20 Jahre lang kein Sex und keine Beziehung

P. S.

Die Leichtigkeit am Anfang ist mittlerweile durch Ängste und ein bisschen Traurigkeit ersetzt worden !
 
Werbung:
Hach, liebe Silence, da wiederholt sich etwas, das ist mein erster Gedanke dazu.

Dir zu raten ist wirklich schwer, weil es ziemlich kompliziert klingt, wie Du seine Situation schilderst.

Was auch immer dabei herauskommt, sei Dir bitte eines völlig bewusst: Es hat NICHTS mit Dir zu tun.

Es sind seine Baustellen, nicht Deine. Das schlimmste, was Du machen kannst, ist an Dir selbst zu zweifeln. Wenn Du scheiterst, dann würde jede andere Frau auch scheitern bei ihm. Egal, wie sehr sie sich "bemühen" würde, egal wie sie aussieht oder wie ihre Figur aussieht. Völlig egal.

Du kannst im Prinzip eh nur abwarten, in der Zwischenzeit das Leben möglichst genießen, offen sein für alles (auch für andere Gelegenheiten in Bezug auf Männer) und schauen, ob er sich durch Deine Lockerheit anstecken lässt oder nicht. Wenn nicht, dann könnt Ihr Freunde bleiben.

Es gibt Menschen, da sind die Baustellen einfach zu groß als dass man als Partner helfen könnte, das müsste schon eine gute Therapieform sein, die seine Probleme effizient angehen könnte. Das ist für einen Partner, der ja involviert ist, fast unmöglich.

Die Frage ist auch, ob Du ein Kind möchtest oder einen Partner. Denn er ist ja nach wie vor ein Kind, das bei seinen Eltern wohnt, würde er zu Dir ziehen, wäre die Gefahr, dass er ein Kind bleibt, das nur den Ort gewechselt hat, auch groß.

Ich möchte ihn Dir nicht ausreden, versteh es bitte nicht falsch. Aber wenn Du nicht von Haus aus vor Selbstbewusstsein strotzt, kann so eine Beziehung ziemlich an die Substanz gehen. An DEINE Substanz.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Liebe Reinfriede,

Danke für Deinen tröstenden Worte.

Es ist sehr schwer für mich, sein Verhalten nicht auf mich zu beziehen.
Denke die ganze Zeit darüber nach, was ich verkehrt gemacht habe !

Eigentlich sehe ich ihn als einen Mann auf Augenhöhe an, zumal er ein großes Wissen hat und voller Neugierde steckt.
Er interessiert sich für alles mögliche und wir hatten schon überlegt, was für zukünftige Exkursionen wir machen wollten.
Mir gefiel auch, daß er sich so gut mit meinem Sohn verstand und wir haben ihn oft in unseren Nachmittage einbezogen, zusammen etwas gekocht , Spieleabende gehabt, ect....

Es muß doch an mir liegen .
Vielleicht ging doch alles zu schnell, doch wie gesagt, ich sehe mich als zukünftige potenzielle Partnerin und nicht als Mutter.
Wenn er sich nun unwohl fühlt, werde ich ihn in Ruhe lassen, obwohl es mir mich sehr schmerzen würde, weil wir uns so gut verstehen !


Ich weiß, daß Du ihn mir nicht ausreden willst. Ich kenne Dich ja schon ein bisschen und weiß, daß Du mit Deiner Ansichtssache selten verkehrt liegst !

Wenn er sich dieses WE nicht mehr meldet, obwohl wir zwei Tage zusammen verbringen wollten, habe ich Gewißheit.

Aber es tut wieder mal verdammt weh !


Nochmals Danke und viele Grüße,


Silence
 
Liebe Silence!

Es muß doch an mir liegen .

Dieser Mann hat seit 20 Jahren (!) keine Beziehung mehr gehabt und Du meinst, es würde irgendwas an DIR liegen?

Lass Dich auf diese Gedankenfalle bitte nicht ein. Es KANN nicht an Dir liegen. Da gibt es schon ganz andere Ursachen, die bei ihm liegen, bei ihm allein.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Hallo, liebe Reinfriede,


mein Gedanke war, daß ich diejenige gewesen wäre, die er hätte wieder an sich herangelassen.
Ich hätte mir gewünscht, daß er mir vertraut und wir zusammen ein gutes ( Liebes) team werden, ich fühle mich im Moment einfach so klein und hilflos, ich habe ihm eine Brücke gebaut, aber er geht nicht rüber.

