Obwohl ich unglücklich bin, klammere ich an ihn/ihr.....

Maike Gutjahr

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Morgen, meine Mitstreiter,

habt Ihr auch schon einmal eine Phase des Trennens auf quälend lange Zeit mitgemacht?

Ihr seid unglücklich, aber ihr liebt den Partner (denkt Ihr jedenfalls) und Euer Partner ist labil und nutzt Euch aus und betrügt Euch, geht fremd und kehrt dann doch immer wieder weinend zu Euch zurück, wenn er Hilfe braucht, wenn er Halt sucht, wenn es ihm schlecht geht. Und Ihr seid unglücklich darüber, dass Ihr Euch nicht auf ihn verlassen könnt und er Euch weh tut und Euch nur ausnutzt. Im Grunde wollt Ihr Schluss machen - aber es geht nicht so einfach....

Was können die Gründe sein, dass man sich trotz einer unglücklichen Beziehung nicht trennt von dem Partner?

Warum ist man dann immer wieder so naiv und denkt, dass es besser werden könnte und wartet auf eine Änderung seines Verhaltens in der Beziehung zu Euch?

Warum kann man nicht sagen: Schluss, aus, vorbei - wenn man leidet und nicht glücklich ist?

Warum dauert dieser Prozess gerade bei jungen Menschen sooo lange, bis er erkennt: jetzt ist Schluss mit Leiden: ich will so nicht mehr?

Ich kenne einen jungen Mann, der wirklich sehr unter oben genannter Situation leidet und von seiner Freundin nur ausgenutzt wird, er sie aber liebt (denkt er) und einfach nicht Schluss machen kann, obwohl er es sich immer wieder vornimmt....

Was können die Gründe sein, dass man sich so schwer abnabeln tut, obwohl man unglücklich ist??

Wer war schon mal in so einer Situation und wie er hat es geschafft, sich dann doch endgültig zu trennen???

Könnt Ihr dazu Eure Erlebnisse schildern?

LG
Maike
 
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Guten Morgen Maike,
eigentlich könnte ich auf dieses Thema uferlos viel schreiben, aber irgendwie ist mir nicht so danach, schon wieder alle diese Dinge aufzuwühlen.

Ein paar Aspekte - keine konkreten Beziehungskisten- vielleicht, die Anlass zum Diskutieren sein könnten.

- mir ist es regelmäßig schwer gefallen, Beziehungen, die mir wehtaten zu beenden - stete Wiederholung
- denke inzwischen, es liegt in mir selbst - Frage von Selbstsicherheit und sich selbst zu lieben, nicht zuzulassen, dass jemand einem wehtut
- Unklare Vorstellungen von Liebe, Loslassen und besitzergreifender Partnerschaft
- geschafft habe ich es immer dann, wenn der sogenannte Leidensdruck zu groß wurde (nach 2-4 Jahren), ist mir dreimal passiert
- zweimal hat auch der Partner dann Schluss gemacht, weil ich in meinem Minderwertigkeitsgefühl einfach belastend war - das war die Hölle, daran bin ich fast krepiert
- war dennoch nie die Wurzel in mir beseitigt, ich habe es einfach nur nicht mehr ausgehalten mich so minderwertig und unglücklich zu fühlen
- wenn die Erkenntnis noch nicht eingesetzt hat, dann landet man mit Sicherheit immer wieder in so einer Beziehung
- jetzige Beziehung ist prinzipiell auch von dieser Art, aber ich bin dabei mich zu verändern - bin fast sicher, so etwas passiert mir nie wieder

Resümé: Es ist ein psychisches Problem, Dinge zu tun, die nicht gut für einen selbst sind. Solange man sich darüber nicht klar ist, hat man keine Chance zum richtigen Zeitpunkt eine konsequente Entscheidung zu treffen.

