Partnerschaft: Klammern und Nicht-Loslassen-koennen

Werbung:
Tja... ich bin "Betroffene"...
Was macht mich unfähig "loszulassen"?
- wie kann ich denn meine Liebe loslassen? Der Mensch den ich so sehr liebe ist gegangen u ich habe ihn gehen lassen, ja, aber meine Liebe für ihn, wie soll ich die gehen lassen?
Warum bin ich nicht fähig mit dem Schmerz umzugehen?
- doch, ich gehe mit dem Schmerz um. Er ist einfach immer da, meist auch nur im Hintergrund. Ich überlebe ja.
Was ist meine Lernaufgabe?
- dass wir Menschen nicht leben um jemals glücklich zu sein vielleicht? wenn ich das gelernt habe ist es Zeit aufzugeben denn dann weiss ich, dass das Leben es nicht wert ist.
Ich kenn mich weder psychologisch noch magisch bes. aus und kann auf dieser Ebene somit auch nicht viel sagen... und ich frage mich einfach, ob ihr, die ihr das Gefühl, das mich so quält, im Sinne von "Lernaufgaben" diskutiert schon einmal dasselbe erlebt habt? Die meisten werden sagen ja, natürlich hat mich schon mal jem. verlassen. Mich auch, vorher. Und es war nicht dasselbe wie jetzt. Ich kann es nicht definieren... "Es ist was es ist" sagt die Liebe. Vielleicht ist das doch die Anwort.
 
es wird sich sicher jemand finden, der eine erklärung hat oder weiß, was du falsch machst ;)

für mich hast du die antwort schon gefunden:

es ist was es ist, sagt die liebe ...


... und sag mal, chelsea ... ist es nicht trotz allem schön zu lieben. die liebe wird erwidert, wenn auch auf anderer ebene, sonst könntest du sie nicht fühlen... nur hier - im real life - fehlt uns der mut, diese liebe auch zu leben.

es ist wie es ist, sagt das leben ...

und hat genauso recht. ich habe mich arrangiert damit. es erfüllt mich mit liebe so oder so ...
vielleicht ist lieben zu können viel wichtiger ... ?

denn bedeutet jemanden getroffen zu haben, den man lieben kann nicht, dass man sein innerstes im außen gefunden hat und sich somit selbst liebt ?

auf jeden fall wünsche auch ich mir, diese liebe auch irgendwann mit einem wesen aus fleisch und blut teilen zu können, aber es läßt sich nicht zwingen und wir suchen uns den zeitpunkt aus. niemand bestimmt ihn für uns ...

der schmerz gehört dazu. er ist einfach und solange er da ist, weiß ich, dass ich liebe, das ich lebe, das ich fühle ...

danke für dein schönes posting, auch wenn es weh tut - irgendwie ...
ich fühle wie du ...

:) mara
 
chelsea schrieb:
Tja... ich bin "Betroffene"...
Was macht mich unfähig "loszulassen"?
- wie kann ich denn meine Liebe loslassen? Der Mensch den ich so sehr liebe ist gegangen u ich habe ihn gehen lassen, ja, aber meine Liebe für ihn, wie soll ich die gehen lassen?
Warum bin ich nicht fähig mit dem Schmerz umzugehen?
- doch, ich gehe mit dem Schmerz um. Er ist einfach immer da, meist auch nur im Hintergrund. Ich überlebe ja.
Was ist meine Lernaufgabe?
- dass wir Menschen nicht leben um jemals glücklich zu sein vielleicht? wenn ich das gelernt habe ist es Zeit aufzugeben denn dann weiss ich, dass das Leben es nicht wert ist.
Ich kenn mich weder psychologisch noch magisch bes. aus und kann auf dieser Ebene somit auch nicht viel sagen... und ich frage mich einfach, ob ihr, die ihr das Gefühl, das mich so quält, im Sinne von "Lernaufgaben" diskutiert schon einmal dasselbe erlebt habt? Die meisten werden sagen ja, natürlich hat mich schon mal jem. verlassen. Mich auch, vorher. Und es war nicht dasselbe wie jetzt. Ich kann es nicht definieren... "Es ist was es ist" sagt die Liebe. Vielleicht ist das doch die Anwort.


