Bin ich selber "schuld", wenn ich krank werde und falls ja, worin genau besteht meine "Schuld"?

Aber ich finde es schlimm (so wie ich es im Thread "Gefühlskino" von Andy1970 beschrieb) jemanden, der schwer an Krebs erkrankt ist, davon überzeugen zu wollen, er habe seine Krankheit selber verursacht, weil er in seinem Leben bestimmte Fehler gemacht hat.

So etwas sagt doch niemand, es geht nicht um Fehler, es geht immer um Entwicklung, um die Evolution des Bewusstseins.
Aber ich kann nachvollziehen, dass wenn man es zum ersten mal hört, dass man sich angegriffen fühlt, es falsch versteht.

Krankheit ensteht nicht im Körper, der physische Körper zeigt lediglich das Symptom. Man sollte immer beides behandeln, die Psyche und den Körper.

Umso stärker die Identifizierung mit dem Körper, desto dramatischer wird Krankheit empfunden, der Körper ist krank als Ausdruck der Seele, wie eine Anzeige im Auto wenn ein Lämpchen aufleuchtet um uns zu sagen, dass der Tank leer ist oder die Tür nicht gut zu, man macht dann ja nichts am Lämpchen, es zeigt nur an wo etwas nicht stimmt.
 
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Grüss euch!
Dieses Thema ist sehr interessant und für mich gar nicht einfach zu beantworten. Ich würde jetzt so oberflächlich sagen, manchesmal hat man Mitverantwortung/schuld für seine Krankeit oder Unfall manchmal gar nicht. Manchesmal können einem Krankheiten etwas sagen, manchesmal gar nichts, sie sind einfach da

Kurz über meine Lebenseinstellung:
Das belebte Leben im ganzem Universum hat nicht wirklich eine höhere Ordnung oder Regeln. Das Leben wurde einmal in Gang gesetzt, obliegt aber keiner höheren Überwachung sondern lebt sich für mich in einem Zufallsprinzip in vielen Fazetten unendlich weiter. In unserem jetzigem Dasein haben wir einen Körper der zeitlich begrenzt auf diesem Planeten ist und anfällig ist für Krankheiten. Wäre der Körper nicht anfällig dafür, so würden wahrscheinlich alle tausende Jahre alt oder Jahrhunderte.

Wir wissen, der Körper ist generell recht anfällig für Krankheiten aller Art, früher oder später, amsonsten würden wir jahrhunderte alt werden. Ganz speziell würde ich an verschiedenen Beispielen sagen, der Mensch hat Mitschuld an manchen Krankeiten an manchen keinen, welche Schlüsse er daraus zieht, macht der Mensch selber und keine höhere Ordnung.

@Clara der Riesenzelltumor der dein Bein zerstörte, so sage ich aus meiner Lebensphilosophie heraus, du hast keine Schuld daran, es ist einfach so, dass der Körper eben in diesem Bezug empfindlich ist. Du selber hast diese Geschichte für dich so verarbeitet, dass du für deine Gesundheit alles gemacht hast, gekämpft hast und einesehr positiver Mensch bist, der für alle Probleme gerne ein Ohr über hat.

Ich habe Menschen kennengelernt, denen es sehr schlecht ging, aber über eine erstaunliche Lebenseinstellung verfügten, nur einzelne Tage zu geniessen und wertzuschätzen, was man nicht wertzuschätzen weiss, wenn man aufwacht und es schmerzt rein gar nichts und man ist gesund.

Deine oder unsere Macht bei Krankheiten besteht darin, die Selbstheilungskräfte, über die jeder Mensch verfügt, so gut als möglich zu aktivieren und zu unterstützen.

Ein Unfall, wo der Lenker zb einen Fussgänger anfährt, ist einfach Zufall, keine höhere Macht, der Lenker konnte sich schlecht konzentrieren hatte zb Migräne und übersieht den Fussgänger oder reagierte zu spät. Daraus gibt es nichts zu lernen.
Generell halte ich Unfälle für einen Zufall und haben keinen höheren Sinn. Es ist einfach nur schlimm wenn es passiert und man hat bleibende Schäden. Daraus gibt es keine Erkenntnisse und jeder Unfall hat keinen höheren Sinn.

