gefangen in Gefühlen

Firefighter

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19 April 2017
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Hallo,
Kurz zu mir, 37j. Verheiratet, Kinder

Meine geschichte:

Ich bin seit 2004 mit meiner Frau zusammen, seit 2007 verheiratet. Unsere Ehe war bis auf den Anfang noch nie harmonisch. Patchworkfamilie, meine Frau hat 2 Kinder mit in die Ehe gebracht.
Ich habe vor gut 2 1/2 Jahren über ein Internetspiel ( ich bin kein spielejunkie) eine 10 Jahre jüngere Frau kennengelernt. Aus schreiben im Spiel wurde schreiben privat, aus schreiben wurde treffen. Seitdem haben wir eine On-Off Affäre. Jedes mal wenn es zu Ende ist und ich denke das ich damit klarkomme schlägt es wieder in mir ein. Maximal 3 Wochen später haben wir wieder Kontakt und sind dann wieder für ne gewisse Zeit in der Affäre. Ich komme von dieser Frau einfach nicht weg. Die Gefühle die ich für diese Frau empfinde sind viel intensiver als für meine Frau. Ich kann mir einfach ein Leben ohne diese Frau nicht vorstellen. Natürlich denke ich auch an meine Familie, deswegen endet diese Affäre auch immer zeitweilig. Damit komm ich ja noch einigermaßen klar. Jetzt hat meine Affäre aus Verzweiflung sich für ein par Tage selbst jemanden angenähert, aber nach ein par Tagen festgestellt das sie damit total unglücklich ist. Wir haben wieder kontakt und wissen beide das wir nicht ohneeinander können.
Jetzt zum eigentlichen Thema:

Sie hat in der Zeit Sex mit dem Typen gehabt um mich zu vergessen. Hat aber nicht funktioniert. Ich dreh total ab bei dem Gedanken das sie was mit einem anderen hatte. Mach mir selber Bilder im Kopf wie sie mit dem Typen Sex hat. Das macht mich total fertig, obwohl ich eigentlich gar kein Recht dazu hätte, weil wir da ja keinen Kontakt hatten. Ich weiss nicht wie ich damit klarkommen soll.
Meine Frage: hab ich nicht mehr alle Latten am Zaun?

Kritik ist erwünscht, aber bitte objektiv....
 
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Hallo Feuerwehrmann!

Also mal das Positive: dein Zaun ist noch vollständig. Du hast lediglich mehr als ein Problem an der Backe.

Mal so grundsätzlich ... eine nicht harmonische Ehe wäre ein Anlass, diese Probleme zu klären oder die Partnerschaft aufzugeben ... aber nicht um fremd zu gehen. Fremd gehen ist immer ein Eingständnis eigener Schwäche.

Wo liegt nun diese Schwäche? Einer der häufigsten Gründe für Fremdgehen ist, dass eine Partnerschaft nicht mehr befriedigend funktioniert. Und dann tut sich die Kluft auf, einerseits möchte man auf die Vorteile einer Partnerschaft wie Versorgung, Gemeinsames, die Kinder etc. pp. nicht verlieren. Andererseits fehlt einem aber auch etwas, etwas in einem möchte befriedigt werden. Das ist oft nicht einmal so sehr der Sex, sondern einfach nicht nurmehr ein Möbelstück, der Versorger, der Allesverantworter, Alleinunterhalter etc. zu sein, sondern einmal wirklich wieder gesehen werden, angenommen zu werden, jemanden zu haben mit dem man sich versteht und dem man nahe sein kann. Du kannst dir aussuchen, was auf dich zutrifft.

Üblicherweise sinkt in Partnerschaften die nicht optimal passen das Selbstbewusstsein der Partner. So wie Du es schilderst gibt es vielleicht auch in deiner Partnerschaft einiges an offenen Themen, an passiert Verletzungen, an sich nicht verstanden fühlen. Wird das nicht aufgearbeitet - günstigstenfalls durch Reden miteinander - dann sinkt irgendwann das Selbstbewusstsein ... und die Anerkennung durch eine fremde Frau (wieder gefühlt etwas "wert" zu sein) baut dieses gesunkene Selbstbewusstsein natürlich wieder auf - man fühlt sich wieder besser und verliebt sich recht schnell.