Hallo Chelsea, schoen, dass Du als Betroffene Dich meldest. Nein, Du bist mit Deinem Leid nicht allein. Auch ich habe es schon erlebt, ueberlebt, und bin darus gewachsen. Was ich als partnerschaflticeh Liebe und Trennung erlebt habe ist verglichbar, als waere die Partnerin verstorben und sie lebt (was in deisem Moment noch viel schlimmer zu sein scheint). Ich kenne dieses ausichtlose, ohnmaechtige, tiefschmerzlichste Gefuehl der voellig sinnlosen Trennung...udn doch ist sie. Unwiederruflich.

Ich habe ueberlebt und das sehr gut, auch emotional. Der Schmerz von damals ist heute nicht mehr. Ich habe gelernt, damit umzugehen. Ich bin kristallkar durch diesen Schmerz gegangen. Mich kann nichts mehr umhauen. Es ist eine Uebung, die ich gebraucht habe, einschliesslich des Loslassens.

Noch etwas: vielleicht machst Du Dir einmal ueber das Thema "Liebe" Gedanken....


lg
Chris
 
Serafine schrieb:
Was ist es, was diese Menschen unfaehig macht, loszulassen?

Die Angst davor allein zu sein.
Die Angst, niemand mehr zu haebn, aus der gewohnten Situation heraus gerissen zu werden.
Die Angst davor, neu anfangen zu müssen ...
Der Glaube daran, dass immer alles wieder besser wird.

Warum klammern sich Menschen derart an einen verflossenen Partner?

Weil sie Angst haben. (siehe oben). Weil sie ihn lieben.
Weil sie nicht allein sein wollen.
Weil sie nicht auf der zwiscehnmenschlichen Ebene versagen wollen.
Weil sie so viele Erinnerungen an die Person haben.

Warum sind sie nicht faehig, mit dem Schmerz umzugehen?

Weil er zu tief sitzt und schwer verheilt.
Du glaubst, du wirst geliebt und wirst dann doch wieder enttäuscht.
Weil sie nicht verstehen wollen /können , was passiert ist.
Weil sie nicht wissen wohin damit.

Liebe Grüße, Serafine


Ja, diese Punkte sind es!

Wenn man sehr lange mit einem Partner zusammen war, vielleicht sogar Jahre, dann plant man ja sein ganzes Leben mit ihm, vielleicht zu heíraten, Kinder zu haben, oder man hat es vielleicht schon getan. Der Partner ist die Grundlage des Lebens, auf der man alles andere aufbaut, er ist der Boden auf dem man steht, wenn dieser einem plötzlich unter den Füßen weg gezogen wird, dann fällt und fällt man mit hoher Geschwindigkeit in ein schwarzes tiefes Loch, es wird immer tiefer, immer schwärzer, man hat nichts um sich festzuhalten. Alles woran man glaubte wird umgeworfen, nichts mehr ist so wie es mal waren, man fühlt sich wie in einem Alptraum gefangen und kann einfach nicht fassen was passiert ist. Immer wieder sticht der Schmerz wie Messer auf einem ein, man denkt das Herz würde einem herausgerissen werden, man ist dem Schmerz hilflos ausgeliefert und kann sich nicht dagegen wehren!
Die Trennung von einem Partner und der damit verbundene Schmerz ist der, der am meisten unterschätzt und oft auch belächelt wird!!!
 
Serafine schrieb:
Was ist es, was diese Menschen unfaehig macht, loszulassen?

Die Angst davor allein zu sein.
Die Angst, niemand mehr zu haebn, aus der gewohnten Situation heraus gerissen zu werden.
Die Angst davor, neu anfangen zu müssen ...
Der Glaube daran, dass immer alles wieder besser wird.