Wenn ich aber nach einem Unfall zu einer besonderen Lebensauffassung kommen, ist es nicht ein Lerninhalt, der mir höherseits auferlegt wurde, sondern den ich mir selber gebastelt habe um mit meiner Situation gut weiterleben zu können.

Bei einem chronischem Schnupfen, oder Beschwerden wo medizinisch nichts festgestellt wird, aber sehr intensiv sind, diese Beschwerden sind für mich ein Spiegelbild der Seele die dir sagen, der Weg ist nicht gut den du gehst.

Ein Mensch der weiss, dass er Bluthochdruck hat und Übergewicht und abnehmen sollte und sich nicht darum kümmert trägt Verantwortung für daraus resultierende Krankheiten.

Zusammenfassend würde ich sagen, für manche Krankheiten trägt man keine Schuld, keine Verantwortungen und ist sinnlos, weil der Körper nur für eine bestimmte Zeit auf der Welt ist und dementsprechend schon sehr empfindlich ist für alles mögliche.

Für manche Krankheiten trägt man gewisse Verantwortung wenn man zuvor extrem ungesund gelebt hat, oder man weiss von einer Krankheit und hält sich an keine Auflagen. Aber man kann niemals eine gerade Aussage treffen, wenn man nicht das gesamte Leben kennt um zu sagen, du hast Mitverantwortung oder nicht und selbst dann sollte man sehr vorsichtig sein, die Aussage zu formulieren.

Man kann Selbstheilungsprozesse besser steuern wenn man sein Denken ändert. Was man damit heilen kann sei dahingestellt, aber man kann sie auf alle Fälle soweit als möglich kräftigen. Durch positives Denken kann man in kleinem Rahmen einfache Beschwerden in den Griff bekommen.

Natürlich kann man auch für sich selber einen Sinn suchen, sich erfreuen, nach einem Unfall wieder gesund zu werden, intensiver zu leben dankbarer zu sein zb oder wieder einige Kilometer joggen zu können. Ich kann mich mal erinnern wie ich gejubelt hatte, nach einem Unfall wieder joggen zu können.

Aber niemals ist es ein höherer Sinn der das bestimmt. Wenn man dem Ganzem selber einen Sinn gibt, etwas was es trotz schmerzhafter Zustände in sich selber zu entdecken gibt, was du gesund niemals entdeckt hättest, dann hast du dir selber einen Sinnhaftigkeit dazu erschaffen. Aber generell macht ein Unfall gar keinen Sinn, der höher gegeben ist und ist reiner Zufall, es sei denn man war sehr unvorsichtig, ist zb auf eine Leiter raufgestiegen die schon sehr extrem wackelig war, wird schon nichts sein oder lenkt ohne Schlaf das Auto dann hat man Mitschuld für einen Unfall, das hätte man verhindern können.

Genauso wie Krankheiten in jüngeren Jahren oder in Kindesalter...das macht keine höhere Macht, es ist einfach die Empfindlichkeit des menschlichen Körpers zb ein schwächeres Abwehrsystem.
Das Thema ist für mich schwierig und ich hoffe ich habe da jetzt nicht das Thema verfehlt.

LG
Ritter Omlett
 
Zuletzt bearbeitet:
Lieber Ritter,

ein interessantes Statement. Vielen Dank dafür! Der vorletzte Absatz bringt es so ziemlich auf den Punkt.

Liebe Aschia,

ich habe dich sehr wohl verstanden, aber ich halte deine Ansicht schlichtweg für falsch. Das hast DU nicht verstanden.

Aber schön, dass du doch noch geantwortet hast, nachdem du den Strang angeregt hast. Du hättest ihn eigentlich auch selber eröffnen können. Dann hättest du das Thema selber wählen können.

Deinen Eingangssatz verstehe ich nicht. Natürlich habe ich meine Ansicht, zu der ich stehe. Du doch auch - oder etwa nicht?

Außerdem scheint das Thema ja wohl eine Diskussion in Gang gesetzt zu haben.
 
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Zu deinen eingestellten Videos, liebe Aschia, möchte ich noch bemerken.

Ich sagte eingangs bereits, dass ich keine Esoterikerin bin. Ganz im Gegenteil halte ich die Ansichten des Herrn Dahlke für absolut falsch und unsinnig. Und es ist mir zutiefst zuwider in einem von mir erstellten Thread ein Werbevideo dieses Herrn zu finden!
 
