedlich. Nach den Stunden ging es mir jedenfalls immer besser. Sie hat meistens schon vor mir gewußt was mit mir los ist.
Das wichtigste, was ich bei ihr gelernt habe ist, dass die Dinge um mich herum immer was mit MIR zu tun haben. Das hatte ich zuvor nicht gewußt. Mit ihrer Hilfe hab ich mit der Zeit mein Denken umgestellt und angefangen zu fragen "was hat das mit mir zu tun, was regt mich auf, usw...?"

Das Problem bei dieser Art von Behandlung ist aus meiner Sicht, dass man selbst keine Kontrolle darüber hat, was da wirklich alles "gemacht, entfernt oder ausgeglichen" wird.

Im Nachhinein kann ich für mich nur sagen, ich würde sowas nicht mehr machen. Einerseits ist es natürlich einfacher, weil man nicht reden muß, und sich die Mühe machen muß seine Gefühle auszuformulieren (oft weiß man in Ausnahmesituationen auch gar nicht was mit einem los ist), andererseits öffnet diese Art von Behandlung auch die Tür für Manipulation, ich sag ja gar nicht dass es bewußt geschieht.

Ich würde keinen mehr in meiner Aura herumfuchteln lassen. Versteh mich nicht falsch, ich halte schon was von diesen Dingen, allerdings wird unterschätzt, dass der Behandler auch nur ein Mensch mit Stärken und Schwächen ist und unter Umständen seine eigenen Probleme "miteinbringt" sozusagen.

Gesprächstherapie hat eine Freundin von mir gemacht, sie sagte in etwa das selbe wie du. Mit der Uhr im Genick geht das nicht.

Lieben Gruß
herzlich
 
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