Ich weiß, wer ich bin und was ich will. Das habe ich erkannt, als ich vor einigen Jahren durch ein tiefes Seelental gegangen, wohl eher gekrochen, bin. Alles hat damit angefangen, dass mich ein Freund analysiert hat. Er war wirklich gut darin. Das Eneagramm, Gespräche mit Gott... all das hat bei mir eingeschlagen wie eine Bombe. Und ich im Zentrum. Er wollte mich ergründen, erfahren, wie ich wirklich bin, weil er meinte, dass ich Masken aufsetze um mein wahres Ich zu verstecken. Er bohrte und bohrte und bohrte. Und es tat weh in mir. Er gab mich auf und verließ mich im Streit, denn er wollte an den Kern meines Wesens.
Nach eineinhalb Jahren weiß ich nun, warum es mir weh tat. Er bohrte schon auf meinem Wesenskern herum. Er war genauso blind, wie ich. Er zerlegte meine Wesenszüge in Einzelteile und begann diese zu interpretieren. Die schlechten Eigenschaften hob er besonders hervor und quälte mich damit. Jedoch bin ich ihm nicht böse deswegen. Seine Absichten waren nicht bosartiger Natur. Er wollte mir helfen. Aber er half mir anders, als er dachte.
Da ich mich selbst in Einzelteilen sah, betrachtete ich mich und dachte : Das kann nicht ich sein. Ich bin viel mehr ! Ich setzte mich Stück für Stück zusammen und betrachtete mich, seit langer Zeit wieder als ganzen Menschen mit seinen Fehlern und Vorzügen. An den Fehlern werde ich sicherlich arbeiten, aber zum Glück überwiegen meine positiven Eigenschaften.
Heute bin ich wieder, wohl eher seit einem Jahr, in einer erneuten mentalen Krise, die mich auch schon körperlich erfasst hat... Trotz Medikamenten und Arztbesuchen versuche ich nicht nur die Symptome zu bekämpfen, sondern die Ursache.
Warum kam es überhaupt dazu ? Ich habe mich von vielen Freunden und damit meine ich wirklich Freunde, distanziert. Weil ich wusste, dass mir nur die Natur beim Nachdenken helfen kann, habe ich mir ein kleines Holzhaus am Rande eines Dorfes gekauft und bin dort, sooft ich kann. Wenn Rehe abends sich in meinem Garten versammeln, die Sonne untergeht und die Nachtigallen nachts ihr Liedchen trällern, finde ich meinen eigenen Seelenfrieden.
Dieser Seelenfriede wird jedoch jäh gestört, wie der Höllenlärm von Maschinen, die rücksichtslos durch das Unterholz Mutter Naturs fahren.
Warum ? Weil ich sicherlich auch an einem sozialkritischen Buch schreibe und den Menschen zeigen will, dass es nicht einer äußeren Revolution bedarf die Welt oder einfach nur den Staat zu ändern, sondern einer inneren Revolution.
Weil ich anderen Menschen helfe, denn, paradoxerweise, je schlechter ich mich fühle, desto mehr Problem kann ich von anderen Menschen anhören. Aus diesen Problemen gewinne ich eine unglaubliche Kraft, die ich manchmal nicht kanalysieren kann, sie mich überwältigt und ins Gegenteil, mir gegenüber, umschlägt. Mein Problem sind die Sorgen und Nöte Anderer. Ich habe ein großes Pathos. Ich versetze mich in die Lage dieser Menschen hinein zu versuche nachzuempfinden, wie sie denken und fühlen. Ich kann nicht wie ein Psychiater die Einzelteile betrachten und analysieren. Ich will den ganzen Menschen sehen !
Und dann kommt noch eine Freundin hinzu, die ich liebe. Wie in jeder Tragödie liebt sie mich jedoch nicht und so stelle ich meine Gefühle vorläufig zurück; zu ihrem Schutz, als auch zu meinem. Was ich unter Liebe verstehe habe ich im Thread Liebe ausgedrückt.
Ich weiß, dass ich sie in gewisser Weise brauche, weil sie mir etwas gibt, das ich leider nur sehr verkümmert in mir habe : Egoismus !
Ja, ich bin ein selbstloser Mensch, der bereitwillig gibt. Und wenn er auf die Schnauze fliegt bin ich der Erste, der wieder die Hand ausstreckt. Idiotisch ? Nein, weil ich das Gute in jedem Menschen sehe und die negativen Eigenschaften zwar auch zu jedem Menschen gehören, aber nicht überwiegen.
Aber genau dieser Egoismus von ihr, bedingt durch ihre Vergangenheit mit Drogen und Missbrauch, schadet mir. Oder glaub ich nur zu meinen, dass er mir schadet ?