Warum muß das immer so furchtbar kompliziert sein.

Ich denke, ich lasse es nun devinitiv mit den Männern, komme damit einfach nicht mehr klar. Warum können Männer nicht darüber reden, was sie belastet.

Die Gedanken kommen nicht zur Ruhe und ich esse wieder zuviel.

Sorry, will und werde jetzt nicht mehr jammern !


Viele Grüße und gute Nacht,


Silence
 
Danke für Deine Offenheit, Silence.

Darf ich Dir ganz ehrlich meinen Eindruck schildern?

Es könnte sein, dass Du Dich über Dein vermeintliches Defizit, sprich, Dein Übergewicht definierst.
Das entnehme ich der Tatsache, dass Du Dich darüber explizit in einem (anderen) Forum austauschst.
Nun hast Du jemanden gefunden, der (auf den ersten Blick) ein ebenbürtiges "Defizit" aufweist. Du gehst
also von der Prämisse aus, wenn Du IHN "trotzdem" attraktiv, begehrenswert finden kannst, dann sollte es für ihn
andererseits auch kein Problem sein, DIR die gleichen Gefühle entgegenzubringen. Eure Abweichungen von dem,
was man unter Norm versteht, quasi als Gemeinsamkeit, als bindendes Glied, "wir beide gegen den Rest der Welt".
Nicht so pathetisch natürlich, sondern eher sinngemäß.

ich habe ihm zu verstehen gegeben, daß seine Figur und so wie er ist, mir gut gefällt.

Das war sicher als Aufmunterung gedacht, aber ich kann mir schon vorstellen, dass er Dir schlichtweg nicht geglaubt
hat. Hast Du DIR denn geglaubt?? Ich meine, gefällt er Dir wirklich? Oder wärst Du lediglich bereit, Deine Vorstellung
anzupassen?

Weißt Du, wenn jemand ein wirklich objektivierbares körperliches Manko hat, dann ist er sich dessen meist schmerzlich bewusst.
Dein Bekannter hat ja bereits Rückzugstendenzen angedeutet, weil er sich schämt.
Extremes Untergewicht ist in unseren Breitengraden kein Zeichen von Mangelernährung, sondern es steckt in den
meisten Fällen ein Krankheitsbild dahinter. Wenn nun jemand sagt, ihm gefällt genau dieses äußere Bild der
Krankheit - dann klingt das sehr unglaubwürdig. Und die Vermutung, dass es sich auch um Mitleid handelt, liegt für
den Betroffenen auch recht nahe. Ich könnte das gut nachvollziehen.

wennn er ja eine feste Partnerin hätte, sein Leben ändern müßte ... er noch bei seinen Eltern wohnt, mit denen er sich aber überhaupt nicht versteht.

Auf die Frage, warum er sich keine eigene Wohnung nimmt, antwortete er , er hätte Angst, vor der eigenen Courage.

Der Mann mag sehr lieb und nett sein.
Aber bevor überhaupt eine Beziehung seinerseits auch nur angedacht werden kann, muss er sein Leben ändern.
ER muss das tun, Silence, nur ER.

Deinerseits vermute ich ein Helfersyndrom. Du beziehst Dein eigenes Selbstwertgefühl daraus, anderen zu helfen.
Und zwar ungefragt. Als Gegenleistung erwartest Du Dir (wenn auch unbewusst) Dankbarkeit und Anerkennung.
Durch Dein Angebot, bei Dir zu wohnen, hat er sich vermutlich bedrängt gefühlt. Denn es liegt ebenso im Bereich des
Möglichen, dass er sein Leben gar nicht ändern will.
Daher Dein Gefühl der Hilflosigkeit - weil Deine Hilfe zurückgewiesen wird.
Nämlich nur DU willst, dass er etwas ändern will.

