Ich Rabenmutter

abendsonne

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4 März 2005
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hallo,
irgendwie hab ich fast noch einen schock. bisher fand ich als unhöflich, wenn mütter während eines treffens nichts anderes taten, als ihre kinder zu betreuen. jetzt seh ich es anders. es ist so, als hätte ich bislang freundinnen wichtiger genommen als meine kinder... dabei kann es niemals so sein!
ich sitze jedenfalls mit einer freundin, höre ihr zu wegen ihrer probleme, meinen eineinhalbjährigen sohn im auge und meine siebenjährige tochter, die mit ihm spielt. plötzlich fragt eine frau, ob der kleine mir gehört, der da draußen beim parkplatz sitzt und mit den steinen spielt. ich war durch die erzählungen der freundin so weggetreten, dass ich völlig vergaß, meinen sohn keine sekunde aus den augen zu lassen. er machte unbemerkt ein geschlossenes gartentürchen zum ersten mal im leben selber auf, lief auf den vielbefahrenen parkplatz vom restaurant an der hauptstraße - fand gottseidank gleich eine ablenkung. so saß er da und spielte seelenruhig, aber was hätte sein können! ich darf nicht daran denken, es geht so schnell, und ich würde mir nie, nie verzeihen, wenn da etwas passiert wäre.

wie könnt ihr kinder und freundschaften vereinbaren??

liebe grüße
chira
 
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Hallo Chira,

Blutdruck wieder gesunken?

Nun werf' mal nicht gleich Deine ganze Einstellung über den Haufen. Ich finde, dass es einfach ein dummer Zufall war. Solche Zufälle kannst Du nicht immer vermeiden, zumal Du nicht wusstest, dass er die Tür schon allein aufkriegt.
Du musst eben besser aufpassen, wenn die Situation so sein könnte. Ich denke schon, dass grundsätzlich auch Kinder mal zurückstecken müssen, wenn die Mama im Gespräch ist - aber Aufsicht muss natürlich sein. Vielleicht setzt ihr Euch das nächste Mal so, dass Du das Tor im Auge hast, oder eben sie.

Deshalb würde die Frage nach Vereinbarkeit von Kindern und Freundschaften auf gar keinen Fall so als Grundsatzfrage stellen.
Freunde sind mit allem vereinbar, es kommt doch darauf an, wie Du es regelst. In dem Moment, wo Du auf den Kleinen aufpassen musst, hast Du eben nur ein "halbes Ohr", dass müss der Freundin und Dir klar sein. Fesselnde Diskussionen auf der Bank am Buddelplatz klappen sicher schlecht.

Ist doch nochmal gutgegangen, und aus Erfahrungen lernst Du, fast nur aus Erfahrungen. :kiss3: Ohne Deine "Große" verantwortlich zu machen, kannst Du ihr diese Situation auch nochmal erklären. Sie soll sich bei Dir melden, wenn er wegläuft oder es anderweitigen Stress gibt.

Also zerfleische Dich nicht mit, was wäre wenn, es ist nichts passiert. Freunde sind so wichtig, auch ihre Ratschläge bezüglich Kinder, die Ratschläge von den "Alten" sind es auch nicht immer.

L.G.
Timmi
 
Hallo Chira,
du bist keine Rabenmutter sondern auch nur ein Mensch. Das hätte Jedem passieren können.
Gott sei Dank ist nichts passiert.

Meine Tochter durfte überall klettern, da ich der Ansicht war, dass die Kinder einen natürlichen Instinkt besitzen was sie könne oder nicht.
Bis sie einmal über einen Fahrradständer geklettert ist (machte sie jeden tag) und dabei mit den Beinen hängenblieb und mit dem Gesicht in den Schnee fiehl. Dummerweise lag da eine Glasscherbe, so dass es genäht werden mußte.

Seitdem pass ich besser auf. Es hat alles seinen Grund. Du solltest eben wissen, dass dein Kind mehr Aufsicht braucht.

Tja, mit den Freunden ist das so eine Sache, mit kindern ist man ständig angespannt und auf der Hut.
Was solls, es wird besser, denn Kinder wachsen und entwickeln sich zum Glück.