Sie ist ein sehr egoistischer Mensch, der Freundschaften, gar Liebschaften in den Wind schießt, wenn man Erwartungen an sie stellt. Ich stelle natürlich Erwartungen : Respekt, Verständniss, Ehrlichkeit, um nur die Wichtigsten zu nennen.
Sie macht das was sie will, ohne Rücksicht auf die Konsequenzen. Nicht selten kollidieren unsere Weltanschauungen miteinander. Sie denkt, dass ich sie ändern will. Will ich das ? Jein ! Ich will, dass sie etwas mehr vom Guten im Menschen sieht und dass sie mehr auf Menschen rücksicht nehmen soll, da dies für mich ein Eckpfeiler einer sozialen Gesellschaft, einer sozialen Menschheit ist.
Gestern abend kam es wieder zum schweigenden Streit. Ihre Ansichten kollidierten mit meinen. Aber dieses Mal auf der Gefühls- und auf der Vernunftebene. Eines von beiden kann ich verkraften, weil die andere Seite mir hilft es zu verstehen, bzw. nachzuempfinden.
Aber sie weicht keinen Milimeter von ihren Ansichten ab. Soll ich mich jetzt ändern und mich auf sie zubewegen ? So wie sie, will ich jedoch auf keinen Fall sein, denn je mehr ich über sie und ihre Einstellungen erfahre, desto mehr wächst auch meine Abneigung. Wären alle Menschen so wie sie, würde ich in meinen idealistischen Vorstellungen untergehen und mich lieber selbst umbringen, als in einer solchen Welt weiter zu leben ! Und trotzdem liebe ich sie mit all ihren Fehlern. Ich sehe natürlich viel Gutes in ihr. Aber leider stark verkümmert und verdrängt.
Schaffe ich meine Liebe zu bewahren ? Schaffe ich, dass überhaupt unsere Freundschaft hält ? Wann weiß ich, wann ich die Notbremse ziehen muss, um nicht selbst unterzugehen ?
Ich dachte, dass ich weiß, wer ich bin und was ich will.
Ich wurde eines besseren belehrt.
Ich wusste schon vorher : Ich kenne Menschen nur für einen kleinen Augenblick, denn im nächsten Augenblick sind sie schon wieder anders. Daher muss ich immer wieder auf´s Neue sie kennenlernen.
Irgendwie muss ich mich selbst neu erkennen, Tag für Tag, Stunde um Stunde, Augenblick für Augenblick.
Danke, dass ihr mir dabei zugehört habt. Wenn ich einen Denkfehler habe, so sagt es mir BITTE, denn ich weiß nicht, ob ich das noch weiter verkraften kann. Selbst von seinen Idealen abzuweichen, weil man jemanden liebt ist grausam. Und ich bin der Grund dafür...
Hab euch lieb,
Hora
PS.: Sry für den langen Text
Nach eineinhalb Jahren weiß ich nun, warum es mir weh tat. Er bohrte schon auf meinem Wesenskern herum. Er war genauso blind, wie ich. Er zerlegte meine Wesenszüge in Einzelteile und begann diese zu interpretieren. Die schlechten Eigenschaften hob er besonders hervor und quälte mich damit. Jedoch bin ich ihm nicht böse deswegen. Seine Absichten waren nicht bosartiger Natur. Er wollte mir helfen. Aber er half mir anders, als er dachte.
Da ich mich selbst in Einzelteilen sah, betrachtete ich mich und dachte : Das kann nicht ich sein. Ich bin viel mehr ! Ich setzte mich Stück für Stück zusammen und betrachtete mich, seit langer Zeit wieder als ganzen Menschen mit seinen Fehlern und Vorzügen. An den Fehlern werde ich sicherlich arbeiten, aber zum Glück überwiegen meine positiven Eigenschaften.
Heute bin ich wieder, wohl eher seit einem Jahr, in einer erneuten mentalen Krise, die mich auch schon körperlich erfasst hat... Trotz Medikamenten und Arztbesuchen versuche ich nicht nur die Symptome zu bekämpfen, sondern die Ursache.
Warum kam es überhaupt dazu ? Ich habe mich von vielen Freunden und damit meine ich wirklich Freunde, distanziert. Weil ich wusste, dass mir nur die Natur beim Nachdenken helfen kann, habe ich mir ein kleines Holzhaus am Rande eines Dorfes gekauft und bin dort, sooft ich kann. Wenn Rehe abends sich in meinem Garten versammeln, die Sonne untergeht und die Nachtigallen nachts ihr Liedchen trällern, finde ich meinen eigenen Seelenfrieden.
Dieser Seelenfriede wird jedoch jäh gestört, wie der Höllenlärm von Maschinen, die rücksichtslos durch das Unterholz Mutter Naturs fahren.