[*]Da mein Selbstbewußtsein ja auch nicht grandios ist, ( bezüglich meiner Figur ) denke ich mir mein Teil, daß es für eine Freundschaft reicht, aber eben nicht für mehr.
Du bringst Deine Figur ganz automatisch in Bezug zu einem Mann, einer Partnerschaft ... merkst Du das?
Und ich denke, Du bist insgeheim zu ganz vielen Zugeständnisses bereit, damit Dich jemand so akzeptierst, wie Du bist.
Allerdings - wenn DU Dich nicht wohlfühlst, dann strahlst Du das auch aus, glaub mir.
Sobald jemand für Dich Interesse zeigt, so löst das vermutlich bei Dir tiefe Dankbarkeitsgefühle aus.

Denn tief im Inneren denkst Du, diese Aufmerksamkeit gar nicht zu verdienen.
Wenn Du wirklich unter Deiner Figur leidest (und den Eindruck vermittelst Du) und wenn Dein Übergewicht nicht
krankheitsbedingt ist, dann tu was dagegen.
Führe eine bewusste Entscheidung über Dein eigenes Wohlbefinden herbei, bevor Du danach strebst, stellvertretend (!) das Leben eines anderen
Menschen zu verbessern.

Warum können Männer nicht darüber reden, was sie belastet.

Erstens - betrifft das nicht alle Männer.
Zweitens - ich vermute, in Deinem Fall WILL er einfach nicht darüber reden. Auch das gilt es zu akzeptieren.
Er muss nach kurzer Bekanntschaft keinen Seelenstrip machen.

Zu seinem Trauma noch eine Anmerkung:
wenn er dieses vor 20 (!) Jahren erlitten hat, dann wäre es in seiner Verantwortung gelegen, eben dieses
Trauma mit Hilfe aufzuarbeiten. Statt dessen scheint er es sich in seinem post-traumatischen Zustand
bequem zu machen ... und er benutzt ihn, um sich keinen Zentimeter weit zu bewegen.
Wolltest Du tatsächlich einen Partner, der seine Probleme derart vernachlässigt, dass sie sein ganzes Leben negativ beeinflussen?

Wieder bin ich in einer Situation, in der ich um Liebe und Anerkennung fast bettele, wieder investiereich Gefühle und Zeit in einen Menschen und frage mich , ob er es überhaupt will.

Liebe Silence - Du BETTELST um Liebe und Anerkennung ... und wunderst Dich, dass es Dir damit
schlecht geht?? Betteln ist ein er-lerntes Muster auf der Grundlage eines Belohnungssystems. Ein Muster kannst Du auch
wieder ver-lernen, wenn Du es gezielt angehst. DAS sollte Dein Nahziel sein ... nämlich die Entwicklung eines gesunden
Selbstwertes, gerne auch mit Hilfe professioneller Unterstützung.

Hör auf, Dir Investment-Opfer zu suchen - also Menschen, in die Du "investieren" musst um im Gegenzug eine emotionale Rendite
zu bekommen.

Sei Dir selbst so viel wert, dass Du Dich vorrangig um DEIN Wohlergehen kümmerst. Damit meine ich sowohl
das mentale als auch das physische.

Aller andere wird sich dann von selbst ergeben.;)

LG
Lucille
 
Liebe Silence,

habe mich gerade durch die Posts gelesen.

Ich muß meinen Vorschreiberinnen recht geben.

Viele Frauen haben das Problem, daß sie denken mit ihrem "Handicap" keinen Partner abzubekommen. Sie fühlen sich zu dick, zu alt, zu groß, zu klein, sie haben ein Kind oder sonst ein "Gebrechen" das sie unattraktiv macht - ihrer Meinung nach. Mit einem Satz sie fühlen sich nicht begehrenswert.

Sie suchen sich deshalb einen vermeintlich passenden Partner, der ebenfalls nicht "makellos" ist.

Das ist eine vollkommen falsche Herangehensweise, denn genaugenommen ist niemand ohne Makel.

Dieser Mann nimmt dir nicht deine Komplexe - und du ihm nicht die seinen. Das geht gar nicht.

Du wirst diesen Mann niemals davon überzeugen können, daß du ihn gutaussehend findest.

Was er braucht ist einen Therapeuten - nicht dich. Du kannst ihm nicht helfen. Und das solltest du auch nicht versuchen. Du würdest unglücklich werden.

Wenn du all das sofort geschrieben hättest, würde ich das sofort geantwortet haben.

