Das Ende meiner Geschichte....

Niki

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28 Januar 2006
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Hi,

ich hab lang überlegt, ob ich das jetzt noch posten soll....aber ich schreib mir ja gerne von der Seele - und gleichzeitig rundet es meine Geschichte ab...:)

Ich kann nicht sagen, woher es kam....ich glaub ich hab kapiert, worum es geht...
Ich hatte jetzt eine ziemlich heftige Phase hinter mir mit Zweifeln an jeglicher Beziehung die ich hege, Selbstvorwürfen, Gedanken - die sich nur mehr im Kreis drehen, Verzweiflung, Aussichtslosigkeit, Minderwertigkeit, Selbsthass, teilw. Selbstzerstörung.....
es hat mich wirklich total "durchgebeutelt" in der letzten Zeit, vor allem in den letzten paar Monaten.

Ich war soweit, dass ich zwischendurch total resignierte, an mir selbst und überhaupt am Leben zweifelte.
Mir blieb teilweise nur noch, zu beten. (und das hab ich auch getan).

Ich hab mit Free Spirit oft darüber geredet, dass unsere Beziehungen ALLE nur ein Spiegel unseres eigenen Selbst sind, und das - sobald WIR uns ändern, auch der Spiegel automatisch ein anderer wird.
Ich wusste um diese Theorie schon sehr lange - doch nur glaubte ich nicht daran, dass dies zu 100% überall wahr wäre.

Nun hatte ich irgendwie die Erkenntnis, dass dem wirklich so ist! Ich weiß es plötzlich! Ich hab es echt BEGRIFFEN!!! Es ist so, als hätte ich es bisher nur theoretisch geahnt - und jetzt plötzlich WEISS ich es!

Ich hatte in der letzten Zeit öfter die Eingebung, das Buch von Eva-Maria Zuhorst "Liebe dich selbst, dann ist es egal, wen du heiratest" zu lesen. Ich hab dieses Buch schon vor 2 Jahren mal gelesen - doch anscheinend nur mit dem Verstand erfasst. Als ich es jetzt noch mal las, begriff ich es ganz anders.

Mir ist etwas ganz ganz Wesentliches klar geworden:
Alle meine Verliebtheitsphasen, die ich bis jetzt hatte, waren "Flüchte" vor mir selbst.
Ich hab meine wahren Gefühle meinem Mann (fast) nie gezeigt, weil da immer die große Angst da war, verletzt zu werden. Ich hatte mich ihm nie geöffnet, aus Angst vor Verletzung. Nicht beim Sex, nicht in Gesprächen, auch sonst gefühlsmäßig nicht. Es konnte gar keine gefühlsmäßige (seelische) Verbindung entstehen, weil ich mich nicht öffnete - ich traute mich nicht.
Ich konnte mich nur bei Menschen öffnen, die mir in gewisser Weise auf Abstand blieben (Fern-beziehungen, Affären - oder Freunschaften, welche weiter weg waren), denn die konnten mir theoretisch nichts tun....

Ich vermisste diese seelische Bindung zu meinem Mann total, verurteilte ihn deswegen - doch ich verhinderte sie selbst!

Mit der Zeit entstanden viele Heimlichkeiten zwischen uns (aus Angst meinerseits) - und diese Heimlichkeiten vermieden wiederum Nähe - sie führten noch dazu, dass ich mich immer weiter entfernte....

Mir wurde auch klar, dass ich meinem Mann eine Rolle überstülpte, die er spielen musste (die des harten Mannes), der er in Wirklichkeit gar nicht ist; aber diese Rolle passte in meine Vorstellung, wie mein Leben verlaufen würde. Diese Vorstellung entstammte meiner Prägung aus meiner Kindheit.

Mir wurde diese ganze unangenehme Wahrheit gestern schlagartig bewusst. Ich WUSSTE plötzlich....

Und ich wusste auch plötzlich, dass ich nicht herumkomme darum, mir selbst ins Gesicht zu sehen - meinen Spiegel anzusehen und MICH kennenzulernen. Ich bin mir selbst ständig ausgewichen - aus Scham, aus Angst, vielleicht aus Angst, dass ich selbst meiner Vorstellung von mir selbst nicht entspreche.....