Liebe Grüße
Andrea
:flower2:
 
guten Morgen, liebe Timmi,

eigentlich haben wir die andere Seite schon im anderen Thread besprochen, aber diese Seite hier will ja gerne wissen, wieso man so schwer loslassen kann, obwohl man nicht glücklich ist mit diesem Menschen.........


und Du hast darauf geantwortet, was auch ich einst in jungen Jahren durchgemacht habe, da habe ich, genau wie Du auch, eine lange Zeit gebraucht, ehe ich mich damit abgefunden hatte, dass mein erster Freund, der meine erste junge Liebe war, mich nur noch als Freundin sah, nicht mehr und er keine weitere enge Beziehung mit mir wollte. Ich aber liebte ihn und habe geweint, gelitten und schliesslich resigniert und eines Morgens habe ich gedacht: So, nun ist es vorbei, nun bin ich fei für eine neue "Welt" ein neues Leben und eine neue Beziehung und mich gefragt: wann aber werde ich "ihn" treffen, der auf mich wartet, der für mich "geschaffen" ist??? Es dauerte gar nicht so lange, und das Schicksal hatte uns zusammengebracht und ich schwebte im 7. Himmel: wir heirateten, aber leider starb er ein jahr später und ich bin durch ein Tal gegangen, ein sehr tiefes Tal und eines Tages wusste ich wieder: ich habs geschafft, ich erklemme einen Berg und bald bin ich wieder ganz oben und so kam es dann auch.....

Du hast fast die selben Phasen erlebt, wie ich auch.

Was kann man denn nun raten, wenn ein junger Mensch genau weiss, er ist nicht glücklich, er will ja die Beziehung mit seiner Freundin beenden, weil sie ihn benutzt und ausnutzt und er sie aber noch immer liebt.........es ist wie Du sagtest, ein langer Prozess, der sich nicht von heute ergibt, mit der Zeit aber dahin enden wird, dass er sich lossagen kann. Aber diese Zeit kann einem oftmals viel Energie kosten und fordert alles von einem ab.


LG
Maike
 
ps an Timmi,

- wenn die Erkenntnis noch nicht eingesetzt hat, dann landet man mit Sicherheit immer wieder in so einer Beziehung
- jetzige Beziehung ist prinzipiell auch von dieser Art, aber ich bin dabei mich zu verändern - bin fast sicher, so etwas passiert mir nie wieder

Resümé: Es ist ein psychisches Problem, Dinge zu tun, die nicht gut für einen selbst sind. Solange man sich darüber nicht klar ist, hat man keine Chance zum richtigen Zeitpunkt eine konsequente Entscheidung zu treffen.

Wenn Du jetzt erkannt hast, wo das Problem liegt, dann wirst Du sicher genauer auf ihn (den Jetzigen) oder auf den nächsten achten....Ich wünsche es Dir von Herzen, Du sollst auch glücklich sein. ich habe von Liebskummer immer Bauchschmerzen bekommen, mir war dann immer so übel und am liebsten hätte ich den Morgen verschlafen bis zum Abend.........so geht es wohl jedem, der dabei ist, sich zu lösen.....

Herzliche Bussis Timmi!
Maike
 
loslassen

hallo maike!

ich war auch sehr sehr lange in so einer lage!
ich hatte immer beziehungen, in denen ich nicht glücklich war!
ich wusste nicht, warum!!!
ich litt sehr darunter, dass ich mir so viel gefallen ließ!
warum??? warum??? - das war immer meine frage!
ich wollte immer nur, dass ich genauso viel liebe bekomme, wie ich gebe!!!
ich bekam sie aber nicht!!!

verstand ich überhaupt nicht!!!
es heißt ja: was ich ausstrahle, kommt zu mir zurück!!!

ja, an was scheitert es dann???

habe mich vor ein paar jahren intensiver mit mir auseinanderzusetzen angefangen.
mit meiner kindheit, mit meinem leben usw.
ich bin auf sehr viel draufgekommen!
machte auch eine faminlienaufstellung, die mir sehr geholfen hat!

ich war vorher schon selbstbewusst, aber danach wusste ich, was für ein wertvoller mensch ich bin!!!

heute sage ich mir: ICH BIN WERTVOLL UND VERDIENE GUTES!
ICH LIEBE MICH!!!

es ist sehr wichtig, sich selbst zu kennen!

seit ich mich mit mir beschäftige und zu mir stehe, ändert sich sehr viel in punkto männer!

meine jetzige beziehung (seit 2 monaten) hat nicht mehr viel mit "leiden" zu tun!
ein wenig ähnelt sie der vorigen, aber ganz wenig!
wenn ich merke, dass wieder ich nur gebe, werde ich loslassen!!!

auch bin ich überzeugt, dass ich aus jeder beziehung was lerne!
nichts geschieht ohne einen grund!
alles hat seinen sinn!!!

alles liebe
andrea!!!
 
liebe Andrea3010,

DU hast mir gut getan mit Deinen Zeilen. Ich bin auch auf dem Weg dahin, wo Du schon angelangt bist. Würde gerne Deine Meinung an den jungen Mann weiterleiten, um den es hier geht (und auch uns einmal so ging?!).

