Erwartungen erfüllen?

tenshi

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9 Juli 2004
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Ich weiß manchmal schon nicht mehr wer ich bin. Jeder in meinem Umkreis erwartet andere Dinge von mir und erfülle ich einmal die Erwartungen der einen Partei, dann enttäusche ich damit die andere. Dabei geht es hauptsächlich um meine Mutter und meinen Freund.

Meine Mutter:
Ich habe zwei kleine Geschwister (3 und 4) und ich helfe eigentlich wo ich kann daheim. Ich putze nicht die Wohnung, aber ich passe sehr oft auf die kleinen auf um meine Mutter zu entlasten. Normal sind die Kinder bei meinen Großeltern. Die sind aber auch schon alt und seit ich Ferien hab passe ich jetzt großteils auf die kleinen auf. Nur jeden Tag wenn meine Mama nach Hause kommt, dann passt irgendwas nicht dass ich gemacht habe oder wie ich auf sie aufgepasst habe. Ich mein ich kann doch nicht mehr als mein Bestes geben. Außerdem passe ich immer Samstag auf Sonntag und Sonntag auf Montag in der Nacht (das heißt zwischen 2 und 6 ca) auf die kleinen auf während meine Mutter und mein Stiefvater Zeitungen austragen. Dabei schlafe ich kaum durch. Vor einem Jahr musste ich noch jede Nacht aufpassen, aber jetzt ja Gott sei Dank nur am Wochenende.

Mein Freund:
Mein Freund beschwert sich, dass ich nicht genügend Zeit mit ihm verbringe und mich von meiner Mutter zu sehr ausnutzen lasse. Aber ich weiß, dass wir das Geld brauchen und dass meine Mutter mich braucht. Was mein Freund will ist nicht, dass ich mein eigenes Leben führe, sondern dass ich mach was er will. Das Problem ist: meine Familie ist mir wichtiger! Ich sehe ihn nur noch recht selten (2 mal in der Woche ist schon oft).

Mein Oma:
Sie ist enttäuscht, dass ich nicht mehr das kleine manipulierbare Kind bin, dass alles brav macht, so wie sie es will. Ich denke sie nimmt es mir übel, dass ich nicht Medizin studiert habe (was ich lange wollte, hauptsächlich wegen ihrer Beeinflussung denke ich) sondern jetzt Technische Physik mache. Und dann oh Verbrechen: Ich lerne auch noch alleine daheim und nicht mehr bei ihr. Ich bin 19 und kann das denke ich selbst zumal ich das auch die letzten 4 Jahre meiner Schulkarriere schon gut gemeistert habe. Und dann werde ich auch noch wie meine Mutter und nicht wie meine Tante (meine Tante ist ihr Lieblingskind).

Mein Opa:
Endlich jemand der einfach stolz auf mich ist und nicht mehr erwartet als ich geben kann. Er ist froh, dass ich den Mut gefunden hab Technische Physik zu studieren, auch wenn das für ein Mädchen ungewöhnlich ist. Er erwartet von mir, dass ich mein Bestes gebe beim Studium, aber nicht mehr!

Ich hab einfach keine Energie mehr, die ich den allen Parteien geben kann. Ich bleibe dabei immer auf der Strecke. Keiner sieht, wenn es mir schlecht geht, weil ich ja für alle viel zu wenig Zeit habe. Meine Mutter tut so als würde ich den ganzen lieben langen Tag immer nur daheim sitzen und nichts tun. Sie sieht nicht, dass ich für die Uni lerne (ok das letzte Monat nicht, aber ansonsten) und mich dann nicht wenn sie heimkommt mit den Kindern um sie kümmern kann, weil ich was wichtigeres zu tun habe. Mein Freund sieht nicht, dass ich für meine Geschwister auch mal Zeit haben muss und dann wenn er kommt noch kurz mit ihnen spiele oder noch was für die Uni fertig machen muss. Ich mein die kleinen hängen ja auch an mir und ich hab sie ja lieb! Jetzt wo ich den ganzen Tag auf sie aufpasse ist meine Mama böse, wenn ich am Abend mal meine Ruhe haben will.

Kurz und gut: Alle Seiten machen immer mehr Druck, weil ich nicht so bin wie sie es gerne hätten. Aber ich hab auch alle sehr lieb und will ihren Erwartungen gerecht werden. Wieso sind Menschen nicht i der Lage auch mal zu sehen, was andere wollen und ihnen das auch zu lassen....

