Liebe Pisces!
was mich nochmal interessieren würde - bist du durch deinen - wie ich verstanden habe - sehr liebevollen -exmann auf eine andere ebene männern gegenüber oder einen anderen umgang deiner biografie gegenüber gestossen oder wie ist die bewusstseinswandlung bei dir geschehen?
Ach, ich hatte jahrelang immer wieden denselben Typ Mann - meinen Vater par excellence. Und ich war auch der festen Überzeugung, dass es gar keine Männer gäbe, die anders wären. In Wahrheit gabs die sehr wohl, sie fielen mir allerdings überhaupt nicht auf, ich war völlig blind für sie.
Irgendwann drehte ich mich einfach um und probierte etwas anderes. Jemanden, der für mich bis dato niemals in Frage gekommen wäre. Und siehe da, es war ein Volltreffer. Da gabs das morgendliche Frühstück ans Bett serviert mit Rose zwischen den Zähnen. Kein Scherz, war wirklich so. Und es war einfach hammermäßig, so bedingungslos geliebt zu werden.
Das konnten mir die Männer vorher nicht bieten - da gab es immer nur Konditionen, die ich erfüllen musste, um ein bisserl Beachtung zu erheischen.
Sie selbst dachten allerdings, dass sie mich heiss liebten - nur zeigen durften sie es nicht, weil das wäre strategisch nicht korrekt. War mühsam, echt.
Und davon hatte ich wirklich genug - und schaute nur einmal woandershin, zu einem Mann, der mir so gar nicht männlich vorkam, weil er einfach nicht in meinen Raster passte.
Ja, und das war er dann, der Mr. Right. Ich war 15 Jahre mit ihm verheiratet, meine Mädels entspringen aus dieser Beziehung und es war tatsächlich eine der schönsten Zeiten in meinem Leben. Aber ich musste erst durch durch diesen Kampf gegen meinen Vater. Ich musste erst hundertmal versuchen, einem Mann zu beweisen, dass ich doch lieb und nett bin und dass ich gleichzeitig meine Rechte habe. Denn das war das Kernproblem in meinem Vater-Tochterverhältnis: Solange ich lieb und unterwürfig war, kriegte ich alles, was ich wollte. Sobald ich aber Rückgrat zeigte, wurde ich halb zu Tode geprügelt.
Und deshalb suchte ich mir lange Zeit Männer, die ähnliches praktizierten: Sie hatten genaue Vorstellungen, wie frau sich zu verhalten hatte, das Bild eines Weibchens im Kopf. Ich entsprach diesem Bild - und erschütterte es gleichzeitig immer wieder.
Es waren Männer, die genauso reagierten wie mein Vater: Sie liebten mich, aber sie hatten ein total autoritäres Denken, dem ich mich nicht unterwerfen wollte.
So, jetzt hab ich nur von mir erzählt.
Wenn Du Dir Deine Kindheit ansiehst und die
Erwartungen Deines Vaters, die er Dir gegenüber hatte, sein Verhalten Dir gegenüber, was fällt Dir dazu ein? Welches Bild hätte er gerne von Dir gehabt?
Liebe Grüße
Reinfriede