Bedingungslose Liebe?

Welche Erfolgsstrategien habt ihr für euch gefunden?

Liebe Linde,

in Beantwortung Deiner Frage ... gar keine.

Strategie ist ein sehr verkopfter Begriff, das Wort kommt nicht umsonst ursprünglich aus dem
militärischen Bereich ;)

Man kann für alles mögliche Strategien entwickeln ... aber ich denke nicht, dass Liebe dazuzählt.
Vielleicht habe ich Dich auch völlig falsch verstanden, aber mir scheint es so, dass für Dich alles
eine berechenbare Größe sein muss.


ich kann einfach noch nicht auf ein gefestigtes Leben herabblicken.

gleichzeitig fehlt mir vieles, damit ich mich wohlfühlen kann in meinem Leben.

Was ist ein "gefestigtes Leben" für Dich?
Macht Dir der Umgang mit Freiheit zu schaffen?
Gib' bitte mal Beispiele davon, was Dir fehlt, damit Du Dich wohlfühlst.

Du hast hier eine beeindruckende und reflektierte Selbst-Analyse präsentiert - aber
mir hat sich, trotz aller Beiträge, kein Bild von dem "Menschen Linde" gezeigt.

Du musst hier nichts preisgeben, das versteht sich von selbst.
Aber (für mich persönlich) macht das eine Einschätzung nicht einfach.

Ich denke, dass Du im Moment (oder schon länger? oder immer schon?) sehr ausschließlich
in Deiner Gedankenspirale gefangen bist, dass nichts darüber hinaus Deine Aufmerksamkeit
bekommt. Du lässt es nicht zu.

LG
Lucille
 
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Liebe Linde,

ich finde es sehr müßig, darüber zu spekulieren, ob der Mann dich nun liebt (oder jemals geliebt hat) oder nicht.

So wie du es beschreibst scheint es klar, dass eure Bedürfnisse nach Nähe und Distanz einfach unterschiedlich sind: Er will von Augenblick zu Augenblick nur das tun und nur das an Liebe zeigen, was er im Augenblick in sich spürt - du willst Verbindlichkeit, eine feste Aussage, über den Augenblick hinaus.

Klar, dass er da wegrennt.... und du hinterherrennst..... und er dann immer noch mehr auf Abwehr geht....
Anscheinend ist es für keinen von euch beiden möglich, sich aus Liebe so sehr zu weiten, dass er auf die Lebensweise des Anderen leben kann...... Für euch beide, wäre es ein Sich-Selbst-Verbiegen - so bleibt wohl nur zu sagen, ihr passt von euren Bedürfnissen und grundlegenden Lebenseinstellungen nicht zusammen.

Innere Freiheit
 
liebe lucille,

ja, da hast du mich wirklich falsch verstanden. mir ist klar, dass gefühlen nicht mit militärischen strategien beizukommen ist. ich meinte mit strategie so etwas wie einen notfallplan, etwas, was einen auffängt, selbst, wenn alles schwierig ist.

ein gefestigtes leben bedeutet für mich:
-werte zu haben, zu denen ich stehe und nach denen ich mein leben ausrichte
-eine geregelte arbeit zu haben und damit auch ein geregeltes einkommen
-einen intakten freundeskreis zu haben
-mich sicher zu fühlen, dass ich das leben meistern kann mit allen höhen und tiefen
-mich in meiner umgebung wohlzufühlen
-ziele zu haben, die mein herz höher schlagen lassen
-mich zu mögen
-auf meine ressourcen zu vertrauen

ein problem mit freiheit habe ich wahrscheinlich tatsächlich. ich sehne mich nach halt und finde keinen. alles, was halt verspricht, bricht immer wieder weg. dazu zählen nicht nur andere menschen oder orte oder sonstiges in der außenwelt. dazu zählt auch meine eigene befindlichkeit.

ja, ich bin in meiner gedankenspirale gefangen. wie steigt man aus?