Warum klammern sich Menschen derart an einen verflossenen Partner?

Weil sie Angst haben. (siehe oben). Weil sie ihn lieben.
Weil sie nicht allein sein wollen.
Weil sie nicht auf der zwiscehnmenschlichen Ebene versagen wollen.
Weil sie so viele Erinnerungen an die Person haben.

Warum sind sie nicht faehig, mit dem Schmerz umzugehen?

Weil er zu tief sitzt und schwer verheilt.
Du glaubst, du wirst geliebt und wirst dann doch wieder enttäuscht.
Weil sie nicht verstehen wollen /können , was passiert ist.
Weil sie nicht wissen wohin damit.

Was ist die Lernaufgabe dieser Menschen?

Sie sollen lernen, loszulassen.

Sie sollen wieder zu sich selbst finden und erkennen, dass sie im Grunde ihres Selbst Stärke besitzen, die Grenzen sprengt und die einem hilft, Schmerzen zu ertragen.
Sie sollen lernen, dass sie nicht alleine sind und das es gut möglich ist, eines Tages einen neuen Partner zu finden, wenn sie dazu bereit sind.
Sie sollen lernen, dass Verbitterung und Selbsthass nicht weiter bringen.
Man resigniert nur und steht sich selbst und einer positiven Zukunft im Wege.
Sie sollen lernen, sich wieder zu öffnen, Neues an sich heran zu lassen.
Sie sollen verstehen lernen,
dass manche Partner nicht der Partner fürs Leben sind, sondern nur Lebensabschnittsgefährten.

Das kann ich unterschreiben.
Es hat 3 längere und intensive Beziehungen gebraucht bis ich das kapiert habe. Aber es hat mich dahin geführt wo ich jetzt bin, und darüber bin ich sehr sehr dankbar.

Im Nachhinein betrachtet war das schlimmste für mich die Angst vor dem alleine sein, das mich der Partner nicht mehr brauchen könnte, und die Angst vor dem "scheitern". Angst macht alles kaputt...

Liebe Grüsse
Kai
 
Zu lieben ist dieses aussergewöhnliche Gefühl der Zuneigung zu haben, ohne etwas im Gegenzug zu erwarten. Wenn jemand in Liebesdingen leidet so ist dies nur wegen Anhänglichkeiten, das ist nicht wahre Liebe. Wahre Liebe beschränkt sich auch nicht auf ein paar wenige Personen und ein Haustier, sondern umschliesst alle Wesen. Eifersucht und Liebeskummer/probleme entspringen Egoismus und nicht bedingungsloser Liebe. :kiss3:
 
Sugar_Nightrose schrieb:
Ja, diese Punkte sind es!

Wenn man sehr lange mit einem Partner zusammen war, vielleicht sogar Jahre, dann plant man ja sein ganzes Leben mit ihm, vielleicht zu heíraten, Kinder zu haben, oder man hat es vielleicht schon getan. Der Partner ist die Grundlage des Lebens, auf der man alles andere aufbaut, er ist der Boden auf dem man steht, wenn dieser einem plötzlich unter den Füßen weg gezogen wird, dann fällt und fällt man mit hoher Geschwindigkeit in ein schwarzes tiefes Loch, es wird immer tiefer, immer schwärzer, man hat nichts um sich festzuhalten. Alles woran man glaubte wird umgeworfen, nichts mehr ist so wie es mal waren, man fühlt sich wie in einem Alptraum gefangen und kann einfach nicht fassen was passiert ist. Immer wieder sticht der Schmerz wie Messer auf einem ein, man denkt das Herz würde einem herausgerissen werden, man ist dem Schmerz hilflos ausgeliefert und kann sich nicht dagegen wehren!
Die Trennung von einem Partner und der damit verbundene Schmerz ist der, der am meisten unterschätzt und oft auch belächelt wird!!!

