Ich bin sooo muede!

cloudlight

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13 April 2011
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Warum ist mein Kind ein Fruehaufsteher, so wie ich? Jeden Morgen um 5 wacht das Kind auf und dann ists vorbei mit dem Schoenheitsschlaf! Mein Mann kommt derzeit wegen Abgabeterminen erst um 9 oder spaeter heim und damit ich was von ihm habe bleibe ich jeden Tag viel zu viel zu viel zu lange wach.

Ansonsten laeuft aber alles toll. Elora uebt sich fleissig im Sprechen, am liebsten *das/ this* und *wasisdis/ what is this* und versucht jetzt auch schon mal zu rennen. Sehr suess das Ganze.

Naechste Woche gehen wir mal in eine Krabbelgruppe, mal sehen, wie sie das findet, denn nur ich und Hund und (selten) draussen ist ihr jetzt einfach zu wenig. Ich wuerde gerne mehr raus gehen, aber unser Winter ist dieses Jahr ganz schoen fies! Erfrierungen fuer mich oder das Kind sind nicht so meins. Der Hund findet so ne Klirrekaelte auch scheisse!

Wir bewegen uns auf die terrible twos zu, so langsam faengt es an, dass ich Dinge verbieten muss. Das macht gar keinen Spass! Momentan akzeptiert sie die Grenzen aber (noch) richtig gut. Vor allem, wenn wir zu Besuch woanders sind bin ich echt begeistert, dass sie so gut *folgt*.

Ich sag immer zu meinem Mann: Jeder (v)erzieht sein Kind so gut er eben kann. Ich bin trotzdem sehr kritisch mit mir... Mein Papa sagte zu meiner Oma ich machte alles richtig... naja, von jemandem, der seine Kinder als Stressventil benutzt hat weiss ich nicht, wie viel ich nun davon halten soll.

Denkt jede Mutter, dass sie so vieles so viel besser machen koennte? Wenn ich das weiss, wieso mach ich es dann nicht? Ach so, ja, ist ja anstrengend und Energie, davon hab ich ja keine! Kind, Hund, Mann, Haushalt und ich soll ja auch noch irgendwo uebrigbleiben...

Ist es falsch, dass ich mein Kind manches Mal alleine durch die (kindersichere) Wohnung schiessen lasse und einfach auf der Couch hocke und lese? Darf ich auch mal was im Fernsehen ansschauen? Wie viele Stunden am Tag sollte ich mich richtig mit meinem Kind beschaeftigen? Wann faengt es an, dass ich die Luette vernachlaessige?

Fragen ueber Fragen ueber Fragen und keine Antwort. Zumindest nicht von mir. Mein Kopf ist leer. Ich mach alles halt irgendwie so, wie ich das eben mache. Mein Kind scheint zufrieden, aber den Papa findet sie besser, dann denk ich: Der macht ja auch mehr, denkt sich richtig tolle Sachen aus.

Mein Wort zum Samstag. :D

Euch alles Liebe
cloudlight
 
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Ach du Liebe... Ich drück´dich mal.

Zu deinen Fragen:

Ja, du darfst dich gerne aufs Sofa zurückziehen und lesen oder die Glotze anmachen, derweil deine kleine Süße die Wohnung unsicher macht. Sie hat doch sicher Spaß daran, oder? Und da eure Wohnung kindersicher ist: why not?!

Unsere Tochter war auch eine Frühaufsteherin. Morgens um sechs stand sie meistens auf der Matte. Das war anstrengend und mich sah man damals auch nur mit dunklen Schatten unter den Augen und schlaftrunken durchs Haus wanken.

Eine Patentlösung hatte ich damals (wie auch heute) nicht. Ich hatte das Glück, dass mein Mann morgens gerne vor mir aufstand und sich schon mal gekümmert hat. Meistens fand ich die Zwei dann Lego spielend im Wohnzimmer vor. Am Wochenende machten sie gerne zusammen das Frühstück.

