Entscheidung zu treffen

silvi

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9 Januar 2007
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Hallo miteinander,
ich bin noch nicht lange hier dabei, muss aber sagen, dass es mir schon sehr hilft, hier über meine Probleme zu "reden", da ich mit vielen Dingen weder mit Familie noch mir Freunden reden kann.
Vielleicht kann mir eine neutrale Sichtweise bei meinen anstehenden Entscheidungen helfen:

Ich bin jetzt 8 Jahre verheiratet, mein Mann kommt nicht aus Deutschland. Wir haben beide einen Studienabschluss, doch mein Mann findet - wie soviele - hier in Deutschland einfach keine Stelle und arbeitet sich immer weiter "runter": mittlerweile als Reinigungskraft in einem Fleischbetrieb. Seit 8 Jahren macht er das nun schon und er ist eigentlich nur noch wegen mir hier.
Ich arbeite im elterlichen Kleinbetrieb, dort ist jedoch für ihn keine Möglichkeit.
Er hat nun von seinem Vater das Angebot bekommen, in seiner Heimat die beiden Betriebe zu übernehmen.
Wir hätten eine große Wohnung zur Verfügung, über "Vitamin B" hätte auch ich tolle berufliche Möglichkeiten, die mich auch reizen würden (mit der Sprache hapert es leider noch). Zusätzlich hätte ich auch die Chance, meinen Kinderwunsch zu erfüllen: meine Schwiegermutter hat nicht nur ihre Unterstützung angeboten, sie wünscht sich mehr als alles andere, sich endlich um ihre Enkelkinder kümmern zu können. (ich hätte aber trotzdem noch selbst genug Zeit für den Nachwuchs).
Was mich daran hindert, dieses Angebot anzunehmen?
Die Heimat liegt in Asien, ich wäre weit von meinem "Zuhause" weg. Ich habe das Gefühl, dass ich auf meine Eltern und Geschwister rücksicht nehmen muss und sie nicht "alleine" lassen kann, da es doch enorme Probleme in unserer Familie gibt.
Es ist ein wenig "verkehrte" Welt, ich hab manchmal das Gefühl, dass ich nicht die Tochter sondern die Mutter bin, da ich als "Seelsorger" und Notnagel der Mutter herhalte. Nicht, dass ich sie nicht liebe, im Gegenteil, wir haben ein sehr enges Verhältnis, aber daran scheitert meine Entscheidung: was, wenn es meiner Mutter "den Rest" gibt?
Wie kann ich denn alle Erwartungen an mich unter einen Hut bringen und muss ich das überhaupt?
Fragen über Fragen, vielleicht hilft mir ja ein neutraler Blick auf meine Situation, was sagt Ihr dazu?:confused:
 
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AW: Entscheidung zu treffen

Guten Morgen Silvi,

zunächst einmal: Du bist nicht verantwortlich für das Leben Deiner Mutter! Sie ist eine erwachsene Frau, die ertragen können muss, wenn die Tochter sich löst.

Kannst Du nicht zunächst mal für einen längeren Urlaub (4-6 Wochen) mit Deinem Mann in seine Heimat reisen, um zu sehen, ob Du Dich dort gut einleben könntest? Das wäre doch besser als hoppla-hopp gleich dort hinzuziehen.

Es scheinen ja gute Voraussetzungen für Euch zu herrschen. Deine Mutter könntest Du ja damit trösten, dass sie rüberfliegen und ihre Enkelkinder besuchen könnte. Das ist doch besser, als immer aufeinanderzuhocken.

Vielleicht wäre es für Deine Mutter sogar gut, selbständiger und unabhängiger zu werden und am Ende genießt sie es...

Nur mal so als Anregungen.

Gruss Althea:)
 
AW: Entscheidung zu treffen

Ab und zu muss man auch mal an sich selber denken.

Wenn mich nichts gravierendes zurückhält (z.B. ein kleines Kind) würde mich persönlich auch ein Wechsel in einen anderen Kontinent nicht stören. Bei so einer Entscheidung würde ich aber wirklich dort mal einen längeren Aufenthalt auf Probe machen um zu sehen, ob die persönliche Umgebung passt (neue Familie, Sitten, etc).
 
AW: Entscheidung zu treffen

Hallo Silvi

Ich finde es auch eine sehr gute Idee, in das Land deines Mannes zu fahren.

Für ein paar Wochen sollte es schon sein.

Es wäre auch für dich mit Sicherheit wichtig, zu sehen, welche Mentalität, die Menschen in diesem Land haben.

Deinem Mann würde es bestimmt gefallen, wenn du soviel Interresse zeigst

Marion
 
Zusatz

Das mit dem "Probewohnen" haben wir in den letzten 7 Jahren schon gehabt, mittlerweile mit ich 4 Mal dort gewesen, jeweils zwischen 3 und 8 Wochen.
Hat soweit ganz gut geklappt, komme sehr gut mit der Familie und den "Eigenarten" aus, es gibt nur einige Situationen, in denen mir meine Privatsphäre gefehlt hat - das Problem würde beim "Dort wohnen" jedoch nicht bestehen, da wir eine eigene Wohnung hätte und nicht - wie sonst im Urlaub - im Nachbarzimmer der Schwiegereltern wohnen.
 
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