Ich erwarte eigentlich keine Antworten... Wollt es nur einfach mal los werden und ich weiß nicht wo sonst. Ich habe keine Freunde.
 
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hallo thensi
Zuerst mal ein dickes Lob für Deine Dienste die Du da leistest. Ich meine, Du hast eine Herzensqualität des Dienen. Finde ich gut. Jetzt folgt natürlich ein aber. Also die derzeitige Situation (Schicksal) zeigt Dir ja, dass Du in Dir noch an Deiner Persönlichkeit arbeiten musst. Bedenke hierbei aber auch stets, dass Du es nie jedem recht machen kannst und auch nicht machen musst. Warum: denn Du gibst ja bereits Dein Bestes. Zur Frage warum es die anderen nicht merken, dass Du schon am Anschlag bist? Weil sie es nicht wollen (Egoistenfaktor) und natürlich bedientwerden einfacher ist, als auch ihren Teil dazuzugeben (möchte mit dieser Ausage keinen von Deinen Angehörigen qualifizieren noch schlechtmachen). Ich glaube ihnen ist es einfach nicht bewusst, wieviel Du schon für sie leistest. Hier täte wohl auch Abgrenzung not. Also ich rufe Dich auf eine Persönlichkeit mit Ecken und Kanten zu werden und auch mal "Nein" zu sagen. Du wirst dadurch nicht weniger geliebt werden, im Gegenteil die Achtung steigt. Man kann ja auch einen negativen Bescheid so formulieren dass es niemanden verletzt. Eine Frage sei noch erlaubt: wie möchtest Du denn gerne sein?
Ich wünsche Dir viel viel Kraft Deinen Weg (auch nach innen) weiter zu
gehen Deine Mitte zu finden viel Glück
Gruss Roland
 
tenshi schrieb:
Ich weiß manchmal schon nicht mehr wer ich bin. Jeder in meinem Umkreis erwartet andere Dinge von mir und erfülle ich einmal die Erwartungen der einen Partei, dann enttäusche ich damit die andere. Dabei geht es hauptsächlich um meine Mutter und meinen Freund.

Meine Mutter:
Ich habe zwei kleine Geschwister (3 und 4) und ich helfe eigentlich wo ich kann daheim. Ich putze nicht die Wohnung, aber ich passe sehr oft auf die kleinen auf um meine Mutter zu entlasten. Normal sind die Kinder bei meinen Großeltern. Die sind aber auch schon alt und seit ich Ferien hab passe ich jetzt großteils auf die kleinen auf. Nur jeden Tag wenn meine Mama nach Hause kommt, dann passt irgendwas nicht dass ich gemacht habe oder wie ich auf sie aufgepasst habe. Ich mein ich kann doch nicht mehr als mein Bestes geben. Außerdem passe ich immer Samstag auf Sonntag und Sonntag auf Montag in der Nacht (das heißt zwischen 2 und 6 ca) auf die kleinen auf während meine Mutter und mein Stiefvater Zeitungen austragen. Dabei schlafe ich kaum durch. Vor einem Jahr musste ich noch jede Nacht aufpassen, aber jetzt ja Gott sei Dank nur am Wochenende.
Hast Du Zeit oder ist Dir das einfach lästig auf die Kleinen aufzupassen? Sind es noch Säuglinge, die die Nacht über schreien?
Wärst Du das Kind, welche nahe Person würdest Du bevorzugen? Eine entnervte und gestresste (Mutter? Schwester? sorry weiss nicht ob es Deine Kinder sind oder die Deiner Eltern, wahrscheinlich Deine Geschwister?).
Streich Deine Mutter aus Deinem Emotionalkonzept. Bist Du finanziell abhängig von ihr? (keine sorgen, hier wird nicht gelacht).
Wie lange wird das so gehen? Was machen Deine Eltern, wenn Du nicht da bist? Oder tragen sie nur Zeitungen aus, wenn Du da bist?
Deine Mama meckert also ständig rum. Ist das Dein Hauptproblem neben der Tatsache, dass Du Deinen Freund nur noch selten siehst?
Sag Deiner Mama: Wenn ich aufräume, dann räume ich auf. Wenn ich aufpasse, dann passe ich auf und wenn ich alleine sein will, dann bin ich ohne Euch.

