Ich bin am Ende meiner Kraft...

Was für eine Hilfe?? Dieser Mann ist ein vollständiger Mann.
Das Problem entsteht einfach dadurch, dass man ihn (auch hier!) nicht so sieht.

Schande über Euch Kröten ;)
 
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Es kann schon sein, dass ich ihm zuuu viel Hilfe anbiete, aber wisst ihr, er ist im Moment nicht fähig, selbst zu entscheiden, was gut für ihn ist oder nicht... Hört sich vielleicht nicht grade positiv an, aber ihr wisst nicht, wie sein Zustand derzeit ist. Ihr kennt ihn nur von meinen Erzählungen. Er hat von 2 Hälften gesprochen, die eine hat die Überhand genommen usw. und Zahlen die immer wieder kommen..
Kann man da von einem gesunden Menschen sprechen?
Kann ich ihn da seinen eigenen Schicksal überlassen? Ich kann doch nicht zusehen, wie er zugrunde geht.. Oder wie seht ihr das? Wart ihr schon mal in so einer Lage? Ich weiß nämlich auch bald nicht mehr, was das richtige ist...
Ich fühl mich im Moment einfach sehr allein und in Gedanken über meinen Bruder gefangen...
 
Original geschrieben von biene_maya26
Kann ich ihn da seinen eigenen Schicksal überlassen? Ich kann doch nicht zusehen, wie er zugrunde geht..

Sicher kannst Du das, was hindert Dich daran ? Nächstenliebe ? Die Tatsache, dass es Dein Bruder ist ? - Klar, kann ich verstehen, doch was sind das für Indikatoren ? Zuguterletzt nur Du und Deine Umstände.

;)

A.
 
@verstehe das biene maya

liebe biene maya.
ich werde mich nur kurz melden, wenn du magst kannste mir auch gerne ne mail schicken.

verstehe dich durchaus! mein partner ist auch psychisch krank. er ist manisch-depressiv. habe ihn immer unterstützt, gestützt, bin selber beinahe draufgegangen. er hatte währenddessen immer das gefühl er sei gesund und es fehle ihm nichts. habe sehr ähnliches erlebt wie du jetzt mit deinem brunder (psychiatrie, psychosen, allerlei eben..)

Wir erleben momentan eine spannende Zeit. Denn ich habe ihn so quasi "hängenlassen". Konnte ihm nicht mehr helfen. Nun scheint er zu merken, dass er Hilfe braucht und nimmt diese sogar schon in Anspruch.

Biene Maya, es ist extrem schmerzhaft sich in einer solchen Situation zurückzu ziehen. Aber wahrscheinlich ist es wirklich das Effektivste. Sei da, wenn er Hilfe sucht, aber hilf ihm nicht, wenn er dies nicht verlangt. Sein Problem soll nicht Deines werden, er muss sein Problem lösen.

Ich wünsche Dir alle Kraft der Welt!!

@Isis: Ich habe Deine Worte ausgedruckt! Danke, sie sind so wahr und wohl das Einzige. Nur halt schwer umsetzbar...
 
Ehrlichkeit

Original geschrieben von biene_maya26
Bin grad von der Klinik gekommen, war heute den ganzen Tag bei ihm, hab mit ihm geredet, ihm zugehört und ihm das Gefühl gegeben, immer und zu jeder Zeit für ihn da zu sein....

Ich hab ihm auch nicht das Gefühl gegebn, er wäre irr. Hab Martin einfach nur reden lassen... Doch es ist nichts dabei raus gekommen. Er hat auf keine Frage eine Antwort gewußt. Hat sich die ganze Zeit wiedersprochen...

Ich meinte, ich habe nicht das Gefühl, dass es Dir immer gut geht und das er es mir ruhig sagen kann, welche Ängste und Aggressionen er hat. Er meinte, er lügt mich nicht an, ihm geht es wirklich gut ....

