Hallo zusammen.
Ich habe mich bereits seit geraumer Zeit als passiver Leser mit esoterikforum.at beschäftigt. Lange schon, bevor aus der Rubrik Lebensfragen ein eigenes Forum wurde. Ein paar Mal dachte ich daran mich anzumelden, hielt das aber nicht für notwendig, weil ich mich bei Suche nach Tipps, wie man mit dem Leben fertig wird und bei der Bewältigung meiner eigenen Probleme bisher oft durch die Themen und Beiträge von euch allen schon ausreichend inspirieren lassen konnte.
Der Grund, warum ich mich jetzt doch angemeldet habe, ist der dass ich mir jetzt unbedingt etwas von der Seele schreiben muss, das meiner Meinung nach in keinem anderen Forum besser angebracht wäre. Ich habe zwar meine vertrauten Personen, mit denen ich über solche Dinge sprechen kann, aber dazu habe ich jetzt noch nicht die Gelegenheit und ich würde meine Sorgen auch gerne schriftlich zum Ausdruck bringen. Daran liegt mir sehr viel.
Ich bin nicht in der Erwartung gekommen, dass ihr meine Probleme lösen sollt. Ich bin hier um einfach nur zu sagen, was ich nicht mehr länger für mich behalten kann. Heute habe ich eine Entscheidung getroffen, die meine fragwürdige Zukunft bestimmen wird.
Ich will von ganz vorne beginnen. Lange Zeit hatte ich keine Aussicht auf eine berufliche Ausbildung. Ich war jedoch nicht untätig und besuchte Kurse und weiterbildende Schulen, während ich meine Bewerbungen versendete und hoffte und wartete. Im Laufe mehrerer Jahre eignete ich mir sogar wertvolles Praxiswissen als KFZ-Mechaniker, Schlosser, Tischler, Maler und Landschaftsgärtner an. Es war toll, die Chance zu kriegen so viele Berufsfelder durch mehrwöchiges, teilweise sogar monatelanges Praktikum kennen zu lernen und ich profitiere sehr von dem erlangten Wissen.
Obwohl ich mich schon immer im graphischen Gewerbe zuhause fühlte und auch in meiner Freizeit zeichnerisch am Computer aktiv bin, beschloss ich, wegen der schlechten Chancen durch die hohe Nachfrage, etwas flexibler zu sein und mich auch als KFZ-Mechaniker (ein gutes Maß an Theorie- und Praxiswissen hatte ich ja) und alternativ als Bürokaufmann zu bewerben.
Im Jahre 2003 bekam ich völlig überraschend die Zusage, dass ich bei einer international anerkannten Firma (Marktführer auf ihrem Gebiet) eine Lehre als Bürokaufmann beginnen dürfe. Ich kann es immer noch nicht fassen, was für ein Glück ich hatte. Und das, obwohl es bestimmt Bewerber mit besseren Noten in ihrem Abschlusszeugnis gab.
Ich befinde mich jetzt am Anfang meines dritten Lehrjahres in dieser Firma und wenn ich auf die letzten zwei Jahre zurückblicke, dann möchte ich die Zeit am liebsten noch einmal zurückdrehen, das Angebot ablehnen und auf eine andere Zusage hoffen. Ich habe nämlich festgestellt, dass ich keine Chance als Bürokaufmann habe.
Während ich in Fächern wie Deutsch und Textverarbeitung stets die besten Noten hatte, waren meine mathematischen Fähigkeiten schon immer weit unter dem Durchschnitt und selbst jahrelange Nachhilfe mit verschiedenen Lehrern konnte daran nichts ändern. In der Berufsschule muss ich mich Unterricht in Sachen Buchführung und kaufmännisches Rechnen stellen, was mich total überfordert.
Die erste Klasse musste ich bereits wiederholen, weil ich in beiden Fächern trotz tatkräftiger Unterstützung versagt hatte. Beim zweiten Mal schaffte ich es trotz gewaltiger Hilfeleistung seitens meiner Firma (Kollegen gaben mir während der Arbeitszeit stundenlang über mehrere Monate hinweg Nachhilfeunterricht.) nur ganz knapp. Wie viele Firmen gibt es, die sich so für ihre Lehrlinge einsetzen? Das Arbeitsklima könnte besser nicht sein, aber so gut wie es mir in der Firma geht, so schlecht geht es mir in der Berufsschule. Der Unterricht wird, ebenso wie die Lehrer, „härter“. Meine Chancen, die zweite Klasse erfolgreich abzuschließen sind sehr gering. Die Chancen, die dritte Klasse danach als außerordentlicher Schüler, ohne die Hilfe meiner Firma zu schaffen, oder nach der zweiten Klasse die in diesem Fall erweiterte Lehrabschlussprüfung zu meistern sind praktisch null.