Mein Freund:
Mein Freund beschwert sich, dass ich nicht genügend Zeit mit ihm verbringe und mich von meiner Mutter zu sehr ausnutzen lasse. Aber ich weiß, dass wir das Geld brauchen und dass meine Mutter mich braucht. Was mein Freund will ist nicht, dass ich mein eigenes Leben führe, sondern dass ich mach was er will. Das Problem ist: meine Familie ist mir wichtiger! Ich sehe ihn nur noch recht selten (2 mal in der Woche ist schon oft).
Sicher dass er das so will? Nach seinem Willen? Viele Menschen (ich war sicher auch so und bin es manchmal sicher auch noch) werden geblendet von ihrem Leiden und versuchen Ursachen in Form von Schuldzuweisungen anzuführen. Nichts ist wichtiger. Weder Deine Familie noch Dein Freund ist wichtiger als Du selbst. Nehme Dich erst mal ernst, bevor Du Deine Umwelt ernst nehmen kannst. Das heisst: Nimm Deinen Freund nicht so ernst, denn wenn er mit Dir zusammen sein möchte, muss er geben. In diesem Fall einen Kompromiss geben und entgegennehmen. Will ist immer Egoismus, aus Angst zu kurz zu kommen. Sag ihm, die Letzten werden die Ersten sein :)

Mein Oma:
Sie ist enttäuscht, dass ich nicht mehr das kleine manipulierbare Kind bin, dass alles brav macht, so wie sie es will. Ich denke sie nimmt es mir übel, dass ich nicht Medizin studiert habe (was ich lange wollte, hauptsächlich wegen ihrer Beeinflussung denke ich) sondern jetzt Technische Physik mache. Und dann oh Verbrechen: Ich lerne auch noch alleine daheim und nicht mehr bei ihr. Ich bin 19 und kann das denke ich selbst zumal ich das auch die letzten 4 Jahre meiner Schulkarriere schon gut gemeistert habe. Und dann werde ich auch noch wie meine Mutter und nicht wie meine Tante (meine Tante ist ihr Lieblingskind).

Mein Opa:
Endlich jemand der einfach stolz auf mich ist und nicht mehr erwartet als ich geben kann. Er ist froh, dass ich den Mut gefunden hab Technische Physik zu studieren, auch wenn das für ein Mädchen ungewöhnlich ist. Er erwartet von mir, dass ich mein Bestes gebe beim Studium, aber nicht mehr!
Sag Deiner Oma das so, wie Du es hier beschrieben hast. Ansonsten: Was brauchst Du die Oma? Streich die aus Deinem emotionalen Hoch-Druck-Topf und dann hast Du eine Sorge weniger ;) (falls hier jetzt ein Kommentar von jemanden kommt, dass müsse man mit Liebe und so weiter beilegen, dann muss man dazu erst mal (so gut es geht) frei sein, denn Liebe ist unendlich und ebenfalls frei)

Ich hab einfach keine Energie mehr, die ich den allen Parteien geben kann. Ich bleibe dabei immer auf der Strecke. Keiner sieht, wenn es mir schlecht geht, weil ich ja für alle viel zu wenig Zeit habe. Meine Mutter tut so als würde ich den ganzen lieben langen Tag immer nur daheim sitzen und nichts tun. Sie sieht nicht, dass ich für die Uni lerne (ok das letzte Monat nicht, aber ansonsten) und mich dann nicht wenn sie heimkommt mit den Kindern um sie kümmern kann, weil ich was wichtigeres zu tun habe. Mein Freund sieht nicht, dass ich für meine Geschwister auch mal Zeit haben muss und dann wenn er kommt noch kurz mit ihnen spiele oder noch was für die Uni fertig machen muss. Ich mein die kleinen hängen ja auch an mir und ich hab sie ja lieb! Jetzt wo ich den ganzen Tag auf sie aufpasse ist meine Mama böse, wenn ich am Abend mal meine Ruhe haben will.

Kurz und gut: Alle Seiten machen immer mehr Druck, weil ich nicht so bin wie sie es gerne hätten. Aber ich hab auch alle sehr lieb und will ihren Erwartungen gerecht werden. Wieso sind Menschen nicht i der Lage auch mal zu sehen, was andere wollen und ihnen das auch zu lassen....

Ich erwarte eigentlich keine Antworten... Wollt es nur einfach mal los werden und ich weiß nicht wo sonst. Ich habe keine Freunde.

