Stimmungsschwankungen

harmony

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14 April 2009
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198
Hallo,

Hat hier jemand Erfahrung mit Stimmungsschwankungen und eine Idee was man dagegen machen kann? bin derzeit nämlich irgendwie ratlos..

Meine Stimmung ist echt ein Auf- und Ab...
Prinzipiell würde ich mich als einen sehr positiven und optimistischen Menschen bezeichen. Ich habe Ziele und verfolge diese auch, reise gerne, bin sehr aktiv und in der Natur, habe eine Handvoll sehr gute Freunde und eine halbwegs intakte Familie. Seit einiger Zeit beschäftige ich mich mehr und mehr mit Meditation und Buddhismus und habe das Gefühl mehr und mehr zu mir zu finden. Wenn ich meditiere, fühle ich mich meist sehr ausgeglichen und in meiner Mitte. Da habe ich dann ein starkes Bedürfnis danach mich mehr zurück zu ziehen und mehr Zeit für mich selbst zu haben, was ich auch tue. Aber dann an anderen Tage, fühle ich mich wieder total alleine und habe das Gefühl, dass es allen egal ist, wie es mir geht und sich niemand meldet, wobei ich das ja andererseits auch so will (ich kann es nicht ausstehen, wenn mein Handy den ganzen Tag lang alle 5 Minuten läutet oder ich massenhaft e-mails bekomme oder auch an der Uni.. wenn ich am Weg zum Auto bin, ist es ok, wenn ich 2 Leute treffe und kurz plaudere, aber ich mag keine 7 Leute treffen)... und so wie heute z.B. ... fühle ich mich irgendwie unruhig und habe keine Lust mehr irgendwas zu tun. DAs geht mir jetzt schon seit 2-3 Tagen so. obwohl ich am Wochenende Dinge unternehme auf die ich mich total freue.

sorry falls der Beitrag etwas chaotisch ist, habe gerade alles so nieder geschrieben wie es mir in den Kopf kam.

Stephanie
 
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AW: Stimmungsschwankungen

Meditation und Buddhismus kann auch ins ganze Gegenteil ausarten, als was man erreichen will. Sowas ist nämlich nicht Jedermans Sache.

Wenn durch Meditation und Buddhismus deine Stimmung ins schanken gerät, bzw. du dadurch ein andere Mensch wirst (was dich negativ beunruhigt ) (scheint es ja zu tun, ansonsten hättest du hier nicht gefragt)
dann solltest du von Sowas die Finger lassen.
 
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interessanter Ansatz, so habe ich das noch gar nicht gesehen, weil ich eher der Meinung bin, dass es mir gut tut.

Ja, es verändert mich und ich glaube mein Unterbewusstsein sträubt sich dagegegen, aber glaube eigentlich schon, dass es gut für mich ist.

Letzte Woche war ich mit einer Freundin in einem buddhistischen "Kloster" (ist eher nur eine Anlange mit Häusern und Buddhas) und ich habe mich danach so (innerlich) entspannt getan. es hat mir sehr gut getan.
 
AW: Stimmungsschwankungen

Liebe Stephanie.

Wenn du meditierst und auf spiritueller Suche bist, ist das ok. Nur darfst du nie, NIE vergessen, dass du in der Realität nicht in einem Kloster lebst, sondern mitten auf dem Marktplatz des Lebens. Ein Zen-Meister sagte mal: "Der Marktplatz des Lebens, da wo es schmutzig und laut ist, das ist der heilige Tempel des Dharma."

Die Aufgabe im Buddhismus bedeutet nicht weg zu laufen von dem ganzen Trubel, den E-Mails, den profanen lauten und schmutzigen alltäglichen Dingen, sondern sich mitten ins Leben zu stürzen und in jedes dieser weltlichen Angelegenheiten die Buddha-Natur zu entdecken. (Schau mal, dass du was von Bernard Glassman Roshi zu lesen bekommst, falls du das noch nicht kennst).


Dass du das Bedürfnis nach Stille und Rückzug hast ist ganz normal zu Beginn. Dass dir so eine stille Kloster-Geschichte gut tut, ist auch ganz normal. Dieses Auf- und Ab zwischen inneren Einkehr und der Welt gehört auch dazu bis man sich zwischen Meditation und die Geschäftigkeit des Geistes eingependelt hat.

Doch die Stille ist in dir drin, in deinem Herzen. Immer.
Mit der Zeit wirst du lernen, dass du diese Stille auch dann hast, selbst wenn du zornig, genervt, laut wirst, Stress hast, in Eile bist, kannst du fest stellen, dass dein Geist dennoch und gleichzeitig klar und ruhig ist, wie eine spiegel glatte Oberfläche, ganz ungerührt. Die Gefühle ziehen dann einfach vorbei.

Deine Übung fängt eigentlich nach der Meditation an. Nämlich dann, wenn es darum geht deinen sieben Freunden die dich gerade nerven, mit der gleichen geistigen und inneren Haltung zu begegnen, wie du sie noch eben auf deinem Zafu hattest.

Buddhismus und Meditation sind predestiniert für Fehlinterpretationen und daraus resultierende Irrwege.

Mach bitte nicht zu viel und zu intensiv ohne die Begleitung eines guten Lehrers oder guter Freunde.

Viele Grüße,

Johanne
 
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AW: Stimmungsschwankungen

Liebe Johanne,

vielen Dank für deine Antwort. Ich habe bisher noch kein Buch von Bernard Glassman Roshi. Danke für den Tipp, werde mir bei Gelegenheit eines besorgen. Um die Weihnachtszeit habe ich dann mehr Zeit zu lesen.

Ich schließe in 3 Wochen mein Studium ab, was natürlich auch ein Auslöser für meine Schwankungen sein kann, weil ich das Gefühl habe, dass ich dann endlich wieder frei bin :)

Ja, ich kann mich dem Zen-Meister nur anschließen. Mein Ziel ist es auch nicht in einem Kloster in der Ruhe zu leben, sondern generell ausgeglichen und positiv/glücklich zu sein - in der großen, weiten Welt - so wie du sagst - im Geist still zu sein, selbst wenn diverse Gefühle aufkommen.

Ich mache derzeit eigentlich relativ wenig in die Richtung alleine daheim. Werde mir bei Gelegenheit mal ein Meditationscenter suchen, wo ich regelmäßig hingehe, aber das ist ein anderer wunder Punkt bei mir - ich probiere immer sehr viel aus, aber an Regelmäßigkeit fehlt es mir leider des öfteren.

Danke für den Tipp, werde mich nur unter "guidance" tiefer damit beschäftigen.

Alles Liebe,
Stephanie
 
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