Ich habe diese Zeit irgendwie hinter mich gebracht - ohne viel Schlaf. Aber als unsere Lütte 3 war, kam sie in den Kindergarten - und aus war´s mit dem frühen Aufstehen. Das ist bis heute so geblieben... In diesem Jahr wird sie 30. Du solltest also die Hoffnung nicht aufgeben(lach).

Als unsere Tochter klein war, gab es im Freundeskreis viele Kleinkinder und Babys. Damals waren miterziehende Väter in Elternteilzeit noch ein Unding. Die Mütter waren für den Nachwuchs zuständig.

Unter meinen Freundinnen waren einige echte "Übermütter". Neben einer fühlte ich mich besonders als Vollversagerin.

Die Frau war Lehrerin. Ihre Älteste war zwei Monate älter als unser Mädel. Natürlich war ihre Tochter ein "echtes Wunderkind". Sie konnte mit drei Jahren schon rechnen und schreiben, kam mir aber ansonsten stets ziemlich zurückgeblieben vor. Das mag aber an der absolut antiautoritären Erziehung liegen. Die Kleine durfte wirklich alles. Es gab keine Verbote.

Das wurde besonders nervig, weil nach und nach noch drei weitere Geschwister hinzu kamen, die sich überall und stets furchtbar daneben benahmen.

Die Folge war, dass es kaum mehr gemeinsame Unternehmungen mit diesen Leuten gab. Am Anfang hatten wir noch viel zusammen gemacht. Wir waren mal in ein verlängertes WE gefahren oder haben Ausflüge mit den Kids unternommen.

Aber da wir in allen Restaurants oder Hotels nur 2x auftauchen durften(das 1. und das letzte Mal nämlich), liessen wir das bald bleiben.

Aber die Frau war wirklich unermüdlich. Alles, was sie kochte hatte Bio-Standard(gabs damals kaum). Auf jedes Problem, jeder Unwille der Kinder, wurde eingegangen. Alles wurde ausdiskutiert. Die Kinder waren ja soooo klug und ausergewöhnlich. Allesamt hochbegabt..., wie gesagt.

Anfangs kam ich mir ziemlich beschränkt und bescheuert vor neben dieser Übermutter.. Richtig ungebildet. Schließlich hatte ich nicht hunderte von Lebenshilfebücher über Kindererziehung, gesunde Kinder-Zwischenmahlzeiten usw. in meinem Bücherregal. Bei mir standen Thriller und Krimis, mit denen ich mich ab und an aufs Sofa zurückzog, wenn meine Tochter mir mal Ruhe gönnte.

Aber eines habe ich von der Freundin gelernt: SO wollte ich nicht sein. Ich wollte weder mit meiner Dreijährigen über das Pro und Contra von umgedrehten(vollen!) Müslischüsseln auf den Kopf unterhalten - noch wollte ich bei jeder Karotte den Vitamingehalt und deren Bedeutung für den kindlichen Körper nachschlagen.

Außerdem hatte ich begriffen, dass eine zufriedene Mutter meistens auch ein zufriedenes Kind hat.

Es kommt nicht auf die Quantität, sondern auf die Qualität der zusammen verbrachten Zeit an. Es ist kein "Abschieben", wenn die Kinder in die Krippe gehen oder sich auch mal alleine beschäftigen.

Damit bin ich dann ganz gut gefahren. Und unsere Tochter auch, glaube ich.

Also, sieh zu, dass du ab und an eine Mütze voll Schlaf bekommst und mach´dir keine allzu großen Gedanken.

Ich bin davon überzeugt, dass deine Elora ein glückliches Kind ist - und wenn erst mal der Winter bei euch wieder vorbei ist, kann sie auch wieder die Welt da draußen unsicher machen.

Bis dahin: keep cool!
 
Hallo du liebe!

Lass dich erst mal herzen!


Es gibt tausende von Fragen, beantworten zum Wohle aller, kannst nur DU sie...leider!

Wichtig ist, das du bei DIR bleibst!
Dir nicht jemanden zum " Vorbild " machst und versuchst nach zu eifern.... denn dann stellt man vergleiche,
und vergleiche gehen meist nach hinten los, für einen selber!

