Empathie - Gabe oder Fluch?

Empathie - Gabe oder Fluch?

  • ein Fluch den man loswerden sollte

    Stimmen: 2 4,1%
  • eine Gabe die man Nutzen sollte

    Stimmen: 35 71,4%
  • glaube nicht dran

    Stimmen: 1 2,0%
  • kommt drauf an

    Stimmen: 11 22,4%

  • Umfrageteilnehmer
    49

Cailly

Well-Known Member
Registriert
21 Februar 2005
Beiträge
67
Wie steht ihr zu der Frage der Empathie
- in der Form das ein Mensch die Gefühle Anderer Wahrnimmt - egal ob er will oder nicht will....?

In der Form wie es sich bei mir zeigt - eben es nicht beeinflussen zu können, sobald ich Nähe zu lasse, empfinde ich es derzeit wie ein Fluch...

ich hoffe aber mal das es irgendeine Möglichkeit gibt damit doch umgehen zu lernen

cailly
 
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Empathie ist eine ganz wunderbare Fähigkeit, denn sie sagt, daß ich sensibel und tief wahrnehmen kann, und es bringt mich dazu, an mir selber zu arbeiten damit ich von diesen Wahrnehmungen nicht überrollt und zu stark in Beschlag genommen werde. Hier ist es wichtig, eine starke Persönlichkeit aufzubauen. Es gibt halt die darstellenden Menschen, die auf sich selbst konzentriert sind und permanent etwas von sich in die Umwelt geben, und es gibt die wahrnehmenden Menschen, die eher aufnehmend sind und sich davor schützen müssen, nicht der Mülleimer der Nation zu werden. Die ersteren sind eher die Tatmenschen, die Macher die zweiteren sind die mit den Ideen und Inspirationen. Die einen funktionieren zentripedal die anderen zentrifugal - beides ist hat seine Vor- und Nachteile.
Liebe Grüße Inti
 
Es kommt darauf an, ob diese Gabe einen vom Regen in die Traufe bringt. :schaukel:

Es war sehr schwer für mich, zu verstehen, dass die Gefühle und Eindrücke von aussen kommen und nicht von mir sind. Man muss unterscheiden lernen. Ich dachte wirklich, ich bin total verrückt. Aber wenn man das Damit-Umgehen gelernt hat, wo ich noch mitten drin stecke, dann glaub ich, ist es wirklich eine besondere Gabe, die man zu Wohle aller mit Respekt nutzen sollte.

Liebe Grüsse

silvermoonraven
 
hallo ihr beiden,
@ inti: tja momentan fühl ich mich gerade wie solch ein Mülleimer - nicht gerade der ganzen Nation, aber naja eben von Menschen denen ich erlaubt hatte mir "näher zu kommen" - angefüllt mit müll bzw unerwünschten Gefühlen die man ja besser wegwirft als sich ihnen zu stellen.... und ich kann zusehen wie ich damit zurechtkomme.

@silvermoonraven:
hm irgendwie ist mir schon klar das es die Gefühle anderer sind - aber ich kriegs weder hin sie zu blocken, noch weiß ich damit um zugehen - ich reagiere automatisch mit meinen eigenen gefühlen darauf....
frei nach dem Motto: wenns dem anderen besser geht muss es mir ja auch besser gehen - funktioniert nur irgendwie nicht....

cailly
 
Cailly schrieb:
hallo ihr beiden,
@ inti: tja momentan fühl ich mich gerade wie solch ein Mülleimer - nicht gerade der ganzen Nation, aber naja eben von Menschen denen ich erlaubt hatte mir "näher zu kommen" - angefüllt mit müll bzw unerwünschten Gefühlen die man ja besser wegwirft als sich ihnen zu stellen.... und ich kann zusehen wie ich damit zurechtkomme.

