...das Leben...oder Erfahrungen machen uns zu dem was wir sind...

Hortensie

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14 Mai 2004
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Hm,
ich liebe ja den Satz: "Ich bin so geworden, weil mir das alles passiert ist, was mir passiert ist. ...sonst würde ich heute nicht da stehen, wo ich jetzt stehe." oder so ähnlich. Ist doch so.
Nun ist es so, dass ich den Satz kürzlich einer Freundin gesagt habe....ja Sch.... sie war nicht erbaut....sie hatte sich wahrlich etwas anderes gewünscht.
Sie hat es auch nicht leicht gehabt...der Vater schlug die Familie und ging fremd, Geld war immer da, ein behindertes Geschwisterkind... Von meinem Gefühl her herrschte ein "frecher" Umgangston in der Famlilie -nicht nett und freundlich, sondern rotzig und frech...trotz "gehobener" Verhältnisse.
Sie heiratete früh, bekam drei Kinder...der Mann immer im Clinch mit seiner Mutter.... Alkoholiker (geworden?)...Trennung...auch hier war immer Geld vorhanden. Durch die Trennung fing die Mutter von ihr an zu intrigieren...sie hat zu einem Kind keinen Kontakt zu dem anderen mittlerweile wieder, das andere lebt bei ihr. Zu ihren Geschwistern auch nicht. Alles weil die Mutter sich mit ihrem Ex zusammengetan hat und weiter munter intrigiert....!?!
Mittlerweile ist sie wieder neu verheiratet und (hoffentlich) glücklich! Da sagte ich o.g. Satz zu ihr. Sie sagte dann halt ...keinen Kontakt zu meinen Kinder und Geschwistern...das ist nicht erstrebenswert....
Das geistert mir nun ständig im Kopf rum. Ihre Kinder untereinander haben übrigens Kontakt.
Na ja, sie würde, wenn sie könnte ihr Leben anders leben wollen und falls sie es noch mal machen könnte, würde sie einiges anders machen...
Ich habe darüber nachgedacht...ich glaube ich würde nichts anders machen wollen. Sonst hätte ich diese tollen vier Kinder nicht, die ich habe....es war zwar nicht alles toll...dennoch...
Wie ist das bei euch?
AL
Hortensie
 
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Danke liebe Hortensie für dieses Thema!

"Ich bin so geworden, weil mir das alles passiert ist, was mir passiert ist. ...sonst würde ich heute nicht da stehen, wo ich jetzt stehe."

Ich muss mich mal sortieren und schreib dann was dazu!
 
Liebe Hortensie,

doch, der Satz stimmt für mich. Im negativen Sinn - wie im positiven.

Mein Elternhaus war alles andere als in Ordnung. Die Erfahrungen daraus prägen mich heute mehr als mir oft lieb ist.

Aus vielen (auch schlimmen) Dingen habe ich gelernt und es anders - und so hoffe ich - besser gemacht.

Manche Eigenschaft, die mir 'anerzogen' wurde, würde ich gerne ablegen, aber es fällt mir schwer.

Vor 10 Jahren, mit Anfang 40, hätte ich das wahrscheinlich ganz anders gesehen, doch heute bin ich zufrieden mit mir. Ich habe gelernt mich so zu akzeptieren wie ich nun mal bin.

Vieles, was einem im Leben begegnet, prägt einen und begleitet uns auf unseren Weg. Manches beeinflußt unser Handeln, ja unser Dasein, sehr stark. Ganz bewußt aber auch unbewußt.

Da ist natürlich das Elternhaus, wie angesprochen, aber auch Krankheiten und andere schwere - oder nicht ganz so schwere - Schicksalsschläge.

Ganz sicher wäre ich heute nicht der Mensch, der ich heute bin, wenn ich anders gelebt hätte oder anders aufgewachsen wäre.

Es ist müßig darüber nachzudenken, was alles besser oder zumindest anders hätte werden können, wenn mich z. B. meine Eltern nicht so gegängelt hätten und weniger streng, sondern liebevoller mit mir umgegangen wären. Aber manchmal mache ich das natürlich. Darüber nachdenken, meine ich.

Aber schlußendlich bin ich froh, dass ich heute da stehe, wo ich bin. Denn im Großen und Ganzen ist doch alles gut gelaufen für mich. Nicht weil - sondern trotz, wie ich sagen muß.

Es kommt halt, wie eingangs gesagt, was du aus deinen Erfahrungen machst. Dann kannst du auch viel Positives für dich mitnehmen. Außerdem prägt uns ja auch viel Gutes und Schönes, was wir erleben durften. Wir erhalten dadurch unser Vertrauen und die Zuversicht, die wir brauchen um unser Leben zu leben.