liebe grüße,
linde
 
liebe pisces,

chuck spezzano habe ich noch nicht ganz gelesen, nur punktuell. er sagt ja sehr viele verschiedene dinge. was ich aber als roten faden bis jetzt herauslese ist, dass er immer an einen selbst apelliert. dass man die verantwortung keinem anderen als sich selbst zurechnen kann und wenn einen etwas verletzt, dann weil man in diesem punkt eine wunde hat und nicht, weil der andere ach-so verletzend zu einem ist.
daraus schließe ich - wenn ich an diesen stellen nicht verwundbar wäre, würde ich das verhalten meines gegenübers ganz anders wahrnehmen und hätte auch forderungen nicht mehr nötig.
vielleicht bin ich aber auch völlig blind:confused: . woran dachtest du, als dir die bücher in bezug auf mich in den sinn kamen?

robin norwood habe ich vor langer zeit gelesen, deshalb erinnere ich mich nicht mehr im detail daran. woran ich mich aber noch erinnere ist, dass frauen, die zu sehr lieben damit ein defizit kompensieren wollen. sei es, dass sie gebraucht werden wollen, dass sie die retterinnen sein wollen oder dass sie sich durch eine solche beziehung eben nicht wirklich einlassen müssen.

hmmm.... bin ziemlich ratlos im moment.

ich möchte dir und allen anderen aber bis hierhin schonmal vielen, vielen dank sagen, dass ihr mir so fleißig schreibt. auch wenn ich vielleicht "beratungsresistent" erscheine - es tut mir so gut, mich darüber austauschen zu können. danke hierfür!

ich freue mich auf weitere antworten.

eure linde
 
hallo innere freiheit,

ja, das hast du sehr gut zusammen gefasst. für mich bleibt die frage, ob es überhaupt in ordnung ist, verbindlichkeiten zu wollen, oder ob ich daran etwas ändern muss.
ist es der falsche weg oder sollte ich dazu stehen?

liebe grüße,
linde
 
Hallo Linde,

mich darfst du das nicht fragen, da ich (so wie wohl auch dein Freund) eher nicht so eng bindungs-willig / -fähig bin.

Ich denke jedoch, 100% Sicherheit kann es in Beziehungen nicht geben, da sich Gefühle, trotz der größten Schwüre, immer im Laufe der Zeit auch verändern können.

Einen lieben Gruß

Innere Freiheit
 
hallo innere freiheit,

ich dachte mir schon, dass dein name programm ist;)

von schwueren halte ich auch nichts- habe auch selbst nie so etwas in meinem leben hervorgebracht.
mir ging es um ein ja zueinander im jetzt verbunden mit dem gefuehl, die partnerschaft weiter fortfuehren zu wollen.
eine gewisse hingabe an diesen menschen. eine entscheidung fuer diese partnerschaft. aber durchaus in dem wissen, dass man nie weiss was morgen kommt.

verstehst du, was ich meine...?

das famose an der ganzen sache ist: er hat eine starke ambivalenz an den tag gelegt. zu anfang kamen sehr! verbindliche aussagen. ich hatte nicht um sie gebeten. manches davon ging mir sogar zu schnell.
an einem tag so, am anderen so. das hat mich total ueberfordert. ich konnte nie wissen, was heute an der tagesordnung ist.
nur eines, darauf konnte ich mich verlassen: sprach ich ihn auf solche aeusserungen und vorhaben und gesten an, galten sie nichts mehr.

liebe gruesse,
linde
 
ein gefestigtes leben bedeutet für mich:

-werte zu haben, zu denen ich stehe und nach denen ich mein leben ausrichte

-eine geregelte arbeit zu haben und damit auch ein geregeltes einkommen

-einen intakten freundeskreis zu haben

-mich sicher zu fühlen, dass ich das leben meistern kann mit allen höhen und tiefen

-mich in meiner umgebung wohlzufühlen

-ziele zu haben, die mein herz höher schlagen lassen

-mich zu mögen

-auf meine ressourcen zu vertrauen


Liebe Linde,

schön, dass Du so klar umrissen auf meine Frage eingegangen bist.

Die von Dir angeführten Kriterien hinsichtlich eines guten und somit gefestigten Lebens teilst Du mit vielen Menschen.

Allerdings ... wie soll ich es sagen ... fehlt mir in Deiner Aufzählung der persönliche Bezug. Ich kann es nicht einordnen, an welchem Punkt Du wo stehst. Kannst Du es?

Denn ich gehe nicht davon aus, dass der Folgeschluss vollumfänglich zutrifft, nämlich, dass Du:
- keine Werte hast ...
- keine erstrebenswerten Ziele
- keine vertrauenswürdigen Eigenressourcen
- usw.