Du verdienst einfach mehr!
 
Hallo , liebe Lucille

ja, natürlich darfst mir Du ganz offen und ehrlich Deinen Eindruck schildern.
Auch wenn mir dadurch bewußt geworden ist, daß ich mich dadurch mit meinen Schwachstellen und eigentlich eher mit mir selber auseinander setzten muß, statt ihm helfen zu wollen.

Heute früh habe ich Deine Antwort gelesen und mußte erstmal ne Runde spazieren gehen , um das alles zu begreifen, was Du mir da geschrieben hast.

Dadurch, daß er im Prinzip ähnliche Erfahrungen wie ich , wegen seinem Körper gemacht hat, haben wir uns beide von den anderen verstanden gefühlt .
Und es ist schon so, daß ich daß was ich über ihn und seinen Körper gedacht habe, so gemeint habe.
Für mich ist sein Charakter und unsere gemeinsamen Interessen wirklich wesentlich wichtiger, als sein Gewicht .

Natürlich kann es sein, daß er mir das nie glauben wird, weil sein Selbstwertgefühl genauso gering ist, wie das meinige.

Ich kann auch schlecht Komplimente annehmen und stelle es in Frage, wenn mir jemand etwas nettes sagt, besonders bei Männern.
Denke dann direkt, daß sie sich eh nur über mich lustig machen, so wie es in der Vergangenheit ja auch oft der Fall gewesen ist !
Wenn ich an die Zeiten in der Schule denke und den ganze Mobbing , dann packt mich immer noch die Wut.
Obwohl ich zu dieser Zeit schlank gewesen bin, hat man immer was gefunden, womit man mich treffen könnte.
Alleine schon durch die Tatsache, daß ich durch meinen angeborenen Hüftleiden, ein Handycap hatte.

Von daher ist an Deiner Aussage , daß ich über jede Zuwendung dankbar bin, schon viel wahres dran.
Ich sehne mich so sehr ( zu sehr ) nach Liebe und Aufmerksamkeit.
Um diese zu bekommen, passe ich mich eher an, bemuttere ( sehr wahrscheinlich zuviel ) die Menschen, die mir wichtig sind und klammere höchstwahrscheinlich auch.

Vom Kopf her sind mir diese Ungereimtheiten bewußt, aber ich weiß nicht, wie ich das ändern könnte, denn dazu kommt ja noch diese Verlustangst.
Ich habe das Gefühl, daß alles Schöne endet, bevor es angefangen hat und fühle mich unter Zeitdruck gesetzt , dem anderen so schnell wie möglich zu zeigen, daß ich die einzig wahre bin, die ihn gücklich machen kann.
Was zurzeit bestimmt nicht der Fall ist, denn ich spüre ja selber, daß ich nicht " normal " denke und fühle, wenn es um meinen Körper geht.



Ich muß nun leider hier kurz unterbrechen, aber Fortsetzung folgt !



Viele liebe Grüße,


Silence
 
Liebe Silence!

Lucille hat es meiner Meinung nach sehr gut auf den Punkt gebracht:

Deinerseits vermute ich ein Helfersyndrom. Du beziehst Dein eigenes Selbstwertgefühl daraus, anderen zu helfen.
Und zwar ungefragt. Als Gegenleistung erwartest Du Dir (wenn auch unbewusst) Dankbarkeit und Anerkennung.

Hör auf, Dir Investment-Opfer zu suchen - also Menschen, in die Du "investieren" musst um im Gegenzug eine emotionale Rendite
zu bekommen.

Wenn Du daran nicht arbeitest, dann könnte es sein, dass Dir solche Fast-Beziehungen immer wieder passieren. Und das wäre total schade und vergeudete Lebenszeit, DEINE Lebenszeit.

Kümmere Dich in erster Linie um DEIN Wohlergehen. Ob das nun damit beginnt, dass Du Dich selbst liebenswert findest (denn das BIST Du!), ob Du Dich bei den WW anmeldest, weil Du genau diesen Körper haben möchtest, der Dir gefällt oder ob Du Dinge machst, die Du einfach gerne tust, Unternehmungen, Freunde treffen, wandern gehen, ganz egal. Wichtig ist, dass Du beginnst, Dein Leben zu genießen, völlig unabhängig davon, ob Du nun einen Partner hast oder nicht.

