Liebe Romy,
ehrlich, hast Du was anderes erwartet? Es ist nur eine logische Weiterführung der bisherigen Entwicklung. Ich persönlich kenne niemanden, der glücklich darüber ist, keine Arbeit zu haben! Einer meiner Jungs hat gestern ganz erfolgreich seine Ausbildung beendet und ist nun ohne Arbeit - seit Monaten Bewerbungen, kein Erfolg.
In unserer Straße wohnt ein Mann, so um die 50, kenne ihn vom Sehen, beobachte seit ca. 8 Jahren, wie es ihm immer schlechter geht. Ich vermute, er hat in den Deutzer Motorenwerken oder der Chemischen Fabrik Kalk gearbeitet (allein hier in der Umgebung haben etwa in den letzten 10 Jahren 3 große Arbeitgeber ihre Tore geschlossen, Madaus kommt noch dazu.) Im Spätwinter hatte er mal Aussicht auf einen Job, muß aber nichts geworden sein. Seine Frau hetzt sich ab, ist immer in Eile, ihn treibt es ruhelos umher. Sie scheinen schon seit Jahren kein Auto mehr zu haben. Ich sehe das, und es tut mir so unendlich leid! (Nicht, daß sie sich kein Auto mehr leisten können, sondern wie sie offensichtlich alle Hoffnung verloren haben.)
Und diese Menschen werden jetzt also noch bespitzelt, ihnen wird unterstellt, nicht arbeiten zu wollen!
Bin momentan zu fertig für so ein Thema, bin emotional selbst zu betroffen. Da kam mir gestern die Dame mit dem WDR-Ausweis gerade recht. :debatte: Wollte offensichtlich erspitzeln, ob mein anderer Sohn nicht doch Radio oder Fernseher hat. (Hat aber nicht Klartext gesprochen, nur so rumgeeiert.) Da war sie bei mir an der richtigen Adresse! Wenn er in 2 Schichten körperlich hart arbeitet, oft noch Samstags, nach Hause nur zum Essen und Schlafen kommt, wieso unterstellen die automatisch, er würde sie um die Gebühren prellen! Warum soll er sich dann, wenn er mal wach ist, in seinem kleinen Zimmer verkriechen, statt mit seinem kleinen Bruder (in dessen Zimmer) Playstation zu spielen oder sonstwas zu unternehmen? Reicht denen die Gebühr nicht, die sie von uns bekommen? (Bei uns hat eh niemand Interesse an den öffentlich-rechtlichen Sendern, können sie gern versiegeln.)
Finde Dich damit ab, wir leben in einem Spitzel- und Denunziantenstaat! Ich bin mit der Überzeugung aufgewachsen, es wäre besser, alle hätten ein bischen was, als daß einige fast alles haben und die vielen anderen teilen sich den kümmerlichen Rest, und auch der wird ihnen nicht gegönnt. Aber darüber kannst Du hier mit niemandem reden. Und Menschen lassen sich so gut manipulieren...
Menschen mit Job gegen Menschen ohne Job
Die verschiedenen Religionen sind ein super Machtinstrument
Soziale Herkunft trennt Menschen
Wer stammt woher?
Hautfarbe
Geschlecht
Alter...
Wie könnte man alle unter einen Hut bringen? :dontknow:
"Der Staat ist das politische Machtinstrument der ökonomisch herrschenden Klasse" stimmt meiner Meinung heute bei uns mehr denn je! :wut1:
So, eh ich mich noch um Kopf und Kragen schreibe, kümmere ich mich lieber ums Essen für meinen Krümel!
Liebe Grüße von Angela