Spaßgesellschaft

Corpsefucker

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8 Mai 2009
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Kennt Ihr das? Ihr sitzt in mitten von Leuten, Freunde, Bekannte, Unbekannte... ganz egal. Und alle unterhalten sich über irgendeinen absoluten Schwachsinn. Völlig kindliche, absolut nicht wichtige Sachen.

Und wärend das ganze seinen Lauf nimmt sitzt ihr einfach nur da, und schaut in die Runde und denkt euch "Was ist hier los?".

Ich erlebe das Leben mit anderen Menschen zur Zeit so dass die fast alle möglichst 2 Gesichter wahren wollen. Ein Gesicht für die Gesellschaft, für die Illusion alles sei in Ordnung und man hätte keine Probleme mit irgendwas. Und einmal dein wahres Gesicht.

Mir kommt es so vor als ob das Internet in vielerlei Hinsicht dieses richtige Gesicht der Menschen zeigen würde. Hier im Inet erfährt man, wie wer wirklich tickt, was wen bewegt und weswegen so mancher sich das Leben nehmen will.


Aber in Echt hast du oft fast nie eine Chance mit dem echten Mensch zu sprechen. Ich frag jemanden nach seiner Meinung zu einem "heißen" Thema, und er antwortet im Sinne des "guten Zusammenlebens der Gesellschaft", lese ich doch dagegen im Inet das totale Gegenteil seiner Antwort. (Dies ist so nicht 1:1 passiert, nur ein Beispiel)

Warum stehen die Leute nicht zu ihren wahren Gedanken? Warum dieses zupumpen mit Illusionen?

Diese Unernsthaftigkeit im Alltag... Das macht mir ziemlich zu schaffen. Ich will was wahren sehen, ich will die richtigen, eigentlichen Worte hören. Nicht diesen durch 10 Filter gejagdten Scheiss.


Ich will etwas großes bewirken. Zusammen mit meinen Freunden. Ich will nicht als Arbeitstier in einem Büro enden. Arbeiten für die Ziele eines anderen. Warum finden sich so viele damit einfach ab obwohl es ihnen nach ganz anderen Dingen lüstet?

Ich weiß dass soo viele genau so denken wie ich was dieses Thema angeht, aber keiner trägt diese Gedanken nach außen. Keiner redet darüber, es scheint als wolle keiner was daran ändern. Das finde ich traurig. Das macht mich mürbe in meinen Gedanken.


...allein bin ich nie, aber einsam.


Ich weiß dass es darauf keine direkten Antworten gibt, zumal ich von selbst aus schon weiß wie es weiter gehen wird. Ich musste mich nur mal gedanklich ausheulen.


Vielen Dank, cya.
 
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AW: Spaßgesellschaft

Hallo,

und wie ich das kenne. ich war gestern erst auf der Geburtstagsparty von einer Freundin, wo dieses Spiel gespielt wurde. Zuerst wollte ich gar nicht hin, aber weil ich sie wirklich schon lange kenne, habe ich mich sozusagen überwunden.
Es war aber dann doch ganz nett. Meine Erfahrung ist eher, dass viele Leute sich eben so verhalten wie du schreibst. Oberflächliches Gerede hier und da, immer schön ein Lächeln aufsetzen + Alkohol, damit das ganze leichter fällt. aber es gibt doch auch immer wieder Leute dabei mit denen du tiefsinnige Gespräche führen kannst. Sie sind rar, aber es gibt sie.

Ich denke, dass die meisten Leute gar nicht sehen was sie da tun. Sie leben einfach vor sich hin, sind in ihrem Alltag gefangen bis irgendwas passiert was ihnen das ganze bewusst macht. und es passiert auch sehr schnell. ich ertappe mich immer wieder - wenn grad eine wichtige Prüfung an der Uni ansteht und in der Arbeit viel Stress ist.

magst du deine Freunde?
bei mir hat sich der Freundeskreis in den letzten Jahren ziemlich verändert, einfach weil ich das nicht mehr wollte. und wie gesagt, man findet Leute, die das genauso sehen.

Das mit dem Internet seh ich irgendwie ein bisschen anders. Ich denke, dass hier im Forum eher Leute sind, die sich auch im Alltag Gedanken machen. Die Frage ist halt mit wem sie darüber sprechen. Ich bin ein Mensch, der recht schnell mit jemandem über alles mögliche spricht, wenn der/diejenige vertrauensvoll wirkt, aber ich denke, dass es da auch viel vorsichtigere Leute gibt.

ich finde das toll, dass du was Großes bewirken willst. hab ich auch vor! vielen fehlt hier wohl das Selbstvertrauen oder es wird abgetan mit "ah das hat doch eh keinen Sinn", bzw. es besteht ein zu großes Sicherheitsbewusstsein. Das sind teilweise Glaubenssätze, die uns von der Gesellschaft eingetrichtert werden und wohl manchen Leuten nicht so einfach wieder weg genommen werden können. Ich kenne leider auch einige Leute, die gar keine Visionen haben, irgendwie traurig finde ich.