Zu allem Überdruss gibt es an dieser Schule auch noch Lehrer, die es nur darauf anlegen den Schülern das Leben so schwer wie möglich zu machen und sich ständig auf einer gekonnten Gradwanderung befinden zwischen dem, was noch erlaubt ist und wo es schon zur Ungerechtigkeit wird. Den wohl meist berüchtigten Lehrer musste ich natürlich unbedingt in Kaufmännisch Rechnen bekommen. Dieses Subjekt hetzt die Klasse, ohne darauf einzugehen, wenn jemand einen Fehler gemacht hat und Zeit zur Korrektur braucht. Wenn man etwas nicht verstanden hat, dann erklärt es dieser Lehrer genau noch ein einziges Mal. Danach nicht mehr. Aber damit noch nicht genug. Denn nicht nur meine schlechten mathematischen Leistungen und die Lehrer sind das Problem, sondern auch die eigenen Klassenkameraden. Ich sitze als 21jähriger in einem Raum voller jugendlicher Irrer, denen die Pubertät anscheinend nicht bekommt. Diese unreifen Wahnsinnigen haben neun Stunden lang nichts besseres zu tun, als ständig für Trouble zu sorgen. Nicht nur in der Pause, sondern auch während dem Unterricht wird permanent geschwätzt, Blödsinn gemacht und den Lehrern irgendein Grund zum schimpfen gegeben. Die müssen sich aber bei ihrem Arbeitgeber gut verstellen können. Sonst hätte dieser Kindergarten wohl keinen Job gekriegt. Schon mehr als einmal habe ich die Lehrer darauf angesprochen, dass man sich bei so einer „Wirtshaus-Atmosphäre“ nicht konzentrieren kann. Das einzige Kommentar, was denen dazu einfällt: „Ja, ist halt eine lebhafte Klasse!“
So vergingen zwei Jahre, in denen sich das Problem nicht änderte. In der Schule war ich unfähig etwas zu lernen. Nur meiner Firma habe ich es zu verdanken, dass ich es überhaupt bis in die zweite Klasse schaffte. Jetzt allerdings bin ich an einem Punkt angekommen, an dem die vergebene Anstrengung, der ständige Druck und die Angst vor den Schularbeiten und meiner beruflichen Zukunft unerträglich geworden sind. Ich habe nicht mehr den Willen und die Kraft weiterhin für etwas zu kämpfen, das ich nicht schaffen kann.
Früher oder später wäre ich sowieso dort, wo ich jetzt stehe. Es macht keinen Unterschied, ob ich in einem Jahr ohne erfolgreich abgeschlossene Ausbildung arbeitslos bin, oder jetzt. Heute morgen, als ich an meinem Arbeitsplatz ankam und dieses unerträgliche, inzwischen fast schon gewohnte Gefühl wieder da war, machte ich kehrt und fuhr nach Hause. Ich habe beschlossen hier und jetzt einen Schlussstrich zu ziehen und meine Lehre abzubrechen. Niemand kann mir vorwerfen ich hätte nicht alles versucht. Aber es hat einfach keinen Sinn. Ich habe getan, was ich konnte, es hat nicht gereicht.
Somit habe ich ein gewaltiges Problem gegen ein Anderes eingetauscht. Mein Schicksal hat sich nur etwas früher erfüllt, als erwartet. Jetzt kommen schwere Zeiten auf mich zu und ich weiß nicht, was ich tun soll. Die Situation auf dem Arbeitsmarkt lässt mich jede Hoffnung verlieren, dass ich je wieder einen guten Job kriege, meine Eltern können mich nicht finanziell erhalten, weil sie selbst jeden Cent umdrehen müssen und auf Arbeitslosengeld habe ich ohne abgeschlossene Lehre keinen Anspruch. Meine Zukunft steht in den Sternen. Oder anders gesagt: Ich sitze ziemlich in der Sch****.
Ich weiß, dass meine Situation für viele Leute schon der Grund war sich das Leben zu nehmen. Aber ich kann und werde das nicht tun. Es darf nicht sein, dass alles umsonst war. Ich muss einen Ausweg finden. Irgendwie...
Ich möchte mich bei allen herzlich bedanken, die sich mit dem lesen dieses Textes für mich Zeit genommen haben.
