Andere Kultur, andere Sitten?

Britta225

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9 Januar 2010
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Hi ihr!

Wie den meisten hier in diesem Beitragsbereich haben sich meine Gefühle sehr unpassend für jemanden entschieden, der unerreichbar ist.
Zum Anfang, ich lebe seit einem halben Jahr jetzt in London zum Studium, und seit 4 Monaten jobbe ich noch nebenher in einem kleinen Restaurant/Shop.
Dort habe ich meinen Arbeitskollegen kennengelernt...und da fängt das Ganze schon an. Unser Arbeitsalltag ist sehr turbolent und stressig, weil alles schnell gehen muss und wir auf kleinstem Raum zusammengepfercht sind. Alle meine Kollegen sind leicht verrückt, und die verschiedensten Nationalitäten (Frankreich, Rumänien, Indien, Pakistan, Niederlande, Kolumbien, Australien,...). Mein Kollege ist 26, Kolumbianer, nicht super gut aussehend, aber wer geht denn schon danach?
Ich weiß nichtmehr wann das angefangen hat, aber er war von Anfang an immer bei mir gestanden (ich arbeite an der Kasse etwas weg von den anderen) und hat mich den ganzen Tag ausgefragt... ich fühle mich in seiner Gegenwart einfach sehr wohl, und kann ihm auch in die Augen schauen...

Ich hab' sowas schon seit Jahren nicht mehr gehabt...ich bin jetzt 21 und habe noch nie eine Beziehung geführt, weil ich vor Männern davon laufe. Ich wurde immer nur gehänselt und so sehr gemobbt, dass ich nicht mehr zur Schule wollte...mein Selbstwertgefühl ist ein ernstes Problem, aber da arbeite ich dran und das wird schon.

Zurück zu meinem Kolumbianer...wir flirten und flaxen eben auf der Arbeit immer miteinander, aber alles ganz harmlos, und schreiben den ganzen Abend SMS, wenn ich den Tag nicht gearbeitet hab...und mich hat's eben erwischt. Eine Arbeitskollegin hat mich letztens darauf angesprochen, ob da was zwischen uns wäre, und meine Kollegin bzw. Mitbewohnerin meinte auch, dass man blind sein müsste das nicht zu sehen. Das hat alles angefangen bevor ich wusste, dass er eine Freundin hat. Sie ist auch Kolumbianerin, meiner Meinung nach auch nett und so alt wie er, perfekt also. Ich würde auch nie was unternehmen wollen, das ist einfach nicht in meiner Natur; ich glaube sowieso die anderen bilden sich das nur ein. Was, wenn das in Kolumbien halt nicht so eng gesehen wird, oder wenn er gemerkt hat wie es bei mir aussieht und meine Reaktionen ihm einfach nur Spaß machen?

Alles was ich mir wünsche, ist dass ich es abstellen könnte...meine erste Reaktion war Flucht, aber nur deshalb den Arbeitsplatz wechseln? Alle sagen, ich soll einfach genießen was ich da hab, aber ich habe das Gefühl ich mache einen Idioten aus mir...wäre Abstand da nicht das Beste? Ich kann schon vor lauter Grübeln nur sehr schlecht schlafen...

Was sagt ihr dazu?

LG aus London
 
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Liebe Bitta!

Es ist naturgemäß schwierig, aus wenigen Zeilen heraus etwas zu sagen. Aber ich möchte Dir schreiben, was mir ins Auge gesprungen ist und wo ich mir vorstellen könnte, dass es vordergründig bei Deinem Problem mitspielt:

Ich hab' sowas schon seit Jahren nicht mehr gehabt...ich bin jetzt 21 und habe noch nie eine Beziehung geführt, weil ich vor Männern davon laufe. Ich wurde immer nur gehänselt und so sehr gemobbt, dass ich nicht mehr zur Schule wollte...mein Selbstwertgefühl ist ein ernstes Problem, aber da arbeite ich dran und das wird schon.

Möchtest Du näher erklären, welches Problem Du hast?

Es scheint mir fast so, dass Du es nicht fassen kannst, dass sich jemand für Dich interessiert.