Übrigens: tolles Thema, Hortensie! Danke dafür:)!
 
hi blümchen
ups - hätte
liebe hortensie
heissen sollen :)

bin grad bissale stressig, aber das war mich grad angesprungen, weils auch voll auf mich zutrifft

Vor 10 Jahren, mit Anfang 40, hätte ich das wahrscheinlich ganz anders gesehen, doch heute bin ich zufrieden mit mir. Ich habe gelernt mich so zu akzeptieren wie ich nun mal bin.

und ja, deinen satz unterschreib ich zu 100 %
später mehr - muss vidoes drehen ;-)
 
Hallo ihr Lieben,
ich freue mich total, dass euch das Thema gefällt(y). Spätzin, jetzt bin ich aber gespannt! *erwartungsfrohausderwäscheschau* :)
Euer Blümchen *jetztfehlenmirdieschönenblumendiesichimmergedrehthaben* :flower: schnief
 
Liebe Hortensie!

Ich denke schon, dass der Satz stimmig ist - es ist auch irgendwie logisch.

Jeder erwachsene Mensch, so wie er im Moment ist, agiert, denkt und fühlt - ist die Summe seiner Erfahrungen. Dazu kommen noch Selbstreflexionen (oder auch nicht) und Hoffnungen, Ängste - alles Dinge, die durch die Vergangenheit verursacht worden sind.

Der Satz ist in meinen Augen weder negativ noch positiv, sondern neutral.

Und - auch wenn Deine Freundin jetzt verzweifelt ist - manchmal hilft einfach die Zeit. Viele Dinge ändern sich, wenn Kinder erwachsen werden/sind und damit einen anderen Blick auf die Ereignisse bekommen.

Auch wird der manipulative Einfluss manchmal schwächer, je älter sie werden und der Blick wird klarer.

Oft heißt die momentane Lebensaufgabe einfach nur: Durchhalten.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
@Hallo!
Ein sehr interessantes Thema, darüber will ich gerne meine Meinung schreiben.
Das Leben und die Erfahrungen machen das aus was wir sind, also beziehe ich das auf mein Leben so würde ich es anders formulieren. Das Leben und die Erfahrungen machen das aus, was ich daraus gemacht habe.

Sehe ich mein Leben an, so bin ich in einem Land aufgewachsen, wo ich viele Möglichkeiten habe. Ich konnte Erfahrungen verarbeiten und mich gestalten und jeder Mensch sieht seine Erfahrung anders, macht etwas anderes daraus, wie ein anderer in der selben Situation. Ich habe gewisse Freiheiten, vergleichsweise in einem Land, wo man mir als Kind eine Waffe in die Hand drücken würde, oder wo Hunger und Elend meine Hauptsorgen sind.

Die Frage ist immer, kann ich mein Leben annehmen so wie es ist oder nicht? Alles ist reine Spekulation, was wäre wenn, hätte ich etwas anders gemacht oder reagiert. Dafür ist es sowieso zu spät. Meine Freiheit ist, wie verarbeite ich die Folgen, welche meine Entscheidung gebracht hat. Hier habe ich die Freiheit zu sagen, nun bin ich selber an der Reihe, ich werde nun das, so wie ich meine Erfahrung bearbeite.
Sehe ich es als Chance, sehe ich alles als reines Unglück, mache ich etwas anders, oder mache ich gerade deswegen nichts anderes, beginne ich zu trinken oder gerade deswegen gesund zu leben. Ich meine, es gibt da viel Potential, wo ich sage, ich bin das geworden, was das Leben mir als Grundlage geboten hat und wie ich dessen Erfahrungen in welche Richtung verarbeitet habe.

Auf gar keinen Fall will ich selber mein Leben anders gelebt haben. Alles ist reine Spekulatation, was wäre wenn ich etwas anders gemacht hätte, aber natürlich denke ich auch darüber nach was wäre wenn, diese Gedanken entstehen doch sicher bei jeder Aufarbeitung.

Bei der Aufarbeitung ist es wichtig, für sich selber zu definieren, was ist gut für mich, was heisst schlecht für mich. Eine Aufarbeitung dient nur im Grunde für mich den Grundstein für morgen zu legen. Was war aus meiner Sicht ein Fehler, wie kann ich es besser machen, wobei Begriffe wie Fehler, schlecht gut immer nur persönliche Bewertungen sind.

Erfahrungen prägen den Menschen, dadurch versucht man seine eigenen Wege zu finden, wie lebe ich am besten für mich und so glücklich wie möglich.

LG
Ritter Omlett
 
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Die Frage ist immer, kann ich mein Leben annehmen so wie es ist oder nicht? Alles ist reine Spekulation, was wäre wenn, hätte ich etwas anders gemacht oder reagiert. Dafür ist es sowieso zu spät. Meine Freiheit ist, wie verarbeite ich die Folgen, welche meine Entscheidung gebracht hat. Hier habe ich die Freiheit zu sagen, nun bin ich selber an der Reihe, ich werde nun das, so wie ich meine Erfahrung bearbeite....
Jep.
 
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