Selbstmord

Wirbelwind

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29 November 2003
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weil wir grad im thema von christina über selbstmord reden, hier mal meine meinung allgemein zu selbstmord. der beitrag ist von meiner hompage, sind meine gedanken. meine erkenntnis, meine aufarbeitung für mich dazu:

Selbstmord:

Ich als sehr Lebens BEJA ende Person war sehr von den Socken, als ich das erste mal merkte, das ein mir sehr nahestehender Mensche versucht hatte einen Selbstmord zu verüben. Durch dummen Zufall war ihm das misslungen.In mir zerbrach da erst mal eine Welt. Da lebte ich viele Jahre mit jemandem zusammen , bekommt nicht mit das in einem wo man denkt angeblich verrückten , das Leben leicht nehmenden Menschen solche Dinge schlummern.
Zuerst habe ich mir die Schuld daran gegeben. Auch noch sehr lange, als ich schon längst von ihm wusste, das es so nicht ist. Später kam eine Phase der Enttäuschung. Enttäuschung erst mal über mich selbst. Dann Enttäuschung auf den Menschen, so nach dem Motto .“Wie kann er sich wagen mich alleine zu lassen, sich davon stehlen.“ Irgendwann kam dann meinem Charakter entsprechend die Einsicht und eine Leichtigkeit bei mir: Jeder Mensch hat für sein Leben selbst die Entscheidung zu treffen, wer nicht mehr leben will, wer sein Ende bestimmen will, hat das gute Recht dazu. Da soll sich kein anderer einmischen.

Auch wenn ein Selbstmörder irrtümlicher Weise denkt, nach dem Tod geht es ihm besser, wenn er die Irdischen Herausforderungen nicht mehr haben mag, wenn er sich vor Verantwortung, vor dem Leben allgemein, davon machen will, dann ist es sein gutes Recht.
Ein Selbstmord ist nur für die Angehörigen, die Hinterbliebenen eine Achterbahnfahrt, sie leiden, sie trauern, geben sich die Schuld.
Aber warum, nur weil man nicht loslassen, nicht akzeptieren kann und will.
Inzwischen bin ich mit sehr vielen Menschen zusammen gekommen, welche Selbstmord als Erpressungszweck bei mir anwenden wollen. Leider sind sie da bei mir an der falschen Adresse. Ich bin aber auch mit sehr vielen Menschen in Kontakt, wo sich ein naher Angehöriger selbst getötet hat. Ich versuche sie zu trösten und eher noch ihnen zu sagen das sie selber weiter leben sollten. Was ich auch gemerkt habe, wenn ein Selbstmord bei wem misslingt, er nachher weiter lebt, es ist ein Bruch zu ihm da, es ist nicht mehr wie früher. Ein Verzeihen ist möglich, aber es bleibt immer eine Wunde im Vertrauen, im Herzen bestehen.
 
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Ich stimme dir vollkommen zu, nur sollte man die entscheidung des ablebens nicht leichtfertig treffen, keine impulsentscheidung, nicht weil es einem mal 6 jahre schlecht geht.

Für mich ist ein selbstmörder ein verdammt mutiger mensch, und auch feige (es ist mutig diese Prüfung nicht zu machen, aber auch feige, davor wegzulaufen)

Ich kenne sehr viele suizidgefährdete und wahr auch mal selber einer, meistens wird der selbstmord wirklich als "hilferuf" genutzt, Bei mir auch größtenteilsteils.


Danke fürs lesen

DNEB
 
Und ich denke, wir sollten uns vor Urteilen hueten.
Niemand kann in einen anderen Menschen hinein sehen und niemand weiss um alle Zusammenhaenge.
Mit Sicherheit weiss auch keiner, was einen Selbstmoerder nach der Tat im Jenseits erwartet. Das ist letztlich alles Spekulation.
Angeblich haben wir uns ja unser Schicksal ausgesucht (jedenfalls ist das eine sehr weit verbreitete esoterische Ansicht), warum sollen wir uns dann nicht auch aussuchen duerfen, wann es genug ist?
Zitat von Hermann Hesse:
Muehsam im Leben wandern, Leben heisst einsam sein,
niemand kennt den anderen, jeder ist allein.

In der Hoffnung auf bessere Seelenzustaende,
Bijoux
 
Viele Selbstmörder stehen aber auch nur mit dem Rücken zur Wand und können keinen anderen Weg mehr erkennen als eben den in den Tod.