...allein bin ich nie, aber einsam.
scheiß Gefühl. manchmal frag ich mich ob es da nicht besser wäre alleine zu sein!

ich hoffe du kannst was mit meinen Worten anfangen ;-)

Alles Liebe,
Stephanie
 
AW: Spaßgesellschaft

Ob ich meine Freunde mag? Für manche würde ich viel Einsatz bringen, wenn nötig, obwohl eigentlich alle mehr oder weniger meine eigentlichen Gelüste nicht stillen, sind es doch Menschen die ich teilweiße sehr mag und achte. (so von wegen - niemals allein aber immer einsam)

Ich weiß dass eigentlich nicht wenige meiner Freunde, insgeheim, so denken wie ich, allerdings haben sie so viele Blockaden im Kopf. Und wenn man dann mal in Gesprächen, in "diese Richtung" anschlägt, wird gleich im selben Moment versucht, diese Gedankenansätze und Ideen kleinzureden. Es wird versucht diese Dinge möglich nicht all zu ernst zu nehmen, wegen Angst und Unsicherheit.

Was muss passieren? Ich frag mich das jetzt schon eine ganze Weile... Was werd ich machen? Damals hab ich mir immer vorgestellt und gewünscht es würde jemand kommen und mich einfach an der Hand packen und mitziehen. Mir zeigen wo es lang geht, einfach sagen was wir machen. Mich verstehen und mir sagen "ich versteh dich!, ich denke so wie du!, und zieh das mit dir, wenn du willst, durch.".

In so vielerlei Hinsicht hab ich mir das schon vorgestellt und gewünscht. Aber inzwischen bin ich dabei das aufzugeben. Da wird niemand kommen der mich am Arm packt und mich mitdurchzieht. Das Leben ist eben nicht Hollywood.

Ich will für meine Zukunft versuchen der Mensch zu werden von dem ich geträumt hab. Der Mensch der auf andere zu geht und andere an der Hand nimmt und mitzieht. Ich hab keine Zeit um auf jemanden zu warten... Leben ist zu kurz dafür.



MfG
 
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AW: Spaßgesellschaft

Ich denke auch, das viele Menschen sich insgeheim wünschen, das ihnen jemand sagt, was sie tun sollen und sie an die Hand nimmt um ihnen zu zeigen, wie.

Du sagst, du willst das Wahre, das Echte und Einzige.
Du willst diese Scheinheiligkeit dieser ach so zivilisierten Welt nicht mehr.

Und der Anfang ist, das du die Wahrheit über dich erfährst und lernst, damit umzugehen.
Das Du dir darüber klar wirst, das du tatsächlich etwas ändern kannst: nicht das große Ganze, aber deine Lebenseinstellung und das Bewusstsein, mit dem du dem Leben an sich begegnest.

Nach deinem letzten Eintrag zu urteilen bist du bereits auf dem Weg und ich wünsche dir, das du die innere Gewissheit hast, es zu tun.

Auch ich kann dir von mir sagen, dass ich lange Zeit an allem gezweifelt habe und mir gewünscht habe, das da doch bitte jemand kommen würde der mir hilft, der mich versteht und mich begleitet und der mir das Gefühl gibt, nicht alleine zu sein.

Irgendwann habe ich begriffen, das ich nicht alleine bin.
Denn wenn man sich mal vom Ursprung bis zum jeweils aktuellen Zeitpunkt betrachtet kann man zu dem folgenden Schluss kommen:

Alles, woraus ich bestehe - physiologisch betrachtet - war schon einmal da. Nichts von dem, was meinen Körper ausmacht ist neu. Jedes Atom mit seinen Protonen, Neutronen, Elektronen war schon einmal eine Manifestation von Leben, Bewegung, Veränderung.

Dadurch bin ich mit allem verbunden. Und wenn man verbunden ist, ist man nicht alleine.

Und die Vorstellung, das man mal eine Amöbe in der Ursuppe oder ein Dino oder ein Grashalm auf der Blümchenwiese hat ja auch was beruhigendes. :)


Aber zurück zur Realität:

Es gibt so Menschen, die sich einerseits über die schlechte Welt und die Dummheit der Menschen aufregen, sich aber selber keinen Deut bewegen um etwas zu verändern. Und sei es nur, dass sie nichtmehr bei Aldi und Lidl einkaufen sondern beim Bauern um die Ecke. Das wäre ja schonmal ein Anfang.