Hallo Sugar,

Ich kenne das. Zu gut und schon mehrmals in meinem Leben. Alles, was man sich aufgebaut hat ist von einem auf den Anderen Tag zur Illusion geworden.

Wie ich schon zu Chelsea schrieb:
Auch ich habe es schon erlebt, ueberlebt, und bin darus gewachsen. Was ich als partnerschaflticeh Liebe und Trennung erlebt habe ist vergleichbar, als waere die Partnerin verstorben und sie lebt (was in diesem Moment noch viel schlimmer zu sein scheint). Ich kenne dieses ausichtlose, ohnmaechtige, tiefschmerzlichste Gefuehl der voellig sinnlosen Trennung...und doch ist sie. Unwiederruflich.

Ich habe ueberlebt und das sehr gut, auch emotional. Der Schmerz von damals ist heute nicht mehr. Ich habe gelernt, damit umzugehen. Ich bin kristallkar durch diesen Schmerz gegangen. Mich kann nichts mehr umhauen. Es ist eine Uebung, die ich gebraucht habe, einschliesslich des Loslassens

Es geht ALLES, wenn man bereit ist, sich damit zu konfrontieren. Sich stellen; auch dem tiefsten Schmerz. Es geht. Ohne daran zu Grunde zu gehen. Es macht stark. Wir lernen so, den Schmerz auszuhalten. Wir bekommen keine Aufgabe, derer wir nicht gewachsen sind.


lg
Chris
 
Lieber Seelenflügel,

es geht noch viel mehr, als immer wieder das Gleiche zu wiederholen und den Schmerz aushalten zu müssen. Wenn es ein so kindlicher (i.S. aus der Kindheit stammender), wie von dir beschriebener Schmerz ist und sich Beziehungsabbrüche ständig qwiederhoen, dannliegt meistens eine untrebrochene Hinbewegung zur Mutter in der frühen Kindheit vor. Das kann ein Krankenhausaufenthalt, eine Brutkastenzeit des Kindes oder eine Abwesenheit der Mutter sein. Das muss nicht aus böser Absicht oder Versagen der Mutter geschehen sein, sondern kann aus Notwendigkeit bedingt gewesen sein. Das Kind erlebt das als "Mama ist für immer fort und kommt nie wieder", denn das Kind kennt keine Vorstellung von zeiträumen in diesem Alter. Später wiederholt dieser Mensch ständig an genau dem gleihcen punkt die Unterbrechung der Hinbewegung zu Partnern. immer wenn es an den gleichen Nähe-Punkt geht, wie damals, kommt der Schmerz von damals an die Oberfläche und führt zu Ausweichbewegungen, um den alten Schmerz nicht zu fühlen und sich nicht lebensbedroht zu fühlen. Es kann sein, dass derjenige selbst die Beziehung bei diesem Grad an Vertrautheit beendet oder dafür sorgt, dass der Partner geht. Dazu kommt bei vielen abgebrochenen Beziehungen, dass ein systemischer Effekt auftritt durch die vielen verlassen(d)en Partner, die in neue Beziehungen hinein wirken und es den neuen Partnern schwer machen, zu bleiben. Zu,mal wird das "Bindungskonto" in der Seele sehr belastet. es erschöpft sich mit der Zeit. Die Fähigkeit, Partner an sich zu binden, geht mehr und mehr verloren.

Helfen kann da eine Festhalte-Therapie oder ein anderes Verfahren (auch Aufstellung), welches hilft, noch einmal an jenen Unterbrechungspunkt zurück zu gehen und die Hinbewegung zu vollenden.

Auch kann eine verstrickung mit einer Person vorliegen, die ungut verlassen wurde. dann ist der Schmerz ein Fremdgefühl und muss zurück gegeben werden. dann ändert sich das schnell.

