Einsamkeitsgefühle unbegründet?

Caligation

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6 Januar 2009
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Guten Tag liebe Mitglieder dieses Forums.
Nach einigem Zweifel habe ich mich entschieden mich hier anzumelden da ich den Eindruck habe, dass mir hier geholfen werden kann.
Ich habe schon längere Zeit nach einer Möglichkeit gesucht einen bestimmten Teil meiner Gefühle jemandem mitzuteilen. Seit einiger Zeit durchlebe ich Momente, in denen ich glaube, Einsam zu sein. Ich glaube da während dieser „Perioden“ das ich ein Versager währe und ähnliches. Ich bin von meiner eigenen Unfähigkeit überzeugt. Seit einiger Zeit habe ich auch wieder Albträume, wache Nachts schweiß gebadet auf (allerdings treten diese Albträume nur hin und wieder auf) Was mich nur über alle maßen beunruhigt, ist die Tatsache, das ich eigentlich keinen triftigen Grund habe, mich Einsam zu fühlen. Ganz im Gegenteil. Ich habe zwei wunderbare Freunde, die mich immer wieder zum lachen bringen, und denen ich eine ganze Menge zu verdanken habe. Denn die beiden waren damals als ich sie kennen lernte, der erste Lichtblick in meinem Leben gewesen. Und das sind sie auch jetzt noch.
Neulich erfuhr ich, das die beiden nächsten Montag mit zwei Mädchen (die ich nicht kenne, und um ehrlich zu sein auch nicht kennen lernen möchte, weil es mich nicht interessiert) ins Kino gehen. Ich hatte mich innerlich für die beiden gefreut. Aber als ich zu Hause an kam, wurde ich wieder von diesem Gefühl der Einsamkeit überwältigt. Nur dieses mal war es schlimmer. Ich hatte plötzlich Angst, kein guter Freund zu sein. Ich glaubte, dass ich es nicht verdient hätte solche guten Freunde zu haben. Ich hatte plötzlich wieder Angst vor mir selbst und fragte mich, wer ich eigentlich sei. Es war aber noch mehr, noch etwas schlimmeres, das ich nicht so genau zu beschreiben vermag. Ich sah mich selbst plötzlich wieder im Vergleich zu meinen Freunden. Ich sah vor meinem geistigen Auge, wie die beiden im Kino sitzen, oder auf Partys sind. Ich sah wie die beiden ihr leben genießen. Und ich sah mich selbst daneben stehen, einsam ungeliebt und unfähig. Ich weis dass es eigentlich nicht so ist, aber ich vermag meine Gefühle nicht zu kontrollieren. Ich glaube nicht dass es Neid ist, der mich erfüllt. Ich vermute eher, das, wenn ich die beiden im Geiste vor mir sehe, glaube, ich selbst hätte all dies nicht verdient, zumal es all die Dinge sind, die ich bisher nie in meinem Leben hatte. Ich wurde in der 5. Klasse von meinen Mitschülern verstoßen und bin seit dem Ein Außenseiter.
Ich bin es daher „gewöhnt“ der Versager zu sein, der jenige der keine stärken, wohl aber Unmengen schwächen hat. Noch dazu kam. Das vor nicht ganz 2 Jahren meine Mutter einfach so auszog, ohne meinem Vater oder meinen beiden Brüdern eine Erklärung zu geben. Durch die Jahre, in denen ich schon von meiner Klasse drangsaliert und gedemütigt wurde, war ich innerlich schon zerstört. Und der Auszug meiner Mutter damals hatte mir den letzten Rest meines Lebens geraubt. Nur meinen beiden Freunden verdanke ich es, dass ich zumindest einen Teil von mir selbst wieder aufbauen konnte. Und dieser Aufbau setzt sich fort. Inzwischen hege ich sogar die Hoffnung, eines Tages ein richtiges Selbstvertrauen zu haben. Meine beiden Freunde waren die ersten Menschen (von der Familie abgesehen) die mich akzeptierten.
Ich habe Angst, dass ich durch die in letzter zeit wieder aufflammenden Einsamkeitsgefühle und durch die damit verbunden Hoffnungslosigkeit meine Freundschaft gefährde. Ich habe Angst dass es tatsächlich etwas Neid sein könnte, denn ich für meine Freunde empfinde. Weil sie viele der Eigenschaften verkörpern die ich mir wünschte. Aber was mir am meisten Sorgen bereitet ist die Tatsache, das ich nicht weis wieso die bloße Erkenntnis, das meine beiden Freunde nächsten Montag ins Kino gehen, in mir einen solchen Schwall negativer Gefühle und Gedanken, die ich gegen mich selbst hege, auslöst. Was mir in der 5. und 6. Klasse widerfahren ist, hat mich wohl noch immer nicht los gelassen. Ich habe Angst, wieder zurück zu sinken.
Ich hoffe inständig dass es hier jemanden gibt, der einen Rat geben kann, der mich vielleicht sogar versteht. Ich kann mit niemanden sonst darüber reden. Einer meiner Freunde meinte heute zu mir, dass er das Gefühl habe, das es mich vielleicht stören würde, dass die beiden ins Kino gehen. Ich habe es Abgestritten, und ich glaube, dass er mir geglaubt hat. Ich habe ihn belogen und das tut mir leid. Auch wenn ich weis das es ihn vermutlich nicht weiter stören würde. Es gibt zwei Dinge, die ich niemanden bisher erzählen konnte, nicht mal meinen beiden besten Freunden. Und dies ist eines der beiden Dinge.
Ich glaube ich brauche Hilfe und ich weis nicht woher ich sie bekommen soll. Ich bitte daher inständig: wenn es hier jemanden gibt, der mir einen Rat geben kann, dann bitte, hilf mir.
 