Liebe Aschia,
ich habe dich sehr wohl verstanden, aber ich halte deine Ansicht schlichtweg für falsch. Das hast DU nicht verstanden.

Deinen Eingangssatz verstehe ich nicht. Natürlich habe ich meine Ansicht, zu der ich stehe. Du doch auch - oder etwa nicht?

Mir fehlt leider die Zeit um Threads zu eröffnen, denn dann sollte man täglich ins Forum können, was ich nicht kann.
..dass Du es falsch bezeichnest sag ich doch, weshalb dann noch darüber diskutieren war meine Frage dazu, weshalb sagst Du ich hätte nicht verstanden, dass Du eine feste Meinung hast?
Ich halte Deine Ansicht für falsch.
Es gibt verschiedene Phasen im Krank sein, nicht wahr haben wollen, Anklage, Schuldzuweisungen, Selbstvorwürfe, Verzweiflung...usw. die Reihenfolge ist bei jedem individuell unterschiedlich.
Die letzte Phase wo man dann bereit ist seine Ansichten zu ändern und der Leidensdruck zu gross ist, ist die Phase des Loslassens, weil man nichts mehr zu verlieren hat und der Tod vor der Tür steht, dieses Loslassen hat schon viele Menschen vor dem vorzeitigen Tod bewahrt, sie hatten das Leiden satt.
Meine Sicht ist gewachsen durch Lebenserfahrung mit Krankheiten.

Meinungen kann man manchmal ändern wenn man den Irrtum einsieht, so wie es mir ergangen ist, ich hab ja erwähnt, dass ich es auch als unangenehm empfunden habe, also damit nichts zu tun haben wollte, aber das Leben hat mich etwas anderes gelernt.

Ich hab das Thema nicht in Gang gesetzt, ich habe eine Frage gestellt an den TE und Du hast darauf reagiert, was nicht in den anderen Thread passte, deshalb sagte ich, dass Du das in einem separaten Thread diskutieren solltest, was Du getan hast, ich frag mich nur wozu, es scheint Dich nicht zu interessieren, was es dazu an Neuigkeiten gibt.

Es ist die Sprache des Körpers.
Bei Krankheiten muss man sich immer ein paar Fragen stellen.
Woran hindert mich meine Krankheit?
Welchen Vorteil habe ich durch die Krankheit?
Was wäre anders wenn ich nicht krank wäre?
Wann begann die Krankheit?
usw
Da kommt man, wenn man ehrlich antwortet, ziemlich schnell zur Wurzel der Krankheit, die immer im seelischen Bereich liegt, da der Körper lediglich Ausdruck ist der Seele.
 
Zu deinen eingestellten Videos, liebe Aschia, möchte ich noch bemerken.

Ich sagte eingangs bereits, dass ich keine Esoterikerin bin. Ganz im Gegenteil halte ich die Ansichten des Herrn Dahlke für absolut falsch und unsinnig. Und es ist mir zutiefst zuwider in einem von mir erstellten Thread ein Werbevideo dieses Herrn zu finden!

Was das mit Esoterik zu tun hat leuchtet mir nicht ein.
Deine Meinung sei Dir gegönnt.
Du weist es also besser als Dahlke, der ein Arzt ist und Jahrzehnte Erfragungen hat mit dem Thema.? Dahlke hab ich einfach rausgezogen als ich bei Google die Suche eingab, es gibt viele andere die dasselbe erlebt haben und davon berichten. Es ist eine Uralte Wahrheit die immer wieder hervor kommt und gefunden wird, von vielen Ärzten und Patienten, es ist DER Weg der Heilung.
Wie gesagt habe ich nicht viel Zeit fürs Internet und Sinnlose Diskussionen gehören nicht zu meiner Freizeitbeschäftigung.
Ich erlebe es immer wieder, dass Patienten Erkenntnis-resistent sind, das gehört zum Leben dazu, manche sind es sich selber nicht wert, sie verbleiben lieber in ihrem Selbsthass der Zerstörung...muss man so stehen lassen, was ich damit tue.
 
Ja, ich weiß wer Herr Dahlke ist. Wenn du gegoogelt hast, müsstest du das auch wissen.