Das on-off Verhältnis ergibt sich dann mit hoher Wahrscheinlichkeit dadurch, dass deine Defizite mit der Zeit geringer werden, Du wieder aufgebaut bist, und daher das Verhältnis nicht mehr so sehr brauchst ... und daher leicht loslassen kannst (Frauen haben normal weniger ein Problem ein Verhältnis zu beenden, weil sie recht schnell ein Neues finden können, scheint in deinem Fall aber eher weniger zuzutreffen, sondern da auch emotionale Bedürfnisse dahinter stehen).

Dass Du mit dem Kopfkino in dieser "Untreue" deines Verhältnisses feststeckst, ist auch klar. Die meisten Männer empfinden Frauen als ihren Besitz, und haben ein Problem damit, wenn ihnen jemand ihr "Spielzeug" wegnimmt.

Was kannst Du jetzt tun? Zielführend wäre natürlich für dich mal eine Entscheidung über deine Partnerschaft. Ob Du diese weiterführen willst oder nicht. Es kann natürlich Argumente geben, auch eine unbefriedigende Partnerschaft weiterzuführen und nebenbei ein oder mehrere Verhältnisse zu haben. Allerdings solltest Du dich vorher wirklich fragen, ob es dir das wert ist, einen Menschen mit dem Du doch einen relevanten Abschnitt deines Lebens geteilt hast tief zu verletzen, wenn sie es mitbekommt.

In jedem Fall könnte es für dich hilfreich sein, festzustellen was in der Partnerschaft dein Selbstbewusstsein beeinflusst, und eventuell versuchen in diesen Bereichen Änderungen herbeizuführen.

Mit dem Fakt, dass dein Verhältnis "fremdgegangen" ist, wirst Du leben müssen. Habt ihr eine gegenseitige Treuevereinbarung? Auch wenn es emotional schwer zu verdauen ist ... Du kannst dir nur klar machen, dass Du auf sie ... besonders wenn die Beziehung beendet ist ... keine Rechte hast, und sie tun und lassen kann, was sie will (egal ob sie dir die Verantwortung umhängt, weil sie es ja "nur getan hat um eure Trennung zu verarbeiten"). Da kannst Du einfach nur entscheiden, ob Du damit leben willst oder nicht. Also entweder weiter wie bisher oder Trennung.

In Summe würde ich dir halt raten ... stell' mal für dich fest, wo Du hin willst, und gib euerer Ehe vielleicht doch noch einmal eine Chance. Nur ... lernt miteinander reden ... ggf. mit Unterstützung einer Paarberatung (die letztendlich auch eine sinnvolle Mediation für eine Trennung sein kann). Das sollte dann auch Basis für die Entscheidung über dein Verhältnis sein ... wenn Du ernsthaft deine Ehe weiterführen willst, dann solltest Du das Verhältnis beenden um deine Energie nicht an einer falschen Stelle zu binden sondern sie voll in die Partnerschaft einbringen zu können.

Aber ... was Du auch tust ... häng' deiner Frau nicht die Verantwortung um, mit deinem Verhältns klarkommen zu sollen ... behalte es für dich, denn sonst kann deine Ehe schneller enden, als dir lieb ist. Die meisten Frauen können den Vertrauensbruch durch Fremdgehen nicht verzeihen. Auch wenn sie es vordergründig glauben, bleibt meistens eine Bruch in der Partnerschaft zurück.

Ich hoffe das hilft dir

KingOfLions
 
Erstmal danke für die ausführliche Antwort. Ich komme mit meiner Frau nicht mehr wirklich klar. Auf einem guten Tag folgen 9 magere. Ich glaube das ich mit einer Trennung klarkommen würde, wäre da nicht der kleine (7) der sozusagen mein ein und alles ist.

Zu meiner * Affäre*,
Sie ist mehr als das, das merke ich immer relativ schnell, wenn es vorbei ist. Nur diesesmal etwas zu spät.....das klarkommen damit das sie wen anderes hatte ist in der Tat sehr schwierig für mich....
 
Sehe ich ein, und das ist ein Status den ja sehr viele Partnerschaften irgendwann einmal erreichen. Und das ist natürlich eine sehr persönliche Entscheidung, diese wegzuwerfen oder zu versuchen bei dem anzusetzen, was einmal war. Warum hast Du dich damals für sie entschieden? Was war dein Beweggrund sie zu heiraten? Was ist an deinem Verhältnis jetzt besser, als damals an deiner Partnerin?

Mit einer Trennung kommt man relativ leicht klar, besonders wenn man es schon einmal hinter sich hat, und die Ängste davor weg sind. Die Frage ist nur ... ist es das wirklich wert? Oder reiht sich nur eine erfolglose Partnerschaft an die andere, wie bei so vielen Singles? Weil eben das Handwerkszeug fehlt, eine Partnerschaft am Laufen zu halten, vielleicht auch schon, sich schon einmal die richtige Partnerin auszusuchen.

