Bin ich normal?

angel010180

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22 Februar 2006
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Hi,

ständig frag ich mich ob ich normal bin...

Es fängt bei mir in der Kindheit an, konnte mit anderen Kindern nie was anfangen hing eher mit älteren zusammen (womöglich weil mein Bruder 9 Jahre älter ist)

Egal ob Kindergarten, Grundschule oder Realschule hatte ich keine echten Freunde und auch nie Interesse. Es lag auch daran dass sie mir immer total kindisch vorkamen. Bitte nicht denken ic sei eingeebildet, ich akzeptiere jeden wie er ist, nur mir fällt es auf.

Auch in meiner Ausbildung und Studienzeit waren es mehr Zweckkontakte, privat war keiner vorhanden. Allein zu sein fand ich ok und konnt mich auch immer gut selbst beschäftigen, da ich immer was zu tun fand.

Es hat sich seit 1,5 Jahren gebessert, habe 2 sehr gute Freundinnen gewonnen und in meiner jetzigen Weiterbildung hab ich auch guten Kontakt zu 2. Es ist nur Freundschaft nix mehr, da ich auch was Beziehung anbelangt eher so eingestelt bin (eine oder keine)

Doch in mir ist dieses Gefühl ich gehöre nicht hier her, da ich sehr anders denke...evtl kann man sagen zu erwachsen für das Alter und komme nicht damit klar, wieso andere zum Teil sehr kindisch sind

Daher stell ich mir die Frage ob es noch normal ist? Ist es normal, dass ich mit vielen anderen gar nix anfangen kann?

Meine Eltern machen sich auch ihre Gedanken. Freuen sich auch wenn ich Besuch kriege (was ich auch gut finde) nur ich bin wohl trotz lle dem mehr ein eigenbrödler

Noch zu erwähnen wäre, die Leute kmmen ale super mit mir zurecht. Womöglich weil ich auch jmd bin, der ruhig ist und anstatt was zu sagen sich seinen Teil denkt.

Gruß

Manuel
 
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Hallo,manuel

so ganz habe ich dein Problem nicht verstanden .
Vermisst du selbst denn etwas in deinem Leben ?
Möchtest du selbst anders sein als du bist?
Bist du mir dir unzufrieden oder unglücklich?

Wenn es dir gefällt ,ruhiger und ernster zu leben als andere Menschen deiner Generation - dann ist das doch völlig in Ordnung.
Aber vielleicht schlummert in dir auch ein Bedürfnis, mal "kindisch" sein zu dürfen ,spontan ,unkontrolliert und einfach Spaß zu haben ?

soleille
 
Hi soleille,

mir gehts nicht in erster Linie darum, dass ich mich oft einsam fühle wie auch dass ich denke, ich gehöre nicht in die Gesellschaft. Viel mehr frag ich mich ständig, bin ich normal mit dieser Einstellung, mit diesem Denken.

Oder bin ich ein sogenannter "Freak" Ich sehe ganz normal aus, bin unauffällig und nicht verhaltensgestört bis auf meine Abneigung zu Gruppen und vielen Menschenmassen


LG

Manuel
 
Hallo,manuel

und wofür ist es dir wichtig ,zu wissen ,ob du "normal" bist ?
Was würde es ändern?
Und wie definierst du "normal" ?

Ich denke ,es gibt keine Norm ,wie ein Mensch zu sein hat.
Du bist wie du bist - und ,wenn es dich nicht stört und du niemand anderem damit schadest , kannst du doch so bleiben ?

"Normale" gibt es doch genug - es leben die "Freaks" :)

Wenn du dich tatsächlich einsam fühlst,dann gibt es die Möglichkeit ,auch nach dem Verbindenden statt nach nur den Unterschieden zu anderen Menschen zu schauen .

Ich kenne viele,die es nicht so mit Menschenmassen und Gruppenfeeling haben (bin eine davon) - das schadet doch niemandem.

Vielleicht gefällt es dir auch ,"anders " zu sein?
Aus der "Masse" hervorzustechen?

Ich habe dein Problem immer noch nicht kapiert
:doof:
soleille
 
Dass ich anders bin, find ich soweit es geht ok. Nur ich frag mich, ob es normal ist.

Oder ich denke einfach zu kompliziert, und sollte es akzeptieren.

Leben ist in meinen Augen leider kompliziert...:-/
 
Hallöchen angel,

mit dem, was du sagst, sprichst Du mir aus dem Herzen (zumindest glaube ich das)!