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AW: Einsamkeitsgefühle unbegründet?

Hallo Caligation,

erstmal willkommen hier im Forum!

Ich denke, dass du deine Probleme, die du bewußt oder unbewußt in deinem Elternhaus erfahren hast, auf deine Freunde projezierst.

Ich würde dir einen Psychologenbesuch empfehlen. Da kannst du auch alles unter Schweigepflicht erzählen und bekommst Anregungen mit auf deinen Weg.

Du bist eindeutig nicht alleine und nicht einsam und du bist genau so viel Wert wie jeder andere Mensch. :trost: Das hast du aus deinem Elternhaus mitgenommen und das hat sich in deinem Unterbewußten als Überzeugung festgesetzt. Das gilt es aufzulösen. Methoden gibt es viele.
 
AW: Einsamkeitsgefühle unbegründet?

Hallo Caligation!
Ich denke, ich verstehe dich sehr gut. Wil mir ähnliches passiert ist. Ich habe mein Problem überwunden - denke, du könnstest es auch schaffen!

Ich habe selber sehr wenig Freunde - immer noch. Aber vor ein paar Jahren (mit 14) habe ich mich auch verdammt einsam gefühlt. Es kam schubhaft, ich nannte diese Perioden "Tunnel". Weil mir in dieser Zeit alles Licht zu fehlen schien. Zwischen den Perioden jedoch fühlte ich mich wunderbar und optimistisch. Aber die "Tunnel" waren der Horror. Zudem wurden sie immer länger. In diesen Zeiten wollte ich manchmal einfach abhauen. Ich hatte das Gefühl, von niemanden gemocht zu werden, dass alle mich kritisierten und glaubte daraus, einfach "perfekt" sein zu müssen. Ich erlaubte mir keine Fehler - und wenn ich doch einen machte, wurde ich extrem depressiv, bis ich irgendwann an Selbstmord dachte.
Es kam auch fast so weit, ich hatte mir fest vogenommen, Schlaftabletten zu besorgen (die es bei mir zu Hause GottseiDank nicht gibt!).
Am nächsten Moirgen wachte ich dann aber auf, und das gleich im doppelten Sinn. Und ich wusste: jetzt muss ich gegen mich selber kämpfen.
Ich konnte es niemanden erzählen, weil ich sehr stolz bin und ich mich bei der Hilfe anderer "schwach" gefühlt hätte. Somit war ich auf mich allein gestellt.
Es war die schlimmste Zeit meines Lebens, in der ich in ständiger Angst vor mir selber lebte.

Und doch konnte ich es überwinden. Heutzutage ist meine Situation vllt gar nicht so viel besser, aber ich habe eine Menge Optimismus und auch Trotz daraus gewonnen. Es hat mich gestärkt, und immer mehr lerne ich, zu mir selber und zu meinen Eigenheiten zu stehen.
 
AW: Einsamkeitsgefühle unbegründet?

Das alles wird dir natürlich nicht sonderlich helfen - aber ich habe es eben überwunden, und halte es für wichtig, Gemeinsamkeiten festzustellen, damit ich auch dir helfen kann. Vorher solltest du aber deine Eigenheiten ganz genau überprüfen, denn jeder Mensch ist etwas anders, und man kann nicht alles davon übertragen.

Wenn du darüber mit niemanden reden kannst (außer anonym), rate ich dir davon auch ab. Ich habe etwas von meinen Problemen einer einzigen Person anvertraut, und bereue es bis heute. Denn ich habe sie lange nach den Depressionen noch einmal gesehen, sie sprach mich darauf an und wollte wissen, ob ich immer noch Probleme hätte. Ich weiß, ich weiß. Das ist nichts schlimmes. Aber dennoch hat sie mich mit Samthandschuhen angefasst, und ich wollte gerade lernen, "normal" zu leben. Ohne Extrawurst.
In meinem Willen mich zu ändern hat sie mich behindert. Zumindest fühle ich es so, und in kritischen Situationen ist alles "Gefühl".

