Abtreibung

Kugelfisch1

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Hallo ihr,

was würdet ihr tun wenn ihr schwanger seid/Vater werdet und wisst euer Kind wird schwer körperlich oder geistig beeinträchtigt werden. Würdet ihr es behalten oder abtreiben lassen?

Hat jemand schon mal eine solche Erfahrung gemacht und sich für oder gegen die Geburt entschieden?

Was haltet ihr allgemein vom Abtreiben?

GLG Kugelfisch1
 
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AW: Abtreibung

Hallo ihr,

was würdet ihr tun wenn ihr schwanger seid/Vater werdet und wisst euer Kind wird schwer körperlich oder geistig beeinträchtigt werden. Würdet ihr es behalten oder abtreiben lassen?

Hat jemand schon mal eine solche Erfahrung gemacht und sich für oder gegen die Geburt entschieden?

Was haltet ihr allgemein vom Abtreiben?

GLG Kugelfisch1

Hi Kugelfisch!

Warum fragst Du, bist Du in so einer Situation?

Wenn ich schwanger wäre und ich wüsste, dass das Kind behindert ist, würde ich es trotzdem bekommen.

Denn ich denke, man kann im Leben vor Aufgaben nicht davonlaufen und es gibt keine Garantie.

Denn auch wenn ich Kinder habe, so kann es z.B. unter ein Auto kommen und behindert sein.

Die Garantie, ganz sicher und auf ewig ein gesundes Kind zu haben, die kann Dir sowieso niemand geben.

So denke ich heute, nach drei erwachsenen Kindern. Früher, als ich ein Teenie war, dachte ich nicht so. Damals war mir das noch nicht so bewusst, was es bedeutet, ein Kind zu haben.

Aber wenn eines meiner Kinder vor dieser Entscheidung stehen würde, dann würde ich auch dafür plädieren, es zu bekommen.

Ich erzähl Dir eine wahre Begebenheit:

Eine Freundin von mir, sie war im 5. Monat schwanger wurde vor die Diagnose gestellt: Spina bifida beim Ungeborenen, WENN das Kind die Geburt (die in dem Fall ein Kaiserschnitt sein muss) überlebt, wird es schwerstens behindert sein. Und es wurde ihr angeboten, die Schwangerschaft zu beenden, obwohl sie über der gesetzlichen Frist war.

Sie entschied sich für das Kind. Sie holten das Kind per Kaiserschnitt, es atmete nicht. Und weil sie noch in Narkose war, fragten sie den dabei anwesenden Vater, ob sie das Kind beatmen sollten. Es würde schwerstens behindert sein, falls es überlebt.

Er sagte sofort ja.

Heute ist das damals beatmete Mädchen eine erwachsene, bildhübsche und sehr intelligente Frau.

Sie musste als Kind ein paar Mal operiert werden wegen der Bildung eines "Wasserkopfs", weil der Liquordruck angestiegen war. Anfangs hatte sie eine Darm- und Blasenlähmung, die größtenteils im Laufe der Jahre zurückging.

Heute würdest Du niemals vermuten, dass sie jemals "behindert" war oder - wenn es nach der sicheren Diagnose der Ärzte gegangen wäre - zum Tode verurteilt gewesen ist.

Sie ist völlig "normal", hübsch, gscheit und voller Leben.

Ich würde niemals, niemals aufgrund einer Diagnose das Leben meines Kindes aufgeben.

Zur Abtreibung: Heute würde ich auch nicht abtreiben, früher, als ich jung war und noch keine Kinder hatte, hatte ich eine andere Einstellung dazu. Ich denke, es ist ein Unterschied, ob man selbst schon ein Kind im Arm gehalten hat oder noch keinen Zugang dazu.

Und ich weiss, dass es Situationen gibt, wo Frauen nicht mehr ein und aus wissen und sich zu diesem Schritt entschließen - dann sollte es auch ok sein. Eine Schwangerschaftsunterbrechung wird sicher nicht leichtfertig oder aus Jux und Dallerei gemacht, sondern dem gehen sicher viele Tränen und viel Verzweiflung voran.

Und es steht mir nicht zu, das zu beurteilen - denn dazu müsste man in den Schuhen der betreffenden Frau laufen - das maße ich mir nicht an.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
AW: Abtreibung

Ich würde es behalten.
Erfahrung...insofern, dass ich die Untersuchungen diesbezüglich nicht gemacht habe, weil ich gesagt habe, ich werde das Kind auf alle Fälle behalten, egal was ist.
Ich persönlich halte nichts vom Abtreiben. Ich denke jeder hat ein Recht auf Leben und es steht keinem zu, zu entscheiden, dass ein Leben vernichtet wird.
Dennoch denke ich jede Frau muss es für sich selber entscheiden...
 
