Absolute sexuelle Unlust - hilfe...

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Liebe Hanne,

danke für Deinen Beitrag der mich sehr nachdenklich macht. Es stimmt ich bin sensitiv, sensibel und habe auch viel emotional zu geben. Diese Paarberatung wurde mal von uns versucht aber abgebrochen weil wir keinen Schritt weiter kamen. Ein ausführliches Gespräch über diese gesamte Situation würde mir sicher gut tun, aber da habe ich keien Vertrauensperson. In einen Puff*sorry möchte ich auch nicht gehen, dass ist nicht mein Ding weil mir gerade diese harmonische Zärtlichkeit fehlt. Ich dachte oft an Trennung nur da hängen eben ganz ganz viele andere Dinge dran wie Kind im Studium eins in der Schule usw. Ich weiss nicht was ich da so konkret tun soll, evt. verzichte ich auf Sexualität obwohl ich sicher nicht unattraktiv oder uninteressant wäre.

Mir helfen schon Einschäötzungen wie die Deine, die mir zumindest bedeuten, dass ich nicht unnormal bin, weil ich eben keine Lust habe.

Liebe Grüße
R.
 
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Hallo,

ich denke nicht, dass du unnormal bist. Weißt du, ich habe auch mal meinem Mann im Affekt Beleidigungen an den Kopf geworfen, da konnte ich mich später Tage lang auf den Kopf stellen, da lief bei ihm gar nichts mehr, so sehr hatte ich ihn verletzt. Das geht sehr schnell. Meine Erfahrung ist, dass ein Mann obwohl er physiologisch sehr schnell erregbar ist, dennoch tief in seiner Seele zutiefst verwundbar ist, was dazu führen kann, dass er ebenso schnell die Lust verliert. Das Männer über diese Sensibilität angeblich nicht verfügen, ist nur anerzogen.

Das andere Problem ist, dass es heute für einen Mann schwer ist sich in den Erwartungen von außen selbst wieder zu finden, Macho, Softie, harter potenter Kerl oder doch das Sensibelchen, der Hauptverdiener, der aber Windeln welchselt und zum Baby-Yoga rennt, am besten alles zusammen und dann bitte sofort. Ja was denn nun?

Für uns Frauen ist dann der eigene Mann auch gleich ein weiteres Kind, dass erzogen werden muss, ich nehme mich da selbst nicht aus, dass ist auch noch so eine Baustelle bei mir selber.

Ich weiß auch selber nicht, wie ich mich heute als Frau in den modernen Anforderungen wiederfinden soll. Ich glaube, wir leben gerade in einer Umbruchzeit in der es weder für Männer noch für Frauen einfach ist.

Ein ausführliches Gespräch über diese gesamte Situation würde mir sicher gut tun, aber da habe ich keien Vertrauensperson.

Wenn du schon mal das Gefühl hast, es würde dir gut tun, dann hör auf dein Gefühl.
Schau mal, wir achten heute viel auf unsere körperliche Gesundheit, auf Geld auf was weiß ich was, von dem wir meinen, dass wir es brauchen damit es uns gut geht.
Komisch nur, dass uns dabei selten der Gedanke kommt, wir können dabei die Gesundheit unserer Gefühlswelt, das was uns letzendlich menschlich macht, total ausklammern uns auf unserer Prioritätenliste ganz unten stellen.

Bevor mein Mann und ich Ehevertrag und Altersvorsorge geregelt haben, haben wir zuerst einen Termin bei einem Paartherapeuten gemacht um sicher zu gehen, dass das Fundament funktioniert.

Ich kann gut verstehen, dass es komisch ist mit einem Fremden zu sprechen, über den Sex, über die Kindheit, was auch immer, wir waren auch total nervös.

Wir hatten Glück, dass unser Therapeut auch sehr witzig war und wir haben auch immer zwischendurch viel gelacht. Unser erster Eindruck war, dass es echt gut ist, dass es Menschen gibt, deren Beruf es ist, dass man bei ihnen mal seelisch und gedanklich ausmisten kann. Deren Job ist es, dass man bei ihnen seinen "Müll" parken kann und eben nicht beim Partner oder bei Menschen die einem nahe stehen. Bei mir und meinem Mann war es so, dass wir mal jeder für sich auch im Einzelgespräch ein wenig ausgemistet haben und so hatten wir wiederum Raum und Platz geschaffen für andere unbelastete Dinge zwischen uns.

Das Gute dabei ist, dass so ein Mensch die eigene Situation von Außen betrachtet und Lösungsansätze sieht, auf die man selbst von sich aus so schnell und präzise nicht gekommen wäre. Wie den auch, wenn man selbst bis zum Hals drin steckt.

Wenn du dich damit schwer tust, dass der Fachmann oder die Fachfrau jemand ist zu dem du Vetrauen schaffen kannst, lass dir aus meiner Erfahrung gesagt haben, dass das Thema Vertrauen zum Handwerkszeug dieser Leute dazu gehört. Sie müssen einen Vetrauensraum schaffen, ansonsten können sie erst gar nicht anfangen zu arbeiten.

Wir haben es damals so gemacht, dass wir einfach im Internet geschaut haben, wer uns spontan zusagt und uns sympathisch erscheint und über viele Wochen der Suche, kamen wir immer wieder auf diesen einen Therapeuten zurück, der uns von dem was er auf seiner Seite schrieb einfach total sympathisch rüberkam.