@silvermoonraven:
hm irgendwie ist mir schon klar das es die Gefühle anderer sind - aber ich kriegs weder hin sie zu blocken, noch weiß ich damit um zugehen - ich reagiere automatisch mit meinen eigenen gefühlen darauf....
frei nach dem Motto: wenns dem anderen besser geht muss es mir ja auch besser gehen - funktioniert nur irgendwie nicht....

cailly
Mir hat in solchen Fällen geholfen ein Päckchen zu packen mit all den Fremdgefühlen und sie zur himmlischen Post zu geben. Sollen die da oben sich drum kümmern. Fest verschnüren, damit nix rausfällt. Ist ein ganz einfach psychologischer Trick und wenn Du nicht hingehst und das Päckchen immer wieder mit Deinen Gedanken zurück holst, dann funktioniert das auch.
Alles Liebe
Elke
 
Die Gefühle anderer wahrnehmen bedeutet nicht automatsch, sie auch zu übernehmen.
Meist ist den Menschen schon geholfen, wenn man Ruhe, Freundlichkeit und Gelassenheit ausstrahlt und sie so ein bischen entspannen können.

MfG

Olga
 
Ich finde Empathie ist ein tolles Geschenk.... Ich empfange zwar nur Gefühle von Tieren, aber diese sind meistens auch schon überwältigend.
 
Hi,
ich nehme an Cailly empfängt mehr die Dauersender.
Das kann dann schon zur Belastung werden, vorallem wenn es sich um persönliche Vorwürfe handelt. Da finde ich es sehr sinnvoll, sie demjenigen zu lassen bzw. sich davon zu befreien um das "Grenzen ziehen" zu erlernen. Später wenn so etwas keine Resonanz mehr findet, insbesondere von Schuldgefühlen, dann ist das wieder völlig OK.
Alles Liebe
Elke
 
hallo elke,
es hat weniger mit meinen gefühlsreaktionen zu tun, sondern mehr damit das ich vor allem mit "Ängsten & Schuldgefühlen" anderer einfach nicht klarkomme - weil sie mich überfluten - nicht bei jedem, denn nur Menschen bei denen ich Nähe zulasse können mich so voll damit treffen, aber es kann ja auch nicht sein das ich deshalb gar keine Nähe mehr zulassen darf - nur weil ich es dann wenn ich es tue nicht mehr blocken kann - oder?
Oder ist es doch besser sich wirklich völlig von anderen zurück zu halten und gar keine Nähe mehr zu zu lassen?
Ich weiß nicht, aber wenns so ist würde ich es wirklich nur als FLUCH sehen können, den ich lieber heute als morgen loswerden möchte.

fragende grüße,
cailly
 
Cailly schrieb:
hallo elke,
es hat weniger mit meinen gefühlsreaktionen zu tun, sondern mehr damit das ich vor allem mit "Ängsten & Schuldgefühlen" anderer einfach nicht klarkomme - weil sie mich überfluten - nicht bei jedem, denn nur Menschen bei denen ich Nähe zulasse können mich so voll damit treffen, aber es kann ja auch nicht sein das ich deshalb gar keine Nähe mehr zulassen darf - nur weil ich es dann wenn ich es tue nicht mehr blocken kann - oder?
Oder ist es doch besser sich wirklich völlig von anderen zurück zu halten und gar keine Nähe mehr zu zu lassen?
Ich weiß nicht, aber wenns so ist würde ich es wirklich nur als FLUCH sehen können, den ich lieber heute als morgen loswerden möchte.

fragende grüße,
cailly
Liebe Cailly,
das ist echter blödsinn, sich von allen Menschen fern halten zu wollen. Für Dich wäre es sehr wichtig Dein Abgrenzungsverhalten zu ändern. Im nahen Kontakt mit Menschen trotzdem noch Du selbst sein können. Das ist ein langer Weg, aber er lohnt sich. Dein Problem, dass Du kürzlich in Bezug auf Partnerschaften gepostet hat, ist typisch dafür. Du willst ALLES geben und übertrittst dabei vermutlich ebenso Grenzen, wie die Nehmenden es bei Dir tun. Das ist kein esoterisches Energieproblem, sondern ein handfestes psychisches. Übrigens kein Wunder bei der Kindheit, die Du beschrieben hast.
Alles Liebe
Elke
 