Auf auf ;) Wenn keiner weiss wie schlecht es Dir geht, dann sag es offenkundig. Das ist ein erster kleiner Schritt in Richtung Freiheit. Sie sind so von ihrem Tun beschäftigt (von ihren Leiden), dass ihnen evtl. nicht mehr bewusst ist, dass Du auch mal Du sein möchtest, egal wie sch****e diese Welt ist - man kann alles tun.
Der Druck trügt. Du scheinst ein sehr sensibler Mensch zu sein. Wenn Du mit den Kinder beisammen bist, hab Spass mit ihnen, falls möglich (ist ja schliesslich nacht :D ) und wenn Deine Mutter rummeckert, lass sie meckern. Denn wenn sie meckert geht sie aus sich heraus (volksmund: man geht aus sich heraus vor wut) ist sie nicht mehr sie selbst. Sag ihr, dass sie das sein lassen soll oder aber Du nimmst es mit einem Lächeln hin und übst an einer Integration, aber nicht verwechseln mit runterschlucken von Stress usw.

Es scheint für mich nicht viel Druck da zu sein, wenn noch was anderes da ist, dass Dir ebenso Druck macht, heraus damit ;)

Liebe Grüsse
Scru
 
Ich glaub das ist etwas falsch rüber gekommen. Ich versuche nicht es alle recht zu machen. Ich bin nicht das liebe nette Mädchen von nebenan - ich bin eine ziemlich Zicke! Zu 90% sind mir die anderen Menschen egal.

Das Problem: Ich bin gezwungen diese ganzen Dinge zu machen. Ich wohne daheim - also kann meine Mama recht einfach weggehen und die Kinder da lassen. Sie fährt einfach mit meinem Stiefvater mit zum Zeitungen austragen. Wenn die Kinder in der Zeit aufwachen dann bleibt mir nichts anders übrig als aufzustehen und mich darum zu kümmern. Wenn sie Urlaubsvertretungen hat fängt sie früher zu arbeiten an und lässt die Kinder einfach daheim. Die wecken mich dann auf und ich MUSS mich um sie kümmern. Ich hab dann die Wahl sie anzuziehen und von meinem Opa abholen zu lassen oder sie bei uns daheim zu behalten. Natürlich sind sie lieber bei der großen Schwester als bei Oma und Opa, weil die Schwester ist ja nicht so streng also betteln sie, dass sie bei mir bleiben wollen. Ich hab die Kleinen lieb also geb ich dann nach. Wenn meine Mama dann heimkommt muss ich mir anhören was ich alles falsch gemacht habe beim aufpassen und sie wundert sich wenn ich nachdem ich 8 oder 10Stunden (je nachdem ob sie gleich Heim kommt oder noch was erledigen muss) auch einmal meine Ruhe haben will.

Ausziehen wäre dann die logische Schlussfolgerung. Ist aber nicht so einfach, wenn das Geld schon knapp ist. Mein Vater hätte sogar eine leerstehende Wohnung, aber von meinem Vater will ich nichts haben. Das Geld, dass ich bekomme, steht mir gesetzlich zu und ich will von ihm eigentlich sonst nichts haben wo ich das Gefühl hätte ihm etwas schuldig zu sein. Außerdem gibt es noch ein paar andere Dinge mit der Wohnung, die ich so nicht akzeptieren würde. (zB ein Zimmer, das meiner anderen Oma gehört wo alle ihre Sachen drin stehen, die ich nicht wegtun darf und die Wohnung hat nur Bad, Küche, Wohnzimmer und besagtes Zimmer und ist nicht gerade groß.) Und als Student ist ausziehen ja auch nicht so eine leichte Sache.

Dienen tue ich niemandem. Ich liebe meine Familie und bin bereit für sie einiges zu tun, aber nicht alles. Ich komme an erster Stelle. Die einzigen denen ich jemals "dienen" würde wären meine Kinder, denn die haben es verdient. Es ist nicht meine Aufgabe meine Existenz zu rechtfertigen indem ich meine Mama etwas zurück gebe weil sie mich geboren hat, denn das war einzig und allein ihre Entscheidung. Ich finde wir zahlen genug zurück indem wir unseren Kindern alles geben, was wir zu geben haben.
 
Liebe Tenshi !

Deine Zwickmühle kenne ich.
Es geht mir offen gestanden genauso.
Man muss für sich Prioritäten setzen und den anderen klare Grenzen stecken.
Manchmal wissen deine Mitmenschen gar nicht, unter was für einem Druck du stehst und was du willst.

Ich habe bisher nur gelesen, was andere von dir wollen.
Du solltest dir überlegen:
Was will ich ?
Was kann ich leisten, ohne vor Frust und Stress zu deprimieren ?
Was ist mir wichtig ?
Stellt man überzogene Forderungen an mich ?
Was wird für mich getan ?