Ich habe mich bereits seit geraumer Zeit als passiver Leser mit esoterikforum.at beschäftigt. Lange schon, bevor aus der Rubrik Lebensfragen ein eigenes Forum wurde. Ein paar Mal dachte ich daran mich anzumelden, hielt das aber nicht für notwendig, weil ich mich bei Suche nach Tipps, wie man mit dem Leben fertig wird und bei der Bewältigung meiner eigenen Probleme bisher oft durch die Themen und Beiträge von euch allen schon ausreichend inspirieren lassen konnte.
Der Grund, warum ich mich jetzt doch angemeldet habe, ist der dass ich mir jetzt unbedingt etwas von der Seele schreiben muss, das meiner Meinung nach in keinem anderen Forum besser angebracht wäre. Ich habe zwar meine vertrauten Personen, mit denen ich über solche Dinge sprechen kann, aber dazu habe ich jetzt noch nicht die Gelegenheit und ich würde meine Sorgen auch gerne schriftlich zum Ausdruck bringen. Daran liegt mir sehr viel.
Ich bin nicht in der Erwartung gekommen, dass ihr meine Probleme lösen sollt. Ich bin hier um einfach nur zu sagen, was ich nicht mehr länger für mich behalten kann. Heute habe ich eine Entscheidung getroffen, die meine fragwürdige Zukunft bestimmen wird.
Ich will von ganz vorne beginnen. Lange Zeit hatte ich keine Aussicht auf eine berufliche Ausbildung. Ich war jedoch nicht untätig und besuchte Kurse und weiterbildende Schulen, während ich meine Bewerbungen versendete und hoffte und wartete. Im Laufe mehrerer Jahre eignete ich mir sogar wertvolles Praxiswissen als KFZ-Mechaniker, Schlosser, Tischler, Maler und Landschaftsgärtner an. Es war toll, die Chance zu kriegen so viele Berufsfelder durch mehrwöchiges, teilweise sogar monatelanges Praktikum kennen zu lernen und ich profitiere sehr von dem erlangten Wissen.
Obwohl ich mich schon immer im graphischen Gewerbe zuhause fühlte und auch in meiner Freizeit zeichnerisch am Computer aktiv bin, beschloss ich, wegen der schlechten Chancen durch die hohe Nachfrage, etwas flexibler zu sein und mich auch als KFZ-Mechaniker (ein gutes Maß an Theorie- und Praxiswissen hatte ich ja) und alternativ als Bürokaufmann zu bewerben.
Im Jahre 2003 bekam ich völlig überraschend die Zusage, dass ich bei einer international anerkannten Firma (Marktführer auf ihrem Gebiet) eine Lehre als Bürokaufmann beginnen dürfe. Ich kann es immer noch nicht fassen, was für ein Glück ich hatte. Und das, obwohl es bestimmt Bewerber mit besseren Noten in ihrem Abschlusszeugnis gab.
Ich befinde mich jetzt am Anfang meines dritten Lehrjahres in dieser Firma und wenn ich auf die letzten zwei Jahre zurückblicke, dann möchte ich die Zeit am liebsten noch einmal zurückdrehen, das Angebot ablehnen und auf eine andere Zusage hoffen. Ich habe nämlich festgestellt, dass ich keine Chance als Bürokaufmann habe.
Während ich in Fächern wie Deutsch und Textverarbeitung stets die besten Noten hatte, waren meine mathematischen Fähigkeiten schon immer weit unter dem Durchschnitt und selbst jahrelange Nachhilfe mit verschiedenen Lehrern konnte daran nichts ändern. In der Berufsschule muss ich mich Unterricht in Sachen Buchführung und kaufmännisches Rechnen stellen, was mich total überfordert.
Die erste Klasse musste ich bereits wiederholen, weil ich in beiden Fächern trotz tatkräftiger Unterstützung versagt hatte. Beim zweiten Mal schaffte ich es trotz gewaltiger Hilfeleistung seitens meiner Firma (Kollegen gaben mir während der Arbeitszeit stundenlang über mehrere Monate hinweg Nachhilfeunterricht.) nur ganz knapp. Wie viele Firmen gibt es, die sich so für ihre Lehrlinge einsetzen? Das Arbeitsklima könnte besser nicht sein, aber so gut wie es mir in der Firma geht, so schlecht geht es mir in der Berufsschule. Der Unterricht wird, ebenso wie die Lehrer, „härter“. Meine Chancen, die zweite Klasse erfolgreich abzuschließen sind sehr gering. Die Chancen, die dritte Klasse danach als außerordentlicher Schüler, ohne die Hilfe meiner Firma zu schaffen, oder nach der zweiten Klasse die in diesem Fall erweiterte Lehrabschlussprüfung zu meistern sind praktisch null.
