Ganz allein und Diagnose Hirntumor

Josie1975

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15 März 2025
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Hallo ihr Lieben,

ich hab mich vor einiger Zeit schon mal hier mit einem Thema vorgestellt.

Letzten Donnerstag erhielt ich die Diagnose eines gutartigen Hirntumors.
Jetzt kann ich noch nicht sagen ob er operativ entfernt werden muss (was aufgrund der Größe
wahrscheinlicher ist) oder "nur" bestrahlt wird.

Ich bin schon seit 7 Jahren zu 100% erwerbsunfähig aufgrund von Herzerkrankung + Depressionen.
Jetzt kommt das noch obendrauf und ich bin total sozial isoliert.

Im letzten Jahr trennte ich mich von meinem Partner, im selben Jahr verstarb dann mein Hund;
was mich am Leben hielt war das Ziel hier weg zu ziehen und an meinen Wunschwohnort neu durch zu starten.

Das rückt jetzt in sehr weite Ferne, da ich kaum in der Lage bin allein für mich zu sorgen (Haushalt, Einkaufen).
Durch diesen permanenten Schwindel dessen Ursache ja nun gefunden wurde.

Ehrlich, ich weiß nicht für was oder wen ich noch jeden Tag aufstehe, jeder Tag ist gleich .........
Ich hab wirklich niemanden, bis letztes Jahr hab ich noch regelmässig meine 90jährige Nachbarin besucht,
mit ihr gespielt oder Kaffee getrunken. Sie ist jetzt aber im Heim.
Sie sagte mal "man kann nur noch jeden Tag abstreichen der vergeht (und aufs Ende warten) ........
genauso fühlt es sich für mich im Moment an.

Ich weiß nicht wie ich meinen Lebensmut wieder finden kann,
wenn ich morgen nicht mehr bin würden das nur meine Meerschweinchen, Vögel und Igel merken,
die ich täglich füttere.



 
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Hallo Josie,

erst jetzt lese ich deinen Post. Hier im Forum ist ja leider nicht mehr so viel los. Da schau ich nur noch sporadisch rein.

Wir hatten doch schon einmal miteinander geschrieben, nicht wahr? Damals wolltest du wieder zurück in deine Heimatregion ziehen, wenn ich mich recht erinnere.

Es tut mir sehr leid, dass du solche heftigen gesundheitlichen Probleme hast, so dass deine ganzen Pläne durcheinander gewirbelt werden. Da kann man schon seinen Lebensmut verlieren.

Wie sieht es inzwischen bei dir aus? Hast du schon eine ungefähre Richtung erfahren was die Behandlung des Hirntumors angeht? Hast du schon einmal mit deinen Ärzten/Ärztinnen gesprochen was z. B. die Unterstützung im Haushalt angeht? Bestimmt lässt sich da was machen.

Ich weiß aus eigener Erfahrung wie schwer es ist eine psychologische Hilfe zu bekommen, daher möchte ich dir empfehlen dich bei einem psychoonkologischen Dienst zu melden. Du hast zum großen Glück einen gutartigen Tumor, doch ich bin der Ansicht, dass ein Psychoonkologe/Psychoonkologin dir in deiner Situation helfen könnte. Google einfach mal nach einem Angebot in deiner Stadt. Vielleicht gibt es da ja auch Onlineangebote. Die Caritas, die Diakonie und viele Krankenhäuser bieten diese Dienste an. Meinem Mann und mir hat diese Unterstützung sehr geholfen, als er krebskrank war.

Weißt du, es ist nicht alles so aussichtslos wie es dir jetzt erscheint. Es geht weiter und wird wieder besser. Und warum sollte dein Umzug in die Heimat eigentlich nicht mehr stattfinden können? Vielleicht dauert es länger, bis du so weit bist, doch warum willst du dich ganz von diesem schönen Vorhaben verabschieden?

Ich hoffe, du schaust hier noch rein und antwortest mal.

Bis dahin drücke ich dir die Daumen, dass es dir bald wieder besser geht und denke an dich!

Liebe Grüße
Kerstin
 
Hallo Kerstin,

ich hab nächsten Montag meinen Termin in der Neurochirurgie, dann werde ich wahrscheinlich auch gleich den OP Termin bekommen.
Ich werde Pflegedienstleistungen über die Krankenkasse beantragen müssen :-(
bleibt mir nix anderes übrig, so ganz allein schaffe ich fast nix mehr.
Ja meine Mama wollte unbedingt das ich zurück in ihre Nähe ziehe, wo ich doch an die Ostsee möchte .......
Nun hatte ich kurz angedeutet, ich könnte mich ja in ihrer Nähe operieren lassen und seither kam nix mehr dazu.
Soviel zum Thema Hilfe ...
 
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Hallo Josie,

das ist natürlich heftig, wenn die eigene Mutter sich so verhält. Leider musste ich diese Erfahrung mit meiner eigenen Mutter auch machen. Als ich mit Mitte 20 einen Knochentumor bekam und monatelang ausfiel, hat sie meine kleine Tochter, meinen Mann und mich auch alleine gelassen. Ich hätte sie so gebraucht. Aber sie hatte keine Zeit und musste arbeiten. Sie wollte weder auf unser Kind aufpassen, noch mich im Krankenhaus besuchen.

Deshalb, auch wenn es schwer fällt und weh tut: Mache dich frei von deiner Mutter!

Grundsätzlich solltest du dich dort operieren lassen wo man dir am besten helfen kann. Aber das machst du sicher.

Als mein Mann krank war, hat er nach einer Selbsthilfegruppe gesucht, damit er Kontakt zu anderen Kranken, zum Erfahrungsaustausch, bekommt. So eine Gruppe gab es damals aber nicht. So hat er sich vorgenommen so eine Gruppe zu gründen, sobald es ihm wieder besser geht. Das hat er inzwischen gemacht. Seine Gruppe trifft sich einmal im Monat und hat schon 10 Mitglieder. Sie tauschen sich sich nicht nur über Krankheit aus, sondern besprechen alles Mögliche.

Vielleicht wäre sowas auch etwas für dich. Bei uns gibt es einen Dachverband der Selbsthilfegruppen. Google doch einfach mal. Mag sein, dass es auch etwas Passendes für dich gibt. Vielleicht kann dir auch die Sozialstation in deinem Krankenhaus weiterhelfen.

Für deinen Arzttermin wünsche ich dir alles Gute! Melde dich doch gerne und berichte wie es war. Meine Daumen sind gedrückt!

Alles Liebe für dich!
 
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