Berufswahl Herz-Kopf-Wahl

Miranda

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12 Dezember 2011
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Hallo,

Ich habe im vergangenen Sommer mein Abitur gemacht, möchte gerne Studieren, weiß aber leider immer noch nicht was ich werden soll/möchte.

Natürlich muss ich die Entscheidung im Endeffekt selber fällen, allerdings wollte ich doch in diesem Forum, nachdem ich mir andere Beiträge durchgelesen habe, mal um Hilfe bitten, vielleicht bekomme ich von Euch ja helfende Denkanstöße.


Mir stehen nach einigen Vorüberlegungen (was könnte meine Berufung sein) noch zwei Entwicklungsmöglichkeiten zur Wahl, die mich aus unterschiedlichen Gründen interessieren.

Um die Dinge beim Namen zu benennen: es geht um Medizin und Mint/Ingenieurswissenschaften.


Medizin
Die Vorstellung als Medizinerin arbeiten zu können finde ich darum spannend weil ich dabei meiner Idealvorstellung von dem was man (ich) für die Menschheit machen kann, am nächsten komme (besonders die Arbeit als Ärztin ohne Grenzen fasziniert mich).
Meine Freunde/innen haben mir schon des Öfteren gesagt, dass ich mich für einen sozialen Job eigne.
Die Nachteile sind hierbei , dass ich keinen optimalen NC für ein Medizinstudium habe und von daher entweder ein Auslandsstudium oder vor dem anstrengenden Studium eine zusätzliche Wartezeit auf mich zukäme. (Ich schreibe das hier extra so verstärkt weil ich glaube dass mir als Person das Studium der Medizin ziemlich schwerfallen könnte, habe Interesse aber u.U. kein großes Durchhaltevermögen [hätte mich im Hinblick auf ein Medizinstudium schon fürs Abitur mehr reinhängen können, habe es nicht getan/mich nicht aufgerafft])


MINT/Ingenieurswesen
Ich bin gut in Mathematik, wäre als Frau sehr gefragt und habe optimale/leichte Einstiegschancen. Ich glaube ich könnte sehr zufrieden sein in einem Beruf/Studium diesen Bereichs.
Der Nachteil hierbei ist abhängig von meiner persönlichen Lebenseinstellung und soll von niemandem persönlich genommen werden.
(Muss dazu sagen, dass ich schon mein ganzes Leben lang in der „Ökoszene“ lebe und darum auch davon und nicht nur von der aktuellen Biowelle geprägt bin.)


Um auf die Überschrift zurückzukommen:
Mein Kopf/Verstand sagt mir also dass ich mich in die Mathematische Richtung bewegen soll, mein Herz/Gefühl dagegen schwärmt von der Vorstellung Ärztin zu SEIN.
Es kämpfen also Traumberuf und Beruf-nach-Können gegeneinander.

Soll ich nun den Gedanken der Medizinrichtung fallen lassen, nur weil der Weg sehr steinig erscheint(ich ihn u.U. aufgebe)?

Soll ich einen Ingenieursberuf ergreifen und mich zum (inneren?) Ausgleich sozial stark betätigen?

Danke fürs Durchlesen und eure Ratschläge
Miranda
 
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Hallo Miranda,

du schreibst dir die Antwort ja eigentlich schon selber.

Aus dem Freundeskreis weiß ich, wie anstrengend ein Medizinstudium ist. Das hat wenig mit der romantischen Vorstellung den Menschen helfen zu wollen zu tun, die viele Studenten am Anfang haben. Davon muß man sich wohl schnell verabschieden.

Meine Schwester ist Ingeneurin. Von ihr weiß ich, wie schwer auch so ein Studium ist. Mathematik ist wichtig, doch es gehört noch Vieles mehr dazu.

Wenn du also denkst, du wählst damit ein leichteres Studium, dann irrst du hier.

Außerdem geht es dir ja um deinen späteren Beruf. Den Beruf, den du viele Jahre lang ausüben möchtest, in dem du dich wohlfühlen sollst. Da lohnt es sich schon, wie ich finde, eine schwere Ausbildung(Studium)in Kauf zu nehmen. Du könntest ja auch erst einmal eine Ausbildung in einem medizinischen Beruf(MTA z. B. oder Krankenschwester)machen und dann erst das Medizinstudium in Angriff nehmen. Das wäre auch eine Möglichkeit.