Zu allem Überdruss gibt es an dieser Schule auch noch Lehrer, die es nur darauf anlegen den Schülern das Leben so schwer wie möglich zu machen und sich ständig auf einer gekonnten Gradwanderung befinden zwischen dem, was noch erlaubt ist und wo es schon zur Ungerechtigkeit wird. Den wohl meist berüchtigten Lehrer musste ich natürlich unbedingt in Kaufmännisch Rechnen bekommen. Dieses Subjekt hetzt die Klasse, ohne darauf einzugehen, wenn jemand einen Fehler gemacht hat und Zeit zur Korrektur braucht. Wenn man etwas nicht verstanden hat, dann erklärt es dieser Lehrer genau noch ein einziges Mal. Danach nicht mehr. Aber damit noch nicht genug. Denn nicht nur meine schlechten mathematischen Leistungen und die Lehrer sind das Problem, sondern auch die eigenen Klassenkameraden. Ich sitze als 21jähriger in einem Raum voller jugendlicher Irrer, denen die Pubertät anscheinend nicht bekommt. Diese unreifen Wahnsinnigen haben neun Stunden lang nichts besseres zu tun, als ständig für Trouble zu sorgen. Nicht nur in der Pause, sondern auch während dem Unterricht wird permanent geschwätzt, Blödsinn gemacht und den Lehrern irgendein Grund zum schimpfen gegeben. Die müssen sich aber bei ihrem Arbeitgeber gut verstellen können. Sonst hätte dieser Kindergarten wohl keinen Job gekriegt. Schon mehr als einmal habe ich die Lehrer darauf angesprochen, dass man sich bei so einer „Wirtshaus-Atmosphäre“ nicht konzentrieren kann. Das einzige Kommentar, was denen dazu einfällt: „Ja, ist halt eine lebhafte Klasse!“
So vergingen zwei Jahre, in denen sich das Problem nicht änderte. In der Schule war ich unfähig etwas zu lernen. Nur meiner Firma habe ich es zu verdanken, dass ich es überhaupt bis in die zweite Klasse schaffte. Jetzt allerdings bin ich an einem Punkt angekommen, an dem die vergebene Anstrengung, der ständige Druck und die Angst vor den Schularbeiten und meiner beruflichen Zukunft unerträglich geworden sind. Ich habe nicht mehr den Willen und die Kraft weiterhin für etwas zu kämpfen, das ich nicht schaffen kann.
Früher oder später wäre ich sowieso dort, wo ich jetzt stehe. Es macht keinen Unterschied, ob ich in einem Jahr ohne erfolgreich abgeschlossene Ausbildung arbeitslos bin, oder jetzt. Heute morgen, als ich an meinem Arbeitsplatz ankam und dieses unerträgliche, inzwischen fast schon gewohnte Gefühl wieder da war, machte ich kehrt und fuhr nach Hause. Ich habe beschlossen hier und jetzt einen Schlussstrich zu ziehen und meine Lehre abzubrechen. Niemand kann mir vorwerfen ich hätte nicht alles versucht. Aber es hat einfach keinen Sinn. Ich habe getan, was ich konnte, es hat nicht gereicht.
Somit habe ich ein gewaltiges Problem gegen ein Anderes eingetauscht. Mein Schicksal hat sich nur etwas früher erfüllt, als erwartet. Jetzt kommen schwere Zeiten auf mich zu und ich weiß nicht, was ich tun soll. Die Situation auf dem Arbeitsmarkt lässt mich jede Hoffnung verlieren, dass ich je wieder einen guten Job kriege, meine Eltern können mich nicht finanziell erhalten, weil sie selbst jeden Cent umdrehen müssen und auf Arbeitslosengeld habe ich ohne abgeschlossene Lehre keinen Anspruch. Meine Zukunft steht in den Sternen. Oder anders gesagt: Ich sitze ziemlich in der Sch****.
Ich weiß, dass meine Situation für viele Leute schon der Grund war sich das Leben zu nehmen. Aber ich kann und werde das nicht tun. Es darf nicht sein, dass alles umsonst war. Ich muss einen Ausweg finden. Irgendwie...
Ich möchte mich bei allen herzlich bedanken, die sich mit dem lesen dieses Textes für mich Zeit genommen haben.