Religion - tatsächlich nur ein "Glaube"?

K

Kyana

Guest
Hallo!

Ich habe mich in letzter Zeit viel mit dem Thema Religion befaßt. Habe Auszüge aus der Bibel gelesen, den Streit um den Mann mitverfolgt, dem die Todesstrafe drohte, weil er vom muslimischen zum christlichen Glauben übergetreten ist... und das hat mich zum Nachdenken gebracht.

Es gibt so viele Glaubensrichtungen, die alle etwas anderes behaupten. Man spricht hier von dem Messias, von Adam und Eva, und wo anders über Allah oder Mohammed.

Ich persönlich bin ja der Meinung, daß das Wort "Glaube" nicht von irgendwo kommt. (Das Christentum ist zum Beispiel daraus entstanden, daß ein König Judentum und Heidentum verschmelzen ließ, weil es ihm nicht möglich war, die Heiden zum Judentum zu bekehren. )

-Was "stimmt" denn nun wirklich? Haben die Christen recht, oder die Muslimen? -Oder eine andere Glaubensrichtung?

Ich denke, der Glaube ist schon irgendwie eine richtige Sache, weil Menschen, die sich ernsthaft damit befassen und auch dazu stehen, an etwas festhalten können.

Andererseits wieder entstehen so viele Kriege nur durch Glaubensfragen und -differenzen.
Man denke doch wirklich nur einmal an die Sache vor einigen Tagen mit diesem ehemaligen Muslimen, der mit dem Tod bestraft werden sollte, weil er zum Christentum gegangen ist. -Und das, obwohl im Koran steht, es stünde jedem frei, seinen Glauben selbst zu wählen. Erst in der Ewigkeit würde jedem die gerechte Strafe drohen.

Also ich finde das alles ja wirklich sehr suspekt. Erst kürzlich hatte ich eine Unterhaltung mit einem Pfarrer, der dann gesagt hat: "Glauben heißt nicht wissen."

Wie denkt ihr darüber?

Liebe Grüße,
Kyana
 
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Liebe Kyana,

ich kann deine Bedenken sehr gut verstehen. Dieses ganze Religionenwirrwarr ist doch ganz schön verwirrend. Dennoch kann man sagen, dass alle Religionen einige Dinge gemeinsam haben: Sie stehen im allgemeinen für Liebe und Mitgefühl für andere Lebewesen und sind normalerweise gegen Gewalt und Hass. Dass es so viele Kriege wegen den Religionen gab, liegt meiner Meinung nach daran, dass jeder so sehr an seinen Ansichten haftet und es ihm schwer fällt, auch andere Ansichten zu akzeptieren, weil jeder denkt, seine Religion wäre die einzig wahre, was natürlich totaler Unsinn ist. Und dieses Beispiel mit dem Mann, der zum Christentum konvertiert ist fand ich auch total schlimm und hab mich auch total gefreut, als er frei kam.
Ich denke, du solltest dich jetzt nicht mich solchen Fragen quälen, welche Religion denn Recht hat und welche nicht, da ja keine zu 100% sichere Antworten auf die Fragen geben kann, die wir alle haben. Aber sie können uns Hoffnung und Trost geben und wir müssen die Antworten, die wir bekommen, genauestens prüfen, ob sie für uns funktionieren oder nicht und nicht einfach blind "drauflosglauben" :) . Wahrscheinlich fährt man am besten, falls man keiner Religion angehört, damit, einfach zu versuchen, ein guter Mensch zu sein, sodass man an seinem Todestag einfach mit einem guten Gewissen auf sein Leben zurückschauen kann und sich selbst gegenüber keine Reue empfindet. Empfinde Liebe und Mitgefühl für die Wesen um dich herum, schade niemandem soweit es möglich ist und du hast damit dann schon sehr viel erreicht. Ich habe das Zitat schon mal an anderer Stelle reingebracht, aber ich glaube, hier passt es auch ganz gut hinein: "Es gibt nur eine Religion, und das ist die Liebe!"

Viel Liebe
:liebe1:
 
Hallo Ihr Lieben,

also, ich persönlich zähle mich zu den gläubigen Menschen, wenn auch nicht im herkömmlichen Sinne. Ich glaube, dass es etwas gibt, das es zu finden gibt. Eine innere Sehnsucht in mir sagt mir, dass ich hier auf der Welt nicht wirklich zu Hause bin. Ich suche die Quelle, das was hinter unserem Leben steht, das einfache Sein. Selbsterforschung. Das ist für mich Glauben.