Und da wäre ER auch auswechselbar, da gehts einfach darum, dass Dir jemand seine Aufmerksamkeit schenkt und DIESES Gefühl ist es, was Dir Probleme bereitet.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
AW: Andere Kultur, andere Sitten?

Hi, danke für deine schnelle Antwort!

Ja, da hast du Recht, es ist mir ziemlich schleierhaft wie mich jemand interessant finden könnte...seit ich klein war, war ich immer schon ein bisschen dick, und als ich dann ins Gymnasium kam wurden eben die Hänseleien noch schlimmer. Einmal von einem Jungen auch so weit, dass ich nicht mehr zur Schule wollte, der mir auf dem Weg auflauerte und mich vor der ganzen Klasse bloßstellte. Dazu kam dann noch meine Großmutter, die damals bei uns einzog und mich als dumm, fett und hässlich beschimpfte, und mein Vater der das dann noch unterstützte...meine Mutter arbeitete 75% des Tages. Mit 16 zog ich dann von zuhause aus zu meiner älteren Schwester (16 Jahre älter) und bin dann 1 Jahr in die USA. In meiner Gastfamilie hat es nicht funktioniert, weil ich für die Gastschwester immer gerade stehen musste und als ich dann auszog, hat mich meine Gastmutter auch nur auf's letzte beschimpft...das ganze ist dann in einer Essstörung ausgeartet, bei der ich 25kg verloren habe, und da kämpfe ich heute noch daran, März bis Juni war ich in einer Klinik und seither geht alles sehr viel besser.

Aber Männern konnte ich bis jetzt eben nie in die Augen schauen. Mein Kollege war allerdings nicht der Einzige, da war noch jemand anderes, der genauso nett war...aber wenn der mir zu nahe kommt, dann ist mir das wieder unangenehm...man könnte sagen, ich hatte den Glauben an Männer verloren (dass die überhaupt die Fähigkeit besitzen zu fühlen, soll jetzt keine Beleidigung sein), und er ist anders als die meisten die ich kennengelernt habe, sodass ich ihn auch immer nach allem ausfrage. Ich vertraue ihm einfach voll und ganz, obwohl ich nicht weiß, wieso.
Aber ich bin eben sehr unsicher, wie ich mich verhalten soll...aus meiner Vergangenheit und auch aus meiner Natur heraus bin ich Kontrollfreak, und jetzt nicht zu wissen was ich tun kann bzw. keine Kontrolle habe, das ist glaube ich das Gefühl dass mir Angst macht bzw., dass das Ganze schon wieder so ein Spiel ist...ich hab' nämlich langsam satt für andere als Belustigung zu existieren, ganz blöd gesagt.

Ich finde mich einfach nicht interessant, nicht sonderlich hübsch oder intelligent; und ich hab' immer das Gefühl verarscht zu werden, wenn das jemand sagt. Bei allen Bekannten bin ich immer "Die liebste Person der Welt, die keinem was zu Leide tun könnte" oder "Mom", was ist an so jemandem schon sonderlich interessant, außer Freundschaft? Aber es wird schon besser, ich arbeite daran.
 
AW: Andere Kultur, andere Sitten?

Dazu kam dann noch meine Großmutter, die damals bei uns einzog und mich als dumm, fett und hässlich beschimpfte, und mein Vater der das dann noch unterstützte...meine Mutter arbeitete 75% des Tages.

Deine Oma hat einen Klescher, dein Vater auch einen gewaltigen.
Diese Aussagen können so tief verletzen, weil man sie als Kind ernst nimmt.
Kannst du dich davon lösen, dass sie es wirklich ernst gemeint haben könnten und es vielleicht nur in der Situation so blöd rüber gekommen ist?

Dann klappt es auch mit den Männern :)
 
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Liebe Britta!

Ich finde mich einfach nicht interessant, nicht sonderlich hübsch oder intelligent; und ich hab' immer das Gefühl verarscht zu werden, wenn das jemand sagt. Bei allen Bekannten bin ich immer "Die liebste Person der Welt, die keinem was zu Leide tun könnte" oder "Mom", was ist an so jemandem schon sonderlich interessant, außer Freundschaft? Aber es wird schon besser, ich arbeite daran.