Du hast dich als jemand ohne Stärken und mit vielen Schwächen beschrieben.
Das ist unmöglich!
Setz dich einmal hin und denk nach. Mach dir deine Stärken bewusst - konzentriere dich auf sie.
Was du brauchst ist das Gefühl, angenommen zu werden. Nicht aus Mitleid, sondern weil du jemand besonderes bist. Wenn du Stärken und Hobbies findest, binde sie fest in dein Leben ein. Bist du künstlerisch oder sportlich, verstehst du dich auf Technik, kannst du super mit Tieren umgehen?
Mach etwas das du wirklich gut kannst, und zwar in Gesellschaft. Kritik und scheinbare Verstoßungen schmerzen in Zeiten der Einsamkeit ungemein - aber aus eigener Erfahrung baut nur ein einziges Lob, von dem man meint es auch verdient zu haben, für ganze Tage auf!
Du musst dein Leben lebenswert machen, Begeisterung finden.
Definiere dich selber, mit Schwächen, Eigenheiten, Marotten, Vorlieben, Abneigungen und vor allem Stärken. Gebe dich auf keinen Fall anders als du bist.

Aber selbstbewusster musst du werden - das ist das schwerste.
Worauf kannst du stolz sein? Wofür schämst du dich? Hast du einen Grund, dich dafür zu schämen?
Es hilft auch, stolz zu sein. Versuch, in Gedanken überheblich zu sein, dich auch mal über andere zu stellen. "Was die denken, macht mir nichts aus"

Anfangs mag es seltsam klingen, aber auch Ablenkung kann helfen. Wenn du merkst, dass du dich in Einsamkeit und Frustration gerade reinsteigerst, lenke dich ab! Hör Musik, les was, geh spazieren, mach Sport, spiele ein Instrument oder (so du Schüler bist, ein bisschen scheint es so) mach einfach was für die Schule. Und das mit aller Kraft! Versuch zu vergessen - nach einiger Zeit nimmt das Gefühl etwas ab und du bist in der Lage, nicht mehr alles an diese eine Situation zu hängen.
Dann kannst du dich hinsetzen und nochmal nachdenken: Was habe ich falsch gemacht? Warum fühle ich micht jetzt schlecht/einsam? Was könnte das verbessern?

Und zuletzt: Haltung.
Ich will dir nichts unterstellen! - aber als Versager neigt man gerne dazu, seine "Stellung in der Gesellschaft" auch gleich durch Haltung bekanntzugeben, ich selber tue das leicht (deshalb auch der Tip).
Schau mal, ob du dich gerade hinstellen kannst, google sonst auch einfach nach Rückenübungen und -stärkungen. In Gesellschaft fällt gerade stehen schwer, man macht sich gerne kleiner. In dem Fall rate ich dir, alleine spazieren zu gehen. Denk dabei nur an deine Haltung, korrigiere dich immer wieder. (In Gesellschaft kann das etwas seltsam wirken, wenn man die ganze Zeit zusammensinkt und sich nach einiger Zeit wieder aufrichtet ;-)

So viel für jetzt.

Gruß, Dreams
 
AW: Einsamkeitsgefühle unbegründet?