Ich kenne diese Emotionen: Das Gefühl des Nichtdazuzugehörens, ich meine nicht des Ausgestoßenseins, sondern des Alleinseins, nicht der Einsamkeit, sondern des ganz bewussten und selbst gewählten Abgeschiedenseins und die damit verbundene Angst des "anders" und "abnormal" abgestempelt werdens. Diese Emotion muss nicht unbedingt durch Traurigkeit geprägt sein, sie ist mittlerweile zu einem natürlichen, schon immer da gewesenen Zustand geworden. Irgendwie, wahrscheinlich klingt das komisch, ist es wie bei Nero in "Matrix": Das Bewusstsein, dass HIER irgendetwas nicht stimmt, dass das nicht alles sein kann, dass da noch so viel mehr sein mus...! (Vielleicht hört an dieser oder an einer anderen Stelle bei Dir dieses Gefühl auf, vielleicht aber geht aus auch sehr viel weiter oder ich habe Dich völlig falsch verstanden!)

Nach langen gesprächen bin ich persönlich zu der Erkenntnis gelangt, dass es, so wie soleille es beschreibt, um die Selbstakzeptanz geht! Akzeptier Dich so wie Du bist! Man muss nicht mit allen Menschen auskommen (obwohl ich glaube, dass, wenn wir diesen Zustand wirklich gleich empfinden, Du das versuchst), aber ein Leben lang musst Du mit Dir selbst auskommen! Natürlich kannst du traurig sein, deprimiert, es geht aber auch anders; du könntest fröhlich, glücklich und munter durch die Welt tanzen, viel lächeln und das Leben genießen; die Zeitspanne bleibt die gleiche!

Habe ich Dich richtig verstanden???

liebe Grüße

Patrice :)
 
Hi Patrice,

das mit dem Beispiel Matrix kommt hin.

Auch wenn es krass klingt für manche diese Vorstellung, nur ich empfinde auch oft dieses Gefühl. Hab zwar paar gute Freundinnen doch innerlich fühle ich mich nicht dazugehörend zu der Gesellschaft zu der Welt.

Ständig frag ich mich oder denke, dass es noch mehr da draußen gibt. Dinge die das menschliche Bewusstsein übersteigen. Dinge die wiederrum vieles so unbedeutend macht. Depressionen hatte ich früher sehr starke doch sie ließen nach, lags an meiner Lebensumstelung oder von gewisser Erkenntnis.

Ich versuche, es zu akzeptieren und auch das Beste daraus zu machen. Es ist schwer, muss ich zugeben, doch wie es war kann es nicht weiter gehen... Ncht nur ich bin dadurch depressiv vielmehr schreck ich auch andere mit meinem Zustand ab....

Sorry klingt ales kompliziert, bin ein Mensch der sehr viel paralel denkt

Gruß

Manuel
 
"Sinn ist Hol- und Bringschuld" sagte der Prof in jenem Seminar. Das hat mich elektrisiert. Denn es erklärt mein halbes (oder gar ganzes) Leben und auch vieles von dem, was ich in den letzten 20 Jahren in meinem Umfeld wahrgenommen habe.

Ich habe mich hier ja noch nicht einmal vorgestellt, weil ich nicht weiß, wo ich anfangen soll. (Also: Ich heiße Hildegard, bin 40 und ein Freak.)

wie es war kann es nicht weiter gehen... Nicht nur ich bin dadurch depressiv vielmehr schreck ich auch andere mit meinem Zustand ab....
Eine Erkenntnis dieser Art würde ein Psychologe "Spontanremission" nennen. Und ich denke, das meiste, was sich die Psychologen an Verdiensten auf´s Brot schmieren, sind in Wirklichkeit solche Spontanremissionen.

"Seht mich an!" jubelte die Frau in der Psychiatrie. "Ich habe es jetzt ZWEI JAHRE LANG draußen ausgehalten!" Da wachte ich auf, dachte: "Du willst doch damit nicht etwa sagen, zwei Jahre wären LANG?!?"
.... Also, ich hab´s mittlerweile 17 Jahre lang "draußen ausgehalten", und je mehr "Freak" ich wurde, desto leichter fiel es mir.

Jeder Freak ist wichtig. Weil wir alle nur kleine Lichter sind. Die breiten Straßen sind trotzdem hell erleuchtet, weil eben auch viele kleine Lichter ein großes ergeben. Ich stelle mir das so vor, als ob jeder eine Stirnlampe am Helm hätte. Die Randbereiche des Lebens sind kaum ausgeleuchtet. Erstens halten sich dort weniger Leute auf, und zweitens liegen die frisch beiseite Gestoßenen mit dem Gesicht zur Erde da...
 
was ist schon normal?