Du bist für Dich weit wichtiger, als jeder Partner.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Hallo, zusammen,

moment, ich war ja eben noch nicht ganz fertig :)....

... Ich beziehe leider alles , was mir in irgeneiner Weise widerfährt, ob nun beruflich, freizeitmäßig oder partnerschaftlich auf meinen Körper.

Woher dieses Muster kommt , ist mir in der Reha, letztes Jahr bewußt geworden.

Es liegt daran, daß ich inbesondere über meinen Vater , die Anerkennung und Zuwendung bekommen habe, wenn ich mich 1. möglichst mädchenhaft verhalte habe ( lieb und nett ) und 2. möglichst schlank war !
Das war in einer Therapiestunde ganz offensichtlich und ich hatte daruafhin einen ziemlichen Zusammenbruch, konnte zwei Tage lang nicht an den Anwendungen teilnehmen.

Vieles hat sich auf die Männer übetragen, ist in den Zeiten besonders präsent, wenn ich entweder jemanden kennenlernen und besonders, wenn ich merke, daß ich ernstere Gefühle für jemanden entwickele.


Ich denke, daß diese Ängste jede Beziehung belasten , mir ist das letzte Nacht auch klargeworden.

Er, sowohl auch ich sind mit Problemen zu sehr belastet, als daß wir eine normale Beziehung führen können.

Dennoch würde ich genre für ihn dasein , habe mich vor einer Woche übrigens auch bei den Weight Watchers angemeldet, wodurch ich schon mal 30 Kilo abgenommen habe.
Und siehe da, damals habe ich Anerkennung und Lob bekommen, daß nur mal so am Rande ( mein Vater war megastolz auf mich, nur frage ich mich immer wieder, warum er das nicht sonst auch ist, weil mein Charakter ja gleich geblieben ist , oder ? ) Das nurmal so am Rande bemerkt !

Doch soweit es möglich ist, will ich erstmal die Freudschaft zu ihm aufrecht erhalten.

Er muß seinen Weg finden und ihn alleine gehen und ich ebenfalls, doch unterstützen möchte ich ihn . Wer weiß, wie es sich dann wieter entwickelt.


Ein herzliches Dankeschön auch an Dich Clara Clayton und an Dich, Reinfriede.

Oft ist er mir nicht bewußt, was alles aneinander hängt und wie es sich zusammensetzt.
Nun sehe ich etwas klarer.


Viele liebe Grüße,


Silence
 
Du Liebe,

ja, die Eltern! Sie wissen gar nicht, was sie in den Seelen ihrer Kinder anrichten mit solchen Aussagen, wie du sie beschreibst.

Meine Mutter verwendete das Wort "schlank" stets mit dem Zusatz "schön" vorneweg. Das war für sie zwei feste Größen, die unbedingt zueinander gehörten.

Wir Mädchen hatten schön-schlank und natürlich überdurchschnittlich intelligent zu sein. Wobei Erstes wichtiger war, denn nur so konnten wir einen Mann "abbekommen".

Getrieben vom Ehrgeiz meiner Mutter befand ich mich mit 17 Jahren mehrfach wöchentlich beim Sporttraining und mindestens 1x täglich knieend vor dem Klo kotzend im Magerwahn. Das war damals meine Normalität.

Meine Mutter fand das vollkommen in Ordnung. Wer schön sein will muß leiden.

Viele Jahre später, als mir mein Gewicht inzwischen herzlich egal geworden war, wurde sie es nicht müde zu erwähnen, wie stolz sie auf meine Modellmaße gewesen sei - und auf meine Selbstdisziplin.
 
Liebe Silence!

Ich finde, Du siehst das schon ganz richtig, was die Ursachen anbelangt. Nur geliebt zu werden bzw. Anerkennung zu bekommen, wenn man bestimmten Vorstellungen entspricht, ist ein Rucksack, den man lange rumschleppen kann.

Was Eltern einem Kind da oft unbewusst aufbürden, ist schlimm.:confused:

Du bist jetzt erwachsen, darfst Deine eigenen Vorstellungen leben, völlig unabhängig von den Erwartungen Deiner Eltern, das ist ganz wichtig.