Warum ? Weil ich sicherlich auch an einem sozialkritischen Buch schreibe und den Menschen zeigen will, dass es nicht einer äußeren Revolution bedarf die Welt oder einfach nur den Staat zu ändern, sondern einer inneren Revolution.
Weil ich anderen Menschen helfe, denn, paradoxerweise, je schlechter ich mich fühle, desto mehr Problem kann ich von anderen Menschen anhören. Aus diesen Problemen gewinne ich eine unglaubliche Kraft, die ich manchmal nicht kanalysieren kann, sie mich überwältigt und ins Gegenteil, mir gegenüber, umschlägt. Mein Problem sind die Sorgen und Nöte Anderer. Ich habe ein großes Pathos. Ich versetze mich in die Lage dieser Menschen hinein zu versuche nachzuempfinden, wie sie denken und fühlen. Ich kann nicht wie ein Psychiater die Einzelteile betrachten und analysieren. Ich will den ganzen Menschen sehen !
Und dann kommt noch eine Freundin hinzu, die ich liebe. Wie in jeder Tragödie liebt sie mich jedoch nicht und so stelle ich meine Gefühle vorläufig zurück; zu ihrem Schutz, als auch zu meinem. Was ich unter Liebe verstehe habe ich im Thread Liebe ausgedrückt.
Ich weiß, dass ich sie in gewisser Weise brauche, weil sie mir etwas gibt, das ich leider nur sehr verkümmert in mir habe : Egoismus !
Ja, ich bin ein selbstloser Mensch, der bereitwillig gibt. Und wenn er auf die Schnauze fliegt bin ich der Erste, der wieder die Hand ausstreckt. Idiotisch ? Nein, weil ich das Gute in jedem Menschen sehe und die negativen Eigenschaften zwar auch zu jedem Menschen gehören, aber nicht überwiegen.
Aber genau dieser Egoismus von ihr, bedingt durch ihre Vergangenheit mit Drogen und Missbrauch, schadet mir. Oder glaub ich nur zu meinen, dass er mir schadet ?
Sie ist ein sehr egoistischer Mensch, der Freundschaften, gar Liebschaften in den Wind schießt, wenn man Erwartungen an sie stellt. Ich stelle natürlich Erwartungen : Respekt, Verständniss, Ehrlichkeit, um nur die Wichtigsten zu nennen.
Sie macht das was sie will, ohne Rücksicht auf die Konsequenzen. Nicht selten kollidieren unsere Weltanschauungen miteinander. Sie denkt, dass ich sie ändern will. Will ich das ? Jein ! Ich will, dass sie etwas mehr vom Guten im Menschen sieht und dass sie mehr auf Menschen rücksicht nehmen soll, da dies für mich ein Eckpfeiler einer sozialen Gesellschaft, einer sozialen Menschheit ist.
Gestern abend kam es wieder zum schweigenden Streit. Ihre Ansichten kollidierten mit meinen. Aber dieses Mal auf der Gefühls- und auf der Vernunftebene. Eines von beiden kann ich verkraften, weil die andere Seite mir hilft es zu verstehen, bzw. nachzuempfinden.
Aber sie weicht keinen Milimeter von ihren Ansichten ab. Soll ich mich jetzt ändern und mich auf sie zubewegen ? So wie sie, will ich jedoch auf keinen Fall sein, denn je mehr ich über sie und ihre Einstellungen erfahre, desto mehr wächst auch meine Abneigung. Wären alle Menschen so wie sie, würde ich in meinen idealistischen Vorstellungen untergehen und mich lieber selbst umbringen, als in einer solchen Welt weiter zu leben ! Und trotzdem liebe ich sie mit all ihren Fehlern. Ich sehe natürlich viel Gutes in ihr. Aber leider stark verkümmert und verdrängt.
Schaffe ich meine Liebe zu bewahren ? Schaffe ich, dass überhaupt unsere Freundschaft hält ? Wann weiß ich, wann ich die Notbremse ziehen muss, um nicht selbst unterzugehen ?
Ich dachte, dass ich weiß, wer ich bin und was ich will.
Ich wurde eines besseren belehrt.
Ich wusste schon vorher : Ich kenne Menschen nur für einen kleinen Augenblick, denn im nächsten Augenblick sind sie schon wieder anders. Daher muss ich immer wieder auf´s Neue sie kennenlernen.
Irgendwie muss ich mich selbst neu erkennen, Tag für Tag, Stunde um Stunde, Augenblick für Augenblick.
Danke, dass ihr mir dabei zugehört habt. Wenn ich einen Denkfehler habe, so sagt es mir BITTE, denn ich weiß nicht, ob ich das noch weiter verkraften kann. Selbst von seinen Idealen abzuweichen, weil man jemanden liebt ist grausam. Und ich bin der Grund dafür...
Hab euch lieb,
Hora
PS.: Sry für den langen Text