Ich würde eigentlich sagen,dass es ein fluch ist... ich weiß nicht,ob ich diese "empathie" so übermäßig besitze aber manchmal ,da fühle ich mich,als würde ich einfach von emotionen überrannt werden,alleine wenn ich bloß in der ubahn sitze. ich habe mich oft gefragt wieso ich,obwohl ich eigentlich doch öfters der gesellige typ bin,mich zurückziehe und einfach nur meine ruhe haben will. oder wenn eine freundin probleme hat und ich frag sie,ob es darum und darum geht und sie fragt mich,"woher weißt du das?" ,sage ich darauf "ich weiß es nicht,ich fühle es". es ist oft so,als würde ich diese dinge einfach "fühlen", aber als wären all diese probleme irgendwo in meinem unterbewusstsein und müssen erst einen denkanstoß erhalten,dann weiß ich plötzlich die lösung auf alles und auch den weg dahin. viele meiner freunde haben probleme. ernsthafte. es kommt mir einfach so vor,als würde ich die lösung für all das einfach in den schoß gelegt bekommen aber wäre zu blind,den weg dahin zu finden. und ich denke auch,dass ich alles oft nur vermasseln kann. ich weiß nicht,woher das kommt aber das hat sich bei mir so eingebrannt... egal,was ich tue ,es hat immer irgendwelche negativen folgen. erst kürzlich hatte ich ein erlebnis,wo ich wirklich sagen kann,ich bin stolz auf mich...
ich habe einem guten freund,den ich nur per internet kenne,innerhalb einer stunde seine suicidpläne von 5 jahren ausgeredet... er war wirklich nurnoch erstaunt und fragte komischerweise "wer bist du?".
das war ein moment,wo ich merke... der fluch kann zum segen werden.
 
hallo shad:
ja genau dieses "wissen welche emotionalen probleme jemand gerade hat" obwohl derjenige selbst das gar nicht wahnimmt - das hab ich auch schon oft erlebt - damit komm ich aber noch ganz gut klar :-)

Ich meine als Kind hat mich dieses "stimmung anderer zu spüren" ja auch sicher einige male vor Mißhandlungen und ganz sicher mindestens 2 mal vor dem Tod gerettet - besonders aufgefallen ist anderen damals nur das ich meinen Vater nie gereizt hab, sondern seine gereizte Stimmung beruhigen konnte, wenn er betrunken und aggressiv war - einfach nur weil ich es "gespürt" habe und die beiden male wo ich fast an mißhandlungen gestorben wäre - da hab ich die "Mordlust" der beiden Frauen (mutter das eine , Großmutter das andere mal) gespürt und mich "todgestellt" bis diese "Gefühle" nicht mehr zu spüren waren....

aber was mich halt wirklich fertigmacht ist wenn ich z.b. bei Freunden Schuldgefühle und Ängste wahrnehme über die diese aber weder nachdenken noch überhaupt etwas wissen wollen - diese Ablehnung "der eigenen Gefühle bei denen" spüre ich ja auch und das empfind ich eben als massive Belastung.

@ elke: ich glaub ich verstehe nicht so ganz den Zusammenhang den du da siehst - mir scheint es fast als meintest du mich zu kenen, ohne das du es wirklich tust - sorry wenn ich falsch liege, aber so kommts bei mir an ...

cailly
 
deine vergangenheit klingt nicht gerade herausragend... tut mir leid für dich.
ja,bei mir ist es auch oft so,dass ich leute auf themen anspreche,an die sie eigentlich garnicht denken,aber seltsam und meist traurig darauf reagieren.es kommt einem oft vor,als würde man die tiefsten gefühle der menschen hervorholen. ich will damit niemandem wehtun,aber diese einfach zu vergraben,ist schrecklich und falsch. denn irgendwann kommt all das doch wieder hoch und dann schlimmer als eh und je. aber wenn diese menschen dadurch traurig werden,muss ich mich bemühen,nicht auch dieser trauer zu unterliegen und für diese menschen auch noch stark zu sein und das ist oft schwierig. ich sage auch immer "das einzige,was mir wirklich wehtun kann,ist dann,wenn es anderen schlecht geht". ich wusste früher nicht,was ich da eigentlich sagte und wie nah das an der wahrheit war. denn wenn ich selbst probleme habe,kann ich sie nur in den hintergrund schieben,dann nehme ich sie garnichtmehr wahr. ich glaube,das ist ein großer fehler von mir... aber es kommt mir meist so vor,als würde ich diese trümmer meiner selbst trotzdem aufrechterhalten müssen,für andere. ich habe mir auch,als ich klein war,selbst was geschworen... ob das so gut war,weiß ich nicht,aber heute kann ich nichtmehr anders,als demnach zu handeln. aber es macht einen manchmal oft selbst fertig,wenn man bedenkt, wieviel man allein durch gefühle weiß,wie wenig man aber oft helfen kann und einfach keinen ausweg findet...
 