Was ich für sehr wichtig im Umgang mit Religionen halte, ist das man sie immer hinterfragt und sich selbst fragt, ob die Aussagen für einen selbst stimmig sind. Und auch wenn man einer Religon angehört und auch in vielen Punkten die gleiche Ansicht hat, man muss nicht immer alles annehmen. Vieles ist einfach nur Auslegungssache. Und was für den einen stimmig ist, mag für den anderen gar nicht zutreffen... Aber das ist wie Schäfchen schon schrieb, viele halten ihre Religon für die einzige Wahrheit und wollen missionieren (und auch mit Gewalt). Nicht die Religonen oder der Glauben sind hierbei das "Schlechte", sondern die Menschen, die die Taten ausführen.

Religionen sind meiner Meinung nach nur ein Weg, ein Richtungsweiser, Bilder einer Sprache gleich. Menschen brauchen scheinbar Religionen um ihr Leben, ihren Alltag und ihren Glauben zu organisieren. Aber die wahre Spiritualität, die findet sich meiner Meinung nach hinter der Religion und hinter dem Glauben. Die Wahrheit steckt in uns selbst und nicht in Worten und Bildern der anderen Menschen, die daraus eine Religion und Glauben strukturiert haben.

Alles Gute.
 
-Was "stimmt" denn nun wirklich? Haben die Christen recht, oder die Muslimen? -Oder eine andere Glaubensrichtung?

Jeder hat Recht. Ein bisschen.

Erst kürzlich hatte ich eine Unterhaltung mit einem Pfarrer, der dann gesagt hat: "Glauben heißt nicht wissen."

Und das ist ein Vorwurf, den ich Fundamentalisten der Schriftreligionen fast machen möchte:

Sie ziehen sich auf den Standpunkt zurück, dass mit -> Ich weiß zwar nichts Genaues, aber ich glaub mal einfach nach, was mir so vorgeglaubt wird und strebe nicht nach Wissen <-

das ganze Seelenleben abgedeckt sein soll.
Für manche mag das ausreichen, aber es werden immer mehr, die damit nicht zufrieden sind. Mit Recht!

Gottes Kinder haben eine wunderbare Software mit auf den Weg bekommen: Glauben in Wissen verwandeln zu können!

Gruß von Nandi
 
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Salve!

Das mit dem Glauben der monotheistischen Religionen ist so eine Sache.
Erinnert mich immer an den Bibelspruch.
"Und die Heiligen werden ihr Leben nicht lieben, bis zu ihren Tod".
Überhaupt kommt mir vor, dass das in etwa so abläuft:
Ich spiele in der Lotterie mit, weil ich an einen Gewinn glaube.
Hauptpreis: Wolke 7 im Himmel
Ehrlich gesagt, für mich ist das Lästerung am Leben, das ich als göttlich betrachte.
Es ist mir gleich, ob ich nach meinen Tod weiterlebe, ob und wie oft ich inkarniere.
Ich bin zufrieden mit dem, was ich erhalten habe und ich habe hier auf Erden einen wundervollen Spielplatz.

Bin auf meiner Forumsreise auf Mystiker gestoßen.
Die gingen aber nur von Jahwe aus, der mir, (dürfte über Channeling geschehen sein) erklärte, "Ich bin du".
Also wirklich, so überheblich spreche ich nicht.
Dann ging es noch um den "richtigen" Weg.
Religion, Mystik oder Materialismus.
Ich stehe heute noch zu meiner Antwort:
Sind alles nur Wurzeln die einen nähren, wachsen aber im Dunklen und der Weg zu ihnen führt ins Dunkle.
Ist so wie mit einem Baum, es geht eigentlich um Selbstentfaltung und Selbstsicherheit im oberen Bereich.
- Das ist für mich das Himmelreich.

Apropos Baum, momentan beschäftige ich mich mit Yggdrasil,
dem Weltenbaum aus unserer alten europäischen Kultur.
Darin geht es um neun Welten, wobei die Welt der Menschen in der Mitte liegt.
Das finde ich hochinteressant aus mystischer Sicht.
Ganz habe ich es noch nicht überschaut, ich bin etwas faul, aber für mich ist es wie ein Schlüssel, für den Menschen und sein Potenzial, den ich denke, all diese Welten liegen in einem selbst und dabei ist es wichtig seine Mitte zu finden.
Momentan kommt es mir zwar vor, als würde ich im Hel herumhängen (Trägheit), aber zumindestens habe ich es erkannt und kann dagegenwirken.

Ach ja, Glauben kann helfen, den im Menschen schlummert meiner Meinung nach ein ungeheures Potenzial.
Religionsgemeinschaften sind allerdings geistige Sklavenvereine und erlauben kein selbstständiges Denken.

;) Himmelblaue Grüße
 
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