Es wäre also durchaus sehr interessant, die einzelnen Teile näher anzuschauen.

LG
Lucille
 
Liebe Linde!

Liebe Reinfriede!

O.k., ich versuche mal ein paar Beispiele zu geben. Wenn ich mit meinem Freund zusammen war und wir begrüssten uns und es folgte eine Umarmung, aber kein Kuss, wenn in der folgenden Zeit fast keine Zärtlichkeiten oder Gesten der Zuneigung kamen, da habe ich manchmal gefragt, ob er mich eigentlich nicht küssen möchte oder gesagt, dass ich den Umgang so kalt finde, dass ich mir wünschen würde, dass wir intimmer zusammen sind. Oder, wenn wir uns nur einmal die Woche sahen und er beim Treffen eher distanziert war, ich keine Freude gespürt habe, er bald müde war und ins Bett wollte, habe ich das oft beklagt. Wenn mal wieder aufgrund eines Konflikts Auseinanderrennen angesagt war und im schlimmsten Fall 2 Wochen Funkstille gehalten werden sollte, fand ich das schlimm und konnte es auch nicht strikt durchhalten. Habe viel geweint, geradezu nach Zusammensein gebettelt... Wenn nach der Pause kein Wort und keine wirkliche Geste des Vermissens kam und auch kein wirklicher Bedarf nach erneuter Nähe geäussert wurde, fand ich das auch schlimm und sagte z. B., dass ich das Gefühl habe, es sei ihm alles total egal. Ob er nicht auch ein Bedürfnis nach Nähe verspürt usw.
Ich habe mir gewünscht, ein Stück Alltag und somit Leben miteinander zu teilen, Verbindlichkeit zu spüren.
Insgesamt habe ich immer beklagt, dass alles so kalt und distanziert ist und er eigentlich selten - ausser zu Beginn - den expliziten Wunsch nach Nähe geäussert hat. Es war kaum Leidenschaft vorhanden und meine auch nicht erwünscht. Ja - es war immer dieser Grundkonflikt zwischen Nähe und Distanz. Und die Distanz hat wahrlich alles überschattet.

Ich hoffe, das ist was Handfestes...o_O

Ja, das ist was Handfestes - und ich bin erschüttert.

Erschüttert darüber, dass Du tatsächlich glaubst, übermäßige Forderungen gestellt zu haben. :eek:

Wer um Himmesl willen hat Dich so gehirngewaschen? Deine "Forderungen" sind keine Forderungen, sondern sind nicht mal ein Mindestmaß an einen völlig natürlichen und normalen Anspruch an eine Beziehung.

Wenn er DAS nicht von sich aus und unaufgefordert bringen konnte, dann sei froh, dass Du seinen Vorstellungen dann doch nicht entsprochen hast.

Du hast Dich total kleingemacht und angepasst. Bist das wirklich DU?

Du hast doch Wünsche und Bedürfnisse, warum um alles in der Welt unterdrückst Du diese völlig normalen Vorstellungen, um Dich für jemanden, der offensichtlich keine Beziehung führen kann (aus welchen Gründen auch immer), anzupassen?

Da hilft Dir oder ihm kein Schönreden mit esoterischen Begriffen wie "bedingungslose Liebe" oder sonstwas, das ist keine Liebe.

Liebe sucht die Nähe. Darüber kann man nicht verhandeln.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
das famose an der ganzen sache ist: er hat eine starke ambivalenz an den tag gelegt. zu anfang kamen sehr! verbindliche aussagen. ich hatte nicht um sie gebeten. manches davon ging mir sogar zu schnell.
an einem tag so, am anderen so. das hat mich total ueberfordert. ich konnte nie wissen, was heute an der tagesordnung ist.
nur eines, darauf konnte ich mich verlassen: sprach ich ihn auf solche aeusserungen und vorhaben und gesten an, galten sie nichts mehr.

Liebe Linde!

Vielleicht hat Dich das fasziniert und Dir geschmeichelt, wie er anfangs war. Ich hege (ich erzähle dann auch noch, warum) den Verdacht, dass Du vielleicht gar nicht in ihn als Person, sondern nur in dieses Gefühl, das er Dir vermittelt hatte, verliebt warst? Das Gefühl, dass da jemand ist, der eben verbindliche Aussagen macht, jemand, der Dich anscheinend liebt?