hi

Der eine Punkt, der in diesem Zusammenhang wichtig ist, ist die Abgrenzung - wie grenze ich mich ab von den Fremdgefühlen? Das kann man lernen indem man in eigene Gefühle hineingeht und wieder heraus am besten anfangen mit einfachen Gefühlen wie z.B. ein schöner Tag, Vögel zwitschern etc. dann mit weniger guten Gefühlen - es ist ein schwieriger Prozess aber auf die Dauer kann man lernen, die Gefühle zwar wahrzunehmen, aber sie nicht zu eigenen Gefühlen zu machen, ich nehme sie zwar in mir wahr, identifiziere mich aber nicht mit ihnen, lasss mich nicht mit hineinziehen. Es passiert mir mitunter noch daß mir die Tränen fließen ich aber trotzdem davor stehe und nicht mittendrin.
Der zweite Punkt ist, mit der Zeit kann ich auch lernen mit dem anderen zu reden, ohne den Knack-Punkt direkt anzusprechen, ich kann mich wie bei einer Zwiebel nach innen vorarbeiten. Auch dazu ist es wichtig, auf Distanz zu dem Gefühl zu gehen und sozusagen aus der Adlerperspektive das Problem zu betrachten und nach Lösungen zu fahnden, in der neutralen Perspektive fällt einem meistens etwas dazu ein, so wie du shad es auch sagst, es ist intuitiv man sagt was, und manchmal trifft man genau den Punkt, man hätte es vorher nicht so genau sagen können, aber es trifft den anderen im Kern.
Liebe Grüße Inti
 
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Cailly schrieb:
hallo shad:
ja genau dieses "wissen welche emotionalen probleme jemand gerade hat" obwohl derjenige selbst das gar nicht wahnimmt - das hab ich auch schon oft erlebt - damit komm ich aber noch ganz gut klar :-)

Ich meine als Kind hat mich dieses "stimmung anderer zu spüren" ja auch sicher einige male vor Mißhandlungen und ganz sicher mindestens 2 mal vor dem Tod gerettet - besonders aufgefallen ist anderen damals nur das ich meinen Vater nie gereizt hab, sondern seine gereizte Stimmung beruhigen konnte, wenn er betrunken und aggressiv war - einfach nur weil ich es "gespürt" habe und die beiden male wo ich fast an mißhandlungen gestorben wäre - da hab ich die "Mordlust" der beiden Frauen (mutter das eine , Großmutter das andere mal) gespürt und mich "todgestellt" bis diese "Gefühle" nicht mehr zu spüren waren....

aber was mich halt wirklich fertigmacht ist wenn ich z.b. bei Freunden Schuldgefühle und Ängste wahrnehme über die diese aber weder nachdenken noch überhaupt etwas wissen wollen - diese Ablehnung "der eigenen Gefühle bei denen" spüre ich ja auch und das empfind ich eben als massive Belastung.

@ elke: ich glaub ich verstehe nicht so ganz den Zusammenhang den du da siehst - mir scheint es fast als meintest du mich zu kenen, ohne das du es wirklich tust - sorry wenn ich falsch liege, aber so kommts bei mir an ...

cailly

Das ist nicht schwer Dich zu erkennen, es spricht aus jedem Wort Cailly.
Empathisches Empfangen ist nicht allein Deine Fähigkeit, wobei ich mich nicht dadurch belästigt oder bedroht fühle.
Liebe Grüße
Elke
 
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