Liebe Grüße, Serafine
*wünsche dir von Herzen viel Glück*
 
Scrutinizer schrieb:
Hast Du Zeit oder ist Dir das einfach lästig auf die Kleinen aufzupassen? Sind es noch Säuglinge, die die Nacht über schreien?
Ich hab meistens einfach nicht die Zeit dafür. Meine Noten in der Matura-Klasse haben schon sehr darunter gelitten (da waren sie noch sehr klein) und auf der Uni kann ich mir das nicht mehr leisten. Meine Schwester ist jetzt 4 und mein Bruder 3.

Scrutinizer schrieb:
Wärst Du das Kind, welche nahe Person würdest Du bevorzugen? Eine entnervte und gestresste (Mutter? Schwester? sorry weiss nicht ob es Deine Kinder sind oder die Deiner Eltern, wahrscheinlich Deine Geschwister?).
Mir is schon klar, dass die Kleinen (es sind meine Geschwister!!!) lieber bei mir sind, weil ich logischer Weise nicht so streng bin, weil ich ja nicht ihre Mutter bin und weil ich mich mit ihnen viel mehr beschäftige.

Scrutinizer schrieb:
Streich Deine Mutter aus Deinem Emotionalkonzept. Bist Du finanziell abhängig von ihr? (keine sorgen, hier wird nicht gelacht).
Wie lange wird das so gehen? Was machen Deine Eltern, wenn Du nicht da bist? Oder tragen sie nur Zeitungen aus, wenn Du da bist? Deine Mama meckert also ständig rum. Ist das Dein Hauptproblem neben der Tatsache, dass Du Deinen Freund nur noch selten siehst?
Sag Deiner Mama: Wenn ich aufräume, dann räume ich auf. Wenn ich aufpasse, dann passe ich auf und wenn ich alleine sein will, dann bin ich ohne Euch.
Ich bin 19 Jahre. Natürlich bin ich finanziell noch abhängig, da ich ja studiere. Und es steht mir auch zu, dass ich finanziell noch unterstützt werde. Arbeiten gehen nebenher ist bei mir momentan noch nicht drin, weil ich durch meine "Pflichten" zu Hause schon genug Zeit verliere.
Meine Mutter aus meinen Emotionalkonzept streichen. Ich denke nun wirklich nicht, dass ich das tun sollte - das würde nämlich bedeuten den letzten Menschen neben meinen Geschwistern daraus zu entfernen.
Mein Stiefvater trägt die Zeitungen immer aus, aber am Wochenende ist so viel Werbung dabei, dass meine Mutter mitfahren muss.
Ich möchte mal das Kind sehn, dem es nicht weh tut, dass nicht einmal die eigene Mutter es so akzeptiert wie es ist. Das hat schon Vorgeschichte. Als sie mit meiner Schwester schwanger war war ich ihr persönlicher Punching-Bag. Damals war ich 14! Das hat seither nicht aufgehört. Sobald irgendetwas in ihrem Leben nicht passt bin ja noch ich da, und auf mir kann man ja gut herumhacken! Geh ich weg passts nicht, weil ich ja um 2 daheim sein muss wegen den Zeitungen und tue ich es nicht bin ich ein Stubenhocker.

Scrutinizer schrieb:
Sicher dass er das so will? Nach seinem Willen? Viele Menschen (ich war sicher auch so und bin es manchmal sicher auch noch) werden geblendet von ihrem Leiden und versuchen Ursachen in Form von Schuldzuweisungen anzuführen. Nichts ist wichtiger. Weder Deine Familie noch Dein Freund ist wichtiger als Du selbst. Nehme Dich erst mal ernst, bevor Du Deine Umwelt ernst nehmen kannst. Das heisst: Nimm Deinen Freund nicht so ernst, denn wenn er mit Dir zusammen sein möchte, muss er geben. In diesem Fall einen Kompromiss geben und entgegennehmen. Will ist immer Egoismus, aus Angst zu kurz zu kommen. Sag ihm, die Letzten werden die Ersten sein :)
Mein Freund ist ein Thema für sich. Ich geb nicht mehr besonders viel auf unsere Beziehung, aber beenden will ich sie auch nicht. Ich liebe ihn in gewisser Art und Weise und versuch dadurch die Beziehung am Leben zu erhalten. Aber ich glaube nicht, dass wir eine Zukunft haben - unabhängig von meiner Familie. Ich habe mich seit dem Beginn stark verändert - er aber nicht.