Nun erzähle ich auch, was mir selbst passiert ist, vielleicht macht meine Geschichte in dem Zusammehang einen Sinn für Dich:

Nach meiner Scheidung lernte ich einen Mann kennen, der mir auf den ersten Blick eher nichtssagend erschienen war, ich war nicht an ihm interessiert, er aber an mir.

Er überhäufte mich mit romantischen Gedichten, rief mich ständig an, schickte mir CDs mit Songs, die er gesungen hatte (Mensch, der hatte eine tolle Stimme...) und irgendwann drehte ich mich dann doch in seine Richtung. Ich war neugierig geworden und ließ mich auf eine (vorsichtige) Beziehung mit ihm ein.

Seine totale Aufmerksamkeit währte nur kurz, vielleicht ein paar Wochen lang, dann begann er mit einem on-off-Verhalten, das für mich total unverständlich war. Dates hielt er zweimal nicht ein, ich hatte das Gefühl, er ginge auf Rückzug. Daraufhin beendete ich die Beziehung, weil ich erkannte, dass ich nur in dieses angenehme Begehrt-Umschwärmt-Auf-Händen-getragen-werden-Gefühl verliebt gewesen war, aber nach wie vor nicht in ihn selbst.

Klingt jetzt kühl, war es aber nicht. Innerlich zerriss es mich und ich kämpfte lange damit, auf einmal nicht mehr diesen Wert für ihn zu haben, den er mir anfangs gegeben hatte. Er konnte mir keinen Grund nennen, warum er sich so ambivalent verhielt, das machte die Sache für mich nicht einfacher.

Den Grund fand ich erst später heraus. Er war Alkoholiker und ich schwöre, ich hatte absolut nichts davon bemerkt. Die gemeinsame Zeit, die wir miteinander verbrachten (war nicht gerade viel auch wegen meiner Kinder, die ich nicht alleine lassen konnte, ich brauchte immer einen Babysitter) hielt er sich offensichtlich mit dem Trinken zurück, er trank vielleicht im Laufe des Abends ein einziges Getränk.

Bekannte aus seinem Umfeld erzählten mir dann, dass er überall hoch verschuldet war, der Exekutor bei ihm ein- und ausging, er seinen Job verloren hatte wegen seines Alkoholkonsums und er durch seine Luftschlösser, die er inzwischen ständig baute, sich selbst um die Existenz gebracht hatte.

Rückblickend wurden mir auch einige körperliche Zeichen bei ihm klar, die ich vorher nicht einschätzen konnte. Oder wollte, kann auch sein.

Er hatte übrigens auch einen Hang zum esoterischen Geschwafel von wegen "bedingungslose Liebe" etc...später war mir klar, warum.

Dadurch verstand ich auch, warum er sich anfangs so euphorisch auf mich stürzte - ich war eines seiner Luftschlösser, an dem er begeistert und voller Enthusiasmus bastelte - das, nüchtern (passt gut) betrachtet in sich zusammenbrach.

Die nicht eingehaltenen Dates, so erfuhr ich später auch, waren wegen dringend benötigem Schlaf nach Vollrausch.

Diese Ambivalenz in seinem Verhalten dürfe auf seine Sucht zurückzuführen sein (nehme ich an).

Aber das Fazit aus der Geschichte, kann ich heute sagen war, dass ich mich nicht in ihn verliebt hatte, sondern in das, was er mir anfangs zu geben bereit war, emotional gesehen.

Vielleicht ist es bei Dir ähnlich gelagert?

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Liebe Reinfriede,

danke für deine ausführliche Schilderung. Das ist ja heftig, dass bei deinem Ex-Freund die Alkoholsucht dahinter steckte und er sie so gut verbergen konnte.
Ich finde es sehr schwer zu unterscheiden, in was man sich verliebt. Ich glaube, ehrlich gesagt, dass, wenn wir uns verlieben, einen verschütteten Teil von uns wiederfinden - im Anderen. Wir projizieren ihn auf ihn, weil wir ihn nur so wahrnehmen können. Dies will integriert werden. Ich glaube, dass alles, was eine heftige Emotion in uns auslöst, etwas mit uns zu tun hat und ja - auch zu uns gehört.