Hör´nicht auf deine Freunde, wenn sie dir sagen, daß du dich für einen sozialen "Job" eignest. Freunde wollen nett sein und sagen gerne, das, was man selber hören möchte.

Du mußt im Übrigen nicht zwangsläufig Medizin studieren um sozial tätig zu sein. Es gibt viele andere Berufe im sozialen Bereich.

Und auch Ingenieure können im sozialen Bereich arbeiten.

Es gibt so viele Möglichkeiten für dich und sehr viele Wege, die dir offen stehen. Laß dich einmal genau beraten(z. B. bei einer Berufsberatung bei der Arge).

Ich wünsche dir alles Gute!
 
Liebe Miranda!

Gibt es vielleicht in Deutschland ein Studium, das das eine mit dem anderen vereinen könnte?

Z.B. Umwelttechnik? Ich kenn das nur von Österreich:

http://www.uibk.ac.at/umwelttechnik/index.html.de

Liebe Grüße
Reinfriede

Den Gedanken hatte ich auch :).

Ich dachte in Richtung Medizintechnik ...das ist ja ein sehr breites und ganz bestimmz zukunftsträchtiges Feld.

Für das Studium würde ich das Fach wählen, welches eher der Begabung entspricht (also Technik) und erst später dann vielleicht eine Spezialisierung vornehmen.
Es gibt ja schon sehr viele speziellen Studienzweige, auch über den Weg der Fachhochschulen ..zumindest in Ö.

lg
Sandy
 
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Hallo Miranda!

Schöne anspruchsvolle Fragestellung, und beides sind Studienrichtungen die lohnend sind. Keine leichte Entscheidung.

Gedanke 1: Studiere das wo Dein Können liegt. Ein Studium ist nicht so sehr Selbstverwirklichung (hab ich mal gedacht & bin enttäuscht worden) und eher Auslese. Also studier das was Dir am ehesten liegt und wo Du mit vertretbarem Aufwand gute Ergebnisse kriegst.

Gedanke 2: Ein Mediziner-Studium gibt einem bestimmte Zugangs-Rechte, die man anders nicht kriegt. Ein Ingenieur-Studium ist da nicht so bedeutsam - man kann auch als Ingenieur arbeiten ohne studiert zu haben, aber man kann nie als Arzt praktizieren ohne den Mediziner-Dr.

Medizin
Die Vorstellung als Medizinerin arbeiten zu können finde ich darum spannend weil ich dabei meiner Idealvorstellung von dem was man (ich) für die Menschheit machen kann, am nächsten komme (besonders die Arbeit als Ärztin ohne Grenzen fasziniert mich).


Sorry, aber: vergiss es.
Nix gegen Gefühlsentscheidungen, ich find die sind oft wertvoll und richtig - aber in dem Fall, das was Du da beschreibst, klingt mir zu sehr blauäugig und romantizistisch.
Ungefähr im 2. Semester, wenn Du allmählich nen Eindruck kriegst vom Medizinbetrieb-wie-er-wirklich-ist, gehen diese Ideale höchstwahrscheinlich kaputt - und was bleibt Dir dann zur Motivation?

Tip: versuch Dich nicht am Gutmenschentum, sondern mach das was Dir selber Spass macht - da machst Du die beste Arbeit, und davon hat die Menschheit dann auch am meisten.

Der Nachteil hierbei ist abhängig von meiner persönlichen Lebenseinstellung und soll von niemandem persönlich genommen werden.
(Muss dazu sagen, dass ich schon mein ganzes Leben lang in der „Ökoszene“ lebe und darum auch davon und nicht nur von der aktuellen Biowelle geprägt bin.)


Ja, und?
Der angebliche Konflikt zwischen Ingenieurwesen und Öko (wenn ich Deine Andeutung da richtig verstehe) ist ein konstruierter, und hat viel mit unterschwelligen Gefühlsimpulsen und Ängsten zu tun.
Der eigentliche Konflikt besteht nicht zwischen Technologie und Öko, sondern zwischen Profitgier und Öko. Aber die Profitgier guckt man sich nicht so gern an, weil man davon ja auch selber nicht ganz frei ist - und dann ist es einfacher, Technologie zu verteufeln...
 
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