Liebe, Bedingungslosigkeit und Sexualitaet

Seelenfluegel

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Unser Meinungsaustausch im Thread "Mann und Frau" bewog mich, das Thema Herzenergie, Liebe, Bedingungslosigkeit und Sexualitaet in einem extra Thread anzuschneiden.

Vorab: wie jeder weiss, stelle ich nur meine Ansicht der Dinge da, die aus meinen Erkenntnissen und Erfahrungen resultiert. Da jeder andere Erkenntnisse und andere Erfahrungen hat, hat somit auch jeder einer gueltige eigene Sicht der Dinge.


Liebe
Liebe: sie ist fuer mich Zustand, Essenz, etwas Spirituelles. Sie hat nichts damit zu tun, was die meissten Leute heutzutage unter Liebe verstehen. Das, was im Allgemeinen unter "Liebe" verstanden wird, ist ein Mix aus Erwartungen, Emotion, Projektion, Denkweisen, Programmen und Verhaltensmustern, aber das ist meiner Meinung nach NICHT Liebe. Sie kann z.B. in Emotionen zum Ausdruck kommen, aber Emotion ist NICHT Liebe, sondern Emotion.


Bedingungslosigkeit
Diese Liebe, diese Essenz, oder Was-immer-das-ist, ist bedingungslos. Meiner Meinung drueckt das Wort
"bedingungslos" nicht wirklich aus, was damit gemeint ist.
Hierzu sollte man sich das Wort "Bedingung" etwas genauer betrachten.
Be-DING-ung: es ist etwas was in Bezug auf die Materie (=Ding) gestellt ist. Die materielle Ebene ist all das, was unterhalb unserer Mitte geschieht, es sit das Unten, die Ebene der Materie, Polaritaet,das Irdische, unser Leben hier etc.
Das Gegenteil von Be-DING-ung waere mit dem Wort Ent-DING-ung viel besser ausgedrueckt, als mit dem Wort "bedingnungslos". Ent-dingt bedeutet: es gehoert zum Oben, oberhalb der Mitte, das Geistige, Spirituelle.

Aus dieser Perspektive gesehen bedeutet bedingunglose Liebe in Wirklichkeit, das die Liebe ent-dingt ist. Sie hat nichts mit der Ebene des Be-dingten zu tun. Wohl erfahren wir die Liebe auf der Ebene des Be-Dingtseins, aber diese Ebene des Bedingtseins ist niemals ohne Bedingung, also niemals bedingungslos.


Sexualitaet

Die Sexualitaet gehoert zum Unten, also zur Materie. Da Materie be-Dingt ist, so ist die Sexualitaet auch bedingt. Sie ist ist NICHT ent-dingt, da sie an Dinghaftigkeit, Materie gebunden ist. In der Sexualitaet kommt die Polaritaet deutlichst zum Ausdruck. Gleichzeitig hat die Sexualitaet den Charakter der Vereingung der Polaritaet, aber nur bedingt. Die Be-Ding-ung ist an der Zeit begrenzt, den Sexualitaet schafft die Vereinigung nur fuer einen Moment. Dieser eine Moment ist hochspirituel, denn er schoepft das Dritte aus Eins und Zwei; dafuer muss es bedingt sein, in Eins und Zwei, sonst kann das Dritte daraus nicht geboren werden.
Fuer mich bedeutet dies: Sexualitaet ist niemals bedingungslos. Sie ist dann erst einen Moment mit dem Oben verbunden gewesen, wenn dabei das Dritte entsteht. Ansonsten ist Sexualitaet das was sie ist: Sexualitaet.
Liebe kann in Sexualitaet zum Ausdruck kommen, aber das ist nicht be-dingt. Da die Idee der Sexualitaet das Gebaeren des Dritten beinhalten kann, so be-dingt sie Verantwortung. Diese potentielle Verantwortung liegt in dem Paar, dass sich auf sexueller Ebene begegnet, also ist die Sexualitaet auch be-dingt in dieser Verantwortlichkeit.

Herzenergie

Unser "Medium" fuer die essentielle Liebe ist das Herzchakra. Wenn man in Resonanz mit der essentiellen Liebe ist, so kann sie von hier aus stroemen. Sie ist etwas, was aus dem "Oben" kommt, unsere Mitte trifft und in diesem Fluss umfliesst sie auch das "unten". Da der Bereich des Unten der Bereich der Dinghaftigkeit ist, so unterliegt alles, was das Unten betrifft, der Be-dingung. Die essentielle Liebe "befreit" uns NICHT von dieser Be-Dingung des Unten. Wir sind fuer unser Unten verantworlich.