Scrutinizer schrieb:
Sag Deiner Oma das so, wie Du es hier beschrieben hast. Ansonsten: Was brauchst Du die Oma? Streich die aus Deinem emotionalen Hoch-Druck-Topf und dann hast Du eine Sorge weniger ;) (falls hier jetzt ein Kommentar von jemanden kommt, dass müsse man mit Liebe und so weiter beilegen, dann muss man dazu erst mal (so gut es geht) frei sein, denn Liebe ist unendlich und ebenfalls frei)
Ja ich bin in gewisser Weise von meiner Oma abhängig, weil sie mich teilweise finanziell unterstützt und ich bei ihr essen gehen kann in der Zeit, in der ich Vorlesungen hab. Sie wohnt nämlich ca 15min von der Uni weg. Außerdem bekomme ich mal die Wohnung meiner Großeltern also sollt ich es mir schon aus rein vernünftigen Gründen nicht mit ihr verscherze.

Scrutinizer schrieb:
Auf auf ;) Wenn keiner weiss wie schlecht es Dir geht, dann sag es offenkundig. Das ist ein erster kleiner Schritt in Richtung Freiheit. Sie sind so von ihrem Tun beschäftigt (von ihren Leiden), dass ihnen evtl. nicht mehr bewusst ist, dass Du auch mal Du sein möchtest, egal wie sch****e diese Welt ist - man kann alles tun.
Ich bin nicht so naiv nicht zu wissen, dass man was sagen muss, wenn man will, dass sich etwas ändern. Aber das ändert nicht immer auch etwas. Wie ich schon gesagt habe: Meine Mutter ignoriert es und ich kann nicht ausziehen. Ich breche nicht mein Studium ab deswegen und geh arbeiten!

Scrutinizer schrieb:
Der Druck trügt. Du scheinst ein sehr sensibler Mensch zu sein. Wenn Du mit den Kinder beisammen bist, hab Spass mit ihnen, falls möglich (ist ja schliesslich nacht :D ) und wenn Deine Mutter rummeckert, lass sie meckern. Denn wenn sie meckert geht sie aus sich heraus (volksmund: man geht aus sich heraus vor wut) ist sie nicht mehr sie selbst. Sag ihr, dass sie das sein lassen soll oder aber Du nimmst es mit einem Lächeln hin und übst an einer Integration, aber nicht verwechseln mit runterschlucken von Stress usw.

Es scheint für mich nicht viel Druck da zu sein, wenn noch was anderes da ist, dass Dir ebenso Druck macht, heraus damit ;)
Ja mit den Kindern Spaß haben. Mein kleiner Bruder sagt öfter Mama zu mir als Mimi. Ist das ein gutes Zeichen dafür, dass ich noch nur seine Schwester bin? Ich denke nicht. Ich hab sie nicht mehr nur Nachts, wenn sie schweißgebadet von Alpträumen aufwachen sondern auch den ganzen Tag. Meine Mutter kümmert sich schon um sie, wenn sie da ist - aber im Moment verbringe ich mit ihnene sicher 5x so viel Zeit wie meine Mutter! Es ist nicht meien Aufgabe als Schwester - sondern ihre als Mutter für sie da zu sein, ihnen alles zu erklären wovor sie Angst haben,.... Wenn es draußen blitzt und donnert gehn sie nicht zu ihrer Mama (wenn sie da ist) - sie kommen zu mir, weil wir schon unser kleinen "spiel" haben um sie abzulenken.

Es berührt mich nicht dass meine Mama meckert. Es bringt mich auf die Palme. Ich hab eine unheimliche Wut auf sie (die ich auch rauslasse ihr gegenüber) weil sie mich hinstellt als wäre ich das undankbarste Kind auf Gottes verdammten Erdboden. Nur es fällt immer auf mich zurück - wie das halt so ist, wenn man in einem gewissen Abhängigkeitsverhältnis ist.

Und es scheint nicht viel Druck da zu sein? Ich denke eine solche Aussage sollte man vielleicht nicht tätigen, wenn man die Verhälntisse nicht genau kennt!

