Wildfreund
Member
- Registriert
- 20 Februar 2014
- Beiträge
- 19
Liebe Forengemeinde,
Ich hatte in den letzten 4 Jahren 4 bzw 5 Arbeitsverhältnisse (nein keine libidösen oder sonstigen Verhältnisse, einfach Arbeitsverhältnisse um eventuelle Missverständnisse zu vermeiden).
Gerade bin ich dabei (nach einer schweren psychischen Krise) beruflich wieder Fuß zu fassen. Und ich stelle fest daß ich Probleme habe die mich zu verfolgen scheinen.
Zur Vorgeschichte: Seit dem Jahr 2010 bin ich beruflich ein Nomade - und die Anstellungen verliefen oft nach diesem Schema: Anstellung - Mobbing/Bossing - Kündigung. Unter anderem auch mit den Worten: "Ich kann Ihnen zwar nicht sagen was Sie falsch gemacht haben, aber irgendwas haben Sie wohl falsch gemacht".
Wirklich skeptisch wurde ich als ich eine Ausbildung beenden musste, die sich in einen theoretischen und einen praktischen Teil gliederte. Da meisterte ich die Theorie mit besten Noten während ich bei den Praktika meinen Augen kaum traute was da täglich passierte und schwerem Mobbing ausgesetzt war, und meiner Meinung nach völlig zu unrecht sehr schlecht beurteilt wurde. (die Dienststelle wo ich die Praktika absolvierte wurde mittlerweile aufgelöst - scheinbar liefen da wirklich ein paar Dinge schief).
Im Großen und Ganzen sah ich mich aber generell einfach ungerecht behandelt und unfähig mit den Selbstverständnis daß "die Welt einfach ungerecht ist" umzugehen. Alle Versuche blieben erfolglos, ich habe mein Äußeres verändert, meine Frisur, meine Kleidung, versucht so wenig wie möglich aufzufallen, freundlich zu sein, ja sogar bewusst unfreundlich zu sein (ein Feedback das ich mal nebenbei erhalten habe war daß ich "zu nett" sei...). Im Endeffekt hat nichts geholfen, alle Arbeitsverhältnisse der letzten Jahre dauerten einige Wochen bis wenige Monate und wurden ohne Angabe von Gründen nach kurzer Zeit von Arbeitgeberseite beendet.
Persönliche Coachings, Psychotherapie, Psychiatrische Behandlung, Anfragen bei der hiesigen ArbeitnehmerInnenvertretung, all das konnte mir bisher nicht helfen. Nach wenigen Tagen sehe ich die gleichen Muster der letzten Jahre wieder aufkommen. Es ist immer das Gleiche und ich versuche mittlerweile wirklich sehr den Wünschen meines Arbeitgebers zu entspechen. Dabei sehe ich Kollegen die zuspätkommen, schlafen am Arbeitsplatz, Witze über Kunden, die Führungsebene oder Kollegen reißen, keine Scham haben ihr auch-nur-Mensch-sein öffentlich auszuleben, und auch nicht anecken damit und wundere mich...
Ist es alleine mein Lebenslauf? Als Schulabbrecher (der aber erfolgreich und unter schweren Bedingungen die Reifeprüfung nachgeholt hat), als ehemals politisch engagierter Jugendlicher der von seinem Demonstrationsrecht gebrauch machte und dabei in seinem Glauben an die Menschheit auch keine Scheu davor hatte von der Polizei mit Personendaten erfasst zu werden, als junger Mensch der (ok, zugegeben) von von seiner Dienststelle während der Maturaschule Arbeitsmaterialen geklaut hat (mir wurde das zwar offiziell nie nachgewiesen dennoch glaube ich daß mein damaliger Chef davon gewusst hat) gibt es möglicherweise viele Dinge die einen Dienstgeber bei der Recherche abschrecken.
Dennoch verstehe ich nicht warum es üblich zu sein scheint mich erst einzustellen, kostspielig einzuschulen und dann über linke Nummern wieder loszuwerden? Warum wird das nicht im Zuge der üblichen Recherche über Applikanten abgeklärt bevor ich den Dienstvertrag unterschreibe?
Zugegeben, man könnte mir jetzt mit einem herzhaften "Guten Morgen, wir haben die Wirtschaftskrise, wer arbeiten will muß sich hinten anstellen, etceterapepe" entgegenbringen, und daß die Situation am Arbeitsmarkt vielleicht nicht ganz so ideal ist. Aber nach meinen Erfahrungen in den Letzten Jahren denke ernsthaft darüber nach meine berufliche Zukunft und damit auch die Aussicht auf eine berufsbegleitende Ausbildung, die Fortsetzung meines Studiums etc ein für alle mal zu begraben.
