Am Anfang war Erziehung...?

Nene, wegraeumen werde ich auch nix, ich bin sowieso nicht der Mensch, der gerne irgendwelche Sachen rumstellt, die muss man ja nur abstauben :D

Ansonsten muss ich sagen, ist das Kind ein absoluter Sonnenschein. Weint fast nie, schlaeft gut, isst brav.. kann mich echt nicht beschweren, wahrscheinlich wirds dann kompliziert, wenn sie ein Teenager ist :rolleyes:

Ich versuch mich viel an die Familienkonferenz zu halten und ich akzeptiere sie komplett so, wie sie ist. Nur, wenn sie morgens mault, wenn ich mich zum Hundespaziergang fertig mache und alles nicht schnell genug geht (weder dem Hund, noch dem Kind :p), dann geht sie mir auf die Nerven.

Seit ich sie habe ist mir aufgefallen, wie uebergriffig die Menschen den (Klein)Kindern gegenueber sind, vor allem beim Essen, da wundert mich echt nix mehr, dass so viele Kinder Theater machen. Gerade gestern erst wieder gesehen, bei meinem eigenen Kind. Ich war bei einer Freundin und die hatte ihre Mutter zu Besuch und die haben Backofenpommes gegessen. Die Mutter fragt mich, ob sie Elora ein Pommes geben darf, ich so, ja klar. Dann versucht sie das Pommes meinem Kind in den Mund zu stochern, ich hab sie dann gebeten, sie moege es dem Kind doch bitte in die Hand geben. Ihren Mund findet sie ganz gut selbst.

Kein Wunder sind auch viele Kinder uebergewichtig, werden sie doch von Anfang an dazu erzogen sich zu ueberfressen... "ach komm, noch ein Loeffelchen"

Alles Liebe, ich lass Euch ein paar Sonnenstrahlen da und wuensche Euch ein schoenes Wochenende!
cloudlight
 
Werbung:
So eine "Fütterung" kann aber auch ganz andere Folgen haben.

Bei uns daheim gab es eine regelrechte Zwangsernährung. Meine Eltern waren der Ansicht, daß zu essen war, was auf den Tisch kam. Egal, ob es uns schmeckte oder nicht.

Für mich war das die wahre Hölle. Ich war die Älteste und meine Eltern noch unerfahren im Umgang mit Kindern. Sie schienen ständig in der Angst gelebt zu haben, ich würde ihnen am Tisch verhungern.

Deshalb bekam ich zum Abendbrot noch einen Teller Kindergrießbrei. Das ging so bis zu meinem 5. Lebensjahr.

Mich schüttelt es heute noch, wenn ich daran denke.

Ich saß also jeden Abend ganz alleine am Abendbrottisch und versuchte würgend dieses ekelhafte Zeug runterzubekommen. Meine Eltern saßen derweil im Wohnzimmer vor dem Fernseher. Sie waren längst mit dem Essen fertig. Sie mußten ja auch nicht zusätzlich diesen widerlichen Brei essen.

Ich hatte so lange in der Küche zu sitzen, bis der Teller leer war. Danach kam dann die Krönung: meine Mutter stopfte mir einen Eßlöffel Lebertran in den Hals.

Danach mußte ich mich oft übergeben. Das komplette Essen kam Retour.

Irgendwann erzählte meine Mutter das dem Kinderarzt. Sie war der Ansicht, ich mache das mit Absicht, weil ich sie ärgern wollte.

Der Arzt schimpfte und meinte, ihm wäre auch übel, wenn er eine Scheibe Brot, Tee, Milchbrei und Lebertran zu sich genommen hätte. Ob meine Mutter das mal im Selbstversuch probiert hätte?!

Die Folge dieser Zwangsernährung war mein totaler Ekel vor Nahrungsmitteln. Ich war ständig untergewichtig und in der Pubertät auch magersüchtig.

Erst als ich meinen Mann kennenlernte, begann ich normal zu essen. Prompt wurde ich dann auch meine Nierenbeckenentzündung und meine Herzrythmusstörungen los.
 
Oh Clara, das tut mir leid, dass Du das durchmachen musstest!Ich haette wohl eher schreiben sollen, kein Wunder haben so viele Menschen Essstoerungen! Meine Freundin hat auch ein total komisches Verhaeltnis zu Essen... und mein Bruder streitet sich staendig mit seinen Kindern... entweder Salat oder keine Suessigkeiten... ich moechte das moeglichst vermeiden!