Liebe Grüße
Christoph
 
Christoph schrieb:
Lieber Seelenflügel,

es geht noch viel mehr, als immer wieder das Gleiche zu wiederholen und den Schmerz aushalten zu müssen. Wenn es ein so kindlicher (i.S. aus der Kindheit stammender), wie von dir beschriebener Schmerz ist und sich Beziehungsabbrüche ständig qwiederhoen, dannliegt meistens eine untrebrochene Hinbewegung zur Mutter in der frühen Kindheit vor. Das kann ein Krankenhausaufenthalt, eine Brutkastenzeit des Kindes oder eine Abwesenheit der Mutter sein. Das muss nicht aus böser Absicht oder Versagen der Mutter geschehen sein, sondern kann aus Notwendigkeit bedingt gewesen sein. Das Kind erlebt das als "Mama ist für immer fort und kommt nie wieder", denn das Kind kennt keine Vorstellung von zeiträumen in diesem Alter. Später wiederholt dieser Mensch ständig an genau dem gleihcen punkt die Unterbrechung der Hinbewegung zu Partnern. immer wenn es an den gleichen Nähe-Punkt geht, wie damals, kommt der Schmerz von damals an die Oberfläche und führt zu Ausweichbewegungen, um den alten Schmerz nicht zu fühlen und sich nicht lebensbedroht zu fühlen. Es kann sein, dass derjenige selbst die Beziehung bei diesem Grad an Vertrautheit beendet oder dafür sorgt, dass der Partner geht. Dazu kommt bei vielen abgebrochenen Beziehungen, dass ein systemischer Effekt auftritt durch die vielen verlassen(d)en Partner, die in neue Beziehungen hinein wirken und es den neuen Partnern schwer machen, zu bleiben. Zu,mal wird das "Bindungskonto" in der Seele sehr belastet. es erschöpft sich mit der Zeit. Die Fähigkeit, Partner an sich zu binden, geht mehr und mehr verloren.

Helfen kann da eine Festhalte-Therapie oder ein anderes Verfahren (auch Aufstellung), welches hilft, noch einmal an jenen Unterbrechungspunkt zurück zu gehen und die Hinbewegung zu vollenden.

Auch kann eine verstrickung mit einer Person vorliegen, die ungut verlassen wurde. dann ist der Schmerz ein Fremdgefühl und muss zurück gegeben werden. dann ändert sich das schnell.

Liebe Grüße
Christoph


Lieber Christoph,

auch Dein systemische Familienstellen ist nicht die Leosung aller Dinge.
Es ist ein Weg, aber halt nur einer von vielen. So, wie der Familensteller "Ursachen" im der Sippe sucht, so erkennt der Reinkarnationstherapeut ebensolche "Ursachen", die sich durch viele Inkarnationen ziehen. Im Endeffekt kommt alles aus einem selbst und findet seine Resonanz im erlebten Aussen. Mir geht es weniger darum, den Grund des Schmerzes zu suchen, sondern den Schmerz selbst anzuschauen..und aus ihm lernen, statt einen Vermeidungsweg per Ursachenforschung (die eh nur fuer die kausale Ebene stimmig ist) zu gehen. Sicher, es ist hilfreich, hinzuschauen, zurueckzuschauen, Muster erkennen und es hilft bei der Er-Loesung; aber jemand, der akuten Schmerz konfrontiert ist, ist gefordert, ihn anzuschauen....oder lieber nach Vermeidung zu suchen. Man kann ein Problem, egal wie alt es ist, jederzeit JETZT erloesen.

Vielleicht sollten wir ueber das Thema "Schmerz" einen neuen Grundsatz-Thread eroeffnen.


lg
Chris
 
Hallo Seelenflügel,

tut mir leid, da kann ich nicht mit gehen. Wer Aufstellungsarbeit und Bewegung der Seele auf die gleiche Stufe mit irgendwelchen Therapien stellt, kennt es entweder nicht oder hat es nicht erlebt bzw. hat nicht verstanden, was da abgeht.