Wenn du schon sagst, es würde dir gut tun, dann such doch einfach den Menschen dessen Beruf "Vertrauensperson" ist. Bei so einem Fachmann ist auch einiges möglich, so zB, ist es auch gang und gebe, dass man mitteilt, man möchte zunächst nur ein Kennenlerngespräch. Manche bieten auch die erste "Schnupperstunde" kostenlos an, weil sie wissen, dass der Klient erst einen kennenlernen möchte um zu wissen ob das der Vertrauenspartner ist.

Wie willst du die Vetrauensperson finden, wenn du nicht an seine Tür klopfst?
 
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In einen Puff*sorry möchte ich auch nicht gehen, dass ist nicht mein Ding weil mir gerade diese harmonische Zärtlichkeit fehlt.

Mein Respekt. Nicht weil ich jetzt morainsauer bin, aber diese Frauen können dir nicht das geben was du brauchst, der Freier ist einer von vielen der abgefertigt wird.

Ich dachte oft an Trennung nur da hängen eben ganz ganz viele andere Dinge dran wie Kind im Studium eins in der Schule usw. Ich weiss nicht was ich da so konkret tun soll, evt. verzichte ich auf Sexualität obwohl ich sicher nicht unattraktiv oder uninteressant wäre.

Das ist so eine Sache die ich allgemein nicht verstehe. Wenn bei zwei Menschen die zusammen leben und zusammen leben müssen, sexuell nichts mehr läuft, wie so zwingt man sich dann gegenseitig dazu für den Rest des Lebens sexfrei zu leben?

Das ist dann für beide keine befriedigende Lösung.

Ist nur so ein Gedanke, könnte deine Frau eventuell das selbe denken, was du schreibst:"evt. verzichte ich auf Sexualität obwohl ich sicher nicht unattraktiv oder uninteressant wäre." ???

Wenn ihr eich beide sagt, ok, wir sind sexuell nicht auf einer Wellenlänge, vielleicht gäbe es da auch noch eine andere Lösung.

Diese vergangene Paartherapie hat nicht dazu geführt hat, dass es bei euch beiden zusammen wieder funktioniert.

Aber vielleicht gäbe es für euch beide die Möglichkeit, dass ihr euch beide, jeder für sich, im gegenseitigen Einvernehmen mit eurer Situation arrangiert.

Im Sinne, dass jeder von euch beiden in diesem Leben noch eine Chance bekommt. Vielleicht könnte man mal darüber sprechen, wir können uns nicht trennen, aber wir haben unabhängig voneinader auch noch Bedürfnisse, wie wollen wir damit umgehen? Können wir das wir bisher unter "Ehe" verstanden haben und nicht funktioniert hat neu deffinieren? Hier könnte auch wiederum jemand vom Fach als Mediator vermitteln.

Ist nur so ein Gedanke von mir. Dinge ändern sich und vielleicht kann man mit der Veränderung gemeinsam mitgehen anstatt an Altem, was sich nicht bewährt hat fest halten.

Schöne Grüße,

Hanne
 
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Hallo Hanne,

ich denke das Deine zweite Idee, mit der Moderation und dem Suchen nach einem Arrangement, ein guter und vernünftiger ist. Ich versuche meiner Frau dieses auch gerade irgendwie zu vermitteln. Sie soll ja nicht denken ich will Sie abschieben oder ausgrenzen, nur grenzt Sie meine Bedürfnisse ja auch aus.
Ich glaube auch das ist der einzige Weg um dabei langfristig eine innere Stabilität und Glück zu finden. Für Sie hoffe ich das auch. Wie gesagt wenn das nicht klappt, gebe ichs wirklich auf.

Übrigens hast Du recht mit der Prioritätenliste, Gefühle kommen da immer ganz weit hinten. Erst Erfolg im Beruf, dann alles andere Alltägliche usw.

Ich freue mich sehr das es mit der Paartherapie bei euch fruchtbarer war.

Ich kann anderen selbst auch ganz gut rational helfen aber bei mir selbst klappts nicht so gut.*lach

Danke nochmal das Du in die Antwort soviel Mühe gegeben hast.

schönen abend/wochenende
R.
 
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Ich persönlich glaube nicht, dass es hilfreich ist sich draußen das zu suchen, was innen nicht mehr stimmt.
Ich hatte gestern ein sehr aufschlußreiches Gespräch mit meiner Therapeutin und da ging es genau um dieses Thema. Mein Mann und ich hatten Jahre keinen Sex miteinander, die Lust darauf war einfach verschwunden und die Therapeutin führt das darauf zurück, dass in der Ehe zuviel Harmoniebedürfnis geherrscht hat, die Gefühle verflachen bis sie überhaupt nicht mehr da sind.
Wer streiten kann, hat auch Sex, so in etwa.
Das würde also bedeuten, dass jede nebeneheliche Beziehung nur so lange funktioniert, wie sie genügend Spannung, z.B. durch Nichterreichbarkeit u.ä. behält.
Goggelt mal, da findest sich einiges im Net.
LG
Elke
 
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Auch wenn der Beitrag hier älter ist möchte ich auch etwas dazu schreiben.
Ich habe meine Frau immer begehrt bis zu dem Zeitpunkt als ich merkte das wir nie oder so gut wie nie auf einer Wellenlänge, auch Sexuell, funken.
Seitdem geht mit mir auch die Unlust um und das traurig schöne ist, bei meiner Faru genauso.

Der Satz dort oben spricht doch genau für diese v.g. These.
Du hast im Kopf festgestellt, dass ihr nicht die gleiche Wellenlänge habt und plumps ist der Sex uninteressant. Wer hat dir den Unsinn in den Kopf gesetzt oder bist du selber drauf gekommen?
Gerade die Gegensätzlichkeiten, gerade das Fremde ist es, was uns sexuell aktiv werden lässt.
 
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