Ich habe keine Freunde mehr, weil man sich auf mich nicht verlassen kann. Ich sage meine Mutter zB, dass ich mich mit einer Freundin treffe um 6 (sie arbeitet bis halb 4) und genau an dem Tag kommt sie erst um 7 nach Hause, so dass ich mein Treffen absagen muss und meine Freundin auf mich böse ist. Und solche Aktionen sind nicht einmalig. Ich habe nur eine gute Freundin und die versteht vielleicht 10% von mir. Ich brauch auch keine Freunde - aber wenn ich dann mal die Gelegenheit hätte weg zu gehn ist keiner dafür da.
 
Serafine schrieb:
Ich will das Leben einer normalen 19 Jährigen Studentin. Ich will Schwester sein, aber nicht Zweit-Mama. Ich will (wie in meinem Alter normal) am Wochenende weggehen können und nicht um 2 daheim sei müssen.

Serafine schrieb:
Was kann ich leisten, ohne vor Frust und Stress zu deprimieren ?
Leisten können tue ich viel - das tue ich ja jetzt auch. Die Frage liegt darin wieviel ich leisten will. Ich lebe seit in etwa 3 Jahren ohne erwähnenswerte Freizeit. Weil in meinem Maturajahr hab ich den Tag mit schlafen verbracht. In der Schule war ich 6 von 8 Monaten nicht (aufgerechnet) weil ich jede Nacht von 2 bis 6 auf war. Geschafft hab ichs trotzdem. Die Frage ist mit welchem Preis.

Serafine schrieb:
Stellt man überzogene Forderungen an mich ?
Ich denke es ist überzogen von mir zu erwarten den ganzen Tag auf 2 kleine Kinder aufzupassen, immer für sie da zu sein, wenn sie jemanden brauchen und das ganze auch noch mit einem Lächeln. Der Punkt ist nämlich - es sind NICHT meine Kinder!

Serafine schrieb:
Was wird für mich getan ?
Mir wird mein Studium und mein Lebensunterhalt finanziert und ich kann das Auto meiner Mama haben, wenn sie es nicht braucht gerade. Essen (wenn ich auf der Uni essen muss) darf ich mir selber zahlen - bekomme von meiner Mutter aber keinen Groschen Taschengeld und bezweifle, dass sie für mich so viel mehr als die Familienbeihilfe im Monat ausgibt. Taschengeld bekomme ich von meinem Vater - 50Euro im Monat. Klingt viel - ist es aber nicht, wen man 3 Mal in der Woche essen muss. Mensa-Essen ist zwar billig, aber es summiert sich dann auch. Es ist ein Wunder, wenn ich das Geld für meine Skripten mal zurück bekomm auch.
 
Versuche DEIN Leben zu leben, versuche Dich zu verwirklichen, so zu sein wie Du sein möchtest, wenn Du das tust und Dein Leben änderst bzw. vollkommen Du selber bist, wird sich auch Deine Umwelt ändern. Außerdem sind all die Leute rund um Dich so Art Spiegel von Dir und sind auch Leute von denen Du was "lernen" kannst, die gewisse Botschaften für Dich haben.

Alles Liebe
Ninja
 
Nix wie weg

Ich an Deiner Stelle, in Deinem Alter, hätte schon längst meine Sachen gepackt und wäre ausgezogen, ohne wenn und aber.
Doch ich denke , Du weißt nicht was Du willst. Du wägst noch Vor- und Nachteile gegeneinander ab.
Dein schulischer, bzw. beruflicher Werdegang steht an erster Stelle. Sieht das denn niemand ?

Gruß.....................Juppi :)
 
Hi Tenshi!

Was mich ja am meisten erschüttert an dieser Sache ist deine Mutter!
Schließlich hat sie sich noch 2 Kinder angeschafft, lange nachdem du schon aus dem gröbsten warst. Warum hat sie sich denn die Kinder angeschafft, wenn jetzt du für sie sorgen mußt? Und dann macht sie dir auch noch Vorwürfe?? Tenshi, der ist für dich :kiss3:

Ich würde ihr das nächste mal sagen, wenn sie dich wieder anmeckert, daß du dein bestes tust als große SCHWESTER. Nur eine Mutter kannst du leider auch nicht ersetzen. Merkt sie den selbst nicht, daß ihre kleinen dich Mama nennen?
Bestimmt geht es ihr auch schlecht in der Situation und finanziell sowieso, aber ausbaden mußt du es ja anscheinend. Mir kommt es fast vor, als mußt du die Mutterrolle spielen damit sie mit ihrem neuen was unternehmen kann.

Es geht hier ja schließlich auch um deine Zukunft, denn ich glaube wenn du dich wetier so streßt, hast du bald nen Burn out oder so! Und für dein Studium ist das sicher auch nicht gut.

