Kann Mir Einer Irgenwie Helfen??!??

Mainder

Member
Registriert
15 Dezember 2004
Beiträge
6
Hei Leute ich brauche unbedingt eure Hilfe!

Ein ehemaliger guter Freund von mir hat vor ein halben Jahr aufgehört Drogen zu nehmen (Klebstoff und Cocks / 7 Jahre lang)! Durch die 7 Jahre hat sich seine Familie von ihn abgewand und will auch heute mit ihn nichts mehr zu tun haben, sie behaupten jetzt sie kennen ihn nicht und es wäre nicht ihr Sohn!!! Mein Cousin und ich hatten ihn aufgepäpelt er sieht ordentlich aus (und ersah richtig schrecklich aus wo er zu uns kam), er ist so wieder ein richtiger Mensch! Hat auch seine eigene Wohnung! Jetzt ist er schlagartig sehr labil geworden, weil er keine Arbeit kriegt und "weil ich mit meinen Cousin nächstes Jahr wegen Arbeit weg ziehen wollen"! Wir haben versucht mit seinen Eltern zu reden aber ich habe ja schon beschrieben wie diese ragieren. Unsere Sorge ist jetzt, was mit ihm passiert wenn wir weggezogen sind er braucht jemanden der ihn Unterstützt auf ihn aufpasst: er wird leider immer noch sehr schnell Depressiv, er braucht halt noch ne weile um wirklich selbstständig zusein. Es ist überhaupt eine gewalltige Leistung von ihm selber ohne ärztliche Hilfe clean zu werden! Und er hat im Grunde ein sehr gutes Herz, deswegen hatten wir uns ja entschlossen ihn zu helfen! :dontknow:



Nun frage ich euch wie kann ich ihm mit meinen Cousin zusammen helfen, noch ist er zu labil wenn er alleine bleibt!!!


Ich Freue mich über jede Hilfe MAINDER! :danke:
 
Werbung:
Hallo Mainder
Gratulation für Deine Hilfe! Nun es scheint dass er soweit sich gefunden hat, sich wieder in die "Gesellschaft" einzugliedern. Diesen Satz beziehe ich nun auf die Aeusserliche Form. Nun meiner Meinung nach solltet ihr aber jetzt schauen, dass auch seine Innere Form (Selbstbewusstsein, Selbständigkeit) wachsen kann, so dass er eben immer weniger abhängig wird gegenüber euch, aber auch gewissen Hindernissen die sich zwangsläufig durch seine Vergangenheit auftürmen, auch überwinden kann. Das heisst, er sollte nun bereit sein, auch an sich selber zu arbeiten. Ich meine es so im Sinne des Sprichwortes:" Anstatt jemandem einen Fisch zu geben, lerne ihn zu fischen".
Welche Möglichkeiten ihr da in Betracht zieht, nun das würde ich mit ihm abklären, es könnte ja auch ein Weg via Hobbies sein, etc. Ich meine aber jetzt nicht unbedingt einen Psychologen sucht einfach mal und lasst eure Kreativität in dieser Richtung schwirren. Ansonsten hätte ich da schon Mittel die ich ihm empfehlen könnte. Aber das hängt dann ganz von ihm und seinem Willen ab.
Gruss und viel Glück wünscht
Roland
 
Er hat es ohne Arzt geschaft?

Na dann - Hut ab...

Aber ich denke wenn er sieben Jahre lang an dem Dreck hing, dürfte für ihn eigentlich auch noch die Drogenberatung zuständig sein. eines der Ziele dieser Institution ist es - unter anderem - ja auch die Leute wieder in die Geselschaft einzugliedern, was unter anderem auch die Suche nach einem neuen Job betrifft...

Frag du doch einfach mal nach - gibt es eigentlich in jeder größeren Stadt...

l.g.
Ingo
 
Suche einen Ort in einer spirituellen (oder einer sonstigen) Lebensgemeinschaft, wo er aufgehoben ist. Ich denke, er braucht eine familiäre Athmosphäre, ansonsten fällt er rasch wieder in sein altes Muster zurück... Leider kenne ich mich in Deutschland nicht aus, weiss daher nicht, was zu empfehlen ist. Ich denke nicht, dass es eine klassische Drogen-Therapiestation oder sowas sein muss. Im gegenteil, besser ist ein Ort, wo er unter "normalen" Menschen ist. Wichtig ist, dass er Vertrauen aufbauen kann und sich sehr geborgen fühlt, dass er akzeptiert wird so wie er ist und dass er auch seine vergangenheit nicht zu verstecken braucht.

