Selbstsicherheit <> Arroganz und der schmale Grat dazwischen

dencar-sten

Member
Registriert
17 September 2013
Beiträge
10
Schon oft fiel mir auf, dass diese Eigenschaften und ob jemand eine davon bzw. bedauernswerterweise beide hat, von Anderen aus mehr oder weniger objektiver Sicht ganz unterschiedlich betrachtet wird.
Menschen, die ihrerseits unbemerkt (wer merkt das schon?) zur Arroganz neigen, empfinden und bezeichnen andere Menschen, die auf mich z. B. arrogant wirken, als selbstbewusst, dagegen bin ich für sie eher labil, was keineswegs zutrifft.

Der Umgang mit überaus arroganten Menschen gestaltet sich allgemein betrachtet als schwierig bis unmöglich bzw. undenkbar.
Nicht selten sind es Leute in den Chefetagen namhafter oder zumindest geldpotenter Unternehmen und ebenso wenig selten neigen sie zur chronischen Cholerik.

Wie sind Eure Erfahrungen mit diesem Schlag Menschen?
 
Werbung:
Schon öfters mal bin ich als arrogant bezeichnet worden. Meistens von Menschen, die mich nicht kennen.

Dabei bin ich weder in einer Chefetage tätig - noch neige ich zu cholerischen Ausbrüchen.

Bei mir ist die vermeintliche Arroganz lediglich eine Art 'Schutzpanzer', mit dem ich in ungewohnten Situationen meine Schüchternheit bzw. Zurückhaltung kompensiere.

Ob der Umgang mit mir schwierig oder überhaupt nicht möglich ist, kann ich nicht sagen. Da müßte ich mal in meinem Freundes - und Bekanntenkreis fragen.

Ich bin davon überzeugt, dass selbst die arrogantesten Leute nicht immer arrogant sind. Vielleicht benötigen Menschen in Chefetagen auch einen Schutzpanzer. Vielleicht ist ihre Arroganz nur eine Fassade. Wer weiß...?

Arroganten Menschen Eigenschaften wie chronischer Cholerik zuzuordnen, halte ich jedenfalls für fatal. - Ebenso wie augenscheinliche Arroganz als pure Selbstsicherheit zu bezeichnen. Oftmals tickt der Mensch dahinter ganz anders.
 
grins

Ich werde sehr oft als arrogant bezeichnet .....

Arroganz ist ja der besagte Hochmut, und DAS trifft so gar nicht auf mich zu.
Eher das Gegenteil, die Demut ;)

Was vielleicht ausschlaggebend ist, für die Einschätzung anderer,
ist meine enorme Selbstsicherheit und mein loses Mundwerk :cool:

Ich sage was ich denke, überdenke es aber zuvor ;)
Eben WEIL ich andere nicht verletzen mag!

Und nein... ich bin nicht cholerisch.... eher sehr emotionsfreudig ;)
Und in einer Chefetage arbeite ich auch nicht...
ganz im Gegenteil,
bin ein kleines schwaches unteres Mäuschen *lach
 
das "schwache, untere Mäuschen" wage ich mal gentlemen-like zu bezweifeln Ella. ;)

Ich weiß, Du meinst vom Karriere-Status her, aber das klingt ja insgesamt so herabsetzend.
Da Du sagst, Du seist nicht arrogant und ja auch konträre Symptome dazu nennst, bist Du mit hoher Wahrscheinlichkeit auch nicht cholerisch.
Arrogante Menschen zahlen der Öffentlichkeit oft einen hohen und bitteren Preis, nämlich den gerechtfertigten Vorwurf auf sich sitzen lassen zu müssen, cholerisch zu sein - selbst schuld, sage ich da nur.
 
@Clara: Da gebe ich Dir durchaus Recht, na klar kann das auch eine Fassade sein, den Aspekt hatte ich wirklich nicht in Betracht gezogen.
Allerdings wird das, wer etwas Menschenkenntnis "mitbringt", recht bald erkennen.
 
Wie Clara denke ich, das sich sehr oft hinter Arroganz Unsicherheit verbirgt. Ganz extremes Beispiel: Wenn man sich z.B. verschiedene Persönlichkeitsstörungen mal ansieht, liest man oft, das hinter großer Arroganz meistens ganz schlimme Ängste stecken. Wie bei der narzisstischen Persönlichkeitsstörung. Ich möchte auf keinen Fall sagen, das Clara oder sonstwer darunter leidet!!! Aber das verdeutlicht ganz gut, die Argumentation von Clara.
Ich sehe Arroganz auch als eine Art Selbstschutz an.

Unter selbstsicheren Persönlichkeiten verstehe ich eher ausgeglichene, ruhige Menschen. Weil sie wissen, was sie wert sind, müssen sie es nicht andauernd selbst betonen. Damit angeben oder so. Sie ruhen in sich selbst. Sie brauchen auch keinen Applaus von außen, weil sie eben wissen, was sie wert sind.

Wie schreibe ich es jetzt am besten ohne jemand auf die Füße zu treten? Beispiel: X spielt Klavier. Spielt super gut Klavier, war immer hervorragend und wurde überall gelobt. Nun kommt y in die Stadt und spielt besser Klavier. Alle sind hingerissen, x ist abgeschrieben. Für X war Klavierspielen sein Leben. Daraus hat er sein ganzes Selbstbewußtsein gezogen. Aber das der andere besser ist? Das kann er nicht (bewußt) zugeben. Also wirft er y alles möglich vor. U.a. auch Arroganz. X überträgt seine negativen Gefühle auf den anderen Klavierspiele. Weil er grün vor Neid ist.

