Freundschaft und Einsamkeit = Ratlos?

Sagittarius

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9 September 2012
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Hallo Ihr da draußen ...
dies ist mein erster Post nach dem im Vorstellungsthread.
Freundschaften und Einsamkeit sind auch ein Teil meiner Probleme und ich habe irritiert festgestellt, dass damit anscheinend viele Leute Schwierigkeiten haben. Auch mir geht es mit diesen Themen nicht gut.

Ich habe eine 28 jährige hochintelligente Tochter mit ADS und einer sehr ausgeprägten Viren/Bakterien Phobie. Nachdem sie sich vor 12 Jahren irgendwo unterwegs einen Magen/Darm Virus geholt hatte" verbot" sie mir meine Freunde, Verwandte usw. in die Wohnung zu lassen, aus Angst sich wieder etwas einzufangen. Sobald mich jemand besuchen wollte, weinte sie schrecklich und bekam extreme Panikattacken. Sie tat mir furchtbar leid, weil es ihr wirklich richtig schlecht damit ging.
Soweit so schlecht. Da wir seit 1998 alleine (aber immer noch zusammen) leben, hat es sich nun mit den Jahren so entwickelt, dass sich mein ganzes soziales Netz aufgelöst hat. Hinzu kommt, dass wir zweimal, innerhalb von elf Jahren wegen Eigenbedarfs der Vermieter, umziehen mussten. Liebgewordene Nachbarn und Freunde gingen verloren.
Blöderweise hat sich diese "aufgezwungene Isolation" bei mir so verselbständigt, dass ich mich gar nicht mehr traue etwas anderes "draußen" zu tun, als nur einzukaufen (für den täglichen Bedarf).

Da ich auch seit mehr als zehn Jahren aus gesundh. Gründen im Vorruhestand bin, habe ich auch beruflich keine Kontakte mehr. Die zwei Freundinnen, die ich noch habe, sind nicht die richtigen, weil wir uns eigentlich überhaupt nicht (mehr) verstehen und auch keine Gemeinsamkeiten (mehr) haben. Wir kennen uns schon mehrere Jahrzehnte und haben uns einfach auseinander entwickelt. Außerdem wohnen sie inzw. zu weit weg.

Ich weiß, dass es an mir liegt etwas an meiner Situation zu ändern (die Problematik meiner Tochter ist eine andere Geschichte). Leider weiß ich nicht wo anfangen, da noch so viel anderes mit hineinspielt (ich habe auch eine chronische Erkrankung, die mich oft hindert mein Temperament und meine Interessen/Hobbies auszuleben).
Was ich nun hier schreibe ist natürlich nur ein geringer Teil dessen was mich so alles bedrückt, aber ich wünsche mir einfach mal damit in einen Dialog zu kommen, um vielleicht eine andere Sichtweise der Dinge zu bekommen. Vielleicht kann man mit der Zeit gemeinsam ein wenig tiefer in das Thema einsteigen. Ich bin jedenfalls gespannt was kommt.

Damit grüße ich alle die meinen Text lesen, und bedanke mich.
Liebe Grüße, Sagittarius
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Hallo und ein herzliches Willkommen!

Meine Tochter ist ebenfalls 28 Jahre alt und hochintelligent. Da enden aber auch schon die Gemeinsamkeiten.

Ihr - deine Tochte und du - habt da eine Reihe von Problemen, die sich meines Erachtens, ohne Hilfe von Außen, nicht so einfach bewältigen lassen.

Daher zunächst ein paar Fragen: befindet sich deine Tochter schon in einer Therapie? Falls nicht, würde ich ganz dringend dazu raten.

Wie kommt deine Tochter im Alltag, also z. B. im Berufsleben, mit ihren Phobien klar?

Warum wohnt deine Tochte in dem Alter immer noch zu mit ihrer Mutter zusammen? Warum läßt du dir von deiner Tochter das soziale Umfeld verbieten?

Ansonsten klingt das, was du da beschreibst, nach einem ziemlichen gegenseitigen Abhängigkeitsverhältnis, das ganz dringend durchbrochen gehört.

Darf ich dich fragen, welcher Art deine chronische Erkrankung ist? Bist du durch sie sehr eingeschränkt(körperlich behindert)? Sicherlich gibt es für dich aber trotzdem Möglichkeiten Menschen zu treffen, Unternehmungen zu machen oder Bekannte einzuladen.

Ganz dringend solltest du dir Unterstützung eines sozial-psychologischen Dienstes holen, damit euch geraten werden kann, wie euch zu helfen ist.
 
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