Ich weiss, eine Lebensgemeinschaft zu suchen, ist kein leichtes Unterfangen. Aber wenn du ihm helfen willst, ist es wohl der beste Weg. Einer meiner besten Freunde kam in die Schweiz, weil er dachte, hier gäbe es keine Drogen. Er hatte wirklich das Bild einer idyllischen Gesellschaft. Das erste, was ihn hier erwartete, waren Dealer, die am Bahnhof ihr Kokain verkauften... hat dann bald wieder mit konsumieren angefangen. jetzt wo er eine frau und kind sowie einen job hat, geht es ihm gut..

das rezept ist einfach : beziehungen (menschen zu denen man vertrauen haben kann und die einem liebe geben) + sinnvolle beschäftigung, die bestätigung gibt..

nun gut, ich hoffe, dir geholfen zu haben...
 
Hei ich Danke euch allen vielmals,
Ist schon richtig, das Selbstbewusstsein eines solchen Menschen aufzubauen ist echt ne Kunst!!! :danke:

Das er irgendwie eine Aufgabe (Hobby) für sich im Leben kriegt ist richtig.
Die Schei....e daran ist leider das er in der Stadt wo wir wohnen so ziemlich jeden kennt und wenn er in die Stadt geht hat er das Problem das er mindestens schon wieder 2 trifft die irgend etwas von ihn wollen( bei uns in der Gegend ist es echt schlimm mit Drogen ziemlich viele Leute), wir nehmen ihn auch sehr oft woanders mit hin ( Kino, Essen, zu meiner Familie kommt er auch oft mit, ect) damit er ein anderes Umfeld kennen lernt! Drogenberatung ist er ,aber will auf kein Fall nochmal in eine Entzugsklinik od. ähnliches ( war schon mal da), er sagte das man da mehr besorgt kriegt als wo anders, deswegen hatte er ja auch den trockenen Entzug gemacht! Seine einzige richtige Ambition die er hat ist an Anlagen rumbasteln oder sie aufzubessern! Da waren wir schon sehr froh, er hört dann aber immer wieder diese Drogenmusik ( glaub Gabba ) und die hilft ihn nicht grade bei seinen Weg ins Leben! Zurzeit versuchen wir ihm eine Lehrstelle als KFZ- Mechaniker zu besorgen weit weg von seinen alten Kreisen aber er hat ein sehr schlechtes Hauptschulzeugniss, naja ist nicht leicht! :eek:

Mein Cousin (ist System-Informatiker) hat versucht ihn ein bisschen an Informatik ran zuführen so ziemlich alles was mit PC zu tun hat. Hat ihn auch ein wenig interessieren können aber er hat noch keine konzentrationsausdauer! Wie wollen versuchen das er nächste Woche Autogenes training versucht! Haben einen kennen gelernt der möchte ihn auch unbedingt helfen, hatte mal ähnliche Erfahrung mit Tabletten gehabt!
Wir hoffen ja auf Erfolg , er will es auch versuchen! :)

Herzlichst und viel Hoffnung Mainder!! :blume:
 
ja, ich glaube entzugsstation würde nicht wirklich was bringen... was die musik angeht : ich kenne gabber und es gibt in der tat viele leute, die solche musik hören und drogen konsumieren. aber wenn es ihm hilft seine agressionen abzubauen, dann finde ich das nicht so schlimm. (zur information : gabber ist die härteste und schnellste techno-stilrichtung, die es gibt.. ok, um genau zu sein, ist terror wohl noch e bissl härter, aber das ist ja nur ein unterstil von gabber..)
vielleicht kannst du ihn auf einem bauernhof unterbringen, wenn er gerne solche arbeit macht... ich würde einfach schauen, dass er wirklich weg kommt und neue freunde bekommt, die ihm genau soviel liebe und anerkennung geben können wie seine "drogenfreunde"...
hoffe, du findest was für ihn..
 