Darf ich das?

Es ist wie Balsam auf die Wunde das zu lesen....

Danke für diese Mail, sie übt eine Kraft aus auf jeden, der das liest....

LG
Maike
 
Gratuliere Andrea

eine schöne und treffende Antwort.

Da ich selbst Mentaltrainerin bin möcht ich deiner Antwort noch hinzu fügen, dass wir selbst eine Schwingung haben und unser Partner auch.
Hier kommt das geistige Gesetz "wie innen - so aussen" auch zu Tage.

Wenn mich etwas trifft, also ich eine Emotion darauf habe, sollte ich gleich mal bei mir selbst nachsehen was mir da gespiegelt wird. Denn niemand kann einen anderen Menschen verändern - nur wenn man sich selbst ändert ist man in der Lage auch sein Umfeld zu verändern.
Und wenn man aus einer Situation seinen Teil gelernt hat, löst sie sich ohnehin auf.

Da ich auch Clearing-Leiterin ( Erklärung findest du auf meiner Seite bei Google unter meinen Namen) bin, hab ich noch eine zweite Ansicht, nämlich die von Fremdsteuerung. Damit wurden auch schon viele Situationen bereinigt.
Eine partnerschaftliche Verbindung kann sich ja über mehrere Leben ziehen, da wäre zu versuchen Karma aufzulösen.

Alles Liebe
Romana Wallner-Desbalmes > Karoma
 
Hallo Maike,
Maike Gutjahr schrieb:
...
habt Ihr auch schon einmal eine Phase des Trennens auf quälend lange Zeit mitgemacht?
Ihr seid unglücklich, aber ihr liebt den Partner (denkt Ihr jedenfalls) und Euer Partner ist labil und nutzt Euch aus und betrügt Euch, geht fremd und kehrt dann doch immer wieder weinend zu Euch zurück, wenn er Hilfe braucht, wenn er Halt sucht, wenn es ihm schlecht geht. Und Ihr seid unglücklich darüber, dass Ihr Euch nicht auf ihn verlassen könnt und er Euch weh tut und Euch nur ausnutzt. Im Grunde wollt Ihr Schluss machen - aber es geht nicht so einfach....
Oh ja.
Maike Gutjahr schrieb:
Was können die Gründe sein, dass man sich trotz einer unglücklichen Beziehung nicht trennt von dem Partner?
mangeldes Selbstwertgefühl

Maike Gutjahr schrieb:
Warum ist man dann immer wieder so naiv und denkt, dass es besser werden könnte und wartet auf eine Änderung seines Verhaltens in der Beziehung zu Euch?
Man "liebt" die Person ja und hofft...

Maike Gutjahr schrieb:
Warum kann man nicht sagen: Schluss, aus, vorbei - wenn man leidet und nicht glücklich ist?
Vielleicht ist man zu bequem und scheut die Konsequenzen die ein Handeln mit sich bringt.

Maike Gutjahr schrieb:
Warum dauert dieser Prozess gerade bei jungen Menschen sooo lange, bis er erkennt: jetzt ist Schluss mit Leiden: ich will so nicht mehr?

Ich kenne einen jungen Mann, der wirklich sehr unter oben genannter Situation leidet und von seiner Freundin nur ausgenutzt wird, er sie aber liebt (denkt er) und einfach nicht Schluss machen kann, obwohl er es sich immer wieder vornimmt....

Was können die Gründe sein, dass man sich so schwer abnabeln tut, obwohl man unglücklich ist??
Vielleicht ist man noch nicht soweit. Ich habe es bei mir im Nachhinein als Lernaufgabe gesehen. Auch ist es ein Zeichen mangelnder Ehrlichkeit. Sich selbst gegenüber und anderen. Man zeigt sich nicht so wie man ist. Das war bei mir der Fall. Ich war eigentlich nie ehrlich - ich habe immer das getan, was andere von mir erwartet und verlangt haben. Ich war sehr geduldig und nie richtig böse. Agressionen habe ich immer nur gegen mich selbst gerichtet. Ich habe selten das getan was ich wirklich wollte.