Mut zum Nichts - Tun.... einfach mal vor sich hin gammeln, ein Buch lesen, Löcher in die Luft starren, Himmelsschlösser bauen!
Für einen selber ist es vielleicht NICHTS TUN... für deine kleine ist es die beste Möglichkeit, sich mit sich selber zu beschäftigen!
Die Phantasie wird angeregt, die Kreativität auch.... und vor allem lernen sie,
sich mit sich selber zu beschäftigen!

Das nächste ist:

Schau bewusst auf DICH!

es bringt niemanden etwas,
wenn du mur mehr müde bist, ausgelaugt, am ende deiner Kräfte!

Ich weiß, es ist leichter gesagt wie getan.... kenne es ja von mir auch!
Ich mag auch viel Zeit mit meinem Mann genießen,
bin anfangs bir weiß nicht wann wach geblieben.... mein Wecker geht um 5:30 Uhr....
ich war wie vom LKW überfahren!!!!

Nach zwei Wochen war ich zu nichts mehr zu gebrauchen,
nur mehr gereizt.... und hatte null mehr Lust auf irgendetwas!

DAS war also auch keine Lösung!

Mittlerweile gehe ich spätestens um 22:30 Uhr zu Bett,
denn auch ICH will MICH genießen können!

Und das kann ich nicht,
wenn ich nur mehr zwieder bin ;)

Das Papa der absolute Hero ist,
ist mehr wie normal!

Er ist ja meist auch nur bedingt für Erziehung etc zuständig!
Und alles was man nicht immer um sich haben kann,
ist mehr wie interessant!

Wäre das gleiche,
wenn ihr keinen Hund hättet,
und nur ab und an jemand mit Hund zu besuch kommen würde!
( sorry wg dem Vergleich! )

Krabbelgruppe, Babytreff, etc.... alles super Möglichkeiten um einem selber die Decke,
die einem auf den Kopf zu fallen droht, wieder 10 cm zu lüften*lächel

Es soll ja nicht jeden Tag sein!
Denn Frau braucht ihr Nichts _ Tun Zeit,
und die will geplant sein!*grins

Ich hatte früher immer ein total schlechtes Gewissen,
wenn ich mal nur gelesen habe... oder mit den Kindern stundenlang unterwegs war.
Heute genieße ich es!
Sehr sogar!

Denn nichts ist wichtiger wie ein GESUNDER Egoismus!
Denn DANN ist man sich selber etwas Wert!
Sieht SICH!
Und kann sich selber lieben und andere gernhaben :D :p ( in beiden Sinnen ) grins

Also kuschel dich in deine Lieblingsdecke,
lass Elora die Welt erkunden und gönne dir DEINE Zeit!

Danach kannst eh wieder voll durchstarten!
Nutze die Mittagszeit für kurze Pausen!
Wenn Deine süße noch zu Mittag schläft,
leg dich auch hin!

Komm wieder zu Kräften!
Der nächste Frühling wartet auf Euch!

Drück dich lieb!
 
Vielen herzlichen Dank Ihr zwei Lieben! Vor allem fuer die Druecker.

Gestern bin ich ganz brav um 9 schon ins Bett. Heute geht's mir trotzdem nicht so gut... scheisse, mein Kind wacht schon wieder auf!

LG
cloudlight
 
Danke, Du Liebe! Nein, gar nicht krank und auch nicht muede im Koerper. Leider beides im Kopf :(

Alles Liebe
cloudlight
 
Hallo Cloudlight,
ich bin total neu hier und bin per zufall auf dein Thema gefallen weil ich mich hier ein wenig nach aktuellen Themen orientieren wollte.

Ein wenig hat mich dein Zustand angesprochen und so habe ich mir gedacht ich schreibe dir einfach auch. Anbei ist es ein guter Weg für mich hier einzusteigen und mich einzubringen, denn dein Thema betrifft auch mich immer wieder.

