Freundschaften aufgeben

Saha

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15 August 2010
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121
Hallo,
ich schlage mich derzeit mit folgendem Thema rum und möchte gerne erfahren, ob jemand sowas ebenfalls erlebt bzw. erlebt hat und ob es mittlerweile zur Normalität gehört.
Ich habe einige Freunde, mit denen ich intensiven Kontakt hatte und wir uns auch nicht gestritten haben, keinen Kontakt mehr. Sie haben diesen meist ohne Worte abgebrochen, haben sich einfach nicht mehr gemeldet, nicht mehr angerufen, nicht mehr geschrieben.... Oder die anderen, die jetzt Abstand von mir benötigen, um ihre Probleme zu lösen oder eine, die mir geschrieben hat, dass sie sich selbst nicht mehr versteht und ihr Leben, und sich Gedanken darüber macht und diese mit anderen nicht teilen möchte...etc.
Aber dann den Kontakt einfach abbrechen, sich nie mehr wieder melden?
Man kann sich doch gegenseitig unterstützen und helfen? Und ich sehe es als eine Bereicherung an, so kann man auch miteinander wachsen und heranreifen, als einfach davonzurennen....
Dann frage ich mich auch: Liegt es an mir? Weil ich vielleicht so eine schlechte Freundin bin?
Wie sind Eure Erfahrungen so?
Liebe Grüße
Saha
 
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AW: Freundschaften aufgeben

Hallo Saha,
ich denke nicht, dass du eine schlechte Freundin bist. Zum einen ist das manchmal einfach so. Freundschaften "laufen aus"...oder pausieren.
Es gibt Dinge, die möchte man alleine regeln und man zieht sich einfach mal eine lange Zeit von allen/m zurück. Akzeptiere das einfach.
Zum anderen sieht man vielleicht momentan einfach keine Bedarf mit einer bestimmten Person zu kommunizieren.
Ich habe ein paar Freundinnen, die ich mir über viele Jahre bewahrt habe.
Der Kontakt ist mal mehr, mal weniger.
Eine spreche ich vielleicht zwei Mal im Jahr. Zwei andere sehe ich so ca. 3- 4 x im Jahr. Mit einer anderen habe ich zeitweise viel Kontakt und dann kann es mal wieder sein, dass wir uns Wochen nicht sprechen.
Die eine hatte vor kurzem einen Lebenswandel, mit dem konnte ich so nichts anfangen, da habe ich mich etwas zurückgezogen. Mittlerweile haben wir wieder mehr Kontakt. Dann hatte ich noch eine, die suchte unbedingt eine Freundin, mit der traf ich mich öfter....es ging viel von ihr aus...ihr Freund wollte das dann irgendwann nicht mehr...sie ließ einen Termin platzen und ich habe nie wieder etwas von ihr gehört....ich traf sie dann nach 6 Jahren zufällig beim Frühstücken, da brabbelte sie etwas von: sie würde mich anrufen...hat sie nie getan, das ist mittlerweile auch schon wieder 4 Jahre her....ach ja, mit dem Freund war sie nicht mehr zusammen...das hat sie mir noch schnell erzählt:move1:
Das Leben ist nicht statisch, alles ist im Fluß, deswegen ändern sich Meinungen und auch mal die Freunde.
Man darf nicht alles zu persönlich nehmen.
Nettes Thema, übrigens: Eifersucht kann auch Freudschaften zerstören. Das erlebe ich gerade, wenn man anderen (mir und meiner Familie) etwas (so ziemlich alles) nicht gönnt und sich selber damit das Leben schwer macht....und nicht bereit ist etwas dafür zu tun, dass es einem selber auch besser geht. Immer nur auf die anderen schimpft...und mit einem Minimum an Aufwand ein Maximum haben möchte, funktioniert das auch nicht.
Eberesche
 
AW: Freundschaften aufgeben

Ja wie Eberesche sehe ich das auch,
die Freizeit ist begrenzt und in erster Linie pflege ich langjährige Freundschaften.
Habe auch schon viele Leute Kommen und Gehen sehen.