Danke.
Danke für die Ratschläge die ihr mir gegeben habt. Allein die Tatsache, dass ihr versucht mir zu helfen schenkt mir einen Lichtblick. Ihr zeigt mir Möglichkeiten auf, die ich bis heute nicht gesehen habe. Ich werde versuchen die Dinge zu berücksichtigen die du mir geraten hast flying dreams.
Besonders dein zweiter Beitrag hat bei mir für Überraschung gesorgt. Nicht nur die Tatsache, dass du erraten hast, dass ich noch Schüler bin.
Sondern auch, das du weist, dass ich leicht gebeugt laufe. Ich werde versuchen, das was du mir geraten hast zu verinnerlichen. Deine beiden Beiträge waren mehr als ich zu hoffen gewagt hatte (ich beziehe mich ausschließlich auf den Inhalt)
Die Möglichkeit, zum Psychologen zu gehen, will nicht unbedingt in betracht ziehen.
Ich möchte mich noch einmal für eure Hilfe bedanken.
Ablenkung suchen, lesen, Spazieren gehen, oder einfach nur Musik hören. Es sind doch oft die unscheinbaren Dinge, die unser Leben so wandlungsreich gestalten können.
Und ich weis jetzt, das Menschen gibt, die mich verstehen. An die ich mich Wenden kann, wenn ich mich einsam fühle. Menschen, die mir helfen können, diese dunklen Pfade zu verlassen. Dafür bin ich dankbar.
Du scheinst mich in mancher Hinsicht besser zu kennen als ich es gedacht hätte. Das ich doch fast schon etwas unheimlich. Ich war einmal in meinem Leben an den Punkt, an dem ich mir das Leben hätte nehmen können und ich stand damals auch kurz davor. Ich bin Froh das ich es damals nicht tat. Es weiß kein Mensch davon, dass ich dem einmal so nahe war.
Wenn mir eins klar geworden ist, dann das, dass es sich immer für etwas zu leben lohnt. Für mich sind es meine Freunde und es erfreut mich, das du sogar schon ein paar schritte weiter bist als ich. Es mag schwer sein, de ersten Schritt zu tun, aber du hast mir mit dem was du geschrieben hast, gezeigt, das es möglich ist, wieder „normal“ zu werden. Und sollte es jemals soweit kommen, würde ich auch einen Psychologen nicht scheuen.
Aber ich glaube nicht das dass nötig sein wir, oder besser, ich hoffe es.
Danke nochmals für eure Hilfe.
 
AW: Einsamkeitsgefühle unbegründet?

Das alles zu erraten war nicht schwer :)
Die Trennung der Eltern kann nur dann wirklich wehtun, wenn man noch dort lebt. Außerdem gehen deine Freunde mit "Mädchen" ins Kino, während es dich nicht interessiert... klingt nach Schüler.

Dennoch: Etwas, dass ich anfangs falsch gemacht habe: Musik hören und lesen lenkt sehr gut ab.
Aber - soweit es dir gelingt - nutze auch Schule/Instrument/Kunst als Ablenkung. Sonst könntest du dir eine "Flucht aus dem Alltag" angewöhnen, die man nur schwer los wird.
Lenke dich mit den Dingen ab, die zielorientiert sind und dich weiterbringen! Damit ist ein Erfolgserlebnis inbegriffen - und gerade das brauchst du jetzt.
 
AW: Einsamkeitsgefühle unbegründet?

Danke.
Ablenkung suchen, lesen, Spazieren gehen, oder einfach nur Musik hören. Es sind doch oft die unscheinbaren Dinge, die unser Leben so wandlungsreich gestalten können.

Keine Sorge - ich halt geich den Mund und lass dich erst mal ausprobieren.
Aber nach diesem Satz mache ich mir Sorgen, dass du mich falsch verstanden hast:
Ablenken solltest du dich nur vorübergehend! Es schafft dir Zeit, die Gefühle etwas zur Beruhigung zu bringen. Sobald das Schlimmste vorbei ist, mach was Produktives mit Möglichkeit auf Erfolgserlebnisse. Und wenn du ohne allzu großen Schmerz an die Situation denken kannst, begebe dich ans Analysieren, um deine Gedankengänge und die Fehler darin zu verstehen. Somit hast du die Chance das nächste Mal anders zu handeln; und du neigst mit der Zeit nicht mehr so sehr dazu, überzureagieren.

Wirkliche Abwechslung bringt aber nur Gesellschaft. Deshalb habe ich dir geraten, deine Stärken zu definieren und diese in Gesellschaft auszuüben. Es gibt doch genügend Jugendgruppen, Musikgruppen, Pfadfinder, Sportvereine etc - irgendwas muss doch für dich dabei sein!
Da hast du auch die Chance, neue Freunde kennenzulernen und mal neu anzufangen, nicht als "Versager". Denk daran: Solche neuen Leute kennen dich noch nicht! Sie wissen nichts von dem Mobbing und deinen Problemen, richten sich nur daran, wie du jetzt reagierst und dich benimmst - ganz ohne Vorurteile!
Übrigens - so du Rhythmus hast - auch Tanzen hilft bei schlechter Haltung, sowie Reiten und Sport überhaupt.
 
AW: Einsamkeitsgefühle unbegründet?