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Aus meiner Erkenntnis heraus impliziert bedingungslose Liebe nicht automatisch die bedingunglose Sexualitaet, weil Sexualitaet nicht bedingnungslos sein kann. Das Dinghafte ist nicht ent-dingt. Die essentielle Liebe bedingt nicht die Sexualitaet, denn DAS waere eine Bedingung! Die Liebe kann nicht be-dingen.
Aus der bedingungslosen Liebe auf bedingungslose Sexualitaet zu schliessen, halte ich fuer einen Irrtum.

Wir Menschen koennen uns der ent-dingten Liebe ueber unser Herzchakra annaehern, doch sind wir gleichzeitig immer noch an die Materie, an die Be-Ding-ung gebunden.



lg
Chris
 
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Hallo Chris,

was ich irgendwie immer aus Deinen Postings herauslese, ist eine gewisse Wertung gegenüber dem "Oben" und dem "Unten".... Ist denn das "Unten" (die Materie) für Dich nicht ebenso göttlich, wie das "Oben"? Ist nicht ALLES Gott? Und darum also letztlich auch Wurzelchakra mit Kronenchakra, sowie die angestrebte bedingungslose Liebe mit körperlichem Sex einfach unmittelbar verbunden? Zumindest, wenn man in allem das Göttliche erkennt.....!? Und so ist alles okay so wie es ist...

"Es ist was es ist,
sagt die Liebe...."

Jeder wie er mag - so lange es niemandem schadet.... (oder so)

Liebe Grüße von Rhi
 
Hallo Rhi


Rhiannon schrieb:
Hallo Chris,

was ich irgendwie immer aus Deinen Postings herauslese, ist eine gewisse Wertung gegenüber dem "Oben" und dem "Unten".... Ist denn das "Unten" (die Materie) für Dich nicht ebenso göttlich, wie das "Oben"?

Wenn Du es als Wertung siehst....ich sehe es als Differenzierung.
Das Unten ist das Unten und wird erst durch das Verbindende "gleich Gott", aber es ist nicht "Gott". Es ist unvollkommen, gespalten, Materie, be-dingt.
Das Oben ist ent-dingt.


Ist nicht ALLES Gott? Und darum also letztlich auch Wurzelchakra mit Kronenchakra, sowie die angestrebte bedingungslose Liebe mit körperlichem Sex einfach unmittelbar verbunden? Zumindest, wenn man in allem das Göttliche erkennt.....!? Und so ist alles okay so wie es ist...

Nein, wie gesagt ich differnziere dies; Ich hab es mal am Beispiel von Kruegen oder Gefaessen dargestellt: Gott ist das allumfassende Gefaess und kann jedes andere Gefaess in sich aufnehmen, es ist vollkommen. Das kleinere Gefaess aber im Umkehrschluss kann NIEMALS das Groessere aufnehmen. So ist das mit dem Oben und dem Unten. Das Oben ist unbegrenzt, das Unten begrenzt. Gott ist auch im Menschen, aber der Mensch ist nicht Gott.
Ich habe halt in Bezug auf Kronenchakra und Wurzelchakra eine andere Meinung als Du. Meine Gruende habe ich in meinem Posting schon dargelegt. Bedingungslose Liebe impliziert fuer mich nicht eine Entsprechung auf einer Ebene, die in sich unmittelbar an Bedingungen geknuepft ist, weil sie dann nicht mehr bedingungslos, ent-dingt, waere. DAS ist meine Differenzierung. Liebe kann sich durch Sexualitaet ausdruecken, aber Sexualitaet ist nicht gleich Liebe, denn die Sexualitaet ist an Verantwortlichkeit gebunden. Die Sexualtitaet ohne die an die Sexualitaet gebundene Verantwortlichkeit zu leben, ist unverantwortlich und hat mit Liebe nichts zu tun.

Aber ich will mich darueber nicht streiten.


"Es ist was es ist,
sagt die Liebe...."

Die Liebe kann nichts anderes sagen.

Jeder wie er mag - so lange es niemandem schadet.... (oder so)

Liebe Grüße von Rhi

ja, so sehe ich das auch.

:)
lg
Chris
 
hi chris ...

wir reden aber nicht von "oben" und "unten" sondern von bedingungsloser liebe und dem dazugehörigen wunsch mit anderen menschen eins zu werden und das findet alles "unten" statt, die liebe fühle ich in meinem körper genauso wie die vereinigung mit meinem körper stattfindet ...

wenn du trennen willst, dann bitte in spirituell und materiell. wenn ich mich mit anderen menschen spirituell vereinige und eine verschmelzung auf dieser ebene erlebe, dann kann ich das auch manifestieren ... es ist gelebte, sichtbar gewordene göttliche energie, die ausdruck finden will.

und wenn ich in bedingungsloser liebe bin, dann empfinde ich die nicht nur für meinen partner, sondern für viele menschen und dann bin ich auch in der lage, eine spirituelle vereinigung mit vielen menschen zu haben. und wenn mir und dem anderen menschen wichtig ist, diese form von liebe fühlbar zu machen, dann ist das wie ein gebet an diese schöpferischen energien, die keineswegs nur dazu da sind, leben zu zeugen, sondern einfach um die göttliche lust zu leben und zu ehren ...

für mich ist das ein sinnbild für LEBEN ... ein binchen in seiner unbändigen lebenslust und freude beglückt ja auch nicht nur ein blümchen, sondern ganz viele, viele ...