Es hat auch viel mit der Kälte und der Perspektivlosigkeit der Gesellschaft zu tun. Wenn ich mir viele Postings in Suizidforen anschaue, treffe ich immer wieder auf diese Ursachen. Und dann kommen so selbst ernannte Sittenwächter daher und sorgen dafür, daß noch die letzten Zufluchtsstätten für Suizidgefährdete noch schließen müssen.

Das sollte uns doch eigentlich zu denken geben. Mich jedenfalls machtt es mehr als nachdenklich.

Alles Liebe
Romy
 
Ich habe mal gehört ein Suizid, der gelingt war ein Unfall. Ich denke da ist bei manchen schon was dran. Viele Selbstmord-Versuche scheitern mit Absicht. Das sind allerdings auch meistens die, die schon vorher darüber reden.

Einen Suzid, der gelingt, kann man dagegen aber schwer vorraussehen, denn diese Menschen reden selten darüber. Sie bauen oft für alle anderen eine heile Welt auf und im inneren sieht es leider anders aus. Ich weiß aus Erfahrung, wenn man wirklich plant sich umzubringen redet man nicht mehr darüber, denn dann will man nicht mehr davon abgehalten werden. Vorwürfe sind dannach zwecklos. Derjenige hat schon dafür gesorgt, dass es keiner ahnt.
 
Kleiner anhang:

Ein mensch der sich umbringen will kann nicht mehr an morgen denken (wörtlich gemeint)

Danke fürs lesen

DNEB
 
Erfahrung

Du bringst Dich um, weil Du Deine Gedanken (Zkft.Vght.) nicht mehr erträgst

(egal, ob Dir das nun bewusst ist oder nicht)
 
ich schließe mich der formulierung:

will nicht mehr (an morgen) denken.

an.

mit einem KANN nicht mehr an morgen denken, stempeln wir die menschen ab.

das ist was ich meine, WER hat die berechtigung über einen anderen menschen zu reden von ER KANN NICHT MEHR.

ein KANN stempelt ab. ein kann(nicht) sagt unzurechnungsfähigkeit aus.

egal ob ein mensch eine krankheit hat, ob er ein problem hat , ob er psychisch total durch den wind ist....

ein er "kann nicht" mehr anders ist immer abstufend.

auch dieses sogenante KANN, könnte ja ein WILL sein.

wer weiß das soganau, wer darf sich das so genau erlauben für andere dies festzulegen.
 
OK, es fällt einem SEHR schwer, an morgen zu denken oder etwas dafür zu planen, der nächste tag (oder der tag NACH demgedanklichen ableben) existiert einfach nicht mehr in der "eigenen" wirklichkeit. Also ist KANN passender als WILL.

Daran erkennt man, ob es ernst gemeint ist.
wenn jemand nur nicht mehr daran denken WILL ist es angst, angst vor dem tag,
wer in seiner planung schon gestorben ist (es ernst meint), für den existiert alles danach nicht mehr, (und nochmal: deswegen KANN er es nicht).

Danke fürs lesen

DNEB
 
Nochmal ich (auch auf die gefahr hin, das ich mich wiederhole).

Es ist wirklich eine ganz andere Dimension zwischen dem gedanken "ich will nicht mehr" und dem "Wirklichen" verabschieden vom leben.

Tut mir leid, das ich mich so aufrege aber es ist etwas, das ich ganz genau nehme.

Danke fürs lesen

DNEB
 
Ich schließe mich DNEB an! Ein Mensch, dem es wirklich ernst ist kann eigentlich nicht mehr an morgen denken, denn es existiert für ihn nicht mehr! Ich war selbst in der Situation und habe es einer damals sehr guten Freundin zu verdanken, dass ich noch hier bin. Wenn du wirklich bereit bist den letzten Schritt zu machen, dann denkst du nicht mehr an andere und du kannst nicht mehr denken was kommen wird.
 
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Menschen die an Selbstmord denken.
Können und Wollen nicht mehr denken.
(kann und will )
Für die gibt es kein anderen Weg.
Sie habe viel über kann und will ich noch,nachgedacht.
Weil es kein kann und will mehr für sie in diese Situation gibt.
Sie stehen mit dem Rücken an der Wand.Und mit dem Gesicht.
 
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