Zuerst einmal denke ich ist es vollkommen normal wenn man als Mutter müde ist. Eine Schwangerschaft, die Geburt, die Umstellung, der Hormonhaushalt alles spielt verrückt. Es beginnt ein neues Leben, und damit auch ein vollkommen neuer Alltag. Das kostet Kraft. Auch die Partnerschaft verändert sich. Viele Frauen werden fühlen sich im Stich gelassen in ihrer neuen Aufgabe. Für den Mann selbst ändert sich ja nicht so viel im Berufsalltag, vielleicht zu Hause wo er nicht mehr in diesem Ausmaß Mittelpunkt ist wie vorher. Wir Frauen haben ja oft den Anspruch es allen recht zu machen anstelle locker alles auf einem zukommen zu lassen und dann mal schauen.

Ich schreibe das hier mit Absicht, denn dein Schreiben hier lässt mir sagen, dass du eine gewissenhafte Mutter bist und du dein Bestes geben willst und auch tust. Du darfst müde sein, verunsichert sein und auch verzweifelt sein und auch eine Wut oder Frust haben so allein auf dich gestellt zu sein, auf bestimmten Ebenen. Das möchte ich noch unterstreichen. Das was du schreibst müssen viele Frauen durchstehen.

Vielleicht kannst du schauen was du verändern kannst? Wo du zu hohe Ansprüche an dich stellst. Die Verunsicherung mit dem ersten Kind (so nehme ich doch an ist deine Situation) unterschätze nicht. Auch den Dschungel aller gut gemeinten Ratschläge. Wenn ich denke dass Frauen während dem Krieg ihre Kinder durchbrachten, dann sind unsere heutigen Probleme wohl vergleichswertig klein in unserer sicheren und wohldurchorganisierten kleinen Welt. Und diese Kinder sind auch normal geworden – unter Umständen auch belastbarerer Menschen weil man ihnen was zugetraut hat.

In einer kindersicheren Wohnung kann nichts passieren – und - passieren kann immer etwas – das zu jeder Zeit und an jedem Ort. Die absolute Sicherheit gibt es nicht und gab es niemals. Das Vertrauen in dein Kind, das Wissen dass du da bist und das Beste gibt ist viel wert und hilft dir auch gewisse Dinge auszulassen.

Das zum einem.

Wenn man über lange Zeit Kraft braucht, und Kraft zehrt auch wenn gewisse Situationen oft beschwerlichere sind als sonst, nicht nur zu wenig Schlaf, oder viel körperliche Arbeit. Kraft kostet auch immer präsent zu sein für Andere.

Ich selbst lebe ziemlich weg vom sozialen Umfeld auf einem Hof mit Tieren. Wir bewirtschaften jenen zum Großteil zu Zweit. Man muss immer da sein und sich nach den Jahreszeiten richten. Die Sorge um das Heu, die Sorge um die Tiere, das regemäßige Versorgen aller Lebewesen einschließlich sich selbst …… das alles läuft wie am Schnürchen. Und plötzlich kommt etwas mit dem man nicht unbedingt rechnet ins Leben und den Alltag gestolpert, und man muss über seine Kräfte hinaus arbeiten oder da sein. Ohne jäh zu ahnen wie lange….. Das kostet dann Kraft wenn man vorher nicht auf sich selbst schaut und Abstriche machen was wichtig ist und was nicht greift der Körper und die Seele in die eisernen Reserven.

Ich vermute diese schmerzhafte Erfahrung müssen wir alle einmal machen. Da kann einer einem Ratschläge geben so viele wie er will. Man kann sich nur selbst dazu aufraffen das zu unterlassen was einem schadet und Kraft abzieht, und jene Dinge die man eben nicht abändern kann (wie ein Kind das braucht, Beziehungen die man eingegangen ist und auch brauchen – so wie man selbst auch braucht) anerkennen wie sie sind. Nichts dauert ewig. Alles geht einmal zu Ende und meistens gehen wir stärker daraus hervor.

Es gibt Kraftquellen. Jeder hat da andere. Meine ist zweifelsohne die Natur. Für einen anderen ist es vielleicht ein gutes Musikstück in das man kurz eintaucht oder ein gutes Buch oder ein Mittagsschlaf….. hierfür gibt es kein Rezept. Die eigene Seelenküche wird einem den Weg weisen wenn man sich nur getraut hinzuhören was die Küchenmeister hier zusammenbrauen.