Stellt euch vor, halb Deutschland würde wieder bei den Bauern in der Umgebung einkaufen?

Nicht mehr alles mit dem Auto erledigen und alles in allem etwas bescheidener werden was die Ansprüche an den (enorm hohen) Lebensstandart des Einzelnen betrifft?

Stellt euch vor, ihr wüsstet wieder, worauf es im Leben wirklich ankommt.


Es wird sich etwas ändern, wenn der Schmerz groß und der Druck nicht mehr auszuhalten ist.
Aber wann wird es soweit sein in Anbetracht der Tatsache, das der Staat alle Banken rettet, damit die wieder genauso weitermachen können wie bisher?


Letzlich ist doch alles eine mathematische Funktion und dieses Herumgeschiebe von Milliarden von Geld sind die Variablen, um die Gleichung wieder aufgehen zu lassen.
Nur mit dem Unterschied das Leute, die rechnen können immer nur mit dem rechnen, was da ist.
So in etwa stelle ich mir das vor, aber ich war nie wirklich gut in Mathe.

Wenn ihr etwas ändern wollt, dann fangt bei euch an.

Esst zum Beispiel kein Fleisch mehr.
Begenet anderen Lebewesen mit Respekt.
Achtet eure eigenen Ressourcen.
Sorgt dafür, das ihr körperlich und geistig beweglich bleibt.
Lasst euch nicht auf irgendwelche Ideologien ein und werdet nicht extrem.
Und bedenkt, dass das Leiden auch ein Geschenk sein kann.
Versucht, euch von außen zu betrachten und euch liebevoll zu begegnen.
Hetzt nicht mehr den Idealen hinterher die sowieso Niemand erreichen kann.
Schaut lieber, was ihr ganz direkt und in kleinen Schritten Tag für Tag auf's neue umsetzen könnt.

Ich versuche, nach einigen dieser Grundsätze zu leben. Es gelingt mir nicht immer oder besser gesagt: Ich habe mich auch gerade erst auf den Weg gemacht und bin noch ungeübt in der Umsetztung dieser Ideen. Aber es nicht zu versuchen wäre der schlimmere Verrat.

Wir Menschen haben allen Grund dankbar dafür zu sein, auf diesem wunderbaren Planeten leben zu dürfen. Es ist eine Schande, dass nur die wenigsten es wirklich zu schätzen wissen.

Allein die Lichtverschmutzung bei Nacht: Ich habe erst einmal in meinem Leben registrieren dürfen, wieviele Sterne es am Himmel gibt. Wenn wirklich alles stockfinster ist und man steht auf einem Feld und sieht in den Himmel, da wird man ganz bescheiden. Kein noch so großer Künstler der Menschheit kann mit seiner Kunst diese Gefühl erzeugen, das ich damals hatte.

Es müsste doch so sein, dass, je mehr wir über uns und unsere Umwelt erfahren, wir umso bescheidener und demütiger werden müssten.
Doch der einzige Faktor, der objektiv und gesellschaftlich anerkannt etwas zählt ist der Profit.

Mein Philosophie-Lehrer hat mal gesagt, das Gehirn des Menschen sei ein Werkzeug, das sich selbst repariert. Ich denke, es ist an der Zeit, das mehr Menschen dies wissen und zum Vorteil aller einsetzen.

Friedliche Veränderung an der Basis ist mein Ziel. Denn mit Gewalt und dem Ruf nach Revolution erreicht man keine dauerhafte Besserung. Da kann der Gedanke noch so gut gewesen seit. Heute und in Zukunft kommt es auf Geduld und Stetigkeit an.

Soviel dazu.

Das Thema Illusion und Betäubung ist insofern interessant als das wir in einer Gesellschaft der chronischen Überforderung leben.
Und wenn man sich immer minderwertig fühlt, was macht man dann? Man gibt sich etwas, durch das man sich stark und bestätigt fühlt.

Und woran liegt's?
Meiner Meinung nach daran, das jeder für sich das Beste will und auf jeden Fall mehr als die anderen.
Das ist einerseits auch ganz normal, aber dieses Streben auf der materiellen Ebene auszuleben, diese Zeiten sind vorbei. Jetzt geht's um mentale, ethische und moralische Weiterentwicklung.

Aber: Niemand ist perfekt und im Grunde sollte man sein Leben einfach so leben, das man keinen allzugroßen Schaden anrichtet.

Danke an alle, die bis hier gelesen haben.
 
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