Etwas produktives mit Aussicht auf ein Erfolgserlebnis?
Daran hab ich noch garnicht gedacht. Doch jetzt wo du es so sagst...
Was das Gesellschaftliche angeht, ich hab nie erwähnt wie ich meine beiden freunde kennen gelernt habe. Ich bin in einen Karateverein, die beiden auch, der rest ist offensichtlich ;)
Rythmus hab ich vielleicht (kann im Karate sehr nützlich sein) aber tanzen macht mir keinen richtigen spaß (ich war mal bei einem Grundkurs)
Es sind mir zu viele Leute dort.
Ich bin nicht so gern unter vielen Menschen. Im Gegenteil, wenn ich durch große Menschenmengen gehe, fühl ich mich unwohl. (deshalb war ich auch noch nie in einer Disco bzw. kann drauf verzichten)
aber ich nehme an, das du sowas nicht mit:
in Gesellschaft auszuüben
gemeint hast. Und es hat ja niemand gesagt, das ich mich kopfüber ins Discoleben stürtzen soll.
Ich werde mal ein wenig rum probieren, mal sehen was mir am besten liegt.
das ist auf jeden fall besser, als untätig in der ecke rum zu sitzen.
Ach ja, eine bitte hätte ich noch:
Keine Sorge - ich halt geich den Mund
Halte bitte NICHT den Mund, denn das würde mich um ehrlich zu sein, traurig machen.
Ich bin dir unglaublich Dankbar für deine Hilfe, und deine Bemühungen, mir auf die Beine zu helfen.
Danke
 
AW: Einsamkeitsgefühle unbegründet?

Etwas produktives mit Aussicht auf ein Erfolgserlebnis?
Daran hab ich noch garnicht gedacht. Doch jetzt wo du es so sagst...
Die beste Medizin überhaupt... Mir hat damals mein Instrument sehr viel geholfen, auf dass ich mich dann gesteigert konzentriert habe. Ich spiele inziwischen sehr gut, und wenn mich jemand lobt weiß ich, dass das in dem Fall auch begründet ist...
Was das Gesellschaftliche angeht, ich hab nie erwähnt wie ich meine beiden freunde kennen gelernt habe. Ich bin in einen Karateverein, die beiden auch, der rest ist offensichtlich ;)
Super! Somit versteckst du dich nicht vollständig ;-)
Rythmus hab ich vielleicht (kann im Karate sehr nützlich sein) aber tanzen macht mir keinen richtigen spaß (ich war mal bei einem Grundkurs)
Nun gut, jedem das seine. Ich liebe tanzen.
Aber gegen die schlechte Haltung musst du unbedingst was tun, der erste Eindruck zählt einfach sehr oft.
Ich bin nicht so gern unter vielen Menschen. Im Gegenteil, wenn ich durch große Menschenmengen gehe, fühl ich mich unwohl. (deshalb war ich auch noch nie in einer Disco bzw. kann drauf verzichten)
aber ich nehme an, das du sowas nicht mit:
Zitat:"in Gesellschaft auszuüben"
gemeint hast. Und es hat ja niemand gesagt, das ich mich kopfüber ins Discoleben stürtzen soll.
Nein, um Himmels Willen! Du solltest ganz einfach neue Leute kennen lernen, die ähnliche Interessen haben wie du. Gesellschaft ist auch eine Gruppe, in der du die Mitglieder an den Fingern abzählen kannst.
Ich werde mal ein wenig rum probieren, mal sehen was mir am besten liegt.
das ist auf jeden fall besser, als untätig in der ecke rum zu sitzen.
Ganz bestimmt...
Ach ja, eine bitte hätte ich noch:
Halte bitte NICHT den Mund
Ich halte es für besser, wenn du jetzt einfach mal Atem holen kannst und die Vorschläge erstmal umsetzen, bevor ich dich mit weiteren Möglichkeiten bombardiere.
Aber wenn du noch weitere Fragen hast berate ich dich gerne.
 
AW: Einsamkeitsgefühle unbegründet?