Ich bin polizeilich (offiziell?) unbescholten soll heißen mein Strafregisterauszug ist rein. Ich habe auch Dienstzeugnisse die eigentlich zufriedenstellend sind - klar es gibt "diese Codes" unter Arbeitgebern, ominöse Formulierungen die rechtlich unantastbar sind und trotzdem "schlecht" sind. Zwar war ich noch nie in Postitionen wo es der Arbeitgeber als Wert empfunden hätte mir ein Arbeitszeugnis auszustellen. In einem fall habe ich auf Anfrage sogar ein Zeugnis erhalten das sogar nach "diesen Codes" (wo sind die eigentlich aufgelistet?) angeblich einigermaßen positiv war.
Ich bin mittlerweile wirklich skeptisch, vermute irgendwo einen Aktenvermerk den ich nie in meinem Leben einsehen werde, vermute hidden Services die im legalen Graubereich Background-checks (Facebook?) mit ungeahnten Einsichten ermöglichen, vielleicht sogar einen beruflichen permanent Record, eine Arbeitnehmer-Datenbank die nie jemand einsehen wird der dagegen rechtliche Schritte einleiten würde - schließlich ist es einem Arbeitgeber verboten Daten über einen ehemaligen Angestellten weiterzugeben.
Es scheint aber als wäre man trotz aller "Grundrechte" und Privilegien die unsere Vorväter mühsam erkämpft haben im Endeffekt einer gewissen Willkür ausgeliefert. Was soll ich tun? Wenn ich in meinem jetzigen Job wieder die gleichen Erfahrungen mache bin ich möglicherweise wirklich verleitet mich von meiner beruflichen Zukunft gänzlich zu verabschieden.
Ich bin froh über meinen jetzigen Job und hoffe daß sich mein Verdacht als unbegründet herausstellt und sich die Sache vielleicht doch in Wohlgefallen auflöst. Die einzigen Möglichkeiten wären es Mobbing bzw Bossing nachzuweisen und selbst das ist ein Graubereich, ansonnsten konnte ich in meinem Fall nur sehr spärlich Hilfestellung finden - wie gesagt nach einigen Anrufen hat sich die (unabhängige) Arbeitnehmervertretung bereiterklärt mir mal ein unverbindliches Beratungsgespräch anzubieten. Kennt Ihr vielleicht Stellen an die ich mich wenden könnte, oder hat hier jemand Tipps die mir weiterhelfen könnten?
Hat sonnst jemand etwas zu dem Thema zu sagen? Soll ich jetzt meine beruflichen Aussichten wirklich begraben?
Ich hatte in den letzten 4 Jahren 4 bzw 5 Arbeitsverhältnisse (nein keine libidösen oder sonstigen Verhältnisse, einfach Arbeitsverhältnisse um eventuelle Missverständnisse zu vermeiden).
Gerade bin ich dabei (nach einer schweren psychischen Krise) beruflich wieder Fuß zu fassen. Und ich stelle fest daß ich Probleme habe die mich zu verfolgen scheinen.
Zur Vorgeschichte: Seit dem Jahr 2010 bin ich beruflich ein Nomade - und die Anstellungen verliefen oft nach diesem Schema: Anstellung - Mobbing/Bossing - Kündigung. Unter anderem auch mit den Worten: "Ich kann Ihnen zwar nicht sagen was Sie falsch gemacht haben, aber irgendwas haben Sie wohl falsch gemacht".
Wirklich skeptisch wurde ich als ich eine Ausbildung beenden musste, die sich in einen theoretischen und einen praktischen Teil gliederte. Da meisterte ich die Theorie mit besten Noten während ich bei den Praktika meinen Augen kaum traute was da täglich passierte und schwerem Mobbing ausgesetzt war, und meiner Meinung nach völlig zu unrecht sehr schlecht beurteilt wurde. (die Dienststelle wo ich die Praktika absolvierte wurde mittlerweile aufgelöst - scheinbar liefen da wirklich ein paar Dinge schief).
Im Großen und Ganzen sah ich mich aber generell einfach ungerecht behandelt und unfähig mit den Selbstverständnis daß "die Welt einfach ungerecht ist" umzugehen. Alle Versuche blieben erfolglos, ich habe mein Äußeres verändert, meine Frisur, meine Kleidung, versucht so wenig wie möglich aufzufallen, freundlich zu sein, ja sogar bewusst unfreundlich zu sein (ein Feedback das ich mal nebenbei erhalten habe war daß ich "zu nett" sei...). Im Endeffekt hat nichts geholfen, alle Arbeitsverhältnisse der letzten Jahre dauerten einige Wochen bis wenige Monate und wurden ohne Angabe von Gründen nach kurzer Zeit von Arbeitgeberseite beendet.