Also mach Dir keine Sorgen, solche Geschichte wird jede Mutter erzählen können. :kiss3:
 
hallo,
vielen dank für eure lieben antworten.
timmi, du hast schon recht, freundschaften sind wichtig. was mich aber schon einige zeit bewegt, ist die erkenntnis, dass ich nicht richtig mit dem herzen dabei bin bei den meisten sachen. nachdem es meiner ansicht nach keine zufälle gibt bzw. mir schon sehr seltsame dinge widerfahren sind, die diese ansicht bestätigen, sehe ich auch in diesem vorfall einen wink, der wieder mal richtungsweisend ist. wie auch du sagst, east of the sun, alles hat ja seinen sinn.
ich war viel zu lange außenorientiert und gehe immer mehr den weg der rückbesinnung auf meine familie, auf mich selber. es ist geradezu ein innerer zwang, der mich leitet.
wenn ich mich mit freunden oder bekannten zusammensetze, dann hab ich nachher oft ein gefühl der leere, so, als hätte ich die zeit besser anders genutzt. wenn dann noch der preis dafür der ist, dass vielleicht etwas mit meinem kind passiert, dann muss ich da etwas überdenken.
liebe grüße
chira
 
Also wenn Du doch für Familie bist, ist das doch keine schlechte Einstellung.
Wenn es aber zur Isolation führt, dann solltest Du irgendwann Dich schon prüfen, ob Du Deine Interessen und Bedürfnisse nicht bewusst unbewusst verlagerst. Muß nicht so sein, kann aber.

Würde vielleicht auch erklären, dass auf einmal mit dem Herzen bei den Problemen Deiner Freundin warst und nicht beim Kind.
Hier kommen auch mehrere Umstände zusammen, die geschehen und nicht mehr zu ändern sind.


Viel wichtiger finde ich, dass Du in Dir ausgewogen bist und Dich auch so fühlst. Solche Situationen sollen schon etwas aufzeigen.


Mit Rabenmutter hat das rein gar nichts zu tun!

:kiss4:
nocoda
 
hallo nocoda,

im vergleich zu anderen stehe ich sehr schnell als "rabenmutter" da. sind die anderen - im gegensatz zu mir - doch meist sehr viel intensiver bei ihren kindern als in irgendeiner unterhaltung. ich kann so in den anderen gehen, dass ich mich und alles herum "vergesse". doch letztendlich ist es doch meist nur um den anderen gegangen, und darüber hinweg hab ich meine kinder "übersehen". das geht schon jahrelang so, und irgendwann sieht man, dass einem diese unausgeglichenen freundschaften nichts bringen.

liebe grüße
chira
 
:tongue: wieder ganz beruhigt!!!!
bin froh, dass mein kleiner sohnemann so seelenruhig in seinem bettchen schläft jetzt - wo könnte er sonst noch sein, wenn ich nicht mal bemerkt hatte, dass er ausgebüchst ist!!
danke fürs zuhören und liebe grüße
chira
ps.: das mit den freundinnen werde ich trotzdem zurückstellen, ich hab einfach schon länger ein wenig genug.....
 
Um ehrlich zu sein: Ich vereinbare Freundschaft und Kind garnicht!
Melina ist meine Erfüllung und ich kann einfach nicht mehr genug Interesse für meine Freunde aufbringen..
Natürlich treffe ich mich dann doch ab und zu, aber um die Wahrheit zu sagen, nerven mich meine "Freunde" mittlerweile!
Ich hab dafür einen besten Freund, der alles und jedes von mir weiss und mit dem ich jeden Tag telefoniere/sms/chatte,der aber 200km weit weg wohnt! :rolleyes:
 
Was einen nicht Umbringt macht ihn stärker. Auch wenn du Mutter bist hast du das recht auf eigenes leben.

Nur meine Meinung
 
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Feurich schrieb:
Was einen nicht Umbringt macht ihn stärker.
du hast recht, mich hat schon viel stärker gemacht!
was ich daraus aber gelernt habe, ist, wie eine löwin auf das aufzupassen, was mir am meisten bedeutet.
auf meine kinder.
es ist einiges in mir im umbruch momentan, daher hat es mich so geschockt, dass ich das wichtigste auf der welt manchmal direkt unbehütet habe lassen.
viel zu oft wahrscheinlich schon, nur ist es mir nicht aufgefallen.....
liebe grüße
chira
 
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