Hallo
Mein Zustand hat sich verschlimmert. Aber auf einer Art und Weise, mit der ich nie gerechnet hätte.
Ich hatte ja bereits gesagt, das meine beiden Freunde am Montag (damit meine ich gestern) mit 2 zwei Mädchen ins Kino gehen wollten.
Der Tag verlief an und für sich ganz normal, bis mir am späten Nachmittag wieder ein viel, das die beiden ja nicht da sind. Hätte eigentlich sowieso keinen unterschied gemacht, ob sie da gewesen wären oder nicht, weil wir ohnehin nichts zusammen unternommen hätten. Aber egal. Jedenfalls, als mir das wieder ein viel, begann ich mich wieder einsam zu fühlen. Ich getan was du mir geraten hast, flying dreams und das hat auch anfangs ganz gut geklappt. Aber irgendwie keimte die Erinnerung und der damit verbunden schmerz immer wieder auf. Ich weis nicht wieso es mir so nahe ging, das die beiden mal für einen Abend weg waren.
Ich weis nicht so recht wie ich es erklären soll, aber irgendwie fühlte ich mich mit jedem mal, wenn die Gefühle wieder zurückkamen, erschöpfter, und ausgelaugter. Ich hatte irgendwie keine Kraft mehr.
Als ich heute früh aufstand, fühlte ich mich immer noch erschöpft, und irgendwie leer. In der Schule wurde ich wenigstens für eine weile von meinen Gefühlen abgelenkt, aber mit der zeit kehrt dieses Gefühl der leere zurück. Zu Hause versuchte ich mich wieder ab zu lenken. Aber irgendwie hat nichts auch nur ansatzweise funktioniert. Das Buch, was ich zur zeit lese, hat mich nicht mehr interessiert. Während ich mir den Schulstoff noch mal angeguckt habe, fühlte ich mich leer. Der Computer hat mich nicht weiter interessiert. Nicht mal das Karate heute war hilfreich. Ich habe das Gefühl, einfach nur noch eine endlos leere Hülle zu sein, die um sich herum das Leben in all seinen Farben sieht. Meine Stimmung schwankte heute immer wieder schlagartig um. Im Training war ich meinen Freunden gegenüber ziemlich bissig. Ebenso erging es mir mit meinem Vater.
Ich kann mich nicht daran erinnern, dass es mir jemals so ergangen ist. Ich habe Angst, dass ich meine Freunde beleidigt haben und gleichzeitig fürchte ich mich davor ihnen zu erzählen, was mit mir los ist. Sie haben mich gefragt und hatte nur mürrisch mit „Nichts“ geantwortet.
Ich glaube regelrecht sehen zu können wie ich mich immer weiter vom Leben entferne und in eine endlose Leere abdrifte. Ich finde keinen weg zurück. Keine Brücke über die ich gehen könnte. Kein Kompass der mir die Richtung weisen kann.
Ich weis nicht wieso ich nicht in der Lage bin mit meinen Freunden darüber zu reden. Die beiden waren der erste feste Anker in meinen Leben. Sie haben mir neuen Mut zum leben gegeben. Sie waren die einzigen Menschen, mit denen ich über meinen Gefühle reden konnte. Sie haben mir zu gehört als meinen Mutter aus zog. Sie haben mir geholfen die Splitter meiner Seele, wieder einzufangen. Und durch sie war ich in der Lage die Splitter zumindest teilweise wieder zusammen zu fügen.
Und trotz allem konnte ich mich ihnen nicht anvertrauen.
Ich habe Angst. Angst davor, mich von meinen Freunden zu entfernen. Nach dem Training heute hat sich meine Angst nur noch mehr verstärkt.
Ich fürchte, ein teil dieses Leergefühls ist irgendwie damit verbunden, das meine beiden Freunde gestern nicht da waren. Schließlich fing erst damit mehr oder weniger dieses Übel an. Aber wieso? Wieso muss es mit meinen Freunden zu tun haben?
Wie kann es sein, das ich mich innerhalb von knapp 2 Tagen fasst noch schlimmer fühle als jemals zuvor? Noch dazu, wenn es eigentlich keinen wirklichen Grund dafür gibt.
Jedenfalls erkenne ich ihn nicht.
Ich fühle mich Leer, erschöpft und irgendwie verzweifelt. Es ist nicht so, das ich das Gefühl habe, ein Versager zu sein oder ähnliches. Ich fühle mich einfach Leer und verzweifelt.
Und die Frage die ich mir stelle ist schlicht und ergreifend: Warum?
 
AW: Einsamkeitsgefühle unbegründet?

Du fühlst dich gerade einsam. Und jede "Bestätigung" wird das Gefühl verstärken.
Das ist eine Tatsache, mit der du leben musst. Es wird wohl eine harte Zeit werden - aber irgendwann ist auch alles überwunden.

Ich kann mich nicht entsinnen, mich jemals wirklich "leer" gefühlt zu haben. Bei mir war es eher "nutzlos" und "ausgegrenzt". Ich weiß nicht, ob das auch auf dich zutrifft. Gegen dieses Gefühl habe ich immer einen sehr abstrusen und verrückten Gedanken verwendet, der sich auf einen bekannten Spruch stützt:
Unkraut vergeht nicht.
In solchen Fällen kam es mir vor, als wäre die ganze Welt gegen mich. Daraus wuchs dann Trotz: "Ich lasse mich nicht unterkriegen."
Jemand, der so etwas noch nicht erlebt hat, würde mich wahrscheinlich für verrückt erklären. Ein bisschen bin ich es vllt auch. Aber im Normalzustand sehe ich mich nicht "im Kampf". Somit war es nur etwas, das mir über solche Zeiten hinweggeholfen hat.

Wenn es mit dem Ablenken nicht klapt, schau mal, ob du es riskieren kannst, das ganze Gefühls-chaos einfach mal zuzulassen. Ich habe mich das damals nicht getraut, da ich mich ständig in der Gefahr sah, Selbstmord zu begehen. Somit verdrängte ich die Gedanken auf Teufel-komm-raus, auch wenn ich nach kurzer Zeit nur noch übermüdet und erschöpft war, da die Gedanken vor allem abends kamen.
Nach dem, was du erzählt hast, bist du über diesen Zeitpunkt aber schon hinaus - es ist also nicht mehr so "gefährlich".
Leg eine passende CD ein und sei einfach verzweifelt und leer.