Lieb, dass du mir meine Ansichten und Meinungen gönnst. Dito, kann ich dir hierzu sagen.

Selbsthass? Was ist das? Hassen sich Menschen, die nicht so denken wie du? Wohl kaum.
 
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Hallo Clara!

Ein spannendes Thema hast du da gefunden :).

Meiner Meinung nach geht manchmal auch die Wissenschaft in den Bereich der Esoterik, bzw. es klingt schon fast so.

Leider kann ich dir dazu keine Quelle mehr nennen, aber ich habe irgendwo einen interessanten Gedankengang im Zusammenhang mit der Urknall-Theorie gelesen. Dort wurde gemutmaßt, dass man theoretisch Zukunft und Vergangenheit gleichermaßen berechnen kann, wenn man zu genau einem Zeitpunkt die Bewegung und Geschwindigkeit, aller im Universum befindlichen Teilchen erfassen könnte.

Da unsere Gedanken auch aus chemischen Prozessen bestehen, wäre auch die Bewegung dieser chemischen Teilchen seit Anbeginn der Zeit vorherbestimmt. Man müsste "nur" herausfinden, wie diese Teilchen sich physikalisch fortbewegen, welche Teilchen welche Chemischen Stoffe bilden und welche chemischen Stoffe zu welchen Gedanken führen.

Da die Bewegung von Teilchen unter physikalischen Bedingungen stattfindet, so wäre alles vorherbestimmt ... dein Aussehen, deine Haarfarbe, sämtliche Unfälle (zur berechneten Zeit, am berechneten Ort) und selbst Gedanken.

In meinen Augen ein sehr interessanter Ansatz :).

Davon abgesehen denke ich auch, dass es bestimmte Dinge gibt die einfach passieren. Zum Beispiel zur falschen Zeit am falschen Ort sein, sich bei jemanden anstecken, oder ähnliches. Daneben dann aber auch eben Dinge die passieren, weil man mal nicht aufgepasst hat, einfach zu schusselig war.
Ursache und Wirkung sind bestimmt immer vorhanden, ob man diese auch versteht, ist ja dann wieder etwas ganz anderes!

Dennoch denke ich, dass es eine Wechselwirkung zwischen Körper und Geist gibt. Wie schon zuvor beschrieben können Heilungsprozesse begünstigt werden, aber auch bestimmte emotionale Zustände zu Krankheiten führen. Sowohl seelisch, als auch körperlich. Zu viel Stress macht ja auch anfällig für normale Erkältungen. Liegt vielleicht an ständig ausgeschüttetem Adrenalin, was der Körper nur bei sehr viel Bewegung wieder abbauen kann!?

In einem buddhistischem Buch/Artikel habe ich auch mal gelesen: Das was passiert, ist ohne Wesen!
Für mich soll das heißen, dass diese Dinge weder gut noch schlecht sind, sondern eben passieren. Es hängt ja auch viel von dem Menschen selbst ab, wie eine Krankheit aufgenommen wird. Man kann in Lethargie verfallen, aber bestimmt auch daraus positive Effekte für sich gewinnen. Deine Art und Weise, das Leben zu genießen so weit es geht, ist bestimmt ein positiver Effekt :).
Wie man auf etwas reagiert hängt meiner Meinung nach von vielen Faktoren, wie zum Beispiel der Erziehung und bisherigen Erlebnissen, ab.
Von unseren Eltern übernehmen wir nicht nur die genetischen sondern auch sozialen Merkmale. Vermutlich haben optimistische Eltern auch optimistische Kinder ... schließlich haben diese ja von dem Verhalten der Eltern gelernt.
(Übrigens ein schönes Zitat von Heinz Rühmann: Mir sind die Optimisten lieber; ein Mensch, der alles halb so schlimm und doppelt so gut findet.).

Meine Meinung - in Kurz und Knapp:
- alles entsteht aus Ursache und Wirkung, aber nicht unbedingt mit Hintergedanken
- nein, man muss nicht alles verstehen - es ist aber wichtig, was man daraus macht (mehr für einen selbst, als für andere)
- Wahrheit entsteht im Kopf eines jeden selbst
- Geist und Körper stehen in Wechselwirkung zueinander

Vielen Dank für die schöne Frage!