Auf keinen Fall ist es so, dass man Aufstellungsarbeit - zumindest die nach Hellinger, möglicherweise noch die konstruktivistische bzw. intellektuelle von Varga von Kibéd - mit anderen Methoden gleich setzen könnte. Sie ist nicht austauschbar mit ihnen. Da muss ich sie mal klar abgrenzen.

Es ist anders, als du denkst, hier aber schwer zu erklären.

Aufstellungsarbeit hat - anders als hier der Eindruck entsteht, wenn ich davon bzw. von systemischen Hintergründen schreibe - ganz und gar nichts mit Vermeidungsstrategien zu tun und auch nichts mit Ursachenforschung, bei der es dann belassen würde.

Wenn ich von derlei Zusammenhängen schreibe, dann will ich damit zeigen: es gibt einen Weg zu einer Lösung oder in einen Einklang, wie er mit anderen Methoden nicht geht. Und das gilt nur dort, wo auch wirklich systemische Hintergründe bestehen. Und die sind nicht nur kausal aber manchmal kausal. Diese Arbeit geht aber weit darüber hinaus.

Allerdings gebe ich dir absolut Recht: es reicht nicht, um systemische Zusammenhänge bzw. Ursachen zu wissen. Man muss es schon aufstellen!

Vor allem beschäftigt die Aufstellungsarbeit sich mit dem, was sich an körperlichen Reaktionen nicht im Alltag involvierter Stellvertreter unmittelbar zeigt. Sie ist eben systemisch und phänomenologisch und nicht monokausal oder mit der Fantasie beschäftigt. Hier geht es um das Faktische.

"Reinkarnationstherapie" beschäftigt sich mit den inneren Modellen eines Menschen. Aufstellungen arbeiten auf der Ebene der äußeren Fakten und auch der Haltungen von tatsächlichen Personen. Allerdings gibt es auch andere Aufstellungen.

Wir müssen da wohl deutlich unterscheiden ob es Arbeit "nach Hellinger" oder andere - z.B. "nach Varga von Kibéd" - ist. Das sind ganz verschiedene Ebenen.

Absurd finde ich deine Argumentation der Beliebigkeit von Methoden, wo ich doch gerade hier geschrieben habe: Festhaltetherapie ist ein Weg. Die hat wenig mit Aufstellung zu tun; sie ist etwas anderes als Aufstellungsarbeit. Sie wurde auch nicht von Bert Hellinger begründet, sondern von Dr. Jirina Prekop.

Auch achtet dein Argument der Beliebigkeit nicht das Besondere an anderen Methoden.

Dort wo es um (eigenen) Schmerz geht, sage ich, dass es wichtig ist, den zu LÖSEN. Aber ständig sich darin wälzen ist nach meiner Erfahrung nicht der Weg. Dabei lernt das Gehirn nur, den Schmerz immer wieder zu produzieren. Und dann wird es ein Sekundärgefühl. Schmerz erleben als Selbstzweck? Ja - ich habe so etwas früher in den Gestalt- und Körpertherapiegruppen erlebt. Nein, das kann keine Lösung bringen, das macht alles schlimmer.

Zumal macht es schlimmer, wenn es sich ohnehin um sekundären oder fremden Schmerz handelt. Wenn ich aber derart generalisierte, wie du, dann entgeht mir der für Lösung bzw. Heilung wichtige Unterschied der verschiedenen Gefühlskategorien und ihrer klaren Unterscheidungskriterien, (wie sie z.b. von Stresius, Castella und Grochowiak beschrieben wurden):

  • Primärgefühle
  • Sekundärgefühle
  • Fremdgefühle

Je nachdem, um was es sich handelt, bedingt das je eine andere Lösungsstrategie bzw. "Therapie"-Methode. Und Aufstellungsarbeit ist die einzige bekannte Methode, mit der sich übernommene Fremdgefühle lösen lassen.