Ein "Ventil" kann auch praktisch sein - auch wenn ich mir bei dir nicht sicher bin, was diese Funktion übernehmen könnte. Ich bin absolut nicht sportlich, dafür aber künstlerisch recht gut, und habe ungefähr in der Zeit angefangen, Gedichte zu schreiben (die übrigens auch im Denkforum zu finden sind - mit "Dunkle Weiten" kannst du dich wahrscheinlich identifizieren) Das heißt nicht, dass du jetzt das gleiche tun musst, aber etwas, an dem du (zur Abwechslung mal alleine) deine Verzweiflung und deinen Frust auslassen kannst, tut sehr gut.

Irgendwann sieht die Welt wieder besser aus. Du hast selbst gesagt, dass deine Stimmung schwankt. Nutze wenigstens die "guten" Zeiten, um etwas zu ändern.
Freundschaft hört so schnell nicht auf. Ich denke nicht, dass du dir da Sorgen machen musst.

Und als letztes: Mach dir einfach klar, dass du leben willst. Warum du leben willst. Warum du froh bist, dich damals nicht umgebracht zu haben.
Behalte deinen Willen und

gib nicht auf​
 
AW: Einsamkeitsgefühle unbegründet?

Ich habe in den letzten Tagen Stück für Stück alle Möglichkeiten durchprobiert, mich von diesem Leergefühl zu befreien. Ich hatte keinen Ausweg mehr gesehen, deshalb hatte ich zugelassen, dass mich diese Leere einfach übermannt. Ich habe das Gefühl, das es mir zumindest in sofern etwas besser geht. Das Gefühl, leer zu sein, hatte ich erst heute wieder.
Ich weis nicht wie ich es erklären soll, aber auf irgendeine verdrehte art hatte mir das geholfen, zumindest für kurze zeit zurück zu mir selbst zu finden. So erging es mir heute wieder. Aber ich fühle mich jetzt wieder Einsam. Es ist, als hätte ich nur die grausame Wahl zwischen Leere und Einsamkeit. Meine Wahl fiel auf die Einsamkeit, denn die ertrage ich noch tausendmal besser als diese Leere. Doch wirklich viel hat mir das nicht geholfen. Jetzt fühle ich mich wieder einsam. Man könnte glatt verzweifeln, und ich muss gestehen, ich stand heute schon kurz davor.
Du sagtest, dass ich mir unbedingt klar machen sollte, warum und wofür ich lebe. Die Antwort darauf sind zwei Namen.
Aber irgendwie versetzt mir das Gefühl, fern von ihnen zu sein (und sei es nur ein Tag) immer wieder neue Schläge. Schläge die mich hin und wieder von den Beinen reisen. Noch vermag ich nach relativ „kurzer“ Zeit wieder aufzustehen. Aber wie viele dieser Treffer kann ich einstecken? Ich weis was es heißt Tag für Tag einer Gruppe Menschen ausgesetzt zu sein, die jede Gelegenheit nutzen um einen Fertig zu machen. Auch wenn sie mich in zwischen in Ruhe lasse.
Ich weis, was es heißt, wenn man von einem Elternteil verlassen wird.
Aber ungleich schrecklicher ist für mich die Tatsache, das ich anfange zu glauben, das jene, die mir so viel bedeuten und die mir halfen mich wieder zu finden, jetzt mehr oder weniger zu meinem Henker werden, ohne es auch nur zu ahnen. Ich habe immer mehr das Gefühl, das meine Einsamkeitsgefühle und dieses Gefühl der leere mit ihnen zusammen hängt.
Und das ist es was ich nicht ertrage. Das ist mir in den letzten Tagen sehr deutlich geworden.
Ich denke, wenn es tatsächlich so ist, dann ist es wahrscheinlich nicht einmal die Einsamkeit, die mir so zu setzt, sondern die Tatsache, dass meine Freunde in irgendeiner Form mit drin hängen. Ich weis nicht was ich tun soll. Soll ich weiterhin versuchen, damit zu leben, in der Hoffnung irgendwie damit fertig zu werden?
Oder sollte ich nicht doch mit meinen Freunden reinen Tisch machen?
 
AW: Einsamkeitsgefühle unbegründet?