Der "Kleine" ist nicht von dir sondern eines ihrer Kinder? Dann ist natürlich klar, dass Du ihn auch verlierst, wenn Du sie verlierst. Aber denk halt auch dran ... das kann dir auch dann passieren, wenn sie dir auf dein Verhältnis draufkommt. Auch nachträglich noch.

Sie ist mehr für dich ... hm, ja ... weil sie dir etwas gibt, nach dem Du gerade bedürftig bist. Wenn Du kannst, was ist wenn Du dir vorstellst, deine Frau könnte dir das geben, was dir dein Verhältnis gibt? Würdest Du sie dann auch noch verlassen wollen? Es ist natürlich der einfachere Weg, sich an 2 Stellen zu holen, was eigentlich normal für eine Partnerschaft sein sollte. Es ist Aufwand, sich gegenseitig die Chance zu geben, miteinander und aneinander zu wachsen.

Wie schon oben geschrieben, was gibt dir die Gewissheit, dass Du in diese neue Partnerschaft dann mehr Energie investieren würdest sie aufrecht zu erhalten, als in deine bisherige(n)? Am Anfang läuft eine Partnerschaft immer recht reibungslos ... aber mit der Zeit kommen dann halt die alltäglichen Dinge, gibt's unterschieldiche Sichtweisen, es gibt Lebensereignisse wo man vielleicht unterschiedliche Wege geht ... und der Kitt ist halt immer, dass man bereit ist, diesen Weg egal wie er aussieht auch gemeinsam gehen zu wollen, und dass beide auch bereit sind, was auch kommt wieder aufeinander zuzugehen. Klar laufen Beziehungen einfacher, wenn man den Alltag ausblenden kann ... das ist das Schöne an einem Verhältnis ... dass da nichts dazwischen steht, nichts abzustimmen ist ... es ist bequem. Aber bleibt es das, wenn man daraus eine Partnerschaft macht?

Viel Futter zum Nachdenken ... entscheiden kannst eh nur Du selber.
 
Man weiss ja nie wie sich Beziehungen entwickeln, aber wenn die Chemie stimmt, beide so ziemlich alles vom anderen wissen ist das doch nicht so verkehrt. Natürlich gibt's da auch Risiken das is klar.

Die Frage ist doch was man hergibt, auf was man * verzichten* kann aus dem * alten* Leben. Ich hab soviel gegeben Für die Familie, soviel aufgegeben, irgendwann geht's nicht mehr....
 
Dein letzter Satz umfasst jetzt aber nach meinem Verständnis 2 Facetten. Zum Einen sehe ich da irgendwo, dass Du dich als Opfer deiner Partnerschaft/deiner Familie siehst.

Ich möchte ja hier öffentlich nicht zu indiskret fragen ... aber wenn Du Dinge aufgegeben hast für die Famile ... warum? Du scheinst dich - aus Notwendigkeit, aus Nettigkeit, aus Verantwortungsgefühl - irgendwo selber übergangen zu haben. Lassen wir mal das Thema welche Opfer Du gebracht hast - aber schau einmal zwei Facetten an ... hat deine Frau auch Opfer in gleichem Umfang bringen müssen? (klar, Patchworkfamlie mit 3-4 Kindern ist nicht einfach) Und wo fühlst Du, dass Du mehr gegeben hast, wo fühlst Du dich benachteiligt? Was hast Du aufgegeben, das unwiederbringlich weg ist? Und vor allem - WARUM hast Du es aufgegeben? Man schiebt so gerne auf die Umstände, auf Andere für die man ja musste ... aber sehr oft sind da halt auch eigene Entscheidungen und Vorbehalte dabei. Was war denn damals die Priorität? (man kann leicht traurig sein, etwas nicht gemacht haben zu können ... aber oft ist es auch einfach eine Entscheidung die man treffen musste ... wenn sich halt gerade beim Geld halt nur eine Sache ausgeht, und Anderes Priorität hat. Aber man muss sich auch bewusst sein, dass das eine bewusste Entscheidung war, die man da getroffen hat.)