In diesem Sinne wünsche ich dir alles Gute

Wildkraut
 
Liebe Wildkraut,

sehr schöner Post, dem ich zum größten Teil zustimme. - Zustimme bis auf einem Punkt: ich bin der festen Überzeugung, dass kein Kind, das soetwas Fürchterliches wie einen Krieg, mit all den schlimmen Begleiterscheinungen und Folgen wie Todesangst, Hunger, Vertreibung und noch vielen anderen Schrecken mehr, ohne weitreichende Folgen für seine Psyche überstehen kann.

Ein ehemaliges Kriegskind mag dazu in der Lage sein ein sog. 'normales' Leben zu führen, doch belastbarer als Menschen, die im Frieden großwerden dürfen, sind sie deshalb aber sicher nicht.

Viele traumatisierte Kinderseelen aus allen Kriegen - und zu allen Zeiten - sprechen dagegen.

Aber du hast vollkommen recht, wenn du sagst, dass es zuallerst die Aufgabe der Mütter ist/war dafür Sorge zu tragen, dass das Leben auch in solchen absoluten Ausnahmesituationen einigermaßen weitergeht oder ging.
 
Liebe Clara,

ja, das war Frust. Ich weiss auch nicht, ich war im Januar wie ausgewechselt, irgendwie total fertig und frustriert und ich habe mich selbst gar nicht mehr gekannt. Mittlerweile ist es wieder besser geworden, ich weiss nicht, ob das die Hormone waren oder was... ich hoffe mal, dass es in naechster Zeit keinen Rueckfall gibt.

Liebe Wildkraut,

vielen Dank fuer Deinen langen und ausfuehrlichen Beitrag! Die Natur ist auch meine Nr. 1 Friedens- und Energiequelle auf die ich im Moment ueberhaupt keinen Zugriff habe, da wir nun mehr schon seit Wochen immer im zweistelligen Minusbereich unterwegs sind mit noch ordentlichen Windgeschwindigkeiten. Momentan hat es -14°C mit Wind ist man dann locker bei -20°. Bei der Kaelte kann und will ich mein Kind nicht laengere Zeit mit raus nehmen. Wir gehen mal die Strasse runter zu meiner Freundin, das gefaellt ihr und mir, aber schon Einkaufen gehen (wir haben nur ein Auto und mein Mann ist von 8 bis 20 Uhr weg) kann ich vergessen und der Hund kriegt momentan leider auch nur den Garten zu sehen.

Ansonsten bin ich momentan bemueht vor 23 Uhr ins Bett zu gehen, das hilft. Meine Tochter war diese Woche ziemlich krank, das hat mich auch wieder geschlaucht, aber das ist OK, das ist ja einfach das Leben. Damit komme ich auch wieder klar, jetzt wo ich wieder Herr ueber meinen Kopf bin, aber die letzten drei Wochen oder vier war ich wirklich entgleist, ich weiss nicht genau, wie ich es beschreiben soll.

Ich muss, Kind ruft :D
cloudlight
 
Liebe Clara,

ja du hast natürlich vollkommen recht, es war mit Sicherheit nicht gut formuliert und zu wenig überlegt – ein wenig starker Vergleichswert hätte es auch getan. Das war nicht ganz geschickt von mir.

Meine Idee lag mehr darin, dass Kinder die nicht so behütet und mit wohlwollenden Gedankengut voller Sorge aufwachsen können oder konnten, sich in keiner kindersicheren Wohnung wissen durften, doch oft erstaunlich gut groß geworden sind ohne traumatisiert zu sein.

Dass schwer traumatisierte Kinderseelen aus schlimmen Kriegsländern wie wir sie heute wissen, belastbarer sind oder werden, denke ich doch auch nicht. Auch Erwachsene nicht. Wie man an den Soldaten erleben kann die schwer traumatisiert nach Hause kommen trotz Vorbereitung.