Persönliche Coachings, Psychotherapie, Psychiatrische Behandlung, Anfragen bei der hiesigen ArbeitnehmerInnenvertretung, all das konnte mir bisher nicht helfen. Nach wenigen Tagen sehe ich die gleichen Muster der letzten Jahre wieder aufkommen. Es ist immer das Gleiche und ich versuche mittlerweile wirklich sehr den Wünschen meines Arbeitgebers zu entspechen. Dabei sehe ich Kollegen die zuspätkommen, schlafen am Arbeitsplatz, Witze über Kunden, die Führungsebene oder Kollegen reißen, keine Scham haben ihr auch-nur-Mensch-sein öffentlich auszuleben, und auch nicht anecken damit und wundere mich...
Ist es alleine mein Lebenslauf? Als Schulabbrecher (der aber erfolgreich und unter schweren Bedingungen die Reifeprüfung nachgeholt hat), als ehemals politisch engagierter Jugendlicher der von seinem Demonstrationsrecht gebrauch machte und dabei in seinem Glauben an die Menschheit auch keine Scheu davor hatte von der Polizei mit Personendaten erfasst zu werden, als junger Mensch der (ok, zugegeben) von von seiner Dienststelle während der Maturaschule Arbeitsmaterialen geklaut hat (mir wurde das zwar offiziell nie nachgewiesen dennoch glaube ich daß mein damaliger Chef davon gewusst hat) gibt es möglicherweise viele Dinge die einen Dienstgeber bei der Recherche abschrecken.
Dennoch verstehe ich nicht warum es üblich zu sein scheint mich erst einzustellen, kostspielig einzuschulen und dann über linke Nummern wieder loszuwerden? Warum wird das nicht im Zuge der üblichen Recherche über Applikanten abgeklärt bevor ich den Dienstvertrag unterschreibe?
Zugegeben, man könnte mir jetzt mit einem herzhaften "Guten Morgen, wir haben die Wirtschaftskrise, wer arbeiten will muß sich hinten anstellen, etceterapepe" entgegenbringen, und daß die Situation am Arbeitsmarkt vielleicht nicht ganz so ideal ist. Aber nach meinen Erfahrungen in den Letzten Jahren denke ernsthaft darüber nach meine berufliche Zukunft und damit auch die Aussicht auf eine berufsbegleitende Ausbildung, die Fortsetzung meines Studiums etc ein für alle mal zu begraben.
Ich bin polizeilich (offiziell?) unbescholten soll heißen mein Strafregisterauszug ist rein. Ich habe auch Dienstzeugnisse die eigentlich zufriedenstellend sind - klar es gibt "diese Codes" unter Arbeitgebern, ominöse Formulierungen die rechtlich unantastbar sind und trotzdem "schlecht" sind. Zwar war ich noch nie in Postitionen wo es der Arbeitgeber als Wert empfunden hätte mir ein Arbeitszeugnis auszustellen. In einem fall habe ich auf Anfrage sogar ein Zeugnis erhalten das sogar nach "diesen Codes" (wo sind die eigentlich aufgelistet?) angeblich einigermaßen positiv war.
Ich bin mittlerweile wirklich skeptisch, vermute irgendwo einen Aktenvermerk den ich nie in meinem Leben einsehen werde, vermute hidden Services die im legalen Graubereich Background-checks (Facebook?) mit ungeahnten Einsichten ermöglichen, vielleicht sogar einen beruflichen permanent Record, eine Arbeitnehmer-Datenbank die nie jemand einsehen wird der dagegen rechtliche Schritte einleiten würde - schließlich ist es einem Arbeitgeber verboten Daten über einen ehemaligen Angestellten weiterzugeben.
Es scheint aber als wäre man trotz aller "Grundrechte" und Privilegien die unsere Vorväter mühsam erkämpft haben im Endeffekt einer gewissen Willkür ausgeliefert. Was soll ich tun? Wenn ich in meinem jetzigen Job wieder die gleichen Erfahrungen mache bin ich möglicherweise wirklich verleitet mich von meiner beruflichen Zukunft gänzlich zu verabschieden.
Ich bin froh über meinen jetzigen Job und hoffe daß sich mein Verdacht als unbegründet herausstellt und sich die Sache vielleicht doch in Wohlgefallen auflöst. Die einzigen Möglichkeiten wären es Mobbing bzw Bossing nachzuweisen und selbst das ist ein Graubereich, ansonnsten konnte ich in meinem Fall nur sehr spärlich Hilfestellung finden - wie gesagt nach einigen Anrufen hat sich die (unabhängige) Arbeitnehmervertretung bereiterklärt mir mal ein unverbindliches Beratungsgespräch anzubieten. Kennt Ihr vielleicht Stellen an die ich mich wenden könnte, oder hat hier jemand Tipps die mir weiterhelfen könnten?
Hat sonnst jemand etwas zu dem Thema zu sagen? Soll ich jetzt meine beruflichen Aussichten wirklich begraben?
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