Und das bezieht sich auf beide Seiten,Menschen ziehen sich zurück oder ich selbst ziehe mich zurück,
weil die Grundeinstellungen einfach nicht mehr passen,
jeder entwickelt sich weiter und manchmal eben auch in verschiedene Richtungen.

Und dann werden leider oft fadenscheinige oder gar keine Gründe angegeben weil einem einfach der Mut fehlt dem anderen die wahren Gründe zu sagen.

Da schließe ich mich selbst nicht aus,
es fällt mir teilweise heute noch schwer jemandem die Meinung zu geigen.

Viele vertragen auch ganz einfach keine Kritik,sind beleidigt,ziehen sich daran hoch und das war s dann,
eigentlich schade.
Jedenfalls find ich es schwer Menschen zu finden die sich gegenseitig nehmen können wie sie sind,
aber eben diese wenigen weiß ich zu schätzen...

Eine ehemalige Freundin hat sich immer in alles eingemischt,
hat auch z.B. zu Geburtstagen viele Leute eingeladen mit denen sie kaum was zu tun hatte,Hauptsache die Bude war voll.
Das find ich albern.

Im Laufe der Jahre kristallisiert sich eben heraus wer die wahren Freunde sind und wer nur schön Wetter macht oder wem wirklich etwas an mir liegt bzw. umgekehrt.

Leben und leben lassen...
 
AW: Freundschaften aufgeben

Naja, wenn es denn so einfach wäre. Sich von einer 10 jährigen Freundschaft zu verabschieden finde ich jetzt nicht so simpel....
 
AW: Freundschaften aufgeben

Liebe Saha!

Ich sehe das ähnlich wie Eberesche:

Das Leben ist nicht statisch, alles ist im Fluß, deswegen ändern sich Meinungen und auch mal die Freunde.
Man darf nicht alles zu persönlich nehmen.

Mein Freundeskreis ist ständig im Fluss, ich habe auch Freunde seit meiner Kindheit, die ich sporadisch sehe. Und das genieße. Würde ich sie öfter sehen, wäre das nicht mehr so anregend.

Eine gute Freundin habe ich, mit der ich 13 Jahre Tür an Tür gelebt hatte, sie ist leider weggezogen, wir sehen uns deshalb auch nur hie und da. Wir kennen uns sehr gut und wir freuen uns immer, wenn wir uns sehen. Da kann aber auch mal ein halbes Jahr dazwischen liegen, ist halt so.

Wenn der Freundeskreis groß genug ist, fällt das gar nicht auf, wenn sich mal der eine oder andere länger nicht meldet, man trifft ja sowieso ständig wen zum Austauschen.

Bis auf diese eine gute Freundin lasse ich niemanden allzuweit in mein Leben, wozu auch? Und genauso dringe ich nicht zuweit vor, außer es gibt ein Problem, bei dem ich ausdrücklich um Hilfe (und wenns nur Zuhören sein sollte) gebeten werde.

Sonst wird geplaudert, philosophiert oder auch ausgiebig drauflos getratscht, gelacht...und dann sieht man sich einige Zeit nicht mehr. Bis zum nächsten Mal.

Ich stelle an eine Freundschaft keine Ansprüche, erwarte mir auch nichts. Ich sehe die Leute gerne hie und da, ich mag sie und das reicht.

Sich von einer 10 jährigen Freundschaft zu verabschieden finde ich jetzt nicht so simpel....
Was nicht zu Dir gehört, kannst Du nicht halten - was für Dich wichtig ist, kommt immer wieder.

Vielleicht einfach mal abwarten, wie sich das ganze entwickelt?

Liebe Grüße
Reinfriede
 
AW: Freundschaften aufgeben

Hallo,
nein, ich meine nicht "länger nicht meldet", ich meine den totalen Abruch der Freundschaft...also kein Telefonat mehr, keine Wiedersehen, keine Mail, kein Gespräch....