...und wer bestimmt es?
Sind die normal, die unbedingt dazugehören wollen? Auf jede Party gehen?
Sind die normal, die nur manchmal auf eine Party gehen? Oder sind die normal, denen Partys nichts geben?
Und was ist ein Freak? Ich kenne viele unterschiedliche Leute. Habe wenige ganz gute Freunde. Aber ich kann selten sagen, daß ich jemanden total freaky finde. Jeder ist halt anders - lieber sind mir die, die so sind, wie sie sind. Die sogenannten Freaks. Sie schwimmen halt nicht mit dem Strom. Aber sind sie deswegen nicht "normal"? Ich fühle mich auch oft nicht dazugehörig. Denke, was soll ich hier - ich denke etwas anders. Paralell ist gut gesagt. Doch irgendwie ist man "gefangen" im hier- in dieser Welt. Ich habe mich arrangiert. Manchmal möchte ich ausbrechen - nicht immer. Doch selbst wenn wir ein "Freak" sind - (tut mir leid Hildegard S.) sind wir normal! :stickout2
Also, kein Grund zur Besorgnis. Nur weil wir nicht so sind wie alle anderen. :kuss1:
Penelope
 
Mit dem Strom schwimm ich schon lange nicht mehr, beobachten tue ichs doch häufig, wie es viele tun...auch unbewusst tun. Die Leute merken es gar nicht...

Der Vorteil, dass ich anders bin, wie auch mich mit anderen Dingen auseinander setze ist, dass es Frauen toll finden. Und ich weiß nicht wieso...

Weil ich aus der Reihe tanze dadurch?
Weil ich auch wenn ich unauffällig bin, dadurch auffalle?
Weil normalsein out ist?
Oder weil man nicht so ist wie die vielen sch..ge.. Typen und deshalb anders denkt...

Ist mir ein Rätsel..
 
"To really live you must almost die." :gitarre:

Kennst du den Song "The Hanging Tree" von Frankie Laine, Penelope?
Ich meine, nachdem du "Rawhide" kennst...

"It happened just that way with me."

"It was a long and hard apprenticeship." Diesen Satz las ich mal in einem biographischen Abriss über Frankie Laine.


"Wenn Sie nicht wissen, was Sie wollen, kann ich Ihnen auch nicht helfen", sagte der Psychologe, als ich 21 war. Heute bin ich stolz darauf, damals schon gewusst zu haben, was ich nicht wollte, nämlich von ihm lernen, mich als das einsame Zentrum der Welt zu sehen.

21 ist ein blödes Alter. Die meisten haben außer formalen Qualifikationen und erstem Liebesleid noch nicht viel erworben und denken vom Arbeitsmarkt her, und für den sind sie austauschbar. Und gerade jene Qualifikationen, die sie austauschbar machen - die formalen eben, und dazu noch ein paar soft skills - auf sie scheint´s im Leben anzukommen!
Dessen, was den Grund für frühe Unverwechselbarkeit legen könnte, wird sich vielfach noch geschämt, weil es eben bei den meisten Gleichaltrigen nichts gilt. Anders zu denken bspw.
Dafür, dass deine Lebenserfahrung morgen geschätzt werden wird, kannst du dir heute noch nichts kaufen.

Ich war immer reichlich alt für mein Alter. Leidbedingt. Inzwischen hat mich mein Alter wohl einigermaßen eingeholt. Insofern war ich noch nie so normal wie heute.

Dadurch, dass ich nie harte Sachen schlucken konnte, musste ich anderswie mit mir zurande kommen - ein Zwang, den viele heutige wohl nicht mehr so haben, da heutige Psychopharmaka nebenwirkungsärmer sind.
Deshalb bin ich heute in einer Weise "bei mir", die ich nicht mehr bei vielen finde.
Am ehesten noch bei den "Freaks".

"It was a long and hard apprenticeship."
 
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Je älter ich werde,desto größer wird meine Überzeugung:

Jeder ist "anders" ,wenn ich ihm eine Chance gebe.

Manchmal würde ich gern auf die , die "mit dem Strom schwimmen" herabblicken - aber bin ich so sicher , daß ich immer heldenhaft gegen den Strom schwimme?

Gewiss nicht.
Ich kenne auch Zeiten der Anpassung, sogar der Überanpassung bis zur Selbstverleugnung .
Das kann ja auch eine sinnvolle Lebensstrategie sein.
Aus welchen Gründen auch immer.

Am besten geht es mir ,wenn ich mich nicht vergleiche .
Sondern so bin,wie ich bin.
Und andere so sein lasse wie sie sind.
 
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