Lieben Gruß
Sebastian
 
Lieber Sebastian,

ich danke DIR, dass du meine Frage richtig verstanden hast!:)

Dein Post liest sich wunderschön.

Ich habe zwar null Ahnung von Physik, doch der beschriebene Ansatz klingt hochinteressant. Darauf will ich direkt mal einen guten Freund ansprechen. Der ist Physiker. Haben wir heute Abend ein tolles Thema zu seinem guten Bordeaux, den er heute mit uns verkosten will:).

Danke dir schön für deinen Beitrag!
 
Ganz einfach: woher will ein anderer wissen, ob - und welchen Sinn meine Krankheit macht? Warum soll ich mir von irgendjemanden einreden lassen z. B. "du hast MS, weil du so unfreundlich bist."

Wenn ich mir selber sage, ich möchte anhand dieser Krankheit lernen mein Leben mehr zu genießen, dann ist das meine Sicht der Dinge. Meine Art einer schweren Krankheit einen Sinn zu geben.

Zu deiner Theorie: wenn mein Vater also durch eine Erbkrankheit seit seiner Geburt blind ist und ich ebenfalls blind bin seit meiner Geburt, ist nicht die ererbte Krankheit die Ursache, sondern das Verhalten meines Vaters? Das glaubst du tatsächlich?
Moin, bevor ich weiterlese, möchte ich eben auf diesen Post eingehen.
Ganz einfach: woher will ein anderer wissen, ob - und welchen Sinn meine Krankheit macht? Warum soll ich mir von irgendjemanden einreden lassen z. B. "du hast MS, weil du so unfreundlich bist."
Liebe Clara!
Ich glaube wir reden etwas aneinander vorbei. Niemand will dir etwas einreden. Verstehe ich nicht. Dein Körper sagt dir, dass etwas unrund läuft, niemand anders. Ich hoffe, ich habe hier nirgends geschrieben, MS würde man bekommen, wenn man unfreundlich ist. Ich habe nur festgestellt, dass alle MS Betroffenen, die ich kenne in gewisser Weise Perfektionisten sind. Das ist eine Feststellung keine Wertung. Ich glaube auch nicht, dass ein Mensch "schlecht" ist, weil er krank ist. Ich sage einfach nur, Krankheiten sind Folge eigener Lebensumstände .....und leider auch die der Vorfahren und Partner.
Und wenn du drauf beharrst könnte man im weitesten Sinne auch sagen: Ja ich bin schuld an meiner Krankheit. Du möchtest dieses Wort halt so gerne eingebaut haben. ;)
Zu deiner Theorie: wenn mein Vater also durch eine Erbkrankheit seit seiner Geburt blind ist und ich ebenfalls blind bin seit meiner Geburt, ist nicht die ererbte Krankheit die Ursache, sondern das Verhalten meines Vaters? Das glaubst du tatsächlich?
Nein das glaube ich natürlich nicht. So einfach ist das leider nicht. In der Familie ist etwas, was nicht gesehen werden will. Es könnte aber tatsächlich sein, dass ein weiterer Nachfahre auch blind sein wird. Deswegen ist es auch oft der Fall, dass in einer Familie die gleiche Krankheit immer wieder auftritt. Solange das nicht bearbeitet wird, geht es so weiter.
Wenn ich mir selber sage, ich möchte anhand dieser Krankheit lernen mein Leben mehr zu genießen, dann ist das meine Sicht der Dinge. Meine Art einer schweren Krankheit einen Sinn zu geben.
Das hast du schön gesagt. Das ist Sinn einer Krankheit. Es ist natürlich deine Sicht der Dinge. Es ist ja auch deine Krankheit, dein Körper. Du sollst auf deinen Körper hören.

Es gibt doch das berühmte Beispiel: Wenn in deinem Auto die Birne für Motor leuchtet. Was machst du? Klebst du sie ab, damit du sie nicht mehr leuchten siehst? (Du nimmst ein Medikament, damit die Schmerzen weg sind?) Oder forscht du nach, woher das kommen könnte? Womit ich nicht sagen möchte, dass Medikamente nicht hilfreich sind. Kurzfristig können sie lindern, aber ich möchte doch am liebsten ein Leben ohne Medikamente. Also schaue ich, warum die Lampe leuchtet und bearbeite die Ursache - nicht nur das Symptom.