Ich kann da nur von mir reden ... aber ich bin im Laufe der Zeit draufgekommen, dass manche Wünsche gar nicht so wichtig sind, erfüllt zu werden. Es sind einfach Dinge die man im Laufe der Zeit aufgibt, wo man dann auch eine Zeit lang auf die Umstände böse ist, Schuldige sucht, dass man sie aufgeben muss ... aber eigentlich haben sie sich einfach überlebt, und man will sie einfach nur nicht loslassen ... oft weil sie eine Verbindung in andere (bessere?) Zeiten sind, denen man natürlich gerade in schlechten Zeiten nachhängt. Nur mal so als Tipp, diese Gefühle mal auch dahingehend anzuschauen.

Die andere Facette ist natürlich, was Du mit deiner Ehe aufgeben würdest. Das ist natürlich wahrscheinlich der Kontakt zu deinem Kleinen, wobei das natürlich auch davon abhängt, wie ihr beide euch trennt (gemensames Sorgerecht!) und wie freundschaftlich der Kontakt nachher noch bleibt. Du würdest auch deine jetzige relative Sicherheit aufgeben, und in ein völlig neues Abenteuer springen, von dem Du nicht weisst wie es ausgehen wird ... im Endeffekt kannst Du auch in ein paar Monaten alleine da stehen. Es sind hat wahrscheinlich noch viele Facetten offen, die du an ihr noch nicht kennst.
Das sind aber Prioritäten, die nur Du setzen kannst, ob Du das Risiko bereit bist einzugehen, wie es mit dem Verantwortungsgefühl für dein Kind und für deine Familie insgesamt aussieht.

Deine erste Entscheidung muss sicher einmal sein, ob Du damit leben kannst, dass dein Verhältnis dazwischen jemand anderen gehabt hat. Vielleicht hilft dir ja dabei die Frage, ob Du auch noch mit deiner Frau Sex hast? (ja, ich weiss, hat mit dem Besitz einer Frau nichts zu tun und ändert am Gefühl nichts, aber zumindest wäre dann nichts vorzuwerfen). Vielleicht wäre dazu ein persönliches Treffen eine gute Idee, um dem Thema nachzuspüren.

Erst dann kannst Du entscheiden wie es weiter gehen soll - Ehe, Ehe + Verhältnis, Verhältnis. In der Entscheidung geht's einmal nur um dich, was Du im Moment meinst zu brauchen oder für die Zukunft haben zu wollen - auch wenn es sich im Nachhinein vielleicht als völlig falsche Entscheidung herausstellt - heute geht's nicht anders. Keine der beiden Frauen hat was davon, wenn Du nur mit halbem Herz bei ihr bist, und Du dir immer wieder Zeit für die eine oder andere Seite stehlen musst.
 
Wie man das halt so macht für die Familie, Hobbys aufgeben, Freunde verlieren mit der Zeit, auf Karriere verzichten....sowas alles. Und warum? Weil es die Angetraute nicht gut findet.
Ich habe noch Sex mit meiner Frau, aber sehr sehr selten. Ich verspüre auch keine grosse Lust darauf wenn ich ganz ehrlich bin.

Das HauptThema für mich ist ganz klar meine *Affäre*, die eigentlich viel mehr als das ist.....
 
Hallo Firefighter,

vielleicht hilft es dir, wenn du deine Situation einmal aus einem anderen Blickwinkel betrachtest. Aus dem Blickwinkel deiner Frau nämlich.

Ich habe deine Posts hier gelesen und versuche mich mal in die Lage deiner Frau zu versetzen. Natürlich weiß ich fast gar nichts über deine Frau. Das, was du über sie erzählst klingt, als wäre sie ein eher dominanter Typ, der keine Ahnung und auch kein Interesse vom/am Leben ihres Mannes hat. Deine Ehe war nie harmonisch, schreibst du. Aber vielleicht hast du sie ja einmal geliebt und deshalb geheiratet. Bestimmt wurdest du nicht dazu gezwungen.

Wenn ich also deine Frau wäre, würde ich mir schon lange Gedanken machen, ob da zwischen mir und meinem Mann etwas nicht stimmt (Stichworte hierzu: Onlinespiele, kaum Sex).

Ich würde nicht mit einem Mann leben können, der mich nicht liebt und mich eigentlich gar nicht leiden kann. Sicher, ich wäre wütend und enttäuscht, wenn mein Mann offen mit mir über seine Gefühle sprechen würde. Aber ich wäre auch froh, wenn ich endlich Klarheit hätte.

Ich könnte nicht mit einem Mann zusammen zu sein, der mich lediglich als jemanden sieht, der ihn von seinen Freunden und seinen Hobbies ferngehalten hat. Der ihm das Leben schwermacht und nun seinem neuen Lebensglück im Wege steht. Ich bräuchte Klarheit - auch für die Kinder.