Habe mich das schon oft gefragt, was bei diesem Mann war. Ich glaube kaum, dass es seine Zugewandtheit war, in die ich mich anfangs so verliebte. Denn das war nicht, was ich als erstes wahrnahm. Wahrscheinlich haben mich seine Sensibilität einerseits und seine Abwehr und die von mir wahrgenommene Unabhängigkeit andererseits stark fasziniert. Denn das entsprach meinem ersten und unmittelbaren Eindruck.

Liebe Grüße,
Linde
 
Liebe Reinfriede,

das stimmt, ich habe mich seeeeeehr klein gemacht. Und nein, das bin ich nicht. Das ist niemand!
Es ist erschütternd, dass man es dann dennoch tut.

Vielleicht ist es an der Zeit, meine Schwächen als Stärken zu sehen. Denn, was ich gefordert habe, bin ich definitiv auch bereit und imstande zu geben.

Liebe Grüße,
Linde
 
Denn, was ich gefordert habe, bin ich definitiv auch bereit und imstande zu geben.

Bist du dir da ganz sicher?

Ich frag das jetzt nur deshalb, weil es mich grad genau deswegen nachhaltig emotional durchbeutelt - ich dachte vor Jahren, ich sei bereit, mich auf einen Mann wirklich ein zu lassen - und war ent.täuscht, als er mich zurück wies - und jetzt gibt es da einen Mann, der sich mir voll emotional öffnet - und ich kanns nicht einfach geniessen, sondern hinterfrage permanent - einerseits, ob ich mich wirklich auf eine Beziehung einlassen möchte - grundsätzlich - also wenn, dann mit ihm - aber er hat meine Überzeugung, dass ich für eine echte Beziehung bereit sei, in den Grundfesten erschüttert, weil er mich vor die Tatsache gestellt hat, dass er es mir anbietet :)

Keine Ahnung, ob du nachvollziehen kannst, was ich meine - ich war überzeugt davon - jetzt bin ich bereit für eine "echte Beziehung" - auf gleicher Augenhöhe - ohne weiterhin Mamaersatz für den Mann zu sein - und ich fand wieder einen, der mir genau meine Bezeihungsunfähigkeit spiegelte.

Jetzt kommt einer, mit dems einfach passt - wo die Schmetterlinge rudelweise ausströmen, wenn er mich nur anschaut - und doch wehre ich mich unbewusst dagegen, dass es wirklich !"nahe" und "dicht" wird. Ich re.agiere sogar körperlich, indem ich tonnenweise Fieberblasen produziere, die mich dran hindern, mich wirklich hin zu geben - mit Haut und Haaren - ich hab unbewusst ein körperliches Hemmnis aufgebaut, dass es doch nicht so schnell so "nah" werden kann, wie es sein könnte, wenn ich mich wirklich hingeben würde.

Es tobt in mir ein innerlicher grundlegender emotionaler Kampf - aber eins weiß ich sicher - die Überzeugung, bereit für eine "echte Partnerschaft" zu sein, war etwas verfrüht *lach* - achja - nach 3 gescheiterten Ehen ;-)
 
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Hallo liebe Forumsmitglieder,

ich bin neu hier und habe mich angemeldet, weil meine Seele momentan furchtbar leidet und mein Kopf Fragen stellt, die er doch nicht selbst beantworten kann. Vielleicht hat ja jemand Lust, seine Sichtweise mit mir zu teilen?