Maike Gutjahr schrieb:
Wer war schon mal in so einer Situation und wie er hat es geschafft, sich dann doch endgültig zu trennen???
Ich habe im Prinzip die 17 Jahre gebraucht. Aber ich erzähl mal - ich versuche mich kurz zu fassen. Auch ich war jung. Ich war ein schüchterner aber offener Mensch. Nach drei Jahren Beziehung wollte mein Freund mich gerne heiraten und Kinder mit mir. Da ich vermutete, daß er ab und an andere hatte, beendete ich die Beziehung. Aber nach heulen und bestätigen, daß er nur mich liebt und er nie etwas mit anderen gehabt hätte (nur Gerede der anderen), ließ ich mich wieder drauf ein und wurde nach kurzer Zeit schwanger. Es kam wie´s kommen musste, wir heirateten. Nach zwei Jahren wollte ich die Beziehung beenden, weil er nicht mit mir redete - oftmals schlechte Laune hatte. Ich konnte dann rätseln, lag es an mir? hatte er Ärger bei der Arbeit? oder war er nur so schlecht drauf. Er versprach mir mehr zu reden und anfangs klappte es auch. Ich wurde zum zweiten Mal schwanger. Er wollte mehr, nahm einen Job als Monteur an - damit wir uns mehr leisten konnten. So zogen sich die Jahre hin - er oft auf Montage - ich hätte lieber weniger Geld gehabt, dafür ihn mehr bei uns - dann ging er fremd. Er musste mir es erzählen, weil er dachte er hätte sich ev. mit Aids angesteckt. Da begann ich langsam aufzuwachen - fragte mich dann, ob er mich schon öfter betrogen hätte. Seine Worte --> nein. Ich glaubte ihm. Nach 10 Jahren Ehe (und einer von mir vorerst nur vermuteten
"Bumsnachbarin", bestätigte sich hinterher lt. seinen Aussagen - die Nachbarin hat es bis zum Schluss geleugnet) fasste ich endgültig den Entschluss mich zu trennen. Schickte meine Lieben alleine in Urlaub und wollte weg. Ich ließ mich von ihm und den Kindern überreden (ich denke er spürte es) und fuhr nach. Erst schaffte er es nicht mich nochmal einzulullen, er heulte, wollte sich das Leben nehmen, wenn ich ihn verließ... dann gab ich meinen Entschluss bekannt und unsere älteste Tochter flippte völlig aus. Er bettelte auch, meine beste Freundin redete mir auch noch zu und wieder ließ ich mich drauf ein. Doch das Vertrauen war größtenteils weg. Ich konnte mich wieder ein halbes Jahr fangen und leben, als wäre nicht geschehen. Habe mir gedacht: "Wenn die Kinder aus dem Hause sind, bin ich auch weg..." Dann wochenlang musste ich nur heulen. Dann gings wieder eine Weile gut. Dann passierten immer wieder Dinge, er ging auf einer Party mit der Nachbarin raus, angeblich wollte sie ihm etwas zeigen usw. Ich weiß nicht, warum ich mir das gefallen ließ. War ich zu bequem? Wir hatten zwar ein schönes Häuschen, doch ich fühlte mich dort nie wohl... Ich hatte Angst ich würde den Kindern den Vater nehmen/hatte Angst meine Eltern zu enttäuschen...Dann hatte er einen schweren Unfall - er hatte Angst, ich würde ihn jetzt verlassen...ich versprach bei ihm zu bleiben... innerlich hatte ich ihn schon verlassen, daß wusste ich zu dem Zeitpunkt aber noch nicht. Die Spuren des Unfalls verblassten - er bekam neue Arbeit in der Nähe. Ich vermute, dort lernte er eine andere Frau kennen, mit der er ein Verhältnis anfing. Soweit ich informiert bin, hatte er voher "nur" so Fetenbumsereien, keine längeren Affären - aber weiß ich auch nicht - egal.
Plötzlich sprach er nicht mehr mit mir - 2 Monate. Ich wusste nicht, wie mir geschah. Irgendwann platzte mir dann endlich der Kragen und ich sagte ihm, einer von uns beiden müsse ausziehen. Ich schaute mich nach einer Wohnung um, aber für die beiden Kinder und mich war es zu der Zeit nicht bezahlbar. Er sagte, er würde sich etwas suchen...unternahm aber nichts...nach einer Weile schmiss ich ihn raus. Er zog bei seinen Eltern ein und nach drei Wochen schon seine neue Freundin, die er angeblich vorher nicht kannte. Na ja, der Rest ist glaube ich nicht mehr wichtig... Jetzt 7 Jahre später habe ich alles verarbeitet, mir ist es wurscht ob ich ihn treffe. Er - so wie ich es mitbekomme - noch nicht. Er geht zu Gastgebern und sagt, wenn ich komme, käme er nicht. Da weiß ich doch gleich was ich von den Gastgebern zu halten habe ;-))
Es war für mich einfach vorher nicht an der Zeit. Vielleicht hätte ich selber eine Trennung zu einem früheren Zeitpunkt nicht verkraftet. Ich habe ihn immer geliebt, ich hatte immer Hoffnung für uns. Vielleicht habe ich immer eine rosarote Brille getragen. Ich war mit den Kinder so glücklich. Vielleicht war ich zusehr auf die Kinder fixiert und habe ihn vernachlässigt? Im Nachhinein denke ich es war gut so - es war zwar hart für mich, doch ich habe eine Menge gelernt (verdammt eine Menge). Ich bin kein Ja-Sager mehr und mein Helfersyndrom ist auch nicht mehr so ausgeprägt. Ich bin ehrlicher mir gegenüber und somit auch zu anderen. Nehme auch mal unbequemere Wege in Kauf (bin noch dabei zu lernen, es fällt mir immer noch schwer nicht so nett zu allen zu sein", es wir immer besser mit mir.
Ich hoffe, ich habe nicht zu weit ausgeschweift und das Thema verfehlt.

