der eigene weg

Erle

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welchen sinn hat das leben, wenn nicht den einen, den weg zu gehen, den man tief im innern verspürt? da sind worte und gedanken, die einen plötzlich einnehmen und fesseln, in die man all seine energie stecken möchte. gefühle von glück und heimat in diesen handlungen, gestillte sehnsucht und ein so hohes potential an inspiration und kreativität.
wer kann einem schon den weg zeigen, wo doch jeder andere empfindungen in anderen bereichen hat?
erfolg und macht, ... auch dieses mag für manch einen der richtige weg sein, das sollten wir nicht grundsätzlich als falsch hinstellen.
wer kann einem sagen, ob er ein gutes oder schlechtes leben führt?
ist es nicht ausschließlich der "göttliche teil" in uns, die sogenannte innere stimme,... hinter all unserem ego, die uns von unserem wahren sein und sinn erzählt?
steckt nicht alle wahrheit (über uns) in uns selbst?
 
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AW: der eigene weg

Hallo Erle,
vorab möchte ich dir sagen, dass du einen wunderschönen Schreibstil hast. Abgesehen davon verstehe ich gar nicht, wieso dir noch niemand geantwortet hat ;)
Natürlich soll man den Weg gehen, den man tief im Inneren spürt. Doch weißt du auch zu jeder Zeit, wohin dieser Weg dich führt? Kannst du deinen Weg sehen? Ich denke nicht. Niemand wird dir den Weg zeigen. Es sind immer Fragmente, Teilstücke, Staubkörner, die die Menschen, denen wir begegnen, darstellen. Nur selten wissen sie das. Genauso wenig wie du auch nur im Entferntesten ahnen könntest, welche Spuren DU in den Seelen der Menschen hinterlässt.
Auch diese Worte und Gedanken, von denen du sprichst, sind Teile oder viel mehr Hinweise auf die Richtung deines Weges. Es geht einem buchstäblich ein Licht auf, wenn man Gedanken solcher Art hat, denn sie bestehen aus Licht. Sieh sie als Zeichen, als Wink mit dem Zaunpfahl, sich näher mit einem Thema zu beschäftigen. Sieh sie als Hinweis, dass du richtig handelst und dass du in der Lage bist, das universelle Bewusstsein anzuzapfen. Sie können jemanden auch wachrütteln, denn sie kommen in der Regel urplötzlich und es fällt einem wie Schuppen von den Augen - selbst wenn man das soeben Geschehene gar nicht in Worte fassen kann. Unser Verstand vermag es nicht zu erfassen. Und dennoch verstehen wir es... auf einer anderen, viel höheren Ebene. Und der Verstand verzweifelt an der Aufgabe, es in "unsere" Sprache zu übersetzen.

Deine Frage "wer kann einem sagen, ob er ein gutes oder schlechtes leben führt?" hört sich nach dem Wunsch an, dass es jemanden gibt, der dir in dieser Hinsicht Klarheit verschafft, auch wenn du diese Aussage mit den nachfolgenden Sätzen entschärfst. Wo läge denn noch die Schönheit, der Reiz, die Naivität bzw. Unschuld und vor allem die Natürlichkeit im Leben, wenn dir jemand darüber Auskunft geben würde? Und ganz nebenbei: Jeder, der das versucht, ist ein Narr.
Es gibt auch nicht so etwas wie richtig und falsch bzw. gut und böse. Denn jeder hat und lebt seine eigene Wahrheit. Was für den einen gut ist, kann für den nächsten eine vollkommen gegensätzliche Wirkung haben. One man's bread is another man's poison.

Erfolg und Macht sind durchaus positive Begriffe. Die Tatsache, wie die Menschen damit umgehen, verleiht ihnen diesen miesen Beigeschmack. Macht wird nicht mehr als das gesehen, was es eigentlich ist, es wird unwillkürlich und unbewusst mit dem Gegenteil - nämlich MachtMISSBRAUCH - assoziiert.

Du hast in deinem vorletzten Satz etwas sehr wichtiges gesagt: "ist es nicht ausschließlich der "göttliche teil" in uns, die sogenannte innere stimme,... hinter all unserem ego, die uns von unserem wahren sein und sinn erzählt?"
Hinter all unserem Ego... Wie Recht du doch hast. Der Untergang der Menschen ist ihr Ego. Denn nur das Ego WILL, BEGEHRT, URTEILT. Ja, es ist der Göttliche Teil in uns, der unsere Seele offenbart. Aber kannst du den Göttlichen Teil klar von dem egoistischen unterscheiden? Sind nicht Gedanken, die sowohl der ersten als auch der zweiten Quelle entspringen, meist miteinander verwoben? Diejenigen Gedanken, die du beschrieben hast - die stammen eindeutig aus der ersten Quelle. Doch wie viele tausende und abertausende Gedanken ziehen an uns vorbei, bis wir auf einen solchen außergewöhnlichen Gedanken stoßen?

Schau dir die Leute an... und oftmals ist dieses Phänomen häufig bei gläubigen Menschen zu beobachten: Ihnen wird von Kindesbeinen an beigebracht, dass sie Gutes tun sollen. Irgendwann fangen die Menschen aber an - wenn sie älter werden - die Hilfe, die sie leisten, an Bedingungen zu knüpfen. Nicht etwa in Form der Erwartung einer Gegenleistung... Es ist viel subtiler. Viele helfen dann nicht um des Helfens willen, sondern weil sie damit ihr Karma verbessern "können" oder sich mit Gott "gut stellen" wollen oder ähnliche Dinge dieser Art. Und das ist ihnen oft nicht einmal bewusst. Auch das sind egoistische Züge, die eine augenscheinlich selbstlose Handlung zu Staub zerfallen lassen. Denn die Handlung kam nicht von Herzen.

Ja, die Wahrheit über uns steckt in uns selbst. Und nur du hast den Schlüssel zu DEINER Wahrheit.

Alles Liebe



 
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