Elora darf alles essen und so viel/ wenig sie will. Klar, im Angebot ist das, was auf dem Tisch ist (also nicht iss mal die Tafel Schokolade), aber bis jetzt war das noch kein Problem, sie versucht alles mit gusto und ich kann bisher noch nicht sagen, DAS schmeckt ihr nicht. Kartoffeln sind ganz hoch im Kurs, ich habe Kartoffelsalat gemacht, den hat sie sich mit zwei Faeusten reingeschaufelt! Genauso wie Kartoffelauflauf, Huhn liebt sie auch, vor allem, wenn sie einen Huehnerschlegel in die Hand nehmen darf und darauf rumkauen.

Ich koche fast jeden Tag, das ist hier auch ueberhaupt nicht normal und in Deutschland scheint es auch immer weniger normal zu werden. Und was gibt es heute? Spaghetti mit Italienischer Gefluegelsosse und Salat!

Mein Kind ruft!
Ich wuensch Euch ein wundervoll sonniges Wochenende voller lieber Menschen und gutem Essen!
cloudlight
 
Hallo ihr Lieben,

ich will Euch mal von meinem Erlebnis gestern erzaehlen und Eure Meinung hoeren, ob ich eine verrueckte Mutter bin (mein Kind ist soooo besonders :D)!

Meine Freundin geht heute auf eine 80 Jahre Kostuemgeburtstagsfeier und dafuer brauchte sie Brustbeharung. Also hat sie eine Barbie gekauft und die Haare abgeschnitten, das war am billigsten..., sie hatte angedacht Elora dann die Barbie zu ueberlassen, aber ein Maedchen (9 Jahre oder so) in der Nachbarschaft hat die Barbie gesehen und man hat ihr angemerkt, dass sie sie gerne haette.

Ich habe dann gesagt, viel besser das aeltere Kind bekommt die Puppe, als die Kleine. Nun ja, ich hatte die Barbie dann in der Hand und Elora hat die Haende danach ausgestreckt. Ich hab sie dann gefragt und gesagt, willst Du die Puppe behalten oder sollen wir sie dem anderen Maedchen geben, die wahrscheinlich mehr Spass damit hat als Du? Sie wollte die Puppe und ich hab sie ihr gegeben, dann hat sie sie kurz gehalten und dann wieder zurueckgegeben und danach wollte sie sie dann auch nicht mehr wieder haben.

Zufall oder hat sie das tatsaechlich verstanden (am 9. ist sie 10 Monate alt)?

Alles Liebe
cloudlight
 
...dann hat sie sie kurz gehalten und dann wieder zurueckgegeben und danach wollte sie sie dann auch nicht mehr wieder haben.

Liebe cloudlight,

ich muss Dich enttäuschen ... Deine Kleine hat es bestimmt nicht "verstanden" in dem
Sinne, wie Du es meinst ;--).

Sie wollte die Barbie vermutlich rein instinktiv nicht, denn sie ist einfach noch zu klein
für eine Puppe, besonders eben für eine der Sorte Barbie, die ja nun gar nichts babyhaftes
hat. Kleine Mädchen können erst ab ungefähr drei oder vier Jahren richtig mit einer
Puppe spielen.

Sie dient ihnen dann zur Idenditätsbildung und auch irgendwie zur
Rollenfindung des Weiblichen. Nicht selten, dass der Umgang mit der Puppe ein ziemliches
Spiegelbild von der Mutter-Kind Beziehung zeigt. Kinder dabei zu beobachten kann sehr
aufschlussreich sein.

Ganz kleine Kinder, wie Deine Elora, ziehen in der Regel Kuscheltiere vor. Es sind
Schmuseobjekte, die zudem noch auf sie "aufpassen" - im Gegensatz zur Puppe, um die
man sich kümmern muss.

Aber längst nicht alle Mädchen mögen Puppen, nur weil sie Mädchen sind. Meine
ältere Tochter hatte gar nichts am Hut mit ihnen, meine Kleinere hat sich ganz intensiv
damit beschäftigt. Sie liebte ihre Barbie, und es war lustig zu sehen, mit wieviel Fanatsie
sie diesem ohnehin perfekten Wesen einen immer neuen Look verpasst hat.