Also, wenn Dir (oder mir) jemand arrogant erscheint: Vielleicht ist der andere ja wirklich besser und ich (oder du) möchte es nicht zugeben. Da sollten wir wirklich in uns gehen und mal ehrlich mit uns selbst sein. Halten wir den anderen nur für arrogant, weil wir auf sein Können neidisch sind?

Das kann und ist wahrscheinlich schon jedem von uns passiert. Von daher auch immer ein bisschen selbstkritisch sein, bevor man jemand anderem der Arroganz beschuldigt.
 
Schon oft fiel mir auf, dass diese Eigenschaften und ob jemand eine davon bzw. bedauernswerterweise beide hat, von Anderen aus mehr oder weniger objektiver Sicht ganz unterschiedlich betrachtet wird.
Menschen, die ihrerseits unbemerkt (wer merkt das schon?) zur Arroganz neigen, empfinden und bezeichnen andere Menschen, die auf mich z. B. arrogant wirken, als selbstbewusst, dagegen bin ich für sie eher labil, was keineswegs zutrifft.

Der Umgang mit überaus arroganten Menschen gestaltet sich allgemein betrachtet als schwierig bis unmöglich bzw. undenkbar.
Nicht selten sind es Leute in den Chefetagen namhafter oder zumindest geldpotenter Unternehmen und ebenso wenig selten neigen sie zur chronischen Cholerik.

Wie sind Eure Erfahrungen mit diesem Schlag Menschen?
Die Frage ist ja kommen die Menschen bei dir nur arrogant an, oder sind sie es wirklich.
Bist du mit dieser Aussage
bedauerswerterweise
nicht selber arrogant? Und welcher Mensch kann schon etwas objektiv betrachten?
Ich bin immer sehr schüchtern gewesen. Leute die mich nicht kannten, dachten ich wäre arrogant. Haben sie mich dann irgendwann einmal kennengelernt, sagten sie zu mir, sie dachten immer ich wäre total eingebildet; dabei ist das ja gar nicht so. ;-)
Ich kenn z.B. aktuell einen jungen Mann, der studiert und hat einen reichen Hintergrund. Dumm ist er nicht, aber wie nennt man das so schön sozialemontional schwach entwickelt. Wenn er irgendwo reinkommt: Hier bin ich und ich bin der King. Er unterhält sich nur mit Menschen, die seiner Meinung nach etwas können, die anderen sind nur Beivolk. ...er ist also mega arrogant...doch schaut man hinter die Kulissen, ist alles nur Beiwerk um seine Unsicherheit zu verbergen. Er ist psychisch mega angeknackst. (Das ist nicht nur meine Vermutung, er war bereits schon öfter in der Psychiatrie).
Das denke ich, ist bei vielen arroganten Menschen der Fall - sie fühlen sich nicht ausreichend und versuchen es damit zu überspielen.
Ansonsten - wie heißt es so schön: Hochmut kommt vor dem Fall. (Endlich mal ein Sprichwort, an dem etwas dran ist ;-)).
AL Hortensie
 
Werbung:
Ein schwieriges Thema!

Darüber denke ich zuerst nach, was bedeutet eigentlich Überheblichkeit für mich?
Ich kann das nicht genau beschreiben, beginne einmal mit einem Beispiel. Ich mache mir beruflich einen Termin aus. Der Betreffende erscheint nicht und meldet sich danch auch nicht. Das empfinde ich als überheblich. Der Betreffende achtet meine Arbeit nicht.

Ich kannte damals eine ältere Kollegin, die nicht zimperlich war mit ihrer Wortwahl gegenüber anderen. Sie sagte, ich sage es wie es mir gefällt. Ich sagte ihr auch eines Tages genauso etwas wie es mir gefällt und sie war danach einige Wochen eingeschnappt, den es steht niemanden zu über sie zu urteilen, nur sie selber meinte es tun zu dürfen. So etwas ist für mich überheblich.

Vielleicht kann ich es so beschreiben, ich meine, du bist nicht wertvoll, ich bin es. Du arbeitest schlecht, ich mache alles schlecht, du machst Fehler, ich mache alles gut, mache keine Fehler, zusammengefasst mein Wert ist höher als deiner und diese Gedankengänge machen für mich Überheblichkeit aus.

Ich selber habe beruflich mit sehr vielen Menschen zu tun und gerade in den Chefetagen, wo es Erledigungen zu machen gibt, ist diese Arroganz im Grossem und Ganzem nicht, ich betone nicht anzutreffen. Es ist eher dort anzutreffen, wo es Gruppen gibt mit geringen Positionsunterschieden.

Es reduziert sich dann eigentlich wieder darauf, dass es auf die Chemie ankommt die einander harmoniert und jeder Eigenschaft wie Arroganz ganz anders fühlt, definiert.

Da stellt sich auch die Frage, muss ich mich eigentlich nicht gegen andere manchmal überbewerten innerlich, sodass ich in der Lage bin zu gewinnen um Mental keine Selbstzweifel aufkommen zu lassen die mich an einem Erfolg hindern, zb Sport. Bin ich nicht in Wahrheit arrogant wenn ich behaupte ich bin nie überheblich und war es nie, ich stellte mich nie über andere?

Muss ich nicht in Situationen die Autorität ausstrahlen zb in einer Aufgabe in denen ich Menschen leite. Ich habe die Verantwortung, ich muss dazubringen, alle an einem Strang zu ziehen für eine Aufgabe?

Letztendlich reduziert es sich auf, ich komme mit dir gut zurecht wie du bist, oder nicht, egal was du bist, machst oder sprichst.
LG
Ritter Omlett
 
Zurück
Oben