welches Thema in meinem Leben soll ich bearbeiten? Mein Leben ist prima, ich fühle mich wohl. Trotzdem habe ich ein kaputtes Knie! Wie kann das sein?
Ich kenne dich ja nicht. Es wird irgendein Thema sein, (ich sag mal salopp, du siehst es ja nicht und willst es nicht bearbeiten) .... es ist auch müssig darüber zu reden, wenn es dir gut geht, dann ist es doch toll. Und das meine ich ehrlich. Das kann ich jetzt hier übers I-Net nicht so rüberbringen, wie es gemeint ist Clara.
Du magst ja glauben, dass diese von dir genannten Thesen der Wahrheit entsprechen. Das bedeutet aber nicht, dass es auch so ist, nur weil du es sagst.
Natürlich nicht. Ich habe auch lange gebraucht, bis ich das gemerkt habe.

Zu deinem Beispiel zum Thema Abtreibung. Ist es nicht eher so, dass Frauen nach einer Abtreibung an einer hormonellen Umstellung leiden und deswegen sehr leicht an Depressionen erkranken? Und auch Frauen, die zu ihrer Abtreibung "stehen" können anschließend in Gewissenskonflikte geraten. Menschen ändern ihre Ansichten. Was ist da so außergewöhnlich?
Nichts ist daran außergewöhnlich.

Wir helfen niemanden, in dem wir ihm sagen du musst das und das an deinem Leben ändern, weil du diese und jene Krankheit hast. Die Krankheit will das so von dir. Das ist kontraproduktiv.
Das will ich ja gar nicht. Ich sage nur, die Krankheit ist ein Hinweis darauf, dass etwas in deinem Leben nicht in Ordnung ist. Und das kannst du ja nicht bestreiten. Sonst wärst du ja nicht krank. Für mich erscheint das einfach logisch.

Wir helfen aber Kranken in dem wir für sie da sind und ihnen zur Seite stehen, wenn es ihnen schlecht geht. Ganz ohne große Worte und Schuldzuweisungen. Denn in deiner Beschreibung geht es sehr wohl um Schuld.
Ja, das ist auch ein Sinn von Krankheit. Aufmerksamkeit zu bekommen.
Ich gebe dir nochmal ein Beispiel. Meine kleine Tochter hat eine dicke Erkältung, verstopfte Nase.....sie hat von irgendetwas die Nase voll ....natürlich betüttle ich sie, koche ihr Tee, packe sie warm ein, lese ihr etwas vor...denkst du ich sage ihr:" selber Schuld, dass du erkältet bist, sieh zu wie du das bearbeitest"? Wobei es genug Mütter geben wird, die sagen:"Hast du wieder keine Jacke angehabt?":D ...jetzt habe ich den Faden verloren....schreibe später weiter.(n)

Die Frage nach dem Sinn einer Krankheit/eines Unfalls zu stellen, nachdem sie aufgetreten/passiert ist, ist müßig. Besonders wenn eine Krankheit so schlimm ist, dass ihr Verlauf chronisch bzw. tödlich ist. Wem soll das nützen? Doch nur dem der sagt " siehst du, das kommt davon, dass..." Wir können alles interpretieren, wenn wir wollen.
Da sind wir gegensätzlicher Meinung. Ich schreibe dir dazu später eine PN, damit du verstehst, was ich sagen will. Dieses Ereigniss hat übrigens massiv dazu beigetragen, dass ich daran glaube, was ich hier schreibe.

Dein letztes Beispiel verstehe ich nicht ganz. Wenn du "geblitzt" wirst, dann weißt du doch ganz genau, wo du zu schnell bist... Warte doch einfach den Bescheid von der Polizei ab.
Ich meine das im übertragenen Sinne. In welchem anderen Bereich bist du zu schnell - reagierst zu schnell - vorverurteilst du schnell --> in der Art ist das gemeint.

Meine Tochter hat derzeit auch eine Sehnenscheidenentzündung. Ebenfalls durch Überlastung. Sie schreibt gerade an einer mehreren hundert Seiten langen Dissertation. Sowas kommt vor, wenn man Tag und Nacht am Computer sitzt und schreibt und zusätzlich noch am Smartphone daddelt. Sie hat das auch sofort eingesehen und hört auf die Anweisungen der Ärztin. Jetzt diktiert sie mir den Text und ich schreibe ihn für sie zu Ende. Mir tun auch schon die Handgelenke weh...
Ja davon rede ich doch die ganze Zeit. Mal eine Pause einlegen. Eher anfangen. Nach Hilfe fragen.