Hei LoveIsJoy,

Auf einen Bauernhof daran haben wir noch gar nicht gedacht, wegen Gabber weiss ich nicht anderer seits denken wir auch immer das ihn das an die Drogen errinnert , kann er nicht anders noch irgendwie Stress abbauen, hab vorhin grad erfahren das der Freund wegen den Autogenen Training nächste Woche Mittwoch ca 1600 Uhr kommt, genau weiss ich nicht ist das den eine so gute Idee für ihn, er sagt zwar ja er will es ausprobieren andererseits muss man es auch wirklich wollen!
Auf jeden Fall Danke für den Tipp mit den Bauernhof mein Cousin will sich mal umhören ( hat viele Kontakte ) aber er muss es auch wollen!
Wir werden das auf jeden Fall probieren!

MFG Mainder! :)
 
Hallo Mainder :)

lebt ihr in Österreich oder in Deutschland? Interessieren dich die Erfahrungen einer "alten" Mehrfachabhängigen und die ihres ebenfalls abhängigen Sohnes (beide clean)?


Lieben Gruß
Rita
 
Hei GreenTara, :)

Aus Deutschland kommen wir! Auf jeden Fall interessiert mich das vieleicht helfen mir (uns) das ja oder trägt zu Verständniss bei, würd mich sowieso sehr über jede Hilfe freuen! :danke:

Herzlichst Mainder!
 
Hallo Mainder :)

mein Sohn und ich sind Mehrfachabhängige, ich bin 46, er 23 Jahre alt. Wir sind zunächst sehr unterschiedliche Wege gegangen, um uns aus der Sucht zu bewegen. Ich habe jahrzehntelang allein herumexperimentiert, Erfolg hatte ich zeitweise, aber nie dauerhaft. Keine Therapie, keine Selbsthilfegruppe - nö, ich war ja sooo schlau und wollte mir weder etwas sagen noch mir helfen lassen (heute weiß ich, daß ich regelrecht "verrückt" war).

Nach über 20 Jahren habe ich den Ausstieg geschafft - und zwar so richtig schön konventionell. Will heißen, Entgiftung in der Klinik, dann eine monatelange Therapie. Danach habe ich konsequent mein Umfeld gewechselt. Ich bin aus meiner Heimatstadt fortgezogen, und weil ich hier kaum jemanden kannte, habe ich sofort Kontakt zu Selbsthilfegruppen und zur Suchtberatungsstelle gesucht.

Ich habe hier eine schlimme Krise durchlebt - dabei aber einiges an Erfahrungen mitgenommen. Mir blieb nichts anderes übrig, als jede, wirklich jede Hilfe anzunehmen. Also habe ich mir Wohngemeinschaften angesehen, einen Antrag auf Betreutes Wohnen gestellt und habe jede Stunde Beratung mitgenommen, die ich bekommen konnte. Es hat sich gelohnt - ich bin clean.

Mein Sohn war etwas klüger...

Als er merkte, daß er in seiner alten Umgebung nicht klar kommt - er kennt wohl so ziemlich jeden Dealer in seiner Heimatstadt, ist er regelrecht geflüchtet. Bislang kommt er mit der Unterstützung durch die Suchtberatung und die Selbsthilfe sehr gut klar. Er hat eine eigene Wohnung gefunden, und überlegt, ob er sich in seiner eigenen Wohnung betreuen läßt. Das bedeutet, er wendet sich zunächst an das Sozialamt, stellt einen Antrag auf "Wiedereingliederung" und sucht sich eine Einrichtung, die ausgebildetete Betreuer stellt. Was dann folgt, ist ein Gutachten beim sozial-psychiatrischen Dienst, den es in jeder Kreisstadt gibt.

Bei deinem Freund ist eine Genehmigung fast sicher. Die Kosten für die Betreuung übernimmt das Sozialamt, es folgt dabei der Empfehlung des Gutachters. Der Gutachter wiederum orientiert sich an dem, was man an Hilfe und Unterstützung braucht. Das können finanzielle Angelegenheiten sein, Begleitung bei Behördengängen, bei Arztbesuchen oder auch bei der Freizeitgestaltung.