Meine Eltern kümmert es wenig. Haben nicht nach der Nr. nach einem Arzt gefragt, haben sich bei ihm nicht gemeldet... Martin geht es dabei auch nicht gut, da er das Gefühl hat, die eltern würden sich nicht kümmern um ihn. Hab ihn das dann eh wieder ausgeredet und irgend welche Sachen erfunden, die er für glaubhaft empfindet...

Hallo Biene_Maya26,

also mich würde es traurig machen, ständig belogen zu werden.

Du denkst vielleicht, dass das Dein Bruder nicht bemerkt, aber jeder Mensch weiß es, wenn er angelogen wird. Du hast seine Lüge, dass es ihm gut geht, ja auch erkannt. Der belogene Mensch nimmt es vielleicht nicht bewußt wahr, aber tief in seinem Inneren weiß er es und es verletzt ihn.

Wo bleibt eine wirkliche Herz-zu-Herz-Verbindung?

Ich bin sicher, dass ein wenig mehr Aufrichtigkeit zu einer Gesamt-Gesundung der Menschen, auch Deines Bruders beitragen wird.


Alles Gute Euch
Sam
 
@ biene

Original geschrieben von biene_maya26

Er hat von 2 Hälften gesprochen, die eine...

Wenn jemand von 2 Hälften spricht, so hat er endlich die 2 Hälften in sich wahr-genommen. Die Spaltung die in uns allen steckt, auch in Dir, Biene. Du erwähnst Deine eigene Therapie - versuche vielleicht gleich an Deine eigenen 2 Hälften in Dir heranzukommen, in dieser Therapie. Dann hast Du eine ausgezeichnete Gesprächsbasis mit Deinem Bruder, wenn Du ihn das nächst mal besuchst.


PS an Sam: Ja, die Seele weiß immer, wenn sie belogen wird. Und so weiß es auch Bienes Bruder in jeder Sekunde, wenn sie ihn belügt.
 
Grüner Kreis

Hallo Biene Maya!

Vorerst zum Klarwerden der Gedanken, was hat dein Bruder getan? Die Sprache des verhaltens sagt alles.

Er hat sich ausgezogen, er war nackt, schutz- und hilflos, ausgeliefert. Er hat sich bereits dir ausgeliefert.

Er hat alle Schranken des Anstands schon längst überschritten. Damit meine ich nicht vorrangig das Ausziehen, sondern das Onanieren vor dir, das Runterwerfen von Gegenständen vom Balkon etc. Er hat den Rubikon schon lange überschritten.

Du schreibst dann:

"Er hat auf keine Frage eine Antwort gewußt. Hat sich die ganze Zeit wiedersprochen... Hab ihm dann versucht klar zu machen, dass ich ihm helfen will. Das ich ihm nichts Schlechtes will und das hat er dann auch eingesehen. Er dachte, ich würde ihn nicht mehr gern haben, seit dem Vorfall am Montag. hab lange mit ihm drüber gesprochen..."

Wieder bezeichnend, daß er auf keine Frage eine Antwort wußte. Er weiß keine Antworten mehr. Das Unterbewußtsein hat das schon signalisiert. Also wozu dann noch viele Fragen stellen?

Dann geht es weiter:

"...Haben uns schon erkundigt, er könnte jederzeit zum grünen Kreis gehen, die warten auf ihn... doch er sieht das nicht ein, dass er dort hin gehört. Er meint, es ist so wie im Gefängnis. Mit strikten Regeln, geregelten Tagesablauf usw...Und zwingen kann ihn niemand. Einsicht hat er leider nicht, er denkt, nur er selbst kann sich helfen.."

Wie du bereits weißt, kanner sich selbst nicht mehr helfen, denn sonst hätte er es eh schon getan. Er hat auch keine Antworten mehr, also keine Lösungsperspektiven. Er ist zu dir gekommen, weil er Vertrauen zu dir hat.

