Generation Y oder die Konsequenzen einer "Karriereverweigerung"

Brockhaus0815

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Liebe Leute,

nach dem Abschluss von 2 Studiengängen, einer Station in der Unternehmensberatung und anschließend einer Bank habe ich mir einen ruhigeren Job gesucht. Ich habe nun um 16:00 Feierabend und demenstprechend viel Freizeit. Der neue Job ist angenehm und ich habe (vergleichsweise) sehr wenig Stress.

Es ist nicht so, dass ich geldgeil wäre, aber der neue Job mit geringen Aufstiegschancen verbunden und reich werde ich damit auch nicht (das Gehalt ist aber auch nicht schlecht).
Natürlich habe ich in meinem Bekanntenkreis aber auch viele Leute, die beruflich richtig Gas geben. Teilweise verdienen manche Bekannte das Dreifache (!). Ich weiß, dass der Vergleich mit anderen selten zielführend ist (und auch immer jemand mehr verdienen wird), aber manchmal werden mir dann schon die Konsequenzen meiner Entscheidung bewusst (geringere finanzielle Möglichkeiten).
Letztlich zahlt aber jeder seinen "Preis": Ich, mit einem geringeren Einkommen und die Karrieristen mit mehr Geld, aber dafür auch mehr Stress und weniger Freizeit.

Ich schreibe diese Zeilen, nicht primär aus einer Problemlage hinaus, sondern aus Neugier: Haben sich einige von Euch auch bewusst für einen entspannten Job entschieden? Wie erlebt Ihr die "Konsequenzen", sprich: weniger Geld, aber dafür mehr Zeit. Und auch an die "Karrieristen" (nicht abwertend gemeint): Wie erlebt ihr den Spagat zwischen mehr Geld aber wenig Freizeit?

LG
 
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Hallo Brockhaus(Mann oder Frau?),

vor kurzem habe ich meine kleine Firma aufgegeben, aus gesundheitlichen Gründen.

Nun fühle ich mich zwar viel besser, habe keinen Streß mehr und werde so langsam wieder fit, komme mir aber irgendwie ein wenig wie eine Frührentnerin vor.

An die Hausfrauenrolle muß ich mich erst wieder gewöhnen. Auch muß ich mich daran gewöhnen kein Geld zu verdienen...

Gar nicht so einfach. Besonders auch, weil mein Mann den Turbogang einlegt und so richtig nochmal seine Karriere in Fahrt bringt.

Da muß man mit umgehen können.
 
Grüss dich!

Ich habe derzeit einen Job mit geregelter Arbeitszeit, nicht unangenehm, wo ich mir die Zeit gut einteilen kann. Ich hatte zwar früher den selben Job, habe aber die Möglichkeit abgegeben bzw. habe ich auf viele Überstunden zu Gunsten von Freizeit verzichtet. Das einst sehr gute Gehalt ist jetzt eben so ein Gehalt, wo ich viel Freizeit habe.

Wichtig war für mich grundlegend dass ich mir meine Freizeitaktivitäten leisten kann und davon leben kann, somit ist mein Gehalt ausreichend, obwohl viele in meinem Alter bessere Positionen und Gehalt beziehen.
Die Selbstzufriedenheit und Bestätigung habe ich mir erlangt, ich könnte, hätte ich meine Zusatzaufgaben nicht aufgegeben, ebenfalls in deren Verdienstmöglichkeiten kommen können.


Ein Karrierist hat sehr viel Freude mit seiner Arbeit, geht darin auf, dazu gehört natürlich auch ständige Erreichbarkeit etc.
Ich habe langsam Stück für Stück abgegeben und habe heute geregelte Arbeitszeit und geregelte Freizeit und es war meine richtige Entscheidung.
Zb habe ich jetzt morgen und übermorgen wieder freigenommen, das ist einfach viel toller.

Natürlich gibt es Lebensphasen wo eine Karrerie Wichtigkeit hat, wo man seine Grenzen auslotsen möchte, aber man kann dann in eine Lebensphase übergehen, wo man sich sagt, ich will mir eigentlich gar nichts mehr beweisen, wenn ich die Möglichkeit habe, will ich es einfach ruhiger haben.

LG
Ritter Omlett
 
Hallo Brockhaus!

Bei mir war die Entscheidung, weniger zu arbeiten und damit mehr "Freizeit" zu haben, keine ganz freiwillige. Denn ich hatte Kinder, denen ich meine Zeit widmen wollte.

Ich hatte deshalb lange Jahre nur einen Halbzeitjob und habe das nicht bereut. Ich werde es später bereuen, wenn es um die Pensions/Rentenberechnung geht.

Aber mir war jede Minute dieser Zeit alles wert. Finanzielle Einbußen hatte ich insoferne deshalb nicht, weil rein rechnerisch gesehen die Kosten für eine außerhäusige Kinderbetreuung, die bei einem Ganztagsjob nötig gewesen wäre, auch in etwa die Differenz zu einem Ganztagsgehalt gewesen wäre.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
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Ich finde, beides ist eine tolle Lösung.
Also die Kombi aus einem 20 Stunden Job mit fixen Arbeitszeiten, der entspannend ist - und einer selbständigen Tätigkeit, je nach Lust und Laune. :)
Damit lässt sich die Reisekasse aufbessern, etwas dazuverdienen und sich verwirklichen - aber auch mal ausschalten.
 
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