Wenn Du meinst, dass es besser wird, dann ist die halbe Miete ja schon gewonnen. Es ist nach vielen Verletzungen und Herabwürdigungen immer ein komisches Gefühl, wenn da jemand meint, man wäre interessant - da kann man sich anfangs gar nicht damit anfreunden, weil es unfassbar für einen ist.

Aber das wirst Du, da bin ich mir sicher. Und irgendwann wirst Du auf ein Kompliment auch erfreut reagieren - ist vielleicht ein langer Weg, aber wertvoll, wenn man ihn geschafft hat...

Misstrauen ist gut, aber zuviel Misstrauen schadet Deinem Selbstbewusstsein. Kontrolle ist ja immer die Auswirkung von Unsicherheit, sie schafft scheinbare Sicherheit.

Sicherheit wird es nie geben. Ein Mensch kann von Dir völlig hingerissen sein - und trotzdem kann es passieren, dass er es morgen nicht (mehr) ist. Oder auch umgekehrt. Gewisse Dinge lassen sich nicht kontrollieren, Garantie gibts keine.

Also genieß die Komplimente! :)

Liebe Grüße
Reinfriede
 
AW: Andere Kultur, andere Sitten?

Hi!

Nochmals vielen Dank für die Antworten. Ja, ich weiß, meine Oma hat ein bisschen einen Schuss...sie hat auch meiner Mutter als junges Mädchen die Liebesbriefe eingesammelt und erst vor kurzem zurück gegeben... Mein Vater hat eben immer nur mitbekommen, wie ich mich verteidigt (und eben auch gewehrt) habe, und deshalb dachte er er müsse meine Oma verteidigen, sie ist ja schon alt...heute weiß er es besser, nachdem sie jetzt zu ihm weitergewandert ist mit der Nörgelei. Allerdings heißt das nicht, dass er sich jemals entschuldigt hätte...ein einfaches "ich verstehe jetzt, warum du damals so gehandelt hast" würde schon reichen...aber ist eben schwierig. Ich hab' keine Ahnung, wie ich das jemals aus mir rauskriegen soll...da hilft wohl nur Zeit und drüber reden.

Im Moment habe ich durch die Schule auch wieder so viel zu tun, dass ich von meiner Situation abgelenkt bin und muss nicht die ganze Zeit an ihn denken (da hätte ich keine Zeit zu) :) Allerdings habe ich jetzt fast ne Woche nicht gearbeitet, weil mir die Zeit fehlt. Mein Chef hatte sowieso angefragt, ob ich in eine andere Zweigstelle gehen wolle, die direkt an der Schule ist...vielleicht sollte ich das machen? Aber das wäre dann wieder davon laufen...einerseits würde ich ihm auch gerne mal sagen, dass er mir wichtig ist, aber das würde es glaube ich nur komplizierter machen.

Genießen tue ich die Situation auf jeden Fall, aber dabei hab' ich eben immer ein bisschen ein schlechtes Gewissen.
 
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Genießen tue ich die Situation auf jeden Fall, aber dabei hab' ich eben immer ein bisschen ein schlechtes Gewissen.

Liebe Britta!

Wenn Du ein ungutes Gefühl deswegen hast, weil er gebunden ist, so ist das ok - da warnt Dich Dein Bauch davor, in eine komplizierte Geschichte hineinzugeraten, die DIR letztendlich nicht guttun wird.

Aber wenn Dein Gefühl auf DICH bezogen ist, kann es sein, dass es wirklich nur alte Erinnerungen sind, die Dich noch quälen.

Ist auch sicher nicht einfach, das auseinanderzuklamüsern. Zum Problem mit Deinem Vater: Auf eine Entschuldigung zu warten ist immer kontraproduktiv, auch hemmt es Dich selbst.

Weil Menschen ihre eigenen Handlungsweisen ja normalerweise gut verstehen und damit auch niemals annehmen würden, dass sie für jemanden anderen nicht so dolle waren.

Besser ist es immer, sich auf sich selbst zu konzentrieren. Zu schauen, was tut mir gut und was tut mir nicht gut. DAS ist wichtig.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
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Hi!