Bei Sekundärgefühlen hilft z.B. eine Aufstellung gar nichts. DA könnte z.B. eine Farelly-Intervention seehr wirkungsvoll sein und wenn es hartnäckig ist ein NLP-6-Step-Reframing oder noch besser Time LineTherapy(TM).

Und was den Schmerz angeht: lass dir mal von einem lizensierten TimeLineTherapy(R)-Master-Practitioner zeigen, wie man Schmerz in ca. 10 - 30 Minuten mit langfristiger Wirkung ein für alle Mal auf- bzw. erlöst, ohne dass man wieder und wieder drin baden muss. Das käme wohl deiner Forderung nach:

Schmerz selbst anzuschauen..und aus ihm lernen

Wobei ich annehmen darf, dass du mit "anschauen" nicht das dissoziierte Schauen AUF den Schmerz meinst, sondern das "Durcharbeiten".

Wenn du deinen Schmerz tatsächlich festhalten und immer wieder dokumentieren möchtest, dann ist das natürlich deine Sache un des ist Sache eines jeden, der das weiter tun will.

Wie hält man ein Problem aufrecht?
Man redet immer wieder davon.

Herzliche Grüße
Christoph
 
Werbung:
@Christoph,

ich denke wir tun uns hier ganz herzlich missverstehen.


Du siehst die Welt aus Deinen Augen, so wie ich die Welt aus meinen Augen sehe. Es liegt mir fern, Dich und Deine Arbeit zu kritisieren. Es ist wichtig das es Menschen, wie Dich gibt, die diese Arbeit machen und es ist ebenso wichtig, das es andere Menschen gibt, die eine andere Arbeit machen.
Auch wenn Du Spezialist in deinem Fach bist, das ist zwar lobenswert, aber es ist fuer mich nichts Besonderes, denn es gibt viele Spezialiaten in vielen Faechern.


Fuer mich ist JEDES System nur ein von vielen Moeglichkeiten zum Be-Greifen Er-fassen und Er-leben des Alles-was-ist-was-auch-immer-das-ist.

Und immer wieder finden wir unsere Projektionsflaechen im Naechsten.

Was das "Generalisieren" betrifft, so gehen wir wohl aus verschiedenen Gesichtspunkten an die Sache; vielleicht in dem Sinn, dass ich das Gefaess beschreibe und Du Dich auf den Inhalt stuerzt. Es geht mir in diesem Tread nicht um Details, was Aufstellungsarbeit macht. Desweiteren ist dieses Thema nichts Unbekanntes fuer mich. Mir ging es beim Eroeffnen dieses Threads nicht um Familienstellen, nicht um die Ursachen, Auswirkungen von Schmerz, sondern lediglich GANZ GENERELL UM:

"Was ist es, was diese Menschen unfaehig macht, loszulassen?
Warum klammern sich Menschen derart an einen verflossenen Partner?
Warum sind sie nicht faehig, mit dem Schmerz umzugehen?
Was ist die Lernaufgabe dieser Menschen?"

und ebenso generelle Antworten. Mir ging es da nicht um spezifische Aufarbeitung. Um spezifisch auf einzelne Schicksale einzugehen, reicht der Rahmen des Forums nicht aus.


Was die Beliebigkeit von Methoden von Methoden betrifft: jedem das, was er braucht.

In Punkto Schmerz missverstehen wir uns auch. Ich bin kein Schmerzfanatiker oder schmerzkrank, oder schmerzsuechtig. Ich verschiedene Erlebnisse hinter mir und sie haben dazu beigetragen, dass ich so bin, wie ich bin. Ich fuehle mich gesund und wohl damit. Ich habe gelernt, mit Schmerz, Trauer und anderen unangenehmen Emotionen umzugehen. Sie hauen mich nicht um. Und das heisst auch nicht, dass mein ganzes Leben deswegen schmerzhaft ist.

Ich sehe, Du siehst etwas in mir, das von Dir stammt.
Denk mal darueber nach, warum Du so auf diese Schiene springst....







lg
Chris
 
Zurück
Oben