Es war also sogesehen kein reiner Zufall, dass Elora die Puppe nicht wollte ... sie hat sie
einfach ihrem Instinkt folgend zurückgegeben.

Dir einen schönen Sonntag
und liebe Grüße,
Lucille
 
Hallo Cloudlight,
ein tolles Gefühl, so ein tolles Kind zu haben.

Doch "verstanden" hat sie es glaube ich nicht.

Ich denke eher, sie konnte einfach mit der Puppe nichts anfangen.
In dem Alter sind eher kuschelige, weiche Tiere oder Puppen das A und O.

Der Name Deiner Kleinen ist wunderschön! Elora.... Einfach klasse...

Meine jüngste Tochter hat so gut wie nie mit Puppen gespielt. Hammer und Schraubendreher waren ihr wesentlich lieber.
Sie war mit Hingabe mit ihrem Papa im Heimwerkerkeller und hat gehämmert was das Zeug hält.
Sie war nie das typische Mädchen mit Zöpfen, Kleidchen usw....

Als es um die Kommunion ging, wollte sie einfach in Jeans gehen! Mit Müh und Not bekamen wir sie dazu, ein weisses Landhauskleid anzuziehen.
Meine grosse Tochter hat ihr für diesen Tag eine tolle Zopffrisur gemacht mit echten Margeritenblüten im Haar. Sah richtig süß aus.
Als alles vorbei war, Kirche und Andacht.... "Mach mir das Zeug vom Kopf " Das waren die ersten Worte vor der Kirche.

Auch heute noch ist sie heimwerkertechnisch richtig begabt und hat z.B die Möbel für ihr Appartement alleine aufgebaut. Ich hätte das nie gekonnt.


Also Mädchen ist nicht gleich Puppe.

Liebe Grüsse und einen dicken Knutscher für die kleine Elora (oh, wie schön)

Malermama
 
Ich will nicht sagen, ihr habt unrecht mit Eurer Bewertung... aber sie hatte schon Interesse an der Puppe, die Fuesse wurden als hervorragender Beissgegenstand empfunden :D, sie hatte auch eine ganze Weile damit gespielt.

Logisch denke ich aber natuerlich nicht, dass die alles verstnaden hat und die Puppe zurueckgegeben. Hoechstwahrscheinlich wirklich ein reiner Zufall, dass es so abgelaufen ist. Toll ist mein Kind trotzdem :p

Liebe Malermama,
ja, ich find den Namen auch super. Mein Mann und ich wollten ja nicht wissen, was es wird. Vor allem mein Mann wollte die ultimative Ueberraschung! Im 3. Monat bin ich aber morgens aufgewacht und wusste, dass es ein Maedchen wird und dass sie Elora heissen wird. Ich hatte mir vorher immer sehr schwer getan mit einem Maedchennamen, fuer Jungs waeren mir gefuehlte 20 eingefallen, fuer ein Maedchen nicht einer. Naja so wars dann.

Alles Liebe,
cloudlight
 
Guten Morgen Cloudlight,

tja... so ist das mit den Eingebungen!
Richtig richtig toll. Diesen Namen wirst Du und Deine Tochter nicht so oft - wenn überhaupt - hören.
Und er klingt so weich und rund... Einfach ein richtig toller, schöner Name.

Ich wünsche Dir und Deiner Familie eine richtig schöne Woche!

Deine Malermama:love:
 
Werbung:
Vielleicht darf ich auch mal meinen Senf dazu geben.
Den Namen finde ich auch sehr schön, habe ihn noch nie gehört.

Überängstlichkeit bei Babys und Kleinkindern kenne ich so gut wie gar nicht.
Ich selber war die Älteste von vier Mädchen, habe sie mitbetreut und gefüttert, gewickelt, einfach alles.

Bei meinen Kindern wußte ich also, was auf mich zukam.
Die üblichen Sicherheitsvorkehrungen haben wir auch getroffen, wie Schutzgitter vor der Treppe.

Ich merke aber, dass ich ängstlicher werde, je älter die Kinder werden.
Neulich ist hier im Ort ein Mädchen beim Radfahren von einem Auto überfahren worden. Sie hat sich das Genick gebrochen.
Am liebsten würde ich es meinen Kindern verbieten, Fahrrad auf der Straße zu fahren, doch ich tue es nicht. Der Älteste ist ja schon 13.
Also das mit der Ängstlichkeit wird nicht besser, glaube ich.
 
Zurück
Oben