Wenn Du selbst gerne schlanker wärest, dann kannst Du etwas dafür tun. Wenn es nur wegen Deiner Eltern ist, würde ich das überdenken. Denn es ist HEUTE nicht mehr wichtig, ob sie mit dem, wie Du lebst, einverstanden sind.

Und es ist genaugenommen überhaupt nicht wichtig, ob irgendein Mann mit dem, wie Du aussiehst oder mit dem, wie Du lebst einverstanden ist, wichtig ist, dass DU es möchtest. Der passende Mann findet sich NACHHER sowieso. Nicht umgekehrt. Nicht DU musst Dich ändern, um einem Mann zu gefallen, sondern Du musst Dein Leben nach DEINEN Vorstellungen genießen, dann wirst Du unwiderstehlich für den zu DIR passenden Mann sein.

Nichts ist attraktiver als eine Frau, die ihr Leben liebt und es genießen kann.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Liebe Clara,

oha, das ist natürlich noch wesentlich krasser, was Deine Mutter Euch gepredigt hat.
Hat sie das mitbekommen, wie Du Dich erbrochen hast ?
Sehr wahrscheinlich hat sie das selber so auf ihren Weg mitbekommen, daß Frau immer schön schlank zu sein hat und daß der Charakter eine untergeordnete Rolle spielt ! :confused:

Meine Mutter hat früher und auch heute immer betont, daß sie mich immer lieb hat, ganz egal , wie schwer ich bin, aber sie weiß halt um mein mangelndes Selbstwertgefühl und um die gesundheitlichen Probleme , wg. meiner Hüfte.
Zu ihr habe ich ein sehr gutes Verhältnis mittlwerweile, war auch nicht immer so.
Bei mir war es wie schon erwähnt mein Vater, der meiner Schwester und mir immer predigte, daß wir schlank und schön sein müssen, um einen Mann zu finden und Erfolg zu haben.

Heute weiß ich, daß zumindestens der berufliche Erfolg nciht von der Figur abhängig ist, denn dort , wo ich arbeite, fühle ich mich sehr geachtet und respektiert.
Denen ist egal, welche Figur ich habe, nur mien Problem ist, daß ich das Gefühl habe, daß jemand denken könnte : Dick = Faul.
Sehr wahrscheinlich arbeite ich dewegen oft wie ne Wilde, nur damit jemand nicht so denkt !

Ich finde es aber schön, Clara, daß Du Dich nun so wie Du bist , in Deiner Haut wohlfühlst !



Viele liebe Grüße und noch einen schönen Sonntag,


Silence
 
Werbung:
Liebe Reinfriede,

Ich will und ich werde auf jeden Fall nur für mich , meine Gesundheit und mein Selbstwertgefühl abnehmen.

Ja, leider schleppe ich diesen " Rucksack " schon mein ganzes Leben mit mir herum.

In guten zeiten ist mir völlig klar, daß ich nun erwachsen bin und für mich selber die Verantwortung trage, was meinen Körper und meine Gesundheit betrifft.

Es gibt nur leider immer wieder Phasen, in denen ich mich zurückgeworfen fühle, zum Beispiel, wenn sich meine Lebenssituation verändert oder ich neue Menschen oder/und einen Mann kennenlerne.

Vom Kopf her ist mir das völlig klar, daß ich selbst den Schlüssel zu mienen Glück in der Hand habe, muß nur noch das passende Schlüsselloch finden :). Das würde bedeuten, daß ich mich aber wieder auf mich konzentrieren würde und ER in den Hintergrund rückt.

Mein Gefühl sagt mir trotzdem , daß es mit diesem Mensch, was werden könnte, da er wieder meine Nähe sucht und wir nach einen nächsten Termin gesucht haben.

Ich finds gerade schwer, diese Balance zu finden, zu mir selbst zu finden und eine potentielle Beziehung aufzubauen...............

Klar, ist verstädlich, ein Mensch, der in sich ruht und mit sich zufrieden ist, strahlt Attraktivität ohne Ende aus.
Davon bin ich im Moment sehr weit entfernt.

Ich arbeite dran !


Ich wünsche Dir einen schönen Sonntag und sage biba,


Silence
 
Zurück
Oben