Daher rate ich dir ganz dringend: Sprich endlich mit deiner Frau. Und trenne dich von ihr. Sie hat ein Anrecht auf Ehrlichkeit deinerseits. Auch wenn es dir schwerfällt und die Konsequenzen schwerwiegend sind, so kannst du nicht weitermachen. Ob du nun mit deiner Freundin zusammen kommst- oder nicht- ist dabei völlig unerheblich. Das Verhältnis zwischen dir und deiner Frau ist wohl nicht mehr zu kitten, so wie du es beschreibst. Dann ist es jetzt an der Zeit dich ehrlich zu machen und ein wenig Stärke zu zeigen.

Alles Gute wünsche ich dir.

Clara
 
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Wie man das halt so macht für die Familie, Hobbys aufgeben, Freunde verlieren mit der Zeit, auf Karriere verzichten....sowas alles. Und warum? Weil es die Angetraute nicht gut findet.
Ich habe noch Sex mit meiner Frau, aber sehr sehr selten. Ich verspüre auch keine grosse Lust darauf wenn ich ganz ehrlich bin.

Das HauptThema für mich ist ganz klar meine *Affäre*, die eigentlich viel mehr als das ist.....

Aber genau der Sex mit deiner Frau trifft ja dein derzeitiges Hauptthema, nämlich, dass dein Verhältnis mit einem anderen Mann geschlafen hat ... Du schläfst ja auch mit einer anderen Frau ... und für dich ist das völlig normal. Gleiches Recht für beide. Es soll dir ja nur helfen, einen anderen Blickwinkel zu bekommen.

Ich muss dir ehrlich sagen, wenn ich mir deinen ersten Absatz anschaue, dann hast Du da ein ganz gravierendes Thema. Du hast dein Leben durch das bestimmen lassen, was deine Frau will. Wahrscheinlich bist Du auch die Ehe eingegangen, obwohl das Verhalten deiner Frau bereits in diese Richtung gegangen ist. Nicht deine Frau hat dich eingeschränkt - DU hast dich einschränken LASSEN. Dass eine Partnerschaft auch Kompromisse umfasst ist klar, nur wenn man zu nachgiebig ist und um "Seines" nicht kämpft, dann wird man immer der Verlierer, immer das Opfer sein. Das ist deine Lernaufgabe daraus, dich selber besser und selbstbewusster zu verteten. Denn das klärt relativ schnell Beziehungen die nicht tragfähig sind.

Aber: wenn Du dieses Muster nicht los wirst, dann wird dir Gleiches auch in anderen Partnerschaften passieren. Du siehst jetzt das grünere Gras auf der anderen Seite in deinem Verhältnis. Was klar ist, weil Du derzeit nur sehr wenige Berührungspunkte hast, und die Frage etwas aufzugeben daher gar nicht aufkommt. Ein Vorgehen das sehr viele Singles in beziehungslose Beziehungen (Wochenendverhältnisse, Sexverhältnisse) führt, um genau diese Probleme zu vermeiden, denen sie nicht Herr werden können.
Es ist natürlich toll, wenn man sich da wieder angenommen fühlen kann, wenn man gemeinsame Interessen wiederbeleben kann ... mal fühlt sich lebendiger als in einer totgelaufenen Partnerschaft. Aber was wird passieren, wenn wieder Kompromisse zu schließen sind, die unweigerlich auf dich/euch zukommen werden?

Für dich wär's halt wichtig, dich mal damit auseinanderzusetzen, dich selber, deine Interessen und deine Wünsche besser vertreten zu können und Grenzen zu ziehen, wenn deine Bedürfnisse zu sehr eingeschränkt werden. Auf deutsch: dich nicht von anderen Menschen bestimmen zu lassen, leben zu lassen. Sonst läufst Du Gefahr, das Du immer wieder in die gleiche Schiene gelangst, und deine Partnerschaften immer mit Frust enden ... bis Du halt auf den Egotrip kommst und überhaupt nicht mehr kompromissfähig bist.

Wie gesagt, wie Du weiter machst ist deine Entscheidung. Aber im Endeffekt läufst Du vor dir selber davon, vor deiner eigenen fehlenden Fähigkeit, deine Grenzen zu definieren und sie auch zu verteidigen. Und das wird dich weiterhin begleiten, wenn Du es nicht löst, wenn Du es alleine nicht schaffst dann mit Unterstützung (Therapeut, Lebensberater (Österreich), Psychokinesiologe, Coach etc.).
 
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