Nochmals vielen Dank für die Antworten. Ja, ich weiß, meine Oma hat ein bisschen einen Schuss...sie hat auch meiner Mutter als junges Mädchen die Liebesbriefe eingesammelt und erst vor kurzem zurück gegeben... Mein Vater hat eben immer nur mitbekommen, wie ich mich verteidigt (und eben auch gewehrt) habe, und deshalb dachte er er müsse meine Oma verteidigen, sie ist ja schon alt...heute weiß er es besser, nachdem sie jetzt zu ihm weitergewandert ist mit der Nörgelei. Allerdings heißt das nicht, dass er sich jemals entschuldigt hätte...ein einfaches "ich verstehe jetzt, warum du damals so gehandelt hast" würde schon reichen...aber ist eben schwierig. Ich hab' keine Ahnung, wie ich das jemals aus mir rauskriegen soll...da hilft wohl nur Zeit und drüber reden.

Hey, du hast ja schon viel gewonnen!
Eine Entschuldigung wird wohl schwierig, aber red mit deinem Papa drüber - alleine so ein Gespräch kann sooo befreiend wirken!
 
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Hey!

Ja, ich fühle mich schlecht, weil das moralisch gegen Meine Einstellung gehen würde. Meiner Meinung sind die beiden glücklich, und ich denke dann immer, wie seine Freundin sich fühlen würde. Ich möchte niemanden verletzten, weil ich weiß wie weh das tut. Klar, manchmal geht das nicht anders, aber in dem Fall hab' ich dann die Zügel in der Hand. Ich glaube, das Gefühl auf mich zu ziehen ist ein "verzweifelter" Versuch mit logischem Denken meinen eigenen Verstand zu überlisten und im Endeffekt meine Gefühle zu beeinflussen. Ich hab' so das Gefühl, ich bin innerlich in drei Lager geteilt: ein Teil von mir, der nur logisch denkt, weiß 1000 Gründe warum es nie passieren wird dass da was ist, ein weiterer verbietet mir auch nur daran zu denken aus moralischen Gründen, und dann ist da noch ein kleiner Teil, der einfach hofft. Ich weiß nicht, woher diese Hoffnung kommt, und ehrlich gesagt ist mir dieser Teil unangenehm. Worauf warte ich denn? Auf was hoffe ich eigentlich, und warum kann ich das nicht einfach aus meinem Hirn streichen und weiter gehen, gibt ja noch andere Männer.

Die Situation mit meinem Vater, oder besser gesagt mit meinen beiden Eltern, ist einfach gefühlsmäßig innerlich ein bisschen...kalt, wenn man es so sehen will. Ich liebe meine Eltern eher wie gute Freunde, aber dieses Grundvertrauen und bedingungslose Liebe zwischen Eltern und Kind, die ist weg. Vielleicht hat das auch damit zu tun, dass ich kein Kind mehr bin natürlich, aber ich halte da so eine Distanz innerlich. Ich müsste wohl einfach verzeihen. Ich weiß, dass ich keine Entschuldigung erwarten kann, und ich verlange auch keine. Trotzdem, es ist eine ziemlich bittere Erfahrung. Selbst in der Familientherapie in der Klinik haben beide in der Hinsicht wenig kooperiert, und ich denke, ich bin jetzt einfach ziemlich nüchtern und akzeptiere das. Innerlich spürt man das natürlich noch. Aber allein der Fakt, dass mir das alles bewusst ist, ist für mich schon 10 Schritte in die richtige Richtung.
 
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Wie wärs, wenn du die ganzen Geschichte mal von anderen Seiten sehen würdest? Wieso sprichst du nicht mit deinem neuen Liebhaber einfach offen darüber? Vielleicht würde es was nützen. Ich glaub nicht, dass er beleidigt wäre, aber versuchen kannst du es ja mal.