LG Tarot

P.S.: Die Ehrlichkeit von der ich spreche hat nichts mit Lügen zu tun. Ich habe schon überlegt einen Thread dazu zu eröffnen.
 
liebe Tarot,

Dein Schicksal hat mich sehr bewegt und doch scheint es zu stimmen, was NIEMAND mir vor kurzem geschrieben hat: Wir sind alle nur ein Abbild voneinander (oder so)....und so haben wir wohl auch alle ähnliche oder gleiche Erlebnisse gemacht.

Ja, man muss erkennen, sich selber zu lieben, sein Selbstwertgefühl aufrecht halten ehrlich zu sich selber zu sein: wie treffend Du es sagtest: dann ist man es auch zu anderen....

Du hast immer nur zugunsten der anderen gehandelt und nie an Dich gedacht. Jetzt bist auch Du an dem Punkt, wo Du sagst: Nun denke ich endlich einmal an MICH! Und gut so!!! Tue das. Setze Grenzen. Jeder wird dahin kommen, sicher auch die, die nun noch mit sich kämpfen.....

Liebe Grüsse an Dich.
Maike
 
hi Maike

Das Problem kommt mir bekannt vor - hatte vor kurzem selber eine deartige "Beziehung"...

Ich kann nur berichten wie es bei mir war und was dabei rumgekommen ist; ich ging defacto mit einer rosaroten Brille durch die Gegend und habe Eigenheiten bei meiner Liebsten als harmlos oder missverständnis abgetan, bei welchem ich anderen geraten hätte die Beziehung zu beenden.
Ich war einfach nicht objektiv genug - es ist schon richtig wenn man sagt das Liebe blind macht.

Ich hatte das Gefühl das ich etwas zu verlieren hätte wenn diese "Beziehung" schiefginge. War ein Irrtum, basierend auf Gefühlsduselei, Hoffnungen und anderen Nichtigkeiten und - was wohl der Hauptgrund war; Unwissen - Hmm, man lernt dadurch und ich denke jeder muss irgendwo sein Schiffchen selber durch solche Unwetter steuern. Es ist eine Art Lernprozess der sicherlich weh tut, aber leider bei niemandem ausbleibt.

Irgendwann wird der Betreffende von selbst wach werden und sich von dieser Beziehung zurückziehen, Ratschläge mütterlicher oder freundschaftlicher Natur sind hier unangebracht. Erstens wirken sie nicht und wenn es schief geht kann es sogar noch passieren das man den schwarzen Peter zugeschoben bekommt, nach dem Motto "Du mit deiner schwarzmalerei!"
 
hallo, Ingo,

schön, dass ich wieder von Dir lesen kann.....

Ich war beeindruckt von Deinen Zeilen, wie von so vielen, die so ehrlich und aufrichtig hier ihre Erlebnisse schildern, die uns alle sicher in unserem Lernprozess hilfreich sein werden!!