Es ist doch am Ende Gnade wie ein Mensch menschenunwürdige Situationen seelisch überlebt. Doch dahin ging mein Gedankengut mit Sicherheit nicht. Nebenbei bemerkt hat dieses Thema hier auch keinen Platz weil das nicht der Ausgangspunkt jener Unterhaltung hier war.

Liebe Cloudlight,

schön wenn es dir wieder besser geht. Da ich dich ja nicht kenne hoffe ich, ich bin dir nicht irgendwie zu nahe getreten. Ich wünsche dir, dass du für dich auf lange Sicht einen Weg finden kannst, der dir zwischendurch Erholung und Energie bringt den oft mühsamen Alltag zu meistern - den wir überigens so denke ich alle meistern müssen. Auch bei Minusgraden und ohne die Möglichkeit von Naturerlebnissen ;-) ..... so auch bei mir zur Zeit

alles Liebe
Wildkraut
 
Liebe cloudlight,

von der Wetterproblematik bei euch drüben, habe ich natürlich gehört bzw. im TV gesehen. Das ist ja schlimm.

Wir hier im "südlichen Norden", haben es zwar seit ein paar Tagen auch zetwas kälter(he, sogar Schnee liegt bei uns), aber das ist natürlich überhaupt kein Vergleich.

Ich freu mich, dass es dir wieder besser geht. Was das "Zuhauseeingesperrtsein" angeht, kann ich derzeit auch ein Lied singen. Mein neues Knie sitzt zwar total gut und ist absolut schmerzfrei, doch draußen ist es glatt. Ich könnte ausrutschen. Da geht mein Mann mittags mit unserem Hundi in den Wald. Der freut sich riesig - und ich gönn´s ihm auch, kommt er doch sonst nie aus seinem Büro heraus(mein Mann natürlich, nicht der Hund... lach), doch mir fehlt die tägliche Bewegung in der Eilenriede. Aber irgendwann ist ja wieder Frühling....

Kann es sein, liebe Cloudlight, dass du, wenn man bei dir mal vom Wetter absieht, einen kleinen "Baby-Blues" nachholst - sprich ein wenig depressiv bist?

Schließlich kommt da, so wie Wildkraut es ja schon sehr treffend beschreibt, einiges zusammen bei dir.

Ich weiß ja nicht, ob das was für dich ist, aber mir hat manchmal das Führen eines Tagebuches sehr geholfen. Ich habe, wenn ein Depri-Schub kam, einfach alles Mögliche notiert. Oft Belangloses, manchmal Positives. Einfach so für mich. Ich habe Fotos und Zeichnungen hinzugefügt und mir so manchen Frust von der Seele geschrieben.

Das hat mir nicht nur oft geholfen und, sondern ist auch oft so eine Art Eselsbrücke für mich gewesen, wenn ich wieder mal dachte, so beschixxxxx wie jetzt gings mir noch nie...! Heute liest sich das fast wie ein Roman und ist für mich ein Stück Erinnerung.

Ja, liebe Wildkraut. Um Kinder und ihr Aufwachsen in kindgerechter Umgebung wird heute viel mehr nachgedacht, als zu meiner Kinderzeit. Allerdings war diese doch vergleichsweise behütet, wenn ich sehe, womit Kinder heute oft konfrontiert werden.

Meine Tochter war(ist)Pfadfinderin. Sie ist als echtes Naturkind mit Übernachtungen im Wald, Wanderreise durch einen Fjord in Norwegen und Feriencamp in diversen Sommerlagern großgeworden. Sie liebt das heute noch und nimmt teil, wann immer der Beruf es bei ihr zuläßt.

Wenn ich mich aber daran erinnere, wie oft ich Mütter am Telefon hatte(als meine Tochter später eine Gruppe junger Mädchen leitete), die glaubten ihre Kids würden zu Grunde gehen, nur weil sie eine Nacht in einer Scheune bei uns im Dorf übernachten wollten, dann muß ich heute noch schmunzeln.

