Psychologische/Psychatrische Behandlung beantragen

flying dreams

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5 Januar 2009
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Endlich - nach Jahren - habe ich mich durchgerungen: Es kann nicht so weitergehen wie bisher - ich möchte mich in psychologische oder psychatrische Behandlung begeben. Wobei es in meinem Fall wohl psychatrische Behandlung die passendere ist.

Eine Frage die sich mir allerdings bei diesem Beschluss stellt, ist: Wie genau beantragt man eine solche Behandlung? Geht man erstmal zum Hausarzt oder gleich zum Psychologen/Psychater? Und wie genau läuft das dann eigentlich ab? Und wer zahlt das alles?
Ich würde mich sehr freuen, wenn mit jemand dazu eine Antwort geben könnte, im Internet habe ich bisher nichts gefunden.

Und da vermutlich die erste Frage auf diesen Post wäre "Um was für eine Behandlung geht es denn überhaupt?" hier auch die Erklärung, was den eigentlich behandelt werden soll:
Seit Jahren leide ich an depressiven Phasen. Wobei man sagen muss, dass ich mich mich daran inzwischen praktisch "gewöhnt" habe und Strategien zur Vorbeugung und Behandlung entwickelt habe, die auch einigermaßen funktionieren. Mir ist aber auch schon seit einiger Zeit bewusst, dass es sich bei den Depressionen um ein Symptom eines ganz anderen Problems handeln muss... Vor ein paar Jahren hatte ich leichten Autismus in Verdacht, bin aber nach gründlicher Recherche davon abgekommen. Sozialphobie klang nicht ganz falsch, aber ebenfalls nicht wirklich passend. ADS habe ich mit hoher Wahrscheinlichkeit - liegt auch in der Familie - aber auch das kann meine Eigenarten nicht im vollen Umfang erklären. Wobei ich mir auch in dem Zusammenhang überlege, ob eine Behandlung sinnvoll wäre, aber das ist nochmal was anderes.
Heute habe ich dann in einem Anflug von Eingebung "zwischenmenschliches empfinden störung" gegooglet und bin dabei auf SPS (schizoide Persönlichkeitsstörung) gestoßen. Fazit: Die Symptome treffen zu über 90% zu. Bei SPS wird zu einer Behandlung geraten - je früher, desto besser - und da auch meine Depressionen in Zusammenhang mit Problemen auftreten, dir mit hoher Wahrscheinlichkeit auf SPS beruhen, scheint mir eine Therapie wirklich angebracht.
 
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Wenn du nicht Medizinerin bist (und auch dann), solltest du dringend von weiteren Selbstdiagnosen absehen! Oder sind deine Vermutungen durch einen Arzt abgeklärt?

Wenn du aus Deutschland bist, bist du sicherlich entweder gesetzlich - oder privat krankenversichert. Wenn dein Hausarzt/Hausärztin die medizinische Notwendigkeit einer psychologischen Behandlung sieht, wird er/sie dich zu einem Psychologen/In überweisen.

Du kannst auch deine Krankenkasse anrufen und nachfragen ob du direkt (ohne Umweg über den Hausarzt)auf Therapeutensuche gehen kannst. Das müßtest du, wie gesagt, abklären.

Ich rate dir noch einmal dringend davon ab dir mit Hilfe von Google und dem Internet Diagnosen zusammen zu suchen. Mögen sie dir auch noch so treffend vorkommen.

Wenn du also in Sorge wegen deiner Gesundheit bist, kontaktiere sofort richtigen Arzt!
 
Hallo Clara,

danke für deine Antwort. Ich werde dann mal einen Termin mit meiner Hausärztin machen, mit der Hoffnung, dass sie eine Ahnung hat, wie das mit der Behandlung in meiner Nähe aussieht.

Und was es die Selbstdiagnosen betrifft: Ich recherchiere gründlich und mit seriösen Seiten. Ich vermute. Ich wäge ab. Das ich bisher von ärztlicher Behandlung abgesehen habe liegt daran, dass ich immer dachte, ich könnte es selber schaffen, wenn ich mich nur endlich zusammenraufe. Ich habe nie aufgrund von Selbstdiagnosen Medikamente genommen oder sie als Entschuldigung gegenüber anderen Leuten verwendet oder was auch immer. Es war einfach privates Interesse an dem Grund für meine Seltsamkeit, denn dass ich seltsam bin steht schlicht außer Frage.
Und erfahrungsgemäß haben mir die Selbstdiagnosen - bzw. Vermutungen - geholfen. Auch wenn ich inzwischen sicher bin, keinen Autismus zu haben, hat mich die Recherche sensibel für den sozialen Umgang gemacht, der eben ein Bereich ist, der mir immer viel Probleme bereitet hat. Inzwischen achte ich darauf, freundlicher zu sein, mehr zu lächeln, mich nach dem Empfinden anderer zu erkunden (vergesse ich mit großer Regelmäßigkeit!) und mich einfach mehr an soziale Konventionen zu halten, mit der Erkenntnis: Mir selber mögen sie mir zwar größtenteils am A**** vorbeigehen - aber anderen Leuten sind sie wichtig. Und das halte ich für eine sehr, sehr wichtige und richtige Erkenntnis.
Mit anderen Worten: derartige Vermutungen haben mir bisher gut dabei geholfen, zu erkennen, was normal ist (gut, inzwischen kann praktisch alles als 'ne Störung deklariert werden, aber trotzdem) und welche meiner Verhaltensmerkmale Probleme verursachen könnten.

Edit: Außerdem bin ich immer sehr ehrlich zu mir. Bei allen vorherigen Überlegungen dachte ich mir: trifft teilweise zu, aber irgendwie passt es trotzdem nicht. Bei SPS muss ich die einzelnen Diagnosepunkte echt nur abhaken: "Passt, passt, trifft zu, ganz genau, richtig, passt, passt..."
Und auch wenn mir bewusst ist, dass Selbstdiagnosen - eigentlich jegliche psychologischen Diagnosen generell - immer schwierig und schwammig sind, finde ich soviel Zutreffendes doch als recht... nun ja, mir fällt als passendes Wort nur ein englsiches ein: telling.
 
Du kannst noch so viel lesen über eventuelle Erkrankungen, die du bei dir vermutest. Du kannst so gründlich recherchieren wie du willst... Trotzdem: du bist keine Ärztin - ergo sind deine Recherchen nur Vermutungen. Mehr nicht.

Aber gut, wenn du mit deiner Ärztin sprechen willst.
 
Hallo!

Es spricht ja nichts dagegen wenn du dir direkt einen Termin bei einem Psychiater machst, normalerweise gibt es sehr schnell einen Termin je nachdem wo du wohnst.

Ich sehe das als richtigen Ansprechpartner! Geh hin, schildere deine Situation und man wird dir weiterhelfen! Eine Überweisung ist nicht notwendig, einfach mit deinem Krankenkassenkärtchen hingehen!

Grüße
 
Hallo!

Es spricht ja nichts dagegen wenn du dir direkt einen Termin bei einem Psychiater machst, normalerweise gibt es sehr schnell einen Termin je nachdem wo du wohnst.

Ich sehe das als richtigen Ansprechpartner! Geh hin, schildere deine Situation und man wird dir weiterhelfen! Eine Überweisung ist nicht notwendig, einfach mit deinem Krankenkassenkärtchen hingehen!

Grüße

Guten Morgen!

DEM ist leider nicht so!

Gerade was psychologische Betreuung etc angeht, ist eine Überweisung erforderlich!

Es sei denn, es hat sich in den letzten Jahren soviel geändert, dann werde ich gerne eines besseren belehrt.
 
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