Wenn ich mich meinem Mann zuwende, und jede Facette, die ich ablehne, an MICH nehme, als Facette meiner Selbst sehe - und integriere, dann lerne ich mich endlich selbst kennen. Mir ist bewusst geworden, dass ich MIR SELBST ja eine Rolle vorspiele und gar nicht weiß, wer ich bin.....:nudelwalk

Mir ist auch bewusst geworden, dass ich nicht darum herumkomme, egal, welchen Partner ich wähle, ich wechsle nur das Spielfeld und den "Gegner", nicht die Technik, mit der ich spiele....

Mir wurde das alles gestern schmerzhaft bewusst - und gleichzeitig war die Erkenntnis befreiend.

Ich hab dann ein Gespräch mit meinem Mann gesucht, in dem ich ihm sagte, dass ich mich ab jetzt wirklich für IHN entscheide. Ich hab mich dazu verpflichtet, allen unangenehmen Dingen zwischen uns ins Gesicht zu sehen - mich selbst darin zu erkennen, und diese Facette meiner Selbst in mich zu integrieren.
Ich hab mich damit FÜR MICH entschieden; dafür, MICH SELBST kennenzulernen und anzunehmen. Für die WAHRHEIT.

Diese Entscheidung machte mir komischerweise plötzlich Angst - vor mir selbst!

Aber mir ist diese tiefe Wahrheit plötzlich so bewusst, dass alles andere eine Ausflucht wäre. Ich könnte natürlich auch dies mit meinem Freund tun - und vermutlich hätte ich es auch getan, wenn er dazu bereit gewesen wäre. Doch der Prozess wäre kein Anderer gewesen - nur ein anderer Mitspieler :)

Ich komm nicht darum herum, MIR SELBST ins Gesicht zu schauen. Und dann tu ich es doch gleich mit meinem Mann - und sonst noch mit allen Personen, mit denen ich zu tun habe.

Ich lerne mich endlich selbst kennen.:liebe1:
Das Abenteuer LEBEN beginnt....:banane:

Dieser Beitrag wird gleichzeitig das Ende meiner bisherigen "Freund-Geschichte" sein. ER war der Anlass dazu, dass ich mir in der Verliebtheit mit ihm mir selbst näher bewusst wurde - er brachte längst vergrabene Bedürfnisse und Gefühle in mir hervor, welche gelebt werden wollten. Durch ihn wurden mir Dinge bewusst, welche ich in der Beziehung zu meinem Mann schon vergraben hatte.....
Er hat mich aus meiner Höhle herausgeholt...;)

Doch nun kann ich wieder "selbst laufen". Und ich hoffe, dass mich mit ihm noch lange eine tiefe Freundschaft verbindet! :liebe1:
Ich werde meine Liebe nicht mehr einschränken auf eine Person. Doch ich weiß, dass ich durch die Person, welche mir am nächsten steht (mein Mann) alle Dinge erfahren kann, die auch bei anderen Personen möglich sind - wenn ich nur in ihm danach suche....

Ich werde zu diesem (meinem) Thema nicht mehr viel schreiben, da dies jetzt ein Prozess mit mir selbst sein wird. Alles was ich hier schreibe, lenkt mich gewissermaßen wieder von mir selbst ab....aber ich wollte euch gerne noch den Ausgang meiner Geschichte berichten.

Mir kommt es vor, als wäre das das Ende einer Geschichte - und zugleich der Anfang eines neuen Lebensabschnittes. ;)

Ich bin dankbar, dass alles so gekommen ist, wie es ist :liebe1:

Ich wünsch euch allen ALLES Liebe -und ich werd sicher noch weiterhin mitlesen und wahrscheinlich auch ab und zu meinen Senf wo dazugeben ;)

Alles Liebe für euch alle!

Niki
 
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Liebe Niki!

Ich mag Dir einfach sagen was ich beim Lesen Deines Beitrags gespürt habe.
Denn Beschreibungen oder Kommentare hab ich da keine mehr ...

Freude - ich freu mich für Dich und ich freue mich dass Dir dies nun gelungen ist. Dankbarkeit - danke dass Du so offen sagst was viele bedrückt ... und uns an Deinen Schritten teilhaben lässt.

JA - es hat in mir JA gesagt.
Ja, das ist es.

Ich bin sehr berührt.

Bussal, Daniela
 
AW: Das Ende meiner Geschichte....

alles liebe und ich bete für dich.

althea
 
AW: Das Ende meiner Geschichte....

Alles Liebe für Dich in Deinem neu angenommenen Lebensabschnitt!!
 
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Ich kenne nicht diese "Geschichte", nur dieses Posting.

Es hat mich berührt.

Manfred
 
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