Da hat sich doch so Manches verändert mit der Zeit. Dass ihre Kinder nachmittags oft stundenlang im Internet waren, machte ihnen keine Sorgen. Aber, wenn ihre Kids im Sommer auf einem Heuboden übernachteten, bekamen die Eltern nachts oft kein Auge zu(und riefen bei uns daheim an, damit ich sie beruhigen konnte).

Naja, ob das Thema 'Kriegskinder' hier kein Platz hat, weiß ich nicht. Immerhin hat Cloudlight sich nicht beschwert, dass ich kurz darauf eingegangen bin. Es lag mir einfach am Herzen etwas dazu zu schreiben.
 
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Liebe Clara,
heute ist eine Ausnahme, dass ich hier so unbeschwert am PC sitzen kann da es schneit und die Arbeit rund um sich nicht sehr sinnvoll beweist.
Nein Cloudligt hat sich nicht beschwert über die Kriegskinder - es wäre sicherlich ein neues Thema für sich und das einfach so hier in den Raum stellen wäre jetzt auch nicht mein Anliegen wenn es um eine rund um Erschöpfung einer jungen Mutter geht.


Weil du gerade vom Eingesperrtsein durch den Winter schreibst. Das ist immer eine schwierige Zeit. Auch für mich. Wer viel und gern im Freien ist, dadruch in seiner Mobilität eingeschränkt wird, die Kälte, das unvorhersehbare Wetter das neuerdings doch sehr unberechbar weltweit über uns hereinbricht, das macht schon auch den 'Blues' im Winter aus. Jede kreative Beschäftigung ist hier immer sinnvoll. Du sagst das ja sehr schön mit deinem Tagebuch führen - es wäre auch so etwas wie eine Kraftquelle pflegen, in der man sich wieder auf das ganz wesentliche besinnen kann - auf sich und seine kleine Welt die man zu hüten hätte.

Natürlich - jede Generation ist vor neuen Aufgaben und auch neue Gefahren gestellt und das wird auch immer so sein. Das Leben bringt neue Sachen hervor. Wenn ich denke dass ich 12 Jahre alt war als meine Eltern sich einen Schwarzweißfernseher leisten konnten und heute 3 Jährige schon ein Iphone betätigen können....
...und die Erinnerung, dass ich als Teenager meiner Großmutter immer und immer wieder den Kassettenrekorder erklären habe müssen....so läuft die Entwicklung.

Trotz großem Fortschritt, trotz der 'Sicherheit' in der wir uns glauben, leben wir in einer Weise derart unsicher, dass es oft Angst machen könnte. Man ist auf eine Weise vernetzt und überwacht da hätte die alte Stasi heute ihre Freude daran.

Ich versstehe schon was du hier schreibst und mitteilen willst. Du hast recht.
Das Internet ist etwas sehr tolles und wie alles was wir Menschen betätigen hat eine Kehrseite. Manch einer nützt alles konstruktiv und manch einer destruktiv.
Das Thema mit Kinder/Gesellschaft ist so weitlaufend geworden mit all den Gefahren und Möglichkeiten. Auch wo sie aufwachsen, wie sie aufwachsen, der zunehmende Verlust an wirklichen Werten, am Gewissen.
Eine nicht so einfache Zeit.
Schaut man in die Welt im Augeblick jetzt - dann muss man sagen - was hat der Mensch den gelernt? Und wir hier mitten in Europa leben wie die Maden im Speck und beklagen uns wenn und ein Fürzchen plagt 'sorry' ich meine das jetzt als Symbolbild weil im Grunde genommen sollten wir jubeln über unser Leben in Freiheit und Frieden und dicken gesättigeten Bäuchen. Aber die Seele hungert bei vielen. Das ist auch nicht ungefährlich.

Aber so ist es - die kleine Welt die jeder vor seinen Füßen liegen hat und die ihr anvertraut wurde. Und jede dieser kleinen Welt schaut doch anders aus - irgenwie.

Und bevor ich mich jetzt in den wirren Gedanken die wie die Schneeflocken vor dem Fenster in meinem Kopf tanzen, verliere ...... mach ich mich auf den Weg in den Stall um nach dem Rechten zu sehen.

Lieben Gruß Wildkraut
 
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