Ich finde daran nichts schlimmes, wenn er gerne mit dir flirtet und ich glaub eher nicht, dass er was mti dir vor hat. Die wenigsten Menschen haben böse absichten, zumindestens gibt es immer Leute mit böse Absichten und das Böse steckt ihm jeden. Du kannst genau so böse sein, aber trotzdem überwiegt das Gute! Lass dich nicht vom Bösen beeinflussen und dich verunsichern!

lg
 
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Wieder, vielen Dank für die Antworten :)

In den letzten Tagen hat sich ganz ganz viel bei mir getan...Ich hatte ein superlanges Gespräch mit meinem Papa...und wo er (unter anderem) meinte, er wünschte er könnte sein Verhalten damals zurück nehmen...hab ich geheult, aber er auch. Komisch ist es schon, dass sowas immer besser geht, wenn wir uns nicht gegenüber sitzen (wohne in London, ca. 2000km weit weg mit Meer zwischendrin ;) )
Ich bin die ganze Zeit angespannt und aufgeregt, weil ich dass Gefühl habe auf irgendetwas Großes zu zusteuern...ich weiß nur noch nicht, was es ist.

In meinem Job wird sich jetzt alles verändern, d. h. wir kriegen einen neuen Manager den keiner leiden kann (hat unmenschliche Methoden) und alle werden nach und nach gehen...ein weiterer Grund, für mich nach einem anderen Nebenjob zu suchen (bin ja "hauptberuflich" noch Student), hab mich auch schon beworben :)

Nun die Sache mit meinem "Papacito". Ist schon komisch, ich dachte wirklich, ach, dass kann nicht sein...ich höre von Leuten, die monatelang "unglücklich verliebt" sind...sowas kann mir nie passieren. Jetzt sind es aber auch schon 5 Monate!!
Im Moment geht es ihm überhaupt nicht gut wegen irgendwelchen Visum-Angelegenheiten, aber ich sehe ihn auch kaum, weil ich unter der Woche selten bis gar nicht arbeiten kann wegen Uni und Hausaufgaben. Ich will's mir ja nicht eingestehen, aber ich vermisse ihn zu sehen und mit ihm zu reden, rum zu flaxen. Mittlerweile hab' ich aber auch das Bedürfnis ihm viel zu erzählen, beinahe als hätte etwas Alkohol meine Hemmschwelle gemindert...
Langsam hab' ich das Gefühl, ich muss irgendwas tun...allein schon für mein eigenes "Seelenheil" wenn man das so will, weil ich deshalb schon ganz zerstreut bin...ich glaube, es würde mir gut tun es ihm einfach zu sagen, egal was dabei herauskommt.
Morgen treffen wir uns für Lunch, eben weil wir uns so wenig sehn können, bin ja mal gespannt...
 
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Langsam hab' ich das Gefühl, ich muss irgendwas tun...allein schon für mein eigenes "Seelenheil" wenn man das so will, weil ich deshalb schon ganz zerstreut bin...ich glaube, es würde mir gut tun es ihm einfach zu sagen, egal was dabei herauskommt.
...

Liebe Britta!

Wenn Du das Gefühl hast, dass das gut wäre für Dich, dann tue es - mit Ehrlichkeit fährt man meistens gut.

Egal, wie es kommt, ich drück Dir die Daumen, dass Du das für Dich klären kannst!