Ich versuche mich kurz zu fassen.
Wie man an dem Forum erkennen kann, hat sich mein Freund von mir getrennt. Wir hatten mehrere Versuche. Jedesmal ist es daran gescheitert, dass ich zuviel bzw. ueberhaupt etwas gefordert habe und er daraufhin die Flucht ergriff. Das heisst, er wollte generell viel Abstand und es ist immer mehr geworden, sodass kaum noch Raum zu zweit vorhanden war. Ich wollte gerne Naehe, Gemeinsamkeit und besonders: Verbindlichkeit. Ein Ja zueinander. Dies war er aber nie bereit zu geben.Bei jeder Nachfrage oder jedem Gesuch nach Sicherheit reagierte er garantiert mit Ablehnung und Rueckzug.
Er moechte Beziehungen generell nicht definieren. Es soll alles mit Leichtigkeit vonstatten gehen und aus dem Jetzt heraus geschehen. Definitionen wie "Freund/Freundin, Beziehung, platonischer Freund existieren fuer ihn prinzipiell nicht. Die Uebergaenge sind nach eigener Aussage fliessend. Mein Naehebeduerfniss hat parallel zu seinem verstaerkten Rueckzug immer mehr zugenommen und ich bin immer beduerftiger geworden, wodurch er sich noch mehr zurueckgezogen hat.
Ich habe sein Verhalten als sehr ambivalent empfunden. Heute so, morgen so. Einmal kommen Aussagen in Richtung Zusammenziehen, dann wieder totale Distanz.
Er moechte auch nicht als exklusiv gelten, sondern, dass ich ihm zu verstehen gebe, dass er nicht der einzige ist - in dem Sinn, dass er sieht, dass ich auch sehr gut ohne ihn zurecht komme.
Wiegesagt, mehrere Male haben wir es versucht. Jedesmal kam er wieder auf mich zu. Jedesmal hat er mich wieder verlassen. Warum immer wieder diese Annaeherung, um mich dann doch wieder vor die Tuer zu setzen? Es tut so unendlich weh!
Ich habe mich so angepasst, versucht, so weit zurueckzustecken, wie ich nur konnte.
Es geht mir sehr schlecht und ich kann langsam nicht mehr. Ich bin traurig, furchtbar verletzt, fuehle mich weggeworfen.Ich zweifle im Moment an allem, besonders an mir selbst. Bin total verunsichert.

Was mich hauptsaechlich umtreibt und weshalb ich hier schreibe ist folgendes:
Ich finde, er hat so Recht damit, dass Forderungen voellig kontraproduktiv sind und dass Beduerftigkeit eben nichts mit Liebe zu tun hat. Denn ginge es um Liebe, ginge es mir um ihn und ich wuerde nichts erwarten. Also kommt es aus einem Mangel heraus. Und Mangel fuehrt eben zu Mangel.
Jetzt habe ich aber diese Beduerftigkeit! Und habe das Gefuehl, dadurch alles zerstoert zu haben. Denn ich weiss, wenn ich einfach mein eigenes Ding gemacht und nichts gefordert haette, waere ich jetzt noch attraktiv fuer ihn. Bedingungslose Liebe, das ist das Ziel. Ich hab es nicht geschafft und ihn dadurch verloren.

Ich weiss im Moment wirklich nicht, wie ich mit meiner emotionalen Situation gesund umgehen soll.

Es waere so schoen, wenn jemand seine Gedanken dazu schreiben koennte.
Vielen lieben Dank fuers Lesen schonmal.

Die Linde

@serwus Linde!

Ich kann das jetzt nur aus meiner Sicht betrachten. Wenn ich viel empfinde, will und habe ich das Bedürfnis, dass diese Frau bei mir ist und das sollte dann auf Gegenseitigkeit beruhen und ist auch doch irgendwie die Regel. Da fordert keiner, da ist das Zusammensein, dass Geniessen sich haben zu dürfen, das Glück sich gefunden haben Selbstverständlichkeit.

Fordern muss man seiner Ansicht nach nur dann, wenn beim Gegenüber die Gefühle wesentlich geringer sind. Einmal ja, am nächsten Tag nein. In all deinen Zeilen denkst du nur nach, was habe ich wohl falsch was richtig gemacht. Habe ich zu viel gefordert? In keiner Zeile habe ich gefunden, dass dir entgegengebracht wurde.
Die Geschichte liest sich inetwa, ich erfinde sie gerade, wie von einem Reserverad.

Du bist ein hervorragendes Reserverad, dass man bei Bedarf rauf bei Bedarf runtermontiert. Du kannst es natürlich gerne energisch entgegenschreiben, wenn meine Formulierung komplett danebenliegt.

Was haben dir all deine Bemühungen gebracht, nicht. Du wirst in dieser Beziehung genommen nach Bedarf und weggelegt nach Bedarf, richtig oder falsch?
Sollte es nicht eine Erlösung sein wenn das vorbei ist? Was hast du alles falsch gemacht, warum immer nur du, warum beschuldigst du dich immer??

Ich darfs mir direkt denken, sei froh, dass das vorbei ist, wenn du geliebt wirst brauchst du nicht um Nähe zu betteln. Liebe auf Gegenseitigkeit, da zählt nur, hauptsache du bist da, egal welche Umstände.

lg
Ritter Omlett
 
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