Du schreibst wir können glauben - oder nicht. Nun, ich glaube das nicht und ich sage ganz klar: es ist nicht so.
Ja, jeder kann doch glauben, was er will.

Übrigens: mach dir keine Gedanken, liebe Hortensie, du hast mich nicht verletzt. Ich bin nur nicht deiner Meinung. Aber das passiert uns beide ja nicht zum 1. Mal:). Anderswo sind wir uns dann wieder einig, gell;)?!
(y) So ist es. Deswegen mag ich dich nicht weniger. ...und sonst wäre es ja auch langweilig hier:p
...so jetzt lese ich mal hier weiter
 
...also das zweite kleine Video trifft es was ich sagen möchte....das Intro habe ich übersprungen....
 
Liebe Hortensie,

vielleicht ist es dir nicht aufgefallen, doch ich habe ganz bewusst die Worte "schuld" und "Schuld" in Gänsefüßchen;) gesetzt, als ich die Überschrift dieses Threads schrieb. Einerseits sollte es provokant klingen, andererseits weiß ich ja selber, dass niemand "schuld" ist an seiner Krankheit. Niemand, weder der Kranke selber, noch seine Vorfahren. Um das hier einmal in aller Ausdrücklichkeit zu sagen.

Viele Dinge sehen wir ähnlich. In anderen Dingen, wie in dem Beispiel mit dem Blinden, werden wir uns nicht einig werden, weil ich diese These schlichtweg für Spökenkiekerei halte.

Interessanterweise ist es hauptsächlich das einfache Wort "Schuld", dass dich so aufregt. Wir können es gerne in 'Verantwortung' umbenennen. Dann hat das Kind zwar einen anderen Namen, doch es ist immer noch dasselbe Kind.

Ein Beispiel: eine Frau ist Diabetikerin. Sie ist übergewichtig und kann die Finger nicht von Süßigkeiten lassen. Sie trägt die Verantwortung für ihren Zustand. Wahrscheinlich weiß sie das selber.

Ich würde hier jetzt sagen, wenn ich Ärztin wäre: du hast da eine schlimme Erkrankung, du musst da Einiges ändern, damit du mit deiner Krankheit gut leben kannst. Aber mit etwas Hilfe und einer anderen Einstellung wirst du es schaffen (Physiotherapie, Ernährungsumstellung, Medikamente usw.). Wir stehen dir zur Seite."

Du würdest wahrscheinlich sagen: "Du isst so viel Süßigkeiten, weil du nicht in der Lage bist, die Verantwortung für dich zu übernehmen. Du hast als Kind wahrscheinlich keine Liebe bekommen und bist auch nicht in der Lage Liebe zu geben. Daher frisst du alles in dich hinein, was du zwischen die Finger bekommst. Alles, was du machst hast du von deinen Vorfahren übernommen und gibst es an deine Kinder weiter."

Merkst du den Unterschied, liebe Hortensie? Du nennst es 'Verantwortung übernehmen' ich nenne es 'Schuldzuweisung'.

Was wirst du also erreichen, wenn du einem Schwerkranken so etwas erzählst? Rein gar nichts, sage ich dir. Im schlimmsten Fall wird er alles noch schlimmer werden.

Menschen helfen zu wollen in dem man ihnen sagt "du bist blind, weil einer deiner Vorfahren vor zig Generationen irgendwas nicht "sehen" wollte, bringt irgendwie nichts. Warum muss ich Ahnenforschung betreiben um eine genetisch bedingte Erbkrankheit zu erkennen - und zu behandeln? DAS ist die Verantwortung, die ich habe. Nichts anderes.

Du siehst, für "Familienstellen" nach Bert Hellinger bin ich auch nicht zu haben. Aber das ist ein anderes Thema.

Als meine Mutter krank wurde, habe ich begonnen in einem Krebsforum zu schreiben. Einerseits weil ich Hilfe im Umgang mit meiner sterbenden Mutter benötigte, andererseits, weil ich mehr über die Krankheit und ihre Folgen erfahren wollte. Außerdem war ich ja selber tumorkrank gewesen. Wer könnte mir da wohl besser raten, als die Betroffenen selber?