AW: Abtreibung

Normalerweise würde ich auch sagen jeder hat ein Recht auf Leben,
eine Abtreibung käme für mich nicht in Frage,

aber was ist mit den Kindern die nach der Geburt einfach entsorgt werden,
die verhungern,verdursten,im Garten verschachert werden oder gar in der Kühltruhe landen....

Diese Fälle fielen mir gerade so ein,
mir unbegreiflich wie man zu soetwas fähig sein kann.....

aber solche Leute bzw. "Eltern" hätten lieber keine Kinder bekommen....
 
AW: Abtreibung

Ich würde es auch behalten , aber was ist wenn ich nicht mehr bin die für das Kind gut gesorgt hat , wer kümmert sich dann ??? LG . Ellisa
 
AW: Abtreibung

Hallo ihr!

Interessant dass ihr alle gegen eine Abtreibung seid.

Ich bin eigentlich auch dagegen, nur wenn ich weiß dass das Kind echt beeinträchtigt wird und darunter leidet, wüsste ich nicht was ich tun soll. (aber das Beispiel vom beeinträchtigten Mädchen, dass wieder völlig gesund wurde gibtv einem ja echt zu denken).

Ich frage nur deshalb, weil ich diesen Monat einen Tag vergessen habe die Pille zu nehmen und mir dachte, wie es jetzt wäre, wenn ich schwanger werden würde...

Ich würde dann ein gesundes Kind natürlich behalten, auch wenns jetzt von den Rahmenbedingungen ungünstig wäre, ich wollte dann halt auch wissen, was andere darüber denken.

GLG Kugelfisch1
 
AW: Abtreibung

Hallo!

Für mich stellt sich die Frage, wer bestimmt, was LEBENSWERT ist?

Ich stell es mir äußert schwierig vor, diese Antwort geben zu müssen, eingreifen zu müssen und im vorhinein über das LEBENSWERTE entscheiden zu sollen!

Ich kann und werde immer sagen, das im Falle einer Vergewaltigung, Mißbrauch etc... diese Möglichkeit in Betracht gezogen werden sollte.
Auch im Falle einer massiven Beeinträchtigung kann ich ein ja zum Abbruch nachvollziehen...

Aber wie ich es selber machen würde, ich weiß es net.

Meine Kinder kamen pumperl gesund zur Welt, es gibt nichts schöneres. Und durch einen Unfall hat sich unser Leben drastisch geändert. Mein Sohn ist auf Grund dessen nun beeinträchtigt, aber ich bin dankbar, DAS er lebt! Jeden Tag aufs neue.

Ich denke, das es jedem Elternteil selber überlassen werden sollte und ein jeder für sich entscheiden muss...
Wünsche aber, das mir diese Entscheidung erspart bleibt, ja, so ego bin ich*lächel
 
AW: Abtreibung

Huhu Du liebe!

Es ist aber schon ein Unterschied zwischen Lebesfähig und Lebenswert.

Und genau da sollte man für sich ansetzen, für sich zu erklären und herauszufinden.

Was gehört für mich zu einem LEBENSWERTEN leben?

Ist das leben es wert, wenn mein Kind an Schläuchen IM Leben gehalten wird?
Habe ich selber diese Kraft um sie mit meinem Kind zu teilen? Und am schönen und angenehmen des Lebens teilhaben zu lassen?
Oder muss ich zuschauen, wie mein Kind jeden Tag vor sich hinvegitiert und Stund um Stund auch mehr von mir dahinsiecht...?

DAS kann ich zuvor alles net wissen, sondern nur hoffen, das diese schwere Entscheidung zuvor getroffen wird! Aus eigenem Ermessen oder zugeflogenes Bauchgefühl*lächel
 
AW: Abtreibung

Hallo Kugelfisch, diese Fragen zu beantworten ist sehr, sehr schwer.

Ehrlich gesagt wüsste ich persönlich nicht, was ich in so einer Lage machen würde.

Ich habe zwei gesunde (schon erwachsene) Kinder.

Jetzt mache ich mich mal an die Beantwortung deiner Fragen.

Hallo ihr,

was würdet ihr tun wenn ihr schwanger seid/Vater werdet und wisst euer Kind wird schwer körperlich oder geistig beeinträchtigt werden. Würdet ihr es behalten oder abtreiben lassen?

Ich würde dann wohl ganz spontan nach gradigem Gefühl entscheiden.

Ich persönlich hätte da aber wohl erst mal ein Gedankenproblem. Ich traue Ärzten nicht. Ich würde aller Wahrscheinlichkeit nach , es den Ärzten nicht glauben. Zumal ich weiß, in der Medizin ist nie was 100 % ig. Und ich habe es auch schon selbst sehr oft erlebt, dass Ärzte einem was einreden , dass es so ist, aber in Wirklichkeit ist dann alles okay.