Also entscheide einfach und rede ihm zu, schlage es vor, daß er zum Grünen Kreis geht. Konkret, zielstrebig, ausdauernd - immer wieder. Keine anderen Diskussionen - führt zu nichts.

Bald wird es sich in seinem Unterbewußtsein festsetzen und er wird sich auf diese Idee fixieren.

Übrigens, du verhaltest dich toll in dieser Situation. Wäre ich drogensüchtig, würde ich mir auch so eine Schwester wünschen. Du hast es ja auch nicht leicht gehabt bisher - und jetzt erst recht nicht. Aber steig nicht runter vom grünen Kreis, das andere ist Stückwerk.

Viel Erfolg wünscht
delphinos

P.S: Ich denke Sumsi und Isis haben grundsätzlich recht, aber was hilft es, dies festzustellen. Jetzt gilt es dem "Verletzten" zu helfen. Später wird dann alles aufgearbeitet - nur ER braucht jetzt alles Andere als Familienanalysen, die bis zu Urgroßmutter zurückgehen.
 
Der einzige, der weiß, was Bienes Bruder braucht, ist er selbst ...

... er weiß es und sorgt schon die ganze Zeit dafür, dass er es auch bekommt ...

Hier geht es nicht um den Bruder ...

... sondern um die Schwester ...
 
Was braucht der Mensch

Wenn wir das etwas näher untersuchen, dann sieht man, daß jeder Mensch im Grunde das Gleiche braucht, nämlich Verständnis, Liebe, Zärtlichkeit, Geborgenheit..

Er hat es anscheinend nicht ausreichend bekommen und hat viele Irrwege versucht, dennoch mit der Situation fertig zu werden und das zu bekommen. Der Erfolg blieb aus. Es ist wie bei jedem Irrweg, ein par schaffen den Ausgang aus dem Labyrinth, viele bleiben auf der Strecke. Er braucht daher Hilfe - und er weiß selber schon lange nicht mehr, was er tun soll. Er kommt ohne fremde Hilfe zur Selbsthilfe da nicht mehr raus.

Es ist auch anzunehmen, daß er weiß, was er braucht, er findet nur den Weg dorthin nicht. Das ist es. Jede SUCHT ist eine Suche. Und wenn jemand Wasser in der Wüste sucht, der hat es auch verdammt schwer und viele, allzuviele sind schon dabei verdurstet. Davor will ihn Biene Maya bewahren, was ja an sich sehr sinnvoll und lobenswert ist.
lg
delphinos
 
Zitat shana:
"Wir erleben momentan eine spannende Zeit. Denn ich habe ihn so quasi "hängenlassen". Konnte ihm nicht mehr helfen. Nun scheint er zu merken, dass er Hilfe braucht und nimmt diese sogar schon in Anspruch."

Genauso sehe ich das auch.
Wer sich einmal mit Suchttherapie auseinandergesetzt hat, weiß, daß der Süchtige sich solange nicht hilft, so lange er jemanden hat (Partner o. Angehörige zumeist), der sich immer um ihn kümmert. Außerdem geht es auf längere Sicht gesehen den Partnern/Angehörigen meist schlechter als dem Patienten. Diese Patienten mit Suchtproblematik können oft ewig durchhalten, brechen immer wieder Therapien ab oder machen keine, weil sie keine Lust auf die Regeln haben und die Angehörigen/Partner fangen sie immer wieder auf.
Damit will ich nicht sagen, daß der Patient nicht wirklich krank ist. Natürlich ist er das. Heilung kann aber NUR dadurch entstehen, wenn er Verantwortung für sich übernimmt, und wenn ihm immer wieder jemand die Verantwortung abnimmt, wird er in seiner Haltung bleiben. D.h. konkret, der Partner/Angehörige muß den Patienten "liegenlassen" statt ihn "aufzuheben" weil er sich sonst nie aufrappelt.