Liebe Grüße
Reinfriede
 
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Das Ganze hat ne riesen Wendung genommen, die letzten zwei Tagen waren Gefühlschaos und Stimmungsachterbahn ohne Ende...ich hab' mich umbeworben bei Laura Ashley, da ich Innenarchitektur studiere, und bei uns im Restaurant wollte ich ja net mein Leben lang bleiben...
Hatte deshalb sowieso vor, diesen Sonntag alles auf eine Karte zu setzen, weil wir uns getroffen haben. Aber meine Mitbewohnerin und unser beider Kollegin war die ganze Zeit da, da kamen wir net viel zum Reden. Am Abend haben wir uns dann mit den Kollegen getroffen und waren was trinken, weil unser Manager zurück nach Australien geht...und wir haben beide ganz gut getrunken...und irgendwann haben wir dann die ganze Zeit einander die Hände gestreichelt, dann war seine Hand immer auf meinem Rücken...
Tja, dann hat er plötzlich gesagt "Darling, you know...it's bad, but I really, really like you...a lot!" Er meinte auch, dass seine Freundin von "uns" weiß und er deshalb mit ihr sehr viele Probleme hat...und dass die ganze Situation für keinen von uns fair ist...er hat mir auch erzählt, wann ich ihn "in der Tasche" hatte...das war vor über 4 Monaten! Ich hab ihm eben auch gesagt, dass ich ihn sehr sehr gerne mag, aber nie was gemacht habe, weil er eine Freundin hat. Und ich meinte dann auch so "I wish I had met you earlier!" (sprich als er noch keine Freundin hatte) und er meinte dann so "Me too".
Bin jetzt total verwirrt. Er hat jetzt die Woche frei, und er meinte ja auch, dass es vielleicht besser ist, dass ich den Job wechsle und alles... langsam glaube ich allerdings, es wäre für mich am besten, wenn ich den Kontakt mehr und mehr einschränken würde...ich meine, ich bin jetzt nur eine Komplikation in der Beziehung der beiden, und in dem Fall wäre es für uns alle das beste...die beiden können sich zusammenreißen und meine Gefühle bleiben net auf der Strecke...ich weiß net mehr, oh je.
 
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Liebe Britta!

Es ist nun schwierig zu sagen, was Dir guttut und was nicht.

Dazu müsste man auch wissen, ob er vorhat, bei seiner Freundin zu bleiben oder ob es eine Beziehung ist, die bereits zu Ende ist.

Ich kann nun nur für mich selbst sprechen, wenn es für Dich passt, dann gut, wenn nicht, dann auch gut:

Ich würde mit keinem Mann etwas beginnen, der (noch) in einer Beziehung ist. Wenn es beendet ist, dann sieht die Sache wieder ganz anders aus.

Aber soviel wäre ich mir selbst wert, dass ich nicht die Dritte im Bunde sein wollte, Liebe hin oder her.

Und solange er sich nicht deklariert hat, ob und wie er sich das weiter vorstellt, wird es schwierig für Dich sein. Da würde ich das unter Flirt ablegen und meiner Wege gehen.

Wenn Du Dein Leben, auch beruflich, planst so ziehe ihn nicht mit in die Überlegungen mit ein, sondern überlege so, wie es für DICH am besten ist, ohne dass es ihn gibt.

WENN er wirklich in Dich sosehr verliebt ist, dass er mit Dir (und nur mit Dir) zusammenleben möchte, dann findet ER Wege, um trotzdem zu Dir zu kommen, egal, wo Du bist. Wenn er nur eine Dreiecksgeschichte haben möchte, wird er abspringen, weil sich der Aufwand nicht lohnt.

Ich hab gestern wieder mal das Lied von Sam Cook gehört, "Love will find a way" - genau das ist es. Liebe findet immer einen Weg - kümmer Dich nicht zuviel darum. Mach Deine Entscheidungen nicht von ihm abhängig.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
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Ne, also eine Dreiecksbeziehung kommt net in Frage, da sind wir alle drei nicht die Menschen zu...des könnte keiner von uns verantworten. Also ich schonmal nicht! Ich werde einfach weiter mein Ziel verfolgen wie gehabt, hab' jetzt ne neue Arbeitsstelle und freue mich sehr drauf. Und ich habe mir auch überlegt, dass es wirklich das Beste für mich wäre, den Kontakt einzuschränken...dann hat er Zeit, sich entweder mit seiner Freundin zusammen zu reißen, oder zu merken, dass ich ihm fehle, ha ha. Was ich eben jetzt im Auge behalte, sind meine eigenen Gefühle. Und entweder wir diskutieren das genau aus, wo wir stehen, oder ich halte Abstand. Ich kann jetzt nicht einfach so weiter machen als wäre nix gewesen, aber "kämpfen" will ich net...wenn es passiert, dann gut, wenn nicht...dann geht's weiter wie vorher. Ich hab' ja nicht nach einem Mann gesucht, bin bis jetzt eher mit Scheuklappen durch's Leben gelaufen, und das ist jetzt einfach so passiert...das passiert auch nochmal :) Und schön war's ja.
 
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