Daher denke ich, würde ich es nicht glauben, dass mein Kind behindert wird.
Ich würde das Kind wahrscheinlich bekommen.... aber sicher sagen kann ich es jetzt nicht.

Zumal, ich die Erfahrung gemacht habe (durch Betreuung in Selbsthilfegruppen und ähnlichem) das die meisten Menschen mit einem behinderten Kind zerbrechen. Sehr wenige Menschen sind den hohen Anforderungen eines behinderten Kindes gewachsen, besonders wenn es schwer behindert ist.
"Nur" geistige Behinderung geht meist noch, aber wenn noch körperliche dazu kommt, wird es meist nicht machbar für viele Menschen.

Diese Menschen, Familien führen meist ein Leben am eigenem Limit, werden durch diese Belastungen krank, unzufrieden....sind dann auch gar nicht mehr in der Lege das behinderte Kind zu betreuen, geben es in ein Heim.

In solchen Fällen (was sehr viele sind) sage ich immer , es wäre besser gewesen, das Kind würde nicht erst geboren werden.


Ich kenne auch ein paar wenige Frauen/Familien , welche ein schwer behindertes Kind haben, diese Familien kommen gut mit der Situation zu recht. Können noch ein eigenes gutes Leben führen, können das Kind gut betreuen.... führen also ein ziemlich normales Leben.

Nur diese Menschen sind meist von ihrem eigenem Charakter sehr stark, bzw. bissel aus der Norm abweichend. So dass sie die ganze Situation gelassen nehmen können.

Daher um so eine Frage sich zu beantworten, muss man auch bissel gucken, wie ist Mutter/Vater von der eigenen Psyche, vom Charakter, von der Art. Wie ist die finanzielle Situation.....gibt es allgemein gefestigte Punkte....

Hat jemand schon mal eine solche Erfahrung gemacht und sich für oder gegen die Geburt entschieden?

Ich persönlich nicht, aber ich kenne in meinem Umfeld (auch durch meine Tätigkeit ,Betreuung der Familien) sehr viele , die ein behindertes Kind geboren haben. Die haben sich also gegen die Abtreibung entschieden.

bei 80 % dieser Familien (die das behidnerte Kind geboren haben) kam irgendwo das AUS, sie konnten nicht mehr, haben das Kind in ein Heim gegeben. Ohne es noch weiter zu besuchen. Also kommt dann doch auf ein abgeschoben des Kindes hinaus..

Was haltet ihr allgemein vom Abtreiben?

Allgemein bin ich gegen Abtreibung.
 
AW: Abtreibung

Ja, ich habe auch damit Schwierigkeiten damit sich gegen ein Lebewesen zu entscheiden und wenn das Kind nur leicht beeinträchtigt wäre, würde ich sicher für die Geburt sein.

Allerdings denke ich da so wie Wirbelwind.

Zumal, ich die Erfahrung gemacht habe (durch Betreuung in Selbsthilfegruppen und ähnlichem) das die meisten Menschen mit einem behinderten Kind zerbrechen.
Diese Menschen, Familien führen meist ein Leben am eigenem Limit, werden durch diese Belastungen krank, unzufrieden....sind dann auch gar nicht mehr in der Lege das behinderte Kind zu betreuen, geben es in ein Heim.

Ich denke da ich selbst eine labile Person bin, die gleich mal in depressive Stimmung versinkt, dass es mir genauso gehen würde, dass ich mit dem Kind nicht zurechtkommen würde und es in ein Heim geben müsste. Es ist ja selbst mit gesunden Kindern nicht immer leicht...

ich hoffe ich werde nie vor einer solchen Entscheidung stehen...

GLG Kugelfisch1
 
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AW: Abtreibung

hm... schwierige frage.
da ich noch nie in so einer situation war, kann ich diese jetzt auch nicht konkret mit ja oder nein beantworten.

ich bin aber generell gegen abtreibung.

ABER, ich denke, wäre ich schwanger und wüsste dass mein kind schwerst körperlich und/oder geistig behindert zur welt kommen würde, würde ich schon darüber nachdenken.
1. weil ein solches kind in der heutigen gesellschaft leider nicht immer und überall toleriert bzw. integriert wird. und natürlich kann es viele dinge die gesunde kinder machen leider nicht tun. ich denke dass das eine extreme belastung für die psyche dieses kindes ist. und
2. weil dieses kind sein leben lang auf hilfe angewiesen wäre. und im normal fall stirbt man vor seinem kind. was dann? wer kümmert sich um mein kind wenn ich mal nicht mehr bin? kann ja auch sein dass man durch einen unfall etc. plötzlich aus dem leben gerissen werde. wer kümmert sich dann das ganze restliche leben um mein kind?

lg
aventura
 
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