Ihr sprecht hier alle nur darum, sich mal länger nicht zu sehen. Ich spreche über obiges Thema...
 
AW: Freundschaften aufgeben

Liebe Saha!

Hallo,
nein, ich meine nicht "länger nicht meldet", ich meine den totalen Abruch der Freundschaft...also kein Telefonat mehr, keine Wiedersehen, keine Mail, kein Gespräch....

Ihr sprecht hier alle nur darum, sich mal länger nicht zu sehen. Ich spreche über obiges Thema...

Ja aber es könnte doch sein, dass sie sich nach 2 oder 3 Jahren wieder melden? Das kann man doch nicht vorausahnen...ich verbuche das unter wenig Kontakt...

Wenn die Zeiten sich wieder ändern, werden sie sich schon wieder rühren...

Liebe Grüße
Reinfriede
 
AW: Freundschaften aufgeben

Hallo,
nein, ich meine nicht "länger nicht meldet", ich meine den totalen Abruch der Freundschaft...also kein Telefonat mehr, keine Wiedersehen, keine Mail, kein Gespräch....

Ihr sprecht hier alle nur darum, sich mal länger nicht zu sehen. Ich spreche über obiges Thema...
Du hast gefragt, wie unsere Erfahrungen so sind!
Ich hatte ein Beispiel dabei mit totalem Abbruch, schade dass du es nicht gelesen hast.
 
AW: Freundschaften aufgeben

Hallo,
nein, ich meine nicht "länger nicht meldet", ich meine den totalen Abruch der Freundschaft...also kein Telefonat mehr, keine Wiedersehen, keine Mail, kein Gespräch....

Ihr sprecht hier alle nur darum, sich mal länger nicht zu sehen. Ich spreche über obiges Thema...

Es ist Deine ganze Art, Du kommst derart ätzend rüber, ich kann das gut nachvollziehen,
dass Menschen sagen, so, den Kontakt brauch ich einfach nicht mehr.....gerade nach 10 Jahren zieht so mancher Bilanz und sortiert aus,
wenn er sieht wo keine Veränderung statt gefunden hat, ist vielleicht auch etwas egoistisch Menschen dann zu entsorgen, aber ich denke,
es ist sehr wichtig mit wem man sich abgibt, da sollte man sich schon zuerst am nächsten sein.
Schau Dir nochmal Deinen Enneagrammtypen an und Dein Horoskop, wo steht Dein Mond usw.
Da findest Du Deine Antworten.
 
Hallo,
Man kann sich doch gegenseitig unterstützen und helfen?
Saha


könnte es vielleicht sein, dass Du vorallem nimmst und auf Unterstützung und Hilfe wartest.?...selber aber nicht zu geben vermagst.?
Anders als in der Liebe, sind Freundschaften ein Geben und Nehmen und wo dieser Ausgleich fehlt, verliert sie sich automatisch im Sand.
Überprüfe das mal bei Dir.
 
könnte es vielleicht sein, dass Du vorallem nimmst und auf Unterstützung und Hilfe wartest.?...selber aber nicht zu geben vermagst.?
Anders als in der Liebe, sind Freundschaften ein Geben und Nehmen und wo dieser Ausgleich fehlt, verliert sie sich automatisch im Sand.
Überprüfe das mal bei Dir.

Nein, das kann nicht sein. Ich helfe meinen Freunden, wo ich nur kann. Fängt bei Umzügen an, Begleitung zu Ärzten und Ämtern, vorbeikommen wenn jemand krank ist und für denjenigen einkaufen oder einen Erkältungstee mitbringen, einen Brief an die Behörde schreiben, einen guten Anwalt suchen, Hausarbeiten durchlesen und korrigieren, die Lieblingscd verschenken an Geburtstagen, trotz Erkältung zur Hochzeit kommen und einen Film drehen, Bücher und Videos verleihen, den Kindern etwas zum Geburtstag oder einfach so etwas verschenken, zuhören, trösten, mitten in der Nacht kommen, wenn ein Notfall da ist etc. etc.
Das ist meine Überprüfung...
 