Ich habe sehr viel Hilfe und Mitgefühl erfahren. Es waren die Brustkrebskranken Frauen, die mich den richtigen Umgang mit der Krankheit lehrten. Und ich musste viel lernen. Sehr viel. Ich hatte ja keine Ahnung, was da auf mich zukommen würde.

Aber ich habe auch viel Schlimmes dort im Forum gelesen. Es haben sich dort Leute angemeldet, die den Kranken Tipps geben wollten, wie sie Verantwortung übernehmen sollten für ihr Handeln, das sie krank werden lassen habe. Mal waren die Vorfahren "beteiligt" an der Krebserkrankung, mal die "nach Hilfe schreiende Seele". Einige der 'Ratgeber' waren Esoteriker, andere meinten es 'einfach nur gut'. Aber alle hatten etwas gemeinsam: 1. sie fanden so gar kein Verständnis bei den Krebskranken und 2. sie wurden umgehend im Forum gesperrt.

Warum sie kein Verständnis fanden? Weil es keinem Kranken hilft, zu hören "bei dir ist das und das falsch gelaufen. Das musst du ändern. Übernimm die Verantwortung für dich, damit du deinen Seelenfrieden findest o. ä."

Es mag dir helfen zu erkennen, dass bei dir im Leben etwas unrund läuft, wenn du mit dem Kopf gegen die geöffnete Schranktür knallst. Das ist deine Sache. Aber es hilft keinem Kranken, wenn du ihm sagst "deine Krankheit ist der Spiegel deiner Seele. Das ist die einzige Art, wie sie mit deinem Körper sprechen kann".

Mit solch einer Ansage hat der Kranke nicht nur seine Krankheit, mit der er umzugehen hat, sondern bekommt auch noch die Verantwortung, die Schuld, für diese auferlegt. Damit darf er dann auch noch fertig werden.

Ich wünsche wirklich niemandem eine schwere Krankheit. - Und ich schreibe hier nicht von Erkältungen, die wir bekommen, weil wir nicht wetterentsprechend gekleidet waren. Ich schreibe hier von ernsthaften Krankheiten, die uns unvermutet ereilen können. Aber ich wünsche allen, die irgendwann schwer erkranken, verständnisvolle, liebe Mitmenschen, die sich weder abwenden, noch dauernd gute Ratschläge parat haben. Mitmenschen, die einfach nur da sind, ohne große Worte und Erklärungen.

Denn das hilft oftmals viel mehr, als die Ursachenforschung und der Frage nach dem seelischen Einklang mit dem Körper im allumfassenden Kosmos der Quantenelemente (;) war jetzt nur Spaß).
 
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Liebe Clara,

Leider habe ich zur Zeit nur übers Handy Internet, drum bin ich kaum hier, aber zu Deinem letzten Post wollte ich nun unbedingt auch was schreiben.

Bei diesem Thema teile ich die Ansicht von Hortensie. Ich denke aber, es ist auch entscheidend wie man damit umgeht. Jeder entscheidet selbst, wie er das Thema Krankheit und Ursache sehen möchte. Ich würde mir nie anmassen, jemand anderem so etwas überzustülpen, wie Du hier schreibst:

"Du isst so viel Süßigkeiten, weil du nicht in der Lage bist, die Verantwortung für dich zu übernehmen. Du hast als Kind wahrscheinlich keine Liebe bekommen und bist auch nicht in der Lage Liebe zu geben. Daher frisst du alles in dich hinein, was du zwischen die Finger bekommst."

Das fände ich untragbar übergriffig und anmassend. Keiner kann von Aussen wirklich sagen, was in einem Menschen vorgeht. Und aus eigener Erfahrung weiss ich, dass es verdammt schwer sein kann, die Ursache zu finden. Und selbst wenn man sie gefunden hat, ist es oft noch immer schwer und langwierig, etwas daran zu ändern. Trotzdem finde ich es tröstlich wenn ich davon ausgehe, dass die Ursache in mir liegt. Denn dann bin ich nicht hilflos einem bösen Schicksal ausgeliefert, das mich krank werden liess. Für mich hat das etwas mit Ermächtigung zu tun.

LG
B.
 
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