Mein Sohn wird sehr gut im Pro-Aktiv-Center betreut, das ist eine Initiative von Arbeitsämtern und Sozialämtern, die sich um Jugendliche bemühen, die aufgrund ihrer Probleme keinen Arbeits- oder Ausbildungsplatz bekommen. Auch das wäre eine Möglichkeit für deinen Freund.

Mein Sohn und ich sind sehr zufrieden mit unserer Entscheidung, unsere bisherige Umgebung verlassen zu haben. Die "Gefahrenzone" wird dadurch überschaubarer. Außerdem sind wir durch das viele Neue viel wachsamer. Es kann eben nicht mal ein "Kumpel" vorbeikommen und vor deiner Nase Drogen nehmen.

Dein Freund hat sich als ungeheuer willensstark erwiesen. Er darf sich zugestehen, daß ihm Unterstützung noch gut tut und er sie auch noch längere Zeit brauchen wird. Es ist gut, daß er Freunde hat, die hinter ihm stehen, die zu ihm kommen - und nicht zu seinem Koks-Vorrat.

Wenn du Fragen hast, nur zu.

Alles Liebe für dich und deinen Freund
Rita
 
An GreenTara,

echt Danke für deine Erfahrung, ist leider sellten das man Aussteiger trifft dies auch wirklich geworden sind , deshalb auch euch beiden riesen respekt! Problem ist das es momentan enorm zuviele Einsteiger gibt in die Drogenbereiche!

Eine Frage:zu
"Die Kosten für die Betreuung übernimmt das Sozialamt"
wie nennt man das genau diese gesamte Unterstützung?
und Pro-aktiv-Centren gibt es die auch im Norden Deutschlands wie Mecklenburg-Vorpommern?falls du es weisst!:tuscheln:

Ich denke mal das Leute wie ihr (Jetzt Clean) am ehesten verstehen können wie es ihm geht! Außenstehende wie ich können nur schwer seine Gedankengänge nachvollziehen! Haben jetzt viel mehr zum nachdenken(als Hilfe)!

VielenDank und :kiss4: ,viel Glück auch dir und deinen Sohn in Zukunft!
Herzlichst Mainder!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Wie man auch immer Zukunft sieht oder bezeichnet!?! :rolleyes:
 
Werbung:
Hallo Mainder :)

ich komme ja auch aus dem Norden, also aus Niedersachsen. Und hier gibt es die Pro-Aktiv-Center. Jedes Arbeitsamt hat eine besondere Stelle für junge Menschen ohne Ausbildung oder Job, ich google aber gern noch mal. Vielleicht heißt es bei euch auch noch Jugendbüro.

Was dein Freund beantragen muß, ist "Betreutes Wohnen", bzw. Hilfestellung gemäß diesem Paragraphen:

http://bundesrecht.juris.de/bundesrecht/bshg/__72.html (Hilfe zur Überwindung besonderer sozialer Schwierigkeiten). Da heißt es, daß das Sozialamt einspringen muß!

Noch besser als ich versteht vermutlich mein Sohn deinen Freund. Denn bei den illegalen Drogen geht es ja auch viel um die Kontakte, um den Stoff zu beschaffen, und aus denen auszusteigen ist sehr schwer, wenn man sich in genau der Gegend bewegt.

Die ersten Monate sind erfahrungsgemäß sehr schwer. Es gilt, die Leere auszufüllen, die durch den "Stoff" verdeckt wurde und auch dadurch entsteht, daß man dem Stoff nicht mehr hinterherrennt. Mein Sohn war irgendwann völlig fertig, weil er nur noch unterwegs war. Stoff beschaffen, Geld beschaffen, Stoff verkaufen usw. Jetzt hat er so viel Zeit wie selten - und damit umzugehen ist schwer.

In unserer Selbsthilfegruppe kursiert ein guter Tipp: Es ist egal, wie du deine Zeit verbringst. Ob du nun Kopf stehst oder dir Räucherstäbchen in die Ohren steckt oder uns hier zutextest - egal, Hauptsache, du bleibst clean!

Gute Nacht :)
Rita
 
Zurück
Oben