Bilanz - Chaos - Aufgeben

Grete1977

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19 Juni 2012
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Ihr Lieben,
ich sehe kein licht mehr. irgendwie ist mein leben gepflastert von krisen, manche sicherlich hausgemacht aber andere, ohne dass ich dazu imstande wäre, sie zu verhindern... ich habe keinen glauben mehr. ich bin nunmehr fast 35 jahre und bis auf ein paar wenige episoden wurschtel ich mich seit meinem 15 lebensjahr so durch.
ich weiß gar nicht, wo ich beginnen soll, will euch nicht langweilen.. aktuell? habe ich meinen job verloren, nach kurzer zeit... ich konnte noch nie einen vorgesetzten von mir längerfristig überzeugen. ich habe meine zweite ausbildung beendet letzten winter, mit einem jahr verlängerung...gab es diese schwierigen umstände während der ausbildung (recht junge mutter erkrankt, ohne wissen ob sie es überlebt, depressionen)...habe einen therapeutenberuf ergriffen, sollte die berufung werden..ich beginne gerade selbst eine therapie..nach vertrauenszehrender ausbildung, fühle ich mich nicht imstande, die verantwortung für einen job (wie diesem und jedem anderen sonst) zu tragen. arbeit erzeugte für mich immer nur druck, anspannung, verkrampftheit...(liegt vielleicht auch an meinem aufmerksamkeitsdefizit)...bis ich mir dahingehend heute nichts mehr zutraue.ich bin sozusagen nicht arbeitsfähig. vielleicht auch nicht anpassungsfähig, dabei bemühe ich mich doch so.
nach meiner kündigung trennte ich mich von meinem freund, war die beziehung trotz beidseiter bemühungen nur energieverschwendung und wurde zu guter letzt eine zu große belastung.. als dass ich dem sinn geben oder die kraft aufbringen konnte, mein leben in den griff zu kriegen. ..beziehungen klappten nie, kein händchen für die richtigen..bis auf den einen, der nicht blieb und von dem ich jahre später immer noch träume, wenn´s am schlimmsten ist, so wie gerade im moment. der einzige mensch, mit dem ich glück empfand und der mir glauben half. die liebe, die ich nie verwinden werde.
ich wohne nun wieder bei meiner mama. so wie im letzten jahr..auch da trennung..gemeinsame wohnung..kein finanzieller rückhalt aus meiner selbst.. zu dem zeitpunkt noch keine prüfung und die unsicherheit, ob ich diese jemals bestehen würde..
es ist nicht so, als würde ich nicht an mir arbeiten.. ich baue immer wieder auf... die säulen..wohnung, ausbildungen, arbeitsstellen, beziehungen... alleine sein kann ich auch gut...vielleicht am besten, es ist so schön berechenbar.. nur will ich das nicht.. die langeweile ist das was mich seit lebzeiten immer wieder auffrisst.. was ich mir mit den händen aufbaue, reißt´s mir hinterrücks der arsch wieder ein. ich finde meinen weg nicht. ich wollte hier schon immer die zelte abbrechen. fernweh und die langeweile sind treibende kräfte. eine großstadt oder sogar das ausland reizten mich schon immer. gerade muss ich wieder bei null anfangen. eigentlich eine gute gelegenheit. aber mein köfferchen ist nur mangelhaft gepackt. ich weiß, ich nehme mich mit. es ist nicht nur flucht, die mich treibt. das heißt wohl, ich muss bleiben und den letzten großen traum der weiten welt wieder weiter nach hinten schieben. ich habe endlich einen therapieplatz, freunde...ich finde meinen weg nicht, letzte nacht dieser traum.. heute will ich einfach gar nicht mehr da sein.
 
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Hallo Grete,

es tut mir sehr leid, daß es dir so schlecht geht. Da kommt ja ganz schön viel zusammen bei dir, was?

Ich kenne natürlich auch Phasen, in denen es nicht so gut läuft, in denen alles an Pech und Unglück zusammenzukommen scheint und einen schier überwältigt. Aber irgendwie ging es immer wieder weiter - und auch wieder bergauf.

Bei dir scheint das ja z. Z. anders auszusehen. Warum ist das so? So wie du schreibst, sieht es aus, als hättest du irgendwie den Überblick verloren. Kann das sein?

Vielleicht hilft es dir, wenn du einmal genau darüber nachdenkst, was du deiner Meinung nach falsch gemacht hast. Vielleicht kommst du dann zu dem Schluß, daß doch nicht alles so schwarz ist wie du es heute siehst.

Du hast es, wie ich finde, ganz richtig erkannt: wenn du in eine andere Stadt ziehst oder auswanderst, ziehen deine Probleme mit dir mit. Ansonsten finde ich einen Tapetenwechsel, einen Neuanfang also, nicht unbedingt schlecht. Aber vorher solltest du genau wissen, was du willst und was du möchtest vom Leben - beruflich wie privat.

Hast du schon einmal an eine Therapie bei einem Psychologen gedacht. Vielleicht könntest du so neue Perspektiven und Ansätze finden.

Ich wünsche dir alles Gute!
 
Hallöle Grete,
schön, dass du einen Therapieplatz hast - nutze ihn. Vielleicht kannst du ja eine stationäre Therapie machen.....jetzt wo du Langeweile hast... Hm, nur so eine Idee. Vielleicht findest du so schneller einen Weg aus dem Dilemma...obwohl...alles braucht seine Zeit.
Ja du hast recht, du nimmst dich mit an jeden Ort der Welt. ...aber vielleicht lässt es sich an einem anderen (bestimmten) Ort besser aushalten.
Ich meine - hallo - du hast trotz widriger Umstände deine Ausbildung beendet - egal ob ein Jahr schneller oder später. Ist doch toll, dass du sie zuende gemacht hast. Könntest du vielleicht in dem Beruf eine andere Untergruppe wählen? Erst mal ein Posten mit weniger Verantwortung. Verantwortung tragen gehört zum Leben dazu. Viele Menschen lernen es gar nicht mehr oder wollen es einfach nicht. Doch so läuft das Leben (leider?) nicht. Das ein Nebeneffekt vom Erwachsensein.
Es ist schwierig. Vielen fehlt heutzutage die Kindheit, deswegen möchte man sie festhalten und nicht erwachsen werden.
Erzähl uns doch einfach mal ein wenig von deinem Gewurschtel. Vielleicht hilft es dir ja.
Alles Liebe
Hortensie
 
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Liebe Grete!

Das klingt alles etwas orientierungslos. Ich weiss nun nicht, ob das für Dich hilfreich ist, aber wenn ich nicht wusste, in welche Richtung es am besten weitergehen sollte, habe ich immer nach dem berühmten roten Faden gesucht.

Es gibt ihn sicher auch in Deinem Leben, liste auf, was Du bis jetzt für Interessen verfolgt hast - vielleicht ergibt sich dann ein klareres Bild. Es gibt ihn sicher, den roten Faden.

Und es ist auch möglich, dass genau das Unstete "Dein" roter Faden ist, auch daraus lässt sich etwas machen. Manche nennen es ziellos, andere eben flexibel.:)

Etwas anderes wäre es, wenn Deine Gedanken, alle Zelte abzubrechen, eine Art Flucht wären. Dann wäre es vielleicht sinnvoll, sich damit auseinanderzusetzen.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
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