Ich hatte das Gefühl das ich etwas zu verlieren hätte wenn diese "Beziehung" schiefginge. War ein Irrtum, basierend auf Gefühlsduselei, Hoffnungen und anderen Nichtigkeiten und - was wohl der Hauptgrund war; Unwissen - Hmm, man lernt dadurch und ich denke jeder muss irgendwo sein Schiffchen selber durch solche Unwetter steuern. Es ist eine Art Lernprozess der sicherlich weh tut, aber leider bei niemandem ausbleibt.

Du hast so recht! Und das kann nur jemand schreiben, der dieses endlich loslassen geschafft hat. Im Nachhinein wird man sich sagen: puh, jetzt ist es halt so, aber mir geht es gut, besser.

Irgendwann wird der Betreffende von selbst wach werden und sich von dieser Beziehung zurückziehen, Ratschläge mütterlicher oder freundschaftlicher Natur sind hier unangebracht. Erstens wirken sie nicht und wenn es schief geht kann es sogar noch passieren das man den schwarzen Peter zugeschoben bekommt, nach dem Motto "Du mit deiner schwarzmalerei!"
[/QUOTE]

Auch hierzu muss ich sagen, dass ich wirklich lange versucht habe, meinem jungen Freund hier die Augen zu öffnen, die doch aber noch immer blind sind vor Liebe, nur, das Leiden wird schlimmer und auch er wird eines Tages den selben Schritt gehen wie Du ihn vor ihm gegangen bist....Vielleicht aber liest er diesen Thread, es wird ihm helfen, diesen Prozess mit offeneren Augen durchzustehen.

Danke für Deine aufrichtigen Zeilen, ich schätze Menschen wie Du es bist, wie viele andere hier. Ich ziehe meinen Hut vor Euch alle.

Maike
 
Maike Gutjahr schrieb:
Danke für Deine aufrichtigen Zeilen, ich schätze Menschen wie Du es bist, wie viele andere hier. Ich ziehe meinen Hut vor Euch alle.

Maike
Keine Ursache, ich hoffe sie helfen dir ein wenig weiter - tut mir übrigens leid das ich noch nicht auf deine Mail geantwortet habe, aber ich bin im Moment hier mit SChreibkram so richtig zugedeckt...

l.g.
Ingo
 
Ihr Lieben,
Hallo Andrea,

so, wie Du es ausgedrückt hast, sehe ich es auch. Es sind immer wieder die gleichen Dinge, auf die ich bei meinen Überlegungen zurückkomme.
Wieviel bin ich mir wert? Was will ich? Kann ich das in meiner jetzigen Beziehung (oder eben in den gewesenen, die nicht klappten) bekommen?

Das hat auch nichts mit Egoismus zu tun, denn geben können wir, die sich mit glücklosen Beziehungen herumschlagen, meist recht gut.

Ich habe mal gelesen, man soll mit sich selbst so umgehen, wie man möchte, dass der Partner mit einem umgeht. Das ist das Ding, dass man sich selbst erst einmal lieben muss.

Unsere problematischen Partnerschaften sind damit in Wirklichkeit Selbstverletzungen. Wir zerfleischen uns in Selbstmitleid, machen uns klein und klammern und werden damit wirklich auch nicht liebenswerter. Es ist krank. Und dieses Verhalten hat seine Ursachen in der Kindheit. Davon habe ich schon einmal geschrieben. Hier praktiziert man Verhaltensmuster, mit denen man in der Kindheit ggf. noch Erfolg hatte und an die man insoweit gewohnt ist. Ich bspw. war gewohnt, mit meinen Wünschen und eigenen Vorstellungen bei meinen Eltern nicht "durchzukommen", beide Lehrer und haben das Recht für sich gepachtet. Also habe ich geschwindelt um dass zu bekommen, was ich nicht haben sollte. Freunde, die ich nicht treffen sollte etc. Meine Eltern haben mir allen Ernstes den privaten Kontakt mit einem Mitschüler verboten. Ich hatte angefangen Gitarre von ihm zu lernen, mich in ihn verliebt und war damals in der 9. Klasse. Sie wollten entscheiden, was für mich gut ist. Ich habe mir meine Freiheiten also mit Lügen erkauft und konnte die Freiheiten dann doch nicht richtig genießen, weil ich letztlich ja doch Schuldgefühle hatte. Am Ende kam es oft heraus oder ich habe die Situation nicht mehr ertragen und einen Schlussstrich unter die erlogene Freiheit gezogen. Ich habe gelernt, mit ständigen Schuldgefühlen und Minderwertigkeitsgefühlen - ich schlechtes Kind - zu leben. Das ist der Grund dafür, dass ich es nicht gelernt habe meine Ansprüche deutlich zu formulieren und durchzusetzen. Es dauert eine Ewigkeit, bis ich einen Zustand nicht mehr ertrage und mehrere Beziehungen, die ich hatte, hatten immer den Hang des Verbotenen.