Zitat delphinos:
"Übrigens, du verhaltest dich toll in dieser Situation. Wäre ich drogensüchtig, würde ich mir auch so eine Schwester wünschen."

Genau - aus den oben genannten Gründen würde sich jeder Süchtige so jemanden wünschen. Ist aber trotzdem nicht gut obwohl es gut gemeint ist.

Zitat delphinos:
"- nur ER braucht jetzt alles Andere als Familienanalysen, die bis zu Urgroßmutter zurückgehen."

Familienstellen wäre sehr gut für biene_maya selbst.
Denn Familienstellen legt die Verstrickungen innerhalb der Familie offen und fördert das Verständnis und öffnet und gibt Anstöße und heilt. Es nützt der ganzen Familie, wie ich aus eigener Erfahrung weiß.

Ich sehe hier ganz klar die Notwendigkeit der Hilfe für biene_maya.

Für sie und den Bruder ist es das Beste, wenn er in eine Therapie mit ganz klaren Regeln geht und nicht, daß die Schwester immer auf ihn einredet um ihn zu überzeugen zu diesem Kreis zu gehen. Das wäre genau das Falsche, denn dann ist sie wieder in der Rolle derjenigen die sich für ihn "allemacht".

Sie braucht den Abstand und Therapie.

Dies ist meine Meinung denn ich kenne mich ein wenig mit Suchtproblemen aus und bin hier so vehement, da ich das für ganz ganz wichtig halte.

goldfisch
 
Ich weiß doch wie schwer das ist.


Liebe biene_maya,
ich wünsche Dir wirkliche Heilung und daß Du jetzt Kraft schöpfen kannst, wenn Du in Therapie gehst.
Ich weiß von mir, daß dies das Beste ist.
Natürlich entscheidest Du für Dich, wie Du es machen wirst und das ist auch gut so. Ich kann Dir nur meine Ansicht mitteilen, wie die anderen auch, die Ihre eigenen Ansichten haben.
Ich finde es aber Interessant, wie viele hierzu in so kurzer Zeit so viel schreiben.
Herzliche Grüße an Euch alle.
Wir wollen alle das Beste, das ist mir klar.
:winken5:
gruß
von
goldfisch
 
am Rande

Original geschrieben von goldfisch
Ich finde es aber Interessant, wie viele hierzu in so kurzer Zeit so viel schreiben.
Ein Projektionsphänomen - emotional (Teutonia, Isis, delphinos, shana, biene, und auch ein wenig der kleine fisch;) ), und Drogenaversion - emotional (delphinos, biene).
 
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Art der Zielfindung

@ hallo Goldfish

Ich bin mit nahezu allem einverstanden, was du sagst. Meine Meinung liegt nicht so weit weg. Es ist vielleicht eine Interpretationssache. Zum Beispiel: Du schreibst:

Für sie und den Bruder ist es das Beste, wenn er in eine Therapie mit ganz klaren Regeln geht .........."

Bin ganz deiner Meinung. Nicht Eintagsfliegen, wirklich eine Langzeittherapie. Alles Andere wird nicht viel helfen, sag ich mal. Der Grüne Kreis ist genau sowas.

Weiter....

"..... und nicht, daß die Schwester immer auf ihn einredet um ihn zu überzeugen zu diesem Kreis zu gehen. ...."

Hier bin ich der Meinung, daß ihn irgenwie dazu motivieren muß. Er selbst lebt in der Opferrolle und blickt nicht mehr durch. Er braucht einen Anstoß, wer sonst als seine schwester könnte ihn dazu bewegen. Das ist nichts Schlechtes. Für seine Sucht und die Befreiung davon muß er natürlich früher oder später die Eigenverantwortung übernmehmen. Da stimme ich zu. Aber bisher hat es jedenfalls nicht getan. Also braucht er einen kleinen Stupser.

Ansonsten wünsche ich ihm und der Schwester alles Gute und viel Erfolg.

Beste Grüße
delphinos
 
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