:blume: :blume: :blume:

lg mara
 
Liebe Mara,

hier gehen unsere Meinungen auseinander. Ich habe nichts gegen die goettliche Vereinigung des Menschen auf der Ebene der Sexualitaet, aber ich sehe die sexuelle Ebene als nicht verteilbar auf viele Menschen aufgrund des der beinhalteten Apsekts der Zeugung von Leben. Den kann man auf der sexuellen Ebene nicht aussschliessen. Wer es trotzdem tut, tut es halt.
Sexualitaet ist etwas Besonderes und nicht verteilbar, weil sie mit grosser Verantwortung verbunden ist. Wenn das Verteilen der Sexualitaet ok waere, gaebe es keine Geschlechtskrankheiten. Ich sehe es als undifferenziert an, die Augen vor der Verantwortung zu verschliessen.



Mara schrieb:
......sondern einfach um die göttliche lust zu leben und zu ehren ...

Mara, "Lust" ist in meinen Augen etwas Menschliches, nichts Goettliches ;)
Das Goettliche, un auch die Liebe bedarf keiner Lust. Wenn Liebe der Lust beduerfen wuerde, waere das eine BeDINGung.
Die Goettlichkeit des sexuellen Aktes sehe ich in der individuellen Einmaligkeit eines sich innig liebenden Paares.

Die Liebe ist frei, aber die Sexualitaet ist gebunden.


lg
Chris

lg
Chris
 
okay chris ...

ich bin nur eine theoretikerin. du bist der praktiker von uns beiden.

ich denke, du weißt wovon du sprichst ...

alles liebe dir

mara

ps: geschlechtskrankheiten entstehen aus sexuellen verbindungen, die ohne liebe stattfinden ... das ist nicht dasselbe wie das was ich meinte ... ;)
 
ja, seelenflügelchen,

das war auch wohl der grund, weshalb ich mit dem typ nicht ins bett gehüpft bin.
 
aber eins kann ich mir zu dem thema dann doch nicht verkneifen ...

ich denke, wenn ich mit jemandem zusammen bin, in einer idealen partnerschaft, in tiefer verbundenheit, die ja zum beispiel auch nicht gerade mal zwischen tür und angel entsteht, sondern durch zusammen erlebtes, durchlebtes usw., dann würde mich ein kuss oder ein sexueller akt nicht sonderlich schrecken.
es ist wohl eine frage der "wertigkeit" ... wieviel wert ich was beimesse ... vermute ich mal ...

gute n8

mara *gähn*
 
mina73 schrieb:
wie meinen? meinst du etwa so etwas, was man in der normalosprache einen saitensprung nennt?
Liebe Mina,

das heisst SEITENSPRUNG. Mit "E" :D.

@Mara,

wenn Du einen Seitensprung meinst: ja, die Liebe verzeiht und traegt nicht nach, aber wenn Du in einer tief verbundenen, idealen Partnerschaft bist, dann ist das Beduerfnis nach Seitensprung einfach nicht gegeben. Wenn es doch passiert, dann ist es nachdenkenswert.

Hier noch eine Idee zur Exklusivitaet und Einmaligkeit der Sexualitaet: Eine Eizelle kann sich bloss mit EINER Samenzelle verbinden, um das Dritte zu gebaeren, und es ist nicht irgendein Same, sondern genau der, der passt. Auch kann eine Samenzelle nicht mehrere Eizellen gleichzeitig befruchten.
Fuer mich ein Hinweis, dass Sexualitaet NICHT teilbar ist.

lg
Chris
 
Hallo Ihr Lieben,

die letzte Zeit kommt hier immer wieder das Thema Sexualität mit seinen unterschiedlichen Bewertungen und Wertungen. Was sie sein sollte, wie man sie lebt oder eben nicht ...

Für mich ist die Sexualität ein ähnliches körperliches Bedürfnis, wie Hunger oder Durst. Sie ist nicht so zwingend, wie essen oder trinken, aber ohne sie bin ich ständig "hungrig". Wenn jetzt meine Lebensumstände so sind, daß mein Hunger nicht gestillt ist, dann denke ich ständig ans "Essen". Also wäre es wichtig, um im Leben nicht ständig von einem knurrenden ja eben nicht Magen gestört zu werden, sich Lebensumstände zu schaffen, in denen auch der Hunger nach Sex gestillt werden kann. Wenn ich mein Leben so einrichte, daß der Hunger nach Sex ständig bleibt und nie erfüllt wird, bindet das eine ganze Menge Energie. Wenn ich diese woanders einsetzen kann, kriege ich eine ganze Menge geschafft.

