Eine Geschichte zum Nachdenken...

Sonnflora

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16 Januar 2006
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Das ist eine Geschichte über ein 14-jähriges Mädchen, aber ich finde, das
betrifft durchaus auch Erwachsene, die zu leichtsinnig sind... aber lest
selbst:

Fußschritte… Shannon konnte die Fußschritte hinter sich hören als sie nach Hause ging. Der Gedanke, daß sie verfolgt wird, lies Ihr Herz schneller schlagen. Du bist lächerlich, sagte sie sich selbst. Niemand verfolgt dich. Um sicher zu gehen beschleunigte sie ihr Schritt-Tempo, doch die Schritte glichen sich ihrer an. Sie hatte Angst nach hinten zu sehen und sie war froh, daß sie fast zuhause war. Shannon sagte ein schnelles Gebet: „Gott, bitte laß mich sicher nach Hause kommen.” Sie sah das Außenlicht brennen und rannte den Rest des Weges bis zum Haus. Erst mal drinnen, lehnte sie sich einen Moment gegen die Tür. Erleichtert in den sicheren vier Wänden ihres Zuhauses zu sein. Sie sah aus dem Fenster um nach zu sehen ob jemand da draußen war. Der Gehweg war leer. Nach dem Durchblättern ihrer Bücher entschloß sie sich einen Snack zu sich zu nehmen und online zu gehen. Sie loggte sich unter ihrem Nicknamen ByAngel213 ein. Sie sah in ihre Buddyliste und stellte fest, daß GoTo123 online ist. Sie schickte ihm eine Nachricht.

ByAngel213: Hi! Ich bin froh, daß du online bist! Ich habe geglaubt, daß mich jemand nach Hause verfolgt hat. Es war total komisch!
GoTo123: Du guckst zu viel Fern. Wieso sollte dich jemand verfolgen? Wohnst du nicht in einer sicheren Gegend?
ByAngel213: Natürlich wohn ich in einer sicheren Gegend. Ich nehme an, daß ich mir das nur eingebildet habe. Denn ich habe niemanden gesehen, als ich raus geschaut habe.
GoTo123: Es sei denn du hast deinen Namen übers Internet raus gegeben. Das hast du doch nicht gemacht, oder?
ByAngel213: Natürlich nicht. Ich bin doch nicht doof, weißt du?
GoTo123: Hattest du ein Softball Spiel nach der Schule heute?
ByAngel213: Ja, und wir haben gewonnen!!
GoTo123: Das ist klasse! Gegen wen habt Ihr gespielt?
ByAngel213: Wir haben gegen die Hornets gespielt. Der ihre Uniformen sind total schrecklich! Sie sehen aus wie Bienen.
GoTo123: In welchem Team spielst du?
ByAngel213: Wir sind die Canton Cats. Wir haben Tigerpfoten auf unseren Uniformen. Die sind total cool.
GoTo123: Hast du gepitched?
ByAngel213: Nein, ich spiele Second-Base. Ich muss weg. Meine Hausaufgaben müssen fertig sein bevor meine Eltern nach hause kommen. Ich will sie nicht verärgern. CU!
GoTo123: Bis dann. CU!

Während dessen......
GoTo123 ging zum Mitglieds-Menü und begann die Suche nach ihrem Profil. Als er es fand, markierte er es und druckte es aus. Er holte einen Stift heraus und begann aufzuschreiben was er bis jetzt über Angel wußte:
Ihr Name: Shannon
Geburtsdatum: Jan. 3, 1985 Alter:13
Staat, in dem sie wohnt: North Carolina
Hobbies: Softball, Chore, Skating und Shoppen.
Neben dieser Information wußte er, daß sie in Canton wohnt, weil sie es ihm grad gesagt hat. Er weiß, daß sie bis 18:30 Uhr alleine war, und das jeden Nachmittag bis Ihre Eltern von der Arbeit kommen. Er wusste, daß sie im Schulteam Donnerstagnachmittag Softball spielt. Und daß sich das Team Canton Cats nennt. Ihre Glückszahl 7 ist auf dem Rücken Ihrer Uniform gedruckt. Er wusste, daß sie im siebten Schuljahr der Canton Junior High School war. Das hat sie ihm erzählt. All dies in einer Unterhaltung, die sie Online hatten. Er hatte jetzt genug Information um sie zu finden.
Shannon erzählte ihren Eltern nicht von den Geschehnissen auf dem Weg nach Hause. Sie wollte nicht, daß sie ihr eine Szene machen und ihr verbieten zu Fuß nach Hause zu gehen nach dem Softball-Spiel. Eltern übertreiben immer maßlos und ihre waren die schlimmsten. Sie wünschte sie wäre kein Einzelkind. Wenn sie doch einen Bruder und eine Schwester hätte, dann wären ihre Eltern nicht so übertrieben beschützerisch.
Bis Donnerstag hatte Shannon die Fußschritte längst vergessen. Sie war grad mitten im Spiel als sie merkte, daß jemand sie anstarrte. In dem Moment fielen ihr auch wieder die Schritte ein. Sie sah von Ihrem Second-Base nach oben, um festzustellen, daß ein Mann sie genau beobachtete. Er lehnte sich gegen den Zaun und lächelte als sie ihn ansah. Er sah überhaupt nicht angsteinflössend aus und sie vergaß schnell wieder ihre Bedenken.
Nach dem Spiel saß er auf einer Bank in ihrer Nähe als sie noch kurz mit dem Trainer sprach. Sie bemerkte sein Lächeln auf ein Neues und ging an ihm vorbei. Er nickte und sie lächelte zurück. Ihm fiel der Name auf dem Rücken Ihres Trikots auf und er wusste, daß er sie gefunden hatte. Er ging mit einem sicheren Abstand hinter ihr her. Sie waren nur ein paar Häuser von Shannons zu Hause entfernt. Und als er wußte wo sie wohnt, ging er schnell zurück zum Park um sein Auto zu holen. Jetzt mußte er warten. Er entschloß sich etwas zu essen bis die Zeit gekommen ist nach Shannons Haus zu gehen. Er fuhr zu einem Schnellrestaurant und blieb dort bis es Zeit war seinen Schritt zu machen.