Jetzt befürchte ich, dass ich garnicht mehr in der Lage bin, eine "normale", ehrliche Partnerschaft zu haben. Es hat nie funktioniert. Meine normalste Beziehung war meine Ehe (8 Jahre) und diesen Mann habe ich dann wegen eines anderen verlassen.

Meine Kindheit und Jugend sind vorbei. Ich musste über 40 Jahre alt werden um zu kapieren, dass es um mich geht und habe mich als erstes aus der zwanghaften Beziehung zu meinen Eltern gelöst. Sie haben keinen Einfluss mehr auf mich.

Liebe Grüße
Andrea
 
hallo Mike Gutjahr!!

Du schreibst, dass die Freundin ihm ausnutzt, würde gerne wissen an welchen Beispielen dass man erkennt, was sie genau tut?

Liebe macht blind, ich denke, dieses Sprichwort ist gültig.

Ich hatte einen Freund gekannt, der eine Frau geliebt hatte, war etwas länger her, der hat nur Rechtfertigungen und Entschuldigungen für seine Freundin gesucht, warum diese sich schon Wochen nicht mehr gerührt hat, obwohl er sich um Kontakt bemüht hat. Es war sagenhaft, welche Entschuldigungen man sich für einen geliebten Menschen aus der Fantasie zerren kann und die Wahrheit verdrängen kann.

Aber nun zu deinem Thema:
Meine Meinung dazu:
Man sollte die Dinge beenden, wenn sie unglücklich machen, dass ist leicht gesagt, aber ich hoffe, dass dein Freund sehr bald loslassen kann. Ich denke auch dass loslassen hat immer eine Aufarbeitungsphase nach sich, wahrscheinlich beängstigt dass deinen Freund und entmutigt ihm seinen Entschluss zu fassen.

Aber anderseits, dass spricht für deinen Freund, dass er versucht noch zu retten was zu retten ist. Ich würde es ihm so wünschen, dass es sich noch zu seinem Gunsten ändert, allerdings sehen die Zeichen für einen unparteiischen Betrachter, in diesem Falle ich, eher sehr schlecht aus.

Liebe Grüsse
Ritter Soletti aus Wien
 
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loslassen???

wunderschönen guten morgen :kiss3:

hallo ihr lieben!

möchte noch gerne was hinzufügen!
nun, viele schreiben, wenn man vom partner verletzt wird, soll man ihn loslassen!

WER KANN DAS???

sind wir doch ehrlich! das können wir nicht, solange gefühl darin ist!
wie schnell sagt jemand: warum trennst du dich nicht von dem partner???
er tut dir nicht gut!!!
du leidest nur darunter???
bist selber schuld, wenn du dir das gefallen lässt!!!

ja, und dann kommt es soweit, dass sich derjenige von den "freunden" zurückzieht und nichts mehr sagt!
das find ich sehr schade!

wir können helfen, indem wir sagen: "Ich sehe das so oder so!
du kannst dich trotz allem auf mich verlassen, egal wie ich das sehe!!!"

wir wissen doch, falls wir die leidenden sind, dass wir uns trennen sollen!!!
ABER: es geht nicht!!!

ich habe gelernt, wenn ich in so ner beziehung stecke!
ich weiß, es hat seinen sinn! ich überlege, was ich daraus lernen soll!
auch wenn viele sagen: sei so oder so!!!
NEIN !!!
ich bleib ich!
auch wenn ich "nachlaufe" "jammere" "stur bin" "leide"

ICH BIN ICH!!!

wenn es sein soll, endet diese beziehung von heut auf morgen, wenn nicht - okay, dann muss ich noch was lernen!

wenn mich wer fragte:warum lässt du dir das alles gefallen?
"ich weiß es nicht!!!" war meine antwort!
und ich denke, so geht es vielen!
darum, steht dazu! ihr könnt es nur auf euch zukommen lassen!

je mehr ihr mit euch selbst im reinen seid, desto weniger können andere euch weh tun!

ich wünsche noch nen angenehmen tag!
alles alles liebe, andrea!!!
 
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