Liebe Saha,
smile.png


Mir ist das auch schon passiert, dass enge Freunde sich ganz einfach nicht mehr gemeldet haben. Dagegen kannst nix machen. Wenn jemand eine derartige Entscheidung getroffen hat, muss man das eben akzeptieren. Es wäre auch sinnlos, über die Gründe zu sprechen (finde ich). Was sollte sich dadurch schließlich ändern? Selbst wenn ich wüsste, warum sie/er sich nicht mehr meldet, könnte ich mein Wesen nicht ändern. Es ist eben so, dass die Menschen sich entwickeln - manchmal parallel, manchmal geht die Entwicklung auseinander, die Interessen ändern sich, manchmal stört einen etwas sehr, das man bisher hingenommen hatte. Ich habe aus diesem Grund auch schon Freundschaften abgebrochen ohne den Versuch, das auszudiskutieren.
Im Leben ändert sich alles, nichts ist für ewig - es ist ein ewiges Kommen und Gehen. Manchmal muss man eben loslassen.
So empfinde ich das.

Liebe Grüße,
ElliB
 
Leibe ElliB,
Deine Antwort gefällt mir. Ja, ich denke mittlerweile auch so und lasse die Menschen ziehen.
Ich weiß, ich bin ein hilfsbereiter Mensch, habe aber keine Lust mehr "meine Verdienste" aufzurechnen und mich mit "geben und nehmen" zu beschäftigen, wie mich Vitella darauf aufmerksam gemacht hat. Das kann Freundschaft nicht sein...
Liebe Grüße
Saha
 
Was Freundschaften betrifft, habe ich mich ziemlich zurückgezogen !

Ich habe früher immer sehr viel an Zeit in andere investiert ! Habe andere eingeladen , ihre Kinder oder Hunde betreut , wenn sie auf Reisen gewesen bin, bei Renovierungen geholfen, den Kummerkasten gespielt .....ect. Und was habe ich zurückbekommen, ?

Nichts !

Zumindesten nicht das, wonach ich mich gesehnt hatte, nämlich, daß es umgekehrt auch so geht !!!!


Aber Pustekuchen !

Ich denke, ich bin kein Mensch, der eine Liste anlegt , mit Dingen, die er für andere macht, aber wenn dann so garnichts zurückkommt, ziehe ich mich schon zurück !

Dann ist eine " Freundschaft " für mich gegessen !


Viele Grüße,

silence
 
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Hallo,

im Moment bin ich ein bisschen traurig ...

Meine "eigentlich" beste Freundin hat sich 3 Wochen nicht gemeldet. Normalerweise telefonieren wir so ca. 2x in der Woche.
Hatte ihr auf den AB gesprochen, mehrmals telefoniert und bin 3 Mal vorbeigefahren.

Gester habe ich sie telefonisch erreicht. Lapidar erzählte sie mir, dass sie 15 Tage im Krankenhaus mit geplatztem Blinddarm war und sie mich nicht beunruhigen wollte, ich hätte ja keinen guten Draht zu Krankenhäusern.
.
Als ich im Jahr 2006 mein Bein gebrochen hatte, hat sie mich jeden zweiten Tag im Krankenhaus besucht. Für mich ist klar, dass ich auch für sie da bin.

Was mich wirklich erstaunte, war, dasss sie mir sagte, falls ich sie besuchen wolle, möge ich doch vorher bitte anrufen.

Bin mir im Moment nicht sicher, was ich tun soll.

Allerdings war sie auch ein bisschen eifersüchtig, als ich, nach dem Tod meines GöGas vor mehr als 2 Jahren, dann einen neuen Mann kennenlernte ... Sie hat es bis heute abgelehnt, ihn kennenzulernen ...

nachdenkliche Grüße
 
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