Shannon war in Ihrem Zimmer als sie Stimmen im Wohnzimmer hörte. „Shannon, komm doch mal her!” Ihr Vater rief. Er hörte sich besorgt an, und sie konnte sich keineswegs vorstellen warum.
Sie ging ins Zimmer und da sah sie den Mann vom Spielfeld auf dem Sofa sitzen.
„Setz dich.” fing ihr Vater an, „Dieser Mann hat uns grad eine sehr interessante Geschichte über dich erzählt.” Shannon ging zu einem Stuhl gegenüber im Raum. Wie konnte er ihren Eltern überhaupt irgendetwas erzählen? Sie hatte ihn bis heute noch nie zuvor gesehen!
„Weißt du wer ich bin, Shannon?” fragte der Mann sie. „Nein” antwortete Shannon.
„Ich bin ein Polizist und dein Online-Freund GoTo123.”
Shannon war erstaunt. „Das ist nicht möglich! GoTo123 ist ein Kind in meinem Alter! Er ist 14 und wohnt in Michigan!”
Der Mann lächelte. „Ich weiß, daß ich dir das erzählt habe, aber es war nicht wahr. Siehst du, Shannon, es gibt Menschen online, die nur so tun als wenn sie Kinder wären. Ich war einer von denen. Doch während andere es machen um Kinder zu finden und Ihnen weh zu tun, gehöre ich zu der Gruppe, die es macht, um Kinder zu schützen. Ich bin her gekommen um dich zu finden und um dir beizubringen wie gefährlich es sein kann zu viele Informationen raus zu geben an Menschen übers Internet. Du hast mir genug erzählt, um es mir leicht zu machen dich zu finden. Dein Name. Die Schule, die du besuchst. Der Name deines Ball-Teams und die Position, in der du spielst. Die Nummer und der Name auf deinem Trikot machte das finden nur noch einfacher.”
Shannon war immer noch erstaunt. „Du wohnst nicht in Michigan?”
Er lachte. „Nein, ich wohne in Raleigh. Es hat dir ein sicheres Gefühl gegeben zu glauben, daß ich so weit weg wohne, nicht wahr?” Sie nickte.
„Ich hatte Freunde, die ihre Tochter war genau wie du, nur hatte sie nicht so viel Glück. Der Mann fand sie und tötete sie während sie allein zu Hause war. Kindern wird beigebracht nie jemandem zu sagen, wenn sie allein zu Hause sind. Jedoch tun sie es ständig. Online. Sie tricksen dich aus, Informationen raus zu geben, ein wenig hier, ein wenig da. Bevor du es weißt hast du ihnen genug erzählt, damit sie dich finden können, ohne daß du es überhaupt bemerkt hast. Ich hoffe, daß du daraus etwas gelernt hast und demnächst vorsichtiger bist.” „Das werd ich” versprach Shannon. „Wirst du anderen davon erzählen, damit sie auch sicher sind?” „Das verspreche ich!”

Auch mal interessant. Das Mädchen hat echt Glück gehabt. Ich weiß jetzt nicht, wie ernst man dies nehmen sollte. Aber trotzdem mal interessant zu lesen und sich vielleicht ein paar Gedanken zu machen. Vielleicht habt ihr ja Freunde bei denen ihr wißt oder auch nicht, daß die gern mal im Netz chatten. Informiert sie einfach darüber, was passieren kann oder gebt ihnen dies zu lesen...


Diese Geschichte habe ich im Netz gefunden und ich finde, daß sie ein sehr guter und wichtiger Denkanstoß ist, insbesondere was unsere Kinder betrifft. Vielleicht gebt ihr sie euren Kindern ja mal zu lesen oder ihr lest sie ihnen vor und sprecht auch hinterher darüber. Wenn mein Kleiner soweit ist, daß er im Internet surft, werde ich das in jedem Fall tun.

Viele liebe Grüße
Sonnflora
 
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Hallo liebe Sonnflora,

eine sehr interessante Geschichte hast du da aufgetan. Hat mich schon nachdenklich gestimmt, wie schnell ein Außenstehender sich über uns Informationen zusammensetzten kann wenn er es darauf anlegt. ...grübel....

Alles Gute.
 
Liebe Sonnflora!

Danke für diese Geschichte, ich werde sie meinen Kids zeigen!

Ich hab mit ihnen schon öfters über dieses Thema gesprochen, doch so eine Story wirkt wahrscheinlich viel besser...

Liebe Grüße
Reinfriede
 
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Hallo,

ich habe das schonmal irgendwo gelesen, und es beeindruckt mit jetzt in der Wiederholung genauso wie damals.
So ein Chatroom ist eben auch keine "sichere Zone", wie viele glauben. Ich habe keine kleineren Kinder mehr, aber ich glaube auch, dass viele Eltern aus Bequemlichkeit nicht mehr genau wissen, was ihre Kids eigentlich im Internet so treiben und welche Gefahren die vermeintliche Anonymität mit sich bringt.

L.G.
Timmi
 
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