Gut die Sexualität sollte Ausdruck der Liebe sein und so ist sie auch für mich am schönsten. Aber manchmal habe ich den Eindruck, aus der Sexualität wird ein Kunstwerk gemacht. Wir überlegen wochenlang, wie und was ... aber trauen uns nicht sie zu leben. Erst wenn sie ideal ist, möchten wir sie leben. Aber so wie wir auf der Suche nach dem idealen Partner an tausenden möglichen vorbeilaufen, so ist das mit der Suche nach dem idealen Sex genauso.

Für mich ist Sexualität auch nicht nur der reine Akt, sondern sie fängt schon viel früher an, bei einem Flirt ... Die sexuelle Energie ist unser ständiger Begleiter. Das heißt nicht, daß ich ihr ausgeliefert bin. Aber sie ist da und kann durch alles mögliche an die Oberfläche geholt werden.

Doch oft wird, ich weiß nicht warum, vielleicht wegen der Bewertungen, die wir dazu noch im Kopf haben ein künstlicher Mangel an Sex geschaffen. So ähnlich wird in diktatorischen Ländern vorgegangen. Einmal gibt es kein Zucker, einmal kein Reis ... einfach um die Leute zu beschäftigen, damit sie keine Zeit haben, sich über Politik und wie sie wirklich leben wollen zu beschäftigen.

Überlegt mal wie Ihr mit Euch und Euren Idealen, dem scheinbaren Mangel ... umgeht. Wie behandelt Ihr Euch selbst und Eure Bedürfnisse? Wieviel Kraft wird dabei gebunden?

Alles ist in Fülle vorhanden. Den Mangel erschaffen wir Selbst.

Liebe Grüße von einem etwas anderem Standpunkt
Ereschkigal
 
Emm....von Mangel war nicht die Rede.

Die Exklusivitaet der Sexualitaet ist fuer mich nicht gleichbedeutend mit Mangel.

Aber trotzdem: Schoen, einen weiteren Aspekt zu lesen, danke :)

lg
Chris
 
na gut

es heisst eigentlich saitenwechsel. wenn die bogenhaare die saite wechseln.
jetzt, wo meine fingernägel nicht mehr lang sind, kann ich wieder mal ein paar takte spielen.

gruss
mina
 
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mina73 schrieb:
wie meinen? meinst du etwa so etwas, was man in der normalosprache einen saitensprung nennt?

ich hoffe nicht, dass eine partnerschaft sich darüber definiert, mit wem ich sex habe und mit wem nicht.

zu einer wahrhaftigen partnerschaft gehört wahrhafte, bedingungslose liebe. es gehört freiheit und vertrauen dazu und der wille nach wahrheit.
es gibt partner, mit denen fühle ich mich tief verbunden, ohne auch nur einen gedanken an körperliche vereinigung zu haben. es gibt partner, mit denen fühle ich mich tief verbunden und sie wecken eine ebenso tiefe leidenschaft in mir ...
und es gibt einen partner, den ich wahrhaft liebe. das ist etwas das bleibt... auch über erfahrungen hinaus, auch nach lernaufgaben, auch hinter der projektion ...

das was du meinst ist für mich etwas ganz anderes. ich unterscheide in solchen fällen nicht zwischen knutschen und einer "nummer" ... es ist die frage der motivation, die dahintersteckt. du warst unzufrieden und du hast keinen anderen weg gesehen es auszudrücken als über den "betrug" ... deshalb verletzt es den anderen auch ... weil es ein vorsätzlicher betrug ist ...

ein "saitensprung" (plong), der in gegenseitiger liebe aus dem moment entsteht ist für mich was anderes und hat etwas mit unserer göttlichkeit zu tun. etwas mit erfahrungen, die man zusammen macht und weitergibt ... etwas auch mit gegenseitigem lernen ... und mit geben und nehmen ...
ich glaube, dass die momente/augenblicke im leben, wo zwei menschen sich treffen und beide wahrhaftig bereit sind, sich in tiefer bewußtheit zu vereinigen sehr selten sind. und diese augenblicke sind ein geschenk...

so sehe ich das ...

und wenn man dann noch bedenkt, wieviele menschen überhaupt bewußt genug und - wie habt ihr das noch so schön genannt - "REIF" genug sind, in dieser weise mit ihrer sexualität umzugehen, dann bleiben die augenblicke noch mehr ein geschenk um nicht zu sagen, eine kostbarkeit ...

aL mara :)
 
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