Was die Oma angeht, ich glaube sie muß selbst draufkommen, daß du nicht ihr Leben lebst sondern deines.

Auf jeden Fall würde ich an deiner Stelle mein Ding durchziehen. Du kannst ja versuchen mit deiner Mutter gemeinsam einen Plan aufzustellen, der dir garantiert, daß du auch mal Zeit für dich hast.

Wenn das jetzt alles sehr gemein klingt...sorry, ich kann mich so gut in deine Situation reinfühlen und sowas macht mich einfach nur wütend.

Ich wünsch dir viel Kraft :kiss4:
Dwyny
 
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Dwynwen schrieb:
Was mich ja am meisten erschüttert an dieser Sache ist deine Mutter! Schließlich hat sie sich noch 2 Kinder angeschafft, lange nachdem du schon aus dem gröbsten warst. Warum hat sie sich denn die Kinder angeschafft, wenn jetzt du für sie sorgen mußt? Und dann macht sie dir auch noch Vorwürfe?? Tenshi, der ist für dich :kiss3:
Sie hat sie sich nicht angeschafft. Sie hat die Pille genommen - anscheinend unregelmäßig - und wurde schwanger. Abtreiben wollte sie nicht. Die kleinen waren ein Unfall genauso wie ich. Nur mit mir war sie 8 Jahre lange alleine bei meinen Großeltern. Das erklärt jetzt vielleicht auch wieso ich an denen so hänge. Ich hab dort gewohnt bis ich 11 war - meine Mama bis ich 9 war. Mein Opa war für mich immer wie ein Vater und meine Oma war lange Zeit mehr Bezugsperson wie meine Mama. Das änderte sich dann als meine Mama in Karenz ging und ich hab ein wirklich gutes Verhältnis zu ihr bekommen.

Dwynwen schrieb:
Ich würde ihr das nächste mal sagen, wenn sie dich wieder anmeckert, daß du dein bestes tust als große SCHWESTER. Nur eine Mutter kannst du leider auch nicht ersetzen. Merkt sie den selbst nicht, daß ihre kleinen dich Mama nennen?
Bestimmt geht es ihr auch schlecht in der Situation und finanziell sowieso, aber ausbaden mußt du es ja anscheinend. Mir kommt es fast vor, als mußt du die Mutterrolle spielen damit sie mit ihrem neuen was unternehmen kann.
Neu is gut. Die sind seit 10Jahren verheiratet. Sie merkt schon, dass sie mich Mama nennen, aber nicht wie oft. Ich hab die kleinen ja auch lieb als wärens meine eigenen, aber ich bin eben dann doch manchmal überfordert, weil die kleinen auch wissen, dass ich es nicht bin und sich von mir nicht immer was sagen lassen. Meiner Mama geht es unheimlich schlecht. Sie geht auf einem Drahseil und droht jeden Moment hinunterzufallen. Aber ich kann nicht immer da sein um aus dem Seil ein Brett zu machen damit sie leichter gehen kann.

Dwynwen schrieb:
Es geht hier ja schließlich auch um deine Zukunft, denn ich glaube wenn du dich wetier so streßt, hast du bald nen Burn out oder so! Und für dein Studium ist das sicher auch nicht gut.
Ich glaub das ist bei mir schwer zu erreichen. Bourn out - dazu müsste sich meine Mutter schon mehr anstrengen.

Dwynwen schrieb:
Was die Oma angeht, ich glaube sie muß selbst draufkommen, daß du nicht ihr Leben lebst sondern deines.
Ja meine Oma wird das schon noch kapiern!

Dwynwen schrieb:
Auf jeden Fall würde ich an deiner Stelle mein Ding durchziehen. Du kannst ja versuchen mit deiner Mutter gemeinsam einen Plan aufzustellen, der dir garantiert, daß du auch mal Zeit für dich hast.
Den Plan gibts nicht, weil sie ihn ignorieren würde - leider. Und mein Ding durchziehn kann ich ned so richtig. Ich mein ich hab kein Problem mit dem Leben das ich führe - nur mit ihren andauernden Beschwerden. Ich hab mich daran gewöhnt könnte man sagen.

Dwynwen schrieb:
Wenn das jetzt alles sehr gemein klingt...sorry, ich kann mich so gut in deine Situation reinfühlen und sowas macht mich einfach nur wütend.
Schon ok. Klingt gar nicht so gemein.
 
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