Ich denke, wenn es tatsächlich so ist, dann ist es wahrscheinlich nicht einmal die Einsamkeit, die mir so zu setzt, sondern die Tatsache, dass meine Freunde in irgendeiner Form mit drin hängen. Ich weis nicht was ich tun soll. Soll ich weiterhin versuchen, damit zu leben, in der Hoffnung irgendwie damit fertig zu werden?
Oder sollte ich nicht doch mit meinen Freunden reinen Tisch machen?

Inwieweit hängen denn deine Freunde da mit drin?
Was haben sie mit den Einsamkeitsgefühlen zu tun?
 
AW: Einsamkeitsgefühle unbegründet?

Du sagtest, dass ich mir unbedingt klar machen sollte, warum und wofür ich lebe. Die Antwort darauf sind zwei Namen.
Ich verstehe, dass dir deine Freunde so wichtig sind. Und ich rate dir, diese Freundschaft auch weiter zu halten.

Aber Freundschaft ist nur in den seltensten Fällen für immer. Das habe ich selber auf etwas schmerzhafte Weise erfahren: Ich bin 3 Mal umgezogen, lebe jetzt erstaunliche 7 Jahre(!) an einem Ort - der vorherige Höchstwert waren 4 Jahre (an den anderen Orten einmal 4 und einmal 3 Jahre). An allen Orten hatte ich Freunde, aber wir haben uns längst aus den Augen verloren. Die älteste Freundschaft ist gerade 7 Jahre (für mich unglaublich lange) alt, und wird nach dem Abitur wahrscheinlich auch bald im Sand verlaufen.
Wie jede vorher.
Aber das bedrückt mich nicht: Letztendlich habe ich immer neue gefunden. Ich lege Freundschaft nur nicht auf ein Leben an.
Und ich denke nicht, dass du dich über deine Freunde definieren solltest.
Sie sind eine Stütze, und du brauchst sie. Alleine kommt niemand zurecht.
Aber es kann nicht sein, dass mit diesen Freunden auch deine Lebensfreude geht. Dein Lebensgrund sollte etwas permanentes sein.

Leben ist unglaublich schön - selbst dann, wenn du einsam bist. Mich hat allein schon manch Sonnenuntergang über einen schlechten Tag hinweggetröstet. Mach mal die Augen auf für die kleinen Dinge, die für jeden selbstverständlich sind - aber im Grunde genommen doch ein Wunder.
Und mach dir noch einmal klar, warum du leben willst.

Aber irgendwie versetzt mir das Gefühl, fern von ihnen zu sein (und sei es nur ein Tag) immer wieder neue Schläge. Schläge die mich hin und wieder von den Beinen reisen. Noch vermag ich nach relativ „kurzer“ Zeit wieder aufzustehen. Aber wie viele dieser Treffer kann ich einstecken?
Wahrscheinlich mehr, als du jetzt noch glauben willst.
Es ist eine Phase, die du überwinden musst und kannst.
Du darfst nur nicht den Glauben an dich verlieren - und wenn doch, mach trotzdem weiter.
Du lebst. Das ist die Hauptsache.
Denn was nach dem Leben kommt, weißt du nicht. Und solange du noch hier bist, mach das beste draus. Ein seltsamer - aber hilfreicher - Gedanke: Umbringen kannst du dich immer noch, wenn es zu schlimm wird. Aber erst mal kanst du abwarten was geschieht, und das Leben so gut wie möglich genießen.
Auch wenn es dir gerade unmöglich scheint.

Aber ungleich schrecklicher ist für mich die Tatsache, das ich anfange zu glauben, das jene, die mir so viel bedeuten und die mir halfen mich wieder zu finden, jetzt mehr oder weniger zu meinem Henker werden, ohne es auch nur zu ahnen. Ich habe immer mehr das Gefühl, das meine Einsamkeitsgefühle und dieses Gefühl der leere mit ihnen zusammen hängt.

Du bist einsam. Und Einsamkeit kann es nur im Bezug zur Gesellschaft geben.
Was fehlt dir an der Freundschaft?

Ich denke, wenn es tatsächlich so ist, dann ist es wahrscheinlich nicht einmal die Einsamkeit, die mir so zu setzt, sondern die Tatsache, dass meine Freunde in irgendeiner Form mit drin hängen. Ich weis nicht was ich tun soll. Soll ich weiterhin versuchen, damit zu leben, in der Hoffnung irgendwie damit fertig zu werden?

Was könntest du denn sonst tun?
Oder sollte ich nicht doch mit meinen Freunden reinen Tisch machen?

Warum sind sie deine Freunde? Ist dir die Freundschaft noch etwas wert?
Hast du andere?
 
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AW: Einsamkeitsgefühle unbegründet?

Hallo Caligation (falls du je wieder hier rein schaust...)
